"München lässt das Auto stehen"

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 20 Feb 2010, 11:11 hat geschrieben:Für ein echtes Massenverkehrsmittel sind Taxis einfach zu teuer.
Im Gesetz steht nirgendwo, dass die Fahrzeuge des ÖPNV Massenverkehrsmittel sein müssen :P Ich kenne Menschen, die fahren täglich mit dem Taxi, und in manchen dünn besiedelten Regionen gibt es Anrufsammeltaxen :D .

Darüber hinaus hat Iarn ja auch noch eine Variante genanannt.
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Klar, aber ÖPNV ist für die meisten nunmal der Weg zur Arbeit, und dafür ist das Taxi denkbar ungeeignet :D
Dass Taxen unter Umständen das bessere Verkehrsmittel sind, gerade nachts, denke ich auch.
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 20 Feb 2010, 10:13 hat geschrieben:Da es kaum MIV-freie Zonen gibt, wo auch Trambahnen verkehren, dürfte sich diese Frage erledigt haben. Aber selbst dort ist u.U. eine Signalisierung zur Sicherheit der Fußgänger/Radfahrer notwendig.
Mir ist bislang nur eine Fuzo bekannt wo über Blinksignale vor der Straßenbahn gewarnt wird. In der Regel braucht man aber keine Sicherrung, max durch Bordsteine oder in Freiburg teilweiße durch Gräben.
Autobahn @ 20 Feb 2010, 10:13 hat geschrieben:Doch unabhängig davon sind auch Signale zur Steuerung des Trambahnverkehrs notwendig. 
Diese stören aber die anderen Verkehrsteilnehmer nicht. Es wird ja nur angezeigt wie die Weichen gestellt sind. In vielen Städten wird bei Strecken ohne begleitenden MIV max mit "Vorfahrt-Beachten" gearbeitet (z.B. Mannheim).
Boris Merath @ 20 Feb 2010, 10:20 hat geschrieben:München in der Sonnenstraße, regelt die Zusammenführung von vier auf zwei Gleise.

Du meinst bestimmt diese Stelle?
Da muss ich jetzt aber anmerken dass diese Stelle vor allem deshalb 4-gleisig ist um besser über die Ampel im Hintergrund zu kommen. Sonst würde man das eventuell schon beim Sendlinger Tor auf 2 Gleise reduzieren.
Hier auf freier Strecke wo bei etwas höheren Geschwindigkeiten die Gleise reduziert werden wäre die Gefahr einer Flankenfahrt nicht ganz auszuschließen, vor allem da ja die Trams in M links keine Rückspiegel haben.
Somit spielt hier der MIV schon ein bisschen rein, auch wenn die Stelle an sich zugegebenermaßen als MIV-frei angesehen werden muss.
Xenon
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Beitrag von Xenon »

Hier noch eine Studie:
http://www.mvv-muenchen.de/web4archiv/obje...24_internet.pdf

Interessant finde ich folgenden Abschnitt:
In München brauchen die Personen mit den öffentlichen Personennahverkehrsmitteln von Tür zu Tür im Schnitt 36 Minuten für acht Kilometer
Personen hinter dem Steuer eines Autos bzw. mitfahrende Personen sind im Verhältnis zu den Nutzern öffentlicher Verkehrsmittel schneller am Ziel. Innerhalb Münchens benötigen sie als Fahrer beispielsweise 25 Minuten für durchschnittlich 16 Kilometer
Für eine Stadt wie München muss es eigentlich sehr frustrierend sein, trotz eines umfangreichen und teuren Schnellbahnnetzes geschwindigkeitsmäßig weit unter Fahrradniveau zu liegen. Was sind dafür eigentlich die Ursachen und wo könnte man Verbesserungen machen?
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Xenon @ 6 Jan 2011, 16:57 hat geschrieben: Für eine Stadt wie München muss es eigentlich sehr frustrierend sein, trotz eines umfangreichen und teuren Schnellbahnnetzes geschwindigkeitsmäßig weit unter Fahrradniveau zu liegen. Was sind dafür eigentlich die Ursachen und wo könnte man Verbesserungen machen?
Die Ursachen liegen wohl in den teilweise weiten Takten (Takt20 beim Bus, Takt10 bei Tram und U-Bahn untertags) und den damit verbundenen langen Wartezeiten beim Umsteigen. Achso, die S fährt ja untertags auch nur alle 20...
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Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Wenn ich aber z.B. nen Freund in Schwabing besucht und im Schnitt über 20 Minuten brauch um einen Parkplatz zu finden, von dem ich dann meistens auch weiter laufen muß, als von der nächsten U-Bahn-Station, dann bringt mir die höhere Streckengeschwindigkeit nichts.
Ist halt immer die Frage, wie man so eine Statistik aufstellt. Dass man mit dem Auto von Haustür zur Haustür schneller ist als mit den Öffentlichen, sollte klar sein. Aber ich muß eben auch oft einen Parkplatz suchen, mal tanken fahren und auch Zeitverluste durch Wartung etc. sind sicher nicht mit eingerechnet. Das kann ich mir bei den öffentlichen alles sparen.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Trotzdem ist man schneller - man kann nicht davon ausgehen, dass jeder Münchner nur in Gegenden unterwegs ist, in denen es keine Parkplätze gibt.
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elchris
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Beitrag von elchris »

Es werden immer mehr Gegenden. Denn eine Parkzone ist für mich kein Parkplatz. 50ct für 12Minuten im Wohnviertel... :blink:

Ist aber sowohl dein Start, als auch dein Endpunkt mit Parkplätzen versorgt werdens in München verdammt wenige Relationen die mit dem ÖPNV schneller zu erreichen sind, da man für alles erst mal ganz rein in die Stadt und dann wieder raus muss, fährt mans dann mal zufällig mitm Auto ist man erstaunt, wie klein diese Stadt ist - und wie schnell man wieder am anderen Ende raus is. :lol:
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Bayernlover @ 6 Jan 2011, 22:26 hat geschrieben:Trotzdem ist man schneller - man kann nicht davon ausgehen, dass jeder Münchner nur in Gegenden unterwegs ist, in denen es keine Parkplätze gibt.
Bei sowas bin ich immer dafür, das EF trifft sich und dann testet man das einfach mal im realen Leben durch. Bayernlover fährt mit dem Auto, Hot Doc fährt ÖV. Ein anderer aus der Fahrradfraktion, sowie ein eingefleischter Fußgänger lässt sich sicher ebenso auftreiben. Von mir aus können auch Maulesel- und Pferde verwendet werden. Dann sehen wir wer schneller ist. Start- und Zielpunkte suchen wir per Zufall raus und wer von sagen wir 10 Strecken die meisten am schnellsten geschafft hat, hat gewonnen. :)

Am Ende verrate ich euch übrigens, dass es nicht nur auf die Geschwindigkeit ankommt. Gegen meine 76 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Fahrt zur Arbeit könnt' ihr im Stadtverkehr sowieso nicht anstinken, ich find's sowieso lächerlich wie sich da oft wegen 10 Minuten um Kopf und Kragen diskutiert wird. Mit'm Auto brauch' ich von Haustür zu Haustür laut Routenplaner übrigens 2 Minuten länger! Plus Tiefgarage sind das locker 5 Minuten. Ausprobiert hab' ich es aber noch nicht, Gruppenkuscheln im MüNüX mag ich lieber als das 4x so teure Blechkuscheln auf der A9. Andere sehen das anders, okay. Von mir aus. Im MüNüX ist eh kein Platz mehr. Ich denke mal, das ist in der U6 auch nicht anders. :rolleyes:

Ich sollte in Petershausen in den Bahnhof einziehen und direkt am Hauptbahnhof am Yormas bei Gleis 26 arbeiten. Boar ey, dann hätt' ich 'nen Schnitt von 144 km/h, keiner im MVV wäre schneller. Vermutlich wäre ich Meister aller Klassen. Außer jemand wohnt z.B. in Allershausen und brettert immer nachts mit'm Audi R8 GT zum Brötchenholen an die nächste Autobahntanke. :lol:

Nein im Ernst, grad im Stadtverkehr wird die "Reisezeit" völlig überbewertet. Selbst wenn ich mit Verkehrsmittel X am Tag 30 Minuten länger unterwegs bin, ist das doch nur ein Nachteil, wenn ich in diesen 30 Minuten eigentlich was besseres zu tun hätte. Allerdings hab' ich noch niemanden getroffen, der so zugeplant ist oder sein Leben so minutiös durchorganisiert, dass es ihm wirklich drauf ankäme. Schon gar nicht hier im EF, wo sich die selben Leute dauernd stundenlang um den selben Mist zoffen. Diesen Beitrag hab' ich übrigens ausnahmsweise nicht im MüNüX geschrieben. Mir war einfach langweilig, ich hatte noch Zeit übrig, der MüNüX war diese Woche immer so viel schneller als das Auto: 3x 2x 5 Minuten, 30 Minuten. Das summiert sich. Vielleicht sollte ich doch nächste Woche das Auto nehmen, um mein Zeitguthaben etwas abzubauen. Bei 200 Arbeitstagen macht das im Jahr sonst 33,3 Stunden, die völlig ungenutzt wären. Dann würde ich 2011 um Silvester rum irgendwann wohl als Spammer aus'm EF fliegen. :rolleyes: ;)

Oh man...
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Als ich noch in München gewohnt und gearbeitet hab, hab ich je nach Ampelschaltung mit dem Auto 10-12 Minuten gebraucht, während ich mit U und Bus mindestens 45 Minuten gebraucht hab - und ich finde, jede Minute die man nicht auf der Straße oder auf der Schiene verbringt, ist eine sinnvolle Minute, da ich sie selbst verplanen kann.
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Beitrag von Rohrbacher »

Bayernlover @ 6 Jan 2011, 23:27 hat geschrieben: und ich finde, jede Minute die man nicht auf der Straße oder auf der Schiene verbringt, ist eine sinnvolle Minute, da ich sie selbst verplanen kann.
Soso. Also ich verplane meine tägliche Zeit im MüNüX schon selbst. Meistens mit Onlinesurfen, Schlafen oder man trifft jemand zum Reden. Im Auto allerdings muss ich sagen, komm' ich irgendwie zu nix anderem als eben Autofahren. Wenn nicht das grad das ist, mit dem ich meine Zeit verplanen will, dann ist das doch quasi verlorene, nein gestohlene Zeit, oder? Bei 7 Stunden Zugfahrt ist meine Zeiteinteilung freier als bei 4 Stunden Autobahn - oder gar während der Arbeit, würde ich sagen. In der Schule ist das ja so: Manche werden 18 und machen plötzlich keine Hausaufgaben mehr, weil die Zeit und vor allem die Streberkontakte im Bus fehlen. Ohne Witz, das gibt's echt. :P
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Beitrag von Bayernlover »

In der U-Bahn und im Bus kann man aber kaum surfen - außerdem hab ich noch ein Leben neben dem Internet :D
Wie gesagt, je schneller desto besser. Wenn ich 7h im Zug sitze verliere ich 3h gegenüber dem Auto, wenn ich mit dem nur 4h brauche, denn es gibt halt nicht nur "Nichtstun" oder "Laptop" ;)
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Beitrag von Rohrbacher »

Bayernlover @ 6 Jan 2011, 23:43 hat geschrieben: In der U-Bahn und im Bus kann man aber kaum surfen - außerdem hab ich noch ein Leben neben dem Internet :D
Hey, wozu wurde das iPad erfunden? :D

Genau weil ich dieses Leben neben dem Internet habe, nutze ich die Zeit im Zug für so Sachen wie Emails. Damit spar' ich in meinem Alltag doppelt. 5 Minuten bei der Fahrt und dann nochmal 30 Minuten, ich ich daheim nicht mehr ins Internet muss. An vielen Tagen kann ich den Rechner abends daheim ganz auslassen. Dadurch und durch die Tatsache dass meine Onlinezeit begrenzt ist, weil der Zug irgendwann den Zielbahnhof erreicht, spar ich warscheinlich tausende Stunden, die ich sonst online versumpfen würde. - So wie jetzt wieder. Bin weg. :lol:
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Bayernlover @ 6 Jan 2011, 23:43 hat geschrieben: In der U-Bahn und im Bus kann man aber kaum surfen - außerdem hab ich noch ein Leben neben dem Internet :D
Wie gesagt, je schneller desto besser. Wenn ich 7h im Zug sitze verliere ich 3h gegenüber dem Auto, wenn ich mit dem nur 4h brauche, denn es gibt halt nicht nur "Nichtstun" oder "Laptop" ;)
Wie wäre es mit Lernen oder Zeitung oder ein gutes Buch lesen? Geht wunderbar, sogar in der U-Bahn.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Boris Merath @ 7 Jan 2011, 01:21 hat geschrieben: Wie wäre es mit Lernen oder Zeitung oder ein gutes Buch lesen? Geht wunderbar, sogar in der U-Bahn.
Aber richtig angenehm halt auch nur im Sitzen ;)
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Boris Merath @ 7 Jan 2011, 01:21 hat geschrieben:Wie wäre es mit Lernen oder Zeitung oder ein gutes Buch lesen? Geht wunderbar, sogar in der U-Bahn.
Nicht jeder kann im öffentlichen Raum die Umgebungsgeräusche und die Anwesenheit anderer Menschen ausblenden und hat den Inhalt des Gelesenen spätestens beim Aussteigen wieder vergessen. Für diese Menschen ist die Fahrtzeit auf jeden Fall verlorene Zeit, die er daher so kurz wie möglich halten will.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Es gibt mal wieder eine neue Erhebung, hier die Ergebnisse
Mobilitätsvoraussetzungen
•      30 % der Haushalte in München haben kein Auto. Im Umland sind etwa 10 % der
Haushalte ohne Auto. 15 % der Haushalte in München und um die 39 % im Umland
sind mehrfach motorisiert. Die Pkw-Ausstattung fällt in der Stadt München geringer aus
als in den bundesdeutschen Vergleichsregionen, im Umland jedoch höher.
•      Sowohl in München als auch in den verdichteten Kreisen des Umlands fällt die
Autonutzung im bundesweiten Vergleich niedriger aus. München selbst weist hier im
Vergleich zu der Erhebung 2002 sogar einen leichten Rückgang auf – entwickelt sich
also zugunsten der anderen Verkehrsmittel. Für die ländlichen Kreise des Münchner
Umlands liegen die Auto-Nutzungsfrequenzen wieder im Schnitt der
Vergleichsregionen. Männer nutzen das Auto häufiger als Frauen.
•      Fast die Hälfte der Bevölkerung in München fährt täglich oder mindestens wöchentlich
mit dem Rad. Einen im Vergleich zum Bundesschnitt ebenso hohen Radfahreranteil
verzeichnet auch das Münchner Umland.
•      Die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel liegt in München auf einem konstant hohen
Niveau und ist erwartungsgemäß erheblich intensiver als in den verdichteten Kreisen
des Umlands. Die ländlichen Kreise weisen eine deutlich geringere Nutzung der
öffentlichen Verkehrsmittel auf. In München liegt der Anteil der täglichen Nutzung des
öffentlichen Verkehrs bei Frauen höher als bei Männern.
Wegehäufigkeit, Wegedauer und Verkehrsaufkommen
•      91 % der Bevölkerung in München und im Umland sind an einem durchschnittlichen
Tag mobil.
•      Im Durchschnitt legt jede in München wohnende Person täglich 3,4 Wege zurück. Im
Umland erreichen die ansässigen Personen einen Durchschnittswert von 3,5 Wegen Seite 6 von 9
pro Tag. Diese Zahlen liegen im bundesweiten Durchschnitt von 3,4 Wegen pro Tag.
•      Im Mittel dauern die Wege von Tür zu Tür im gesamten MVV-Verbundraum etwa 26
Minuten und sind in der Stadt bzw. im Umland 10 bzw. 12 Kilometer lang.
•      Pro Tag werden von den Münchnerinnen und Münchnern etwa 4,2 Mio. Wege mit über
44 Mio. Personenkilometern zurückgelegt. Die Umlandbevölkerung legt täglich 4,7 Mio.
Wege bei mehr als 55 Mio. Personenkilometern zurück. Männer legen im Schnitt pro
Tag 10 Personenkilometer mehr als Frauen zurück.
Modal-Split und Wegezwecke
•      In München entfallen 27 % der im Rahmen der Modal-Split-Betrachtung untersuchten
Wege auf Autofahrerinnen und -fahrer. Hinzu kommen 10 % Mitfahrerinnen bzw.
-fahrer. Der öffentliche Verkehr erreicht einen Modal-Split-Anteil von 21 % in München.
Das Fahrrad wird für 14 % der Wege genutzt. Die im Anteil häufig unterschätzten
Fußwege liegen in München bei 28 %.
•      Im Vergleich zu 2002 lässt sich für München ein deutlicher Anstieg der Fahrradweg-
Anteile um 4 %-Punkte und ein Absinken der MIV-Anteile in gleicher Größenordnung
festhalten. Der bundesweite Trend hin zu einer stärkeren Fahrrad- und leicht
geringeren MIV-Nutzung lässt sich demnach in München sogar in verstärkter Form
wiederfinden. Der öffentliche Verkehr behauptet sein hohes Niveau. In der
Verkehrsleistung, also in den im öffentlichen Verkehr zurückgelegten
Personenkilometern, ergibt sich – hochgerechnet auf die Bevölkerung in München –
gegenüber 2002 eine Zunahme in der Größenordnung von einer Mio.
Personenkilometern pro Tag.
•      Im Münchner Umland liegt der Anteil der MIV-Wege der Selbstfahrerinnen bzw. -fahrer
bei 42 %. 15 % der Wege werden als Mitfahrerinnen bzw. -fahrer unternommen. Der
öffentliche Verkehr hat einen Anteil bei den Wegen von 10 %, das Fahrrad einen Anteil
von 12 %. Die Fußwege liegen im Umland bei 21 %. Frauen haben bei ihren Wegen
einen höheren Anteil des Umweltverbunds (zu Fuß, Fahrrad, öffentlicher Verkehr) als
Männer.
•      25 % der Wege im gesamten MVV-Verbundraum entfallen auf Wege von bzw. zur
Arbeit oder Ausbildung sowie auf dienstliche Wege. Ein Drittel der Wege gehört zur
Rubrik Freizeit, weitere 22 % sind Einkaufswege. Private Erledigungen umfassen einen
Anteil von 12 %.
Weiteres Dokument zur Verkehrsmenge und Verteilung aus dem RIS
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TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Wenn diese Zahlen stimmen, dann:
- es gibt 1,38 Mio. Münchner Einwohner
- jeder Münchner legt 3,4 Wege pro Tag zurück
- dies entspricht 4,7 Mio. Wegen pro Tag
- 21% davon werden mit dem ÖV zurück gelegt, dies wären 0,99 Mio. Wege pro Tag
- oder ungefähr 300-350 Mio. Wege pro Jahr mit dem ÖV

Aber:
- die MVG meldet 500 Mio. Fahrgäste (Umsteiger einfach gezählt)
- die S-Bahn befördert alleine 90 Mio Fahrgäste pro Jahr nur innerhalb von München (Quelle/Ziel beide in München)

Selbst wenn man die Umsteiger von Außerhalb abzieht, und auch bei den S-Bahn-Verbindungen innerhalb von München kräftig abzieht, bleiben noch immer rechnerisch rund 450 Mio. ÖV-Fahrten von Münchnern.
Dies stimmt aber nicht mit den 300-350 Mio. ÖV-Fahrten überein, die sich aus diesem Modal Split ergäben.
Ergo muss der Modal Split der Münchner eher bei 30% liegen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Ich sehe überhaupt keine Diskrepanz zwischen den Werten.

300-350 Mio Wege von Mü+nchnern in München

300-350 Mio Wege von Auswärtigen in München. Denk allein mal an die Touristen die selten mit dem Auto fast nie mit dem Rad kommen aber viele Wege pro Tag machen.
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Beitrag von TravellerMunich »

Iarn @ 17 Jan 2011, 14:33 hat geschrieben: Ich sehe überhaupt keine Diskrepanz zwischen den Werten.

300-350 Mio Wege von Mü+nchnern in München

300-350 Mio Wege von Auswärtigen in München. Denk allein mal an die Touristen die selten mit dem Auto fast nie mit dem Rad kommen aber viele Wege pro Tag machen.
Selbst wenn bei allen 10 Mio. Übernachtungen durch Auswärtige (Touristen und Geschäftsleute) im letzten Jahr niemand mit dem Auto gekommen oder in München herum gefahren wären und alle, auch die im Zentrum, pro Tag 2 Fahrten mit dem ÖV gemacht hätten, dann wären dies gerade einmal 20 Mio. Fahrten mit dem ÖV. Dafür aber halten sich ja auch ständig Münchner auswärts auf, die dort herum reisen. Selbst wenn jeder Münchner nur 7 Nächte auswärts verbringen würde, wäre der Anteil der Touristen schon in diesem Rechenbeispiel neutralisiert.

Um es noch deutlicher zu machen:
Von den rund 620 Mio. MVV-Fahrgästen pro Jahr fahren ca. 60 Mio. nur innerhalb des Umlandes herum (laut MVV).
90 Mio. sind zwischen Umland und München unterwegs, davon mind. 1/4 auspendelnde Münchner, die man abziehen muss, verbleiben rund 68 Mio. Einpendler per S-Bahn, die wir spaßeshalber mal komplett abziehen.
D.h. von den 620 Mio. Fahrten im MVV-Raum werden laut dieser Rechnung die Fahrten im Umland und von Umlandbewohnern nach München abgezogen, so verbleiben noch immer rund 460 Mio. Fahrten. Minus meinetwegen noch Touristen und Bahneinpendlern, die auf die MVG umsteigen, so haben wir immer noch 450 Mio. Fahrten, die von Münchnern gemacht werden müssen.

Legt man dies in Beziehung zu den rund 1,5 Mrd. Wegen pro Jahr der Münchner Bevölkerung, so kommt man auf gut ein Drittel (33%) ÖV-Anteil. Auf keinen Fall kann der Anteil daher unter 30% liegen.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

TravellerMunich @ 17 Jan 2011, 15:58 hat geschrieben: Selbst wenn jeder Münchner nur 7 Nächte auswärts verbringen würde, wäre der Anteil der Touristen schon in diesem Rechenbeispiel neutralisiert.
Ähm - nein. Der Durchschnittswert ist <Zahl der Fahrten aller Münchner zusammen>/<Zahl der Münchner>. Ob der einzelne Münchner jetzt 700 Fahrten an einem Tag und den Rest der Zeit keine einzige Fahrt macht oder 2 Fahrten an 350 Tagen ist egal, da kommt im Schnitt das gleiche dabei raus.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von TravellerMunich »

Boris Merath @ 17 Jan 2011, 16:36 hat geschrieben: Ähm - nein. Der Durchschnittswert ist <Zahl der Fahrten aller Münchner zusammen>/<Zahl der Münchner>. Ob der einzelne Münchner jetzt 700 Fahrten an einem Tag und den Rest der Zeit keine einzige Fahrt macht oder 2 Fahrten an 350 Tagen ist egal, da kommt im Schnitt das gleiche dabei raus.
Genau darum geht es. Diese Rechnung ist die Grundlage dafür.
Wobei, wie demonstriert, die Touristen die Fahrtenanzahl nur marginal beeinflussen können in einer Millionenstadt wie München.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Ich schieb's mal hier rein:
Urteil zu Radwegen in München
Aus der Bahn
Laut Urteil müssen Fahrradfahrer nicht mehr die Radwege benutzen, sondern dürfen in den meisten Fällen auf die Straße ausweichen. In München werden die ersten Schilder bereits abgeschraubt.
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/urteil...-bahn-1.1060680
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

München lässt im Fasching das Auto stehen. Sonderschichten vom 4. - 8. März bei der MVG

http://zughalt.de/faschingsendspurt-bei-de...ien-verstaerkt/
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