Ein Jahr S-Bahn München GmbH

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Smirne

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Quelle: Deutsche Bahn AG, 30.7.2002
Ein Jahr S-Bahn München GmbH

Neueste Erhebungen zeigen eine erfreuliche Fahrgastentwicklung

(München, 30.07.02) Vor einem Jahr wurde die Neuorganisation von DB Regio, dem Nahverkehrsunternehmen der DB AG, vollzogen. Mehr Entscheidungsbefugnis und Verantwortung in die Region zu verlagern, lautete die Devise. Aus dieser Überlegung heraus wurde u. a. die S-Bahn München GmbH gegründet.

Das größte S-Bahn-System in Deutschland wurde offiziell ab dem 01.06.2001 als eigenständige Firma unter dem Dach von DB Regio Bayern geführt. Die Modernisierung der Fahrzeugflotte und eine bessere Kundeninformation waren neben zufriedenen Fahrgästen und Mitarbeitern die wichtigsten Ziele der Geschäftsführung. Sie kann auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken.

Fahrgastaufkommen hat zugenommen

Aus der aktuellen Verkehrsleistungsstatistik des MVV ist zu ersehen, dass die S-Bahn neue Fahrgäste gewonnen hat. Im Vergleich zum Jahr 2000 waren mit der S-Bahn 5,66 % mehr Reisende unterwegs. Insgesamt wurden im Jahr 2001 244 Mio. Fahrgäste verzeichnet. Dies ist eine sehr erfreuliche Entwicklung und für die Geschäftsführung auch Ansporn, an der Verbesserung der S-Bahn München festzuhalten und alle Entscheidungsträger dafür zu gewinnen.

Die S-Bahn München ist eines der sichersten öffentlichen Verkehrsmittel in Deutschland. Ab 20 Uhr beginnend werden die S-Bahn-Züge der neuen Generation (ET 423) durch Sicherheitskräfte begleitet. In den Zügen der Baureihe ET 420 werden sporadisch Zugstreifen eingesetzt. Die Stärkung des subjektiven Sicherheitsgefühls der Fahrgäste, die Vermeidung von Sachschäden und die Feststellung von Fahrgästen ohne Fahrausweis sind die Ziele dieser Einsätze. Rund 5 Mio. Euro investieren die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH und die S-Bahn derzeit für diesen, von den Fahrgästen sehr begrüßten Service.

120 Mitarbeiter der S-Bahn München werden bis zum Herbst 2002 speziell ausgebildet und anschließend als Service-Teams unterwegs sein. Vor allem auf der Stammstrecke zwischen Pasing und Ostbahnhof erfahren die Fahrgäste dann einen ganz neuen Service. Die Mitarbeiter sind gut sichtbar und erkennbar am Bahnsteig unterwegs und erteilen Auskünfte bzw. stehen für Fragen zur Verfügung.

Die S-Bahn München GmbH beschäftigt rund 1000 MitarbeiterInnen und ist damit ein wichtiger Arbeitgeber in der Landeshauptstadt. 61 Auszubildende bereiten sich gegenwärtig auf ihren Beruf vor. Im September 2002 werden weitere 24 Azubis mit ihrer Berufsausbildung bei der S-Bahn beginnen.

Neue S-Bahn-Fahrzeuge für München

In den heißen Junitagen wurden die neue Züge von den Fahrgästen ganz besonders geschätzt. Auf Grund der Klimatisierung war es zu jeder Tageszeit sehr angenehm, mit dem S-Bahn-Zug ET 423 unterwegs zu sein. Am Kundentelefon teilten viele Fahrgäste ihre Freude über das neue Fahrzeug mit. Nur auf der Linie 5 und 6 sind noch die S-Bahn-Züge der Baureihe ET 420 im Einsatz.Mit einem Investitionsvolumen von 350 Mio. Euro wurden mit Unterstützung des Freistaates Bayern (166 Mio. Euro Zuschuss) im Frühjahr 2002 weitere 90 Fahrzeuge bestellt. Bis 2004 verfügt die S-Bahn München dann über 234 Fahrzeuge und ist damit für den 10-Min.-Takt auf drei Linien gerüstet. Auch die Linien 5 und 6 sind zu diesem Zeitpunkt auf die neuen Fahrzeuge umgestellt. Die ET 423 laufen sehr zuverlässig. Kleinere „Kinderkrankheiten“ werden von der Industrie zügig behoben.

Fahrgastinformation

An 38 S-Bahn-Stationen sind Monitore aufgestellt, über die der Fahrgast den aktuellen Betriebsablauf ersehen kann. Entweder linienbezogen oder wie auf der Stammstrecke alle S-Bahn-Linien sind dort mit der aktuellen Ankunftszeit abzulesen. Noch ist die S-Bahn mit der Datenübermittlung und den Anzeigen nicht voll zufrieden. „Hier werden wir darauf drängen, dass nachgebessert wird. Wir haben aber schon erreicht, dass die Betriebsführung des Reisenden-Informations-Systems einer intensiven Verbesserung unterzogen wird“, so Geschäftsführer Michael Wuth.

Einen verbesserten Service hat die S-Bahn in der direkten Kundeninformation erreicht. In Grafing, Markt Schwaben und Mittersendling werden ab Herbst Arbeitsplätze für Ansagedienste eingerichtet. Die neuen Mitarbeiter entlasten die Fahrdienstleiter und können sich ausschließlich der Kundeninformation widmen. Weitere Bahnhöfe sind noch in der Untersuchung. Sieben Radiosender berichten zwischen 6.30 Uhr und 8.30 Uhr in den Verkehrsmeldungen über die Betriebslage der S-Bahn. Vor allem im Zuge der weiteren großen Bautätigkeit im S-Bahn-Bereich ist auch die Information der Fahrgäste zu Hause besonders wichtig.

S-Bahn-Netz muss weiter ausgebaut werden

An der S-Bahn-Linie 2 wird zurzeit im gesamten Streckenverlauf gebaut. Im Süden zwischen Giesing und Deisenhofen wird ab Ende 2003 der zweigleisige Ausbau zu einer wesentlichen Verbesserung der Betriebsqualität führen. Alle Stationen werden neu gebaut bzw. renoviert und barrierefrei zugänglich sein.

Im nördlichen Abschnitt zwischen Obermenzing und Dachau erhält die S-Bahn eigene Gleise mit ebenfalls neuen bzw. umgebauten Stationen. Diese umfangreichen Bauarbeiten und deren Fortschritt können die Fahrgäste täglich beobachten. Die Umfahrung von Berg am Laim, der Umbau des Ostbahnhofes und die Modernisierung der Stammstrecke sind die weiteren großen Baumaßnahmen bis zum Herbst 2004.Alle Bauarbeiten müssen unter dem rollenden Rad durchgeführt werden. Dabei lassen sich Störungen und Behinderungen nicht immer vermeiden. Deshalb möchte die S-Bahn bereits heute um Verständnis werben.

Mit Spannung wartet die S-Bahn auf die Verabschiedung des neuen Bundesverkehrswegeplans. Darin ist erneut die Bahnstrecke München-Mühldorf-Freilassing enthalten. Bei dieser Baumaßnahme ist auch der längst überfällige Ausbau der S 6 zwischen Riem und Markt Schwaben möglich. „Gerade im Bereich Poing – Markt Schwaben haben wir ein Fahrgastaufkommen, das wir mit der vorhandenen Infrastruktur nicht zufriedenstellend bedienen können. Wir brauchen deshalb dringend den Ausbau“, so Michael Wuth.

Pünktlichkeit hat sich deutlich verbessert

Nach den unbefriedigenden Pünktlichkeitsgraden in den Monaten November und Dezember 2001 stabilisierte sich die Qualität auf bis zu 97 % im Frühjahr 2002. Viele Faktoren spielen in die Pünktlichkeit der Münchner S-Bahn hinein. Notarzteinsätze oder wie letzte Woche Polizeimaßnahmen auf der Stammstrecke behindern den S-Bahn-Betrieb nachhaltig und oft für Stunden. „Wir können hier leider nur reagieren und unsere Kunden informieren. Bei technischen Störungen müssen wir noch schneller werden. Dazu haben wir für unsere Mitarbeiter verschiedene Schulungsprogramme initiiert. Im ersten Jahr unseres Wirkens haben wir viele Weichen schon gestellt. Jetzt geht es darum, weitere Verbesserungen für die Kunden zu schaffen und angefangene Vorhaben zügig umzusetzen“, so Michael Wuth über die weiteren Ziele.

Ab 01. August wird Heinrich Beckmann seine Tätigkeit als Geschäftsführer aufnehmen. Die S-Bahn München optimal auf die zukünftigen Anforderungen auszurichten, sieht er als Schwerpunkt seiner Arbeit. Weitere wesentliche Aufgaben werden sein, die Gesellschaft nach Außen zu vertreten und die Kundenwahrnehmung der S-Bahn so positiv wie möglich zu gestalten. Darüber hinaus ist er für die kaufmännischen Angelegenheiten des Unternehmens zuständig.



 

Horst Staimer
Pressesprecher S-Bahn München
Tel.: 089 / 13 08 - 14 99 -
Fax: 089 / 13 08 - 19 01
E-Mail: horst.staimer@bahn.de
 



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