S-Bahn ET 425

Die Fahrzeuge der S-Bahn-Systeme
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Romi
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Beitrag von Romi »

Hallo, ich hätte gerne was über den Bremsweg des ET 425 gewußt. Wer kann mir weiterhelfen?
Wie lange ist der Bremsweg bei einer Geschwindigkeit von 100km?

Wie schnell kann der Zug beschleunigen, von 0 auf 100Km? Das heißt, wieviel m fährt dieser Zug an bis er 100kmh erreicht?

Wie ist die Hupe? Sind es einfache Huplaute, wie z.B. bei einem Auto oder haben diese Züge Hupen mit anhaltendem Hupton?
Wie lang ist solch ein Hupton in Sekunden?

Danke für Eure Hilfe!
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Abgesehen davon dass der 425er nur bedingt ein S-Bahn-Fahrzeug ist, gäbe es hier und hier schon entsprechende Fragethreads ;)
Aber trotzdem willkommen im Forum :)

Zu Deinen Fragen:

Die Beschleunigung beträgt ca. 1m/s^2, wenn man also v=a*t rechnet (28m/s=1*t), bekommt man 28s von 0 auf 100km/h heraus. Setzt man das nun ein in die Formel s=a/2*t^2 ein, erhält man 1/2*784, also 392m. Der ET 425 braucht also knapp 400m bis er 100km/h erreicht hat. Bei einer Schnellbremsung sollte das ähnlich aussehen, also das ganze dann andersherum. Natürlich sind das jetzt Werte unter perfekten Laborbedingungen, also nix mit Wasser auf der Schiene oder Gegenwind... ;)
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Romi
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Beitrag von Romi »

Romi @ 27 Jan 2011, 22:34 hat geschrieben: Hallo, ich hätte gerne was über den Bremsweg des ET 425 gewußt. Wer kann mir weiterhelfen?
Wie lange ist der Bremsweg bei einer Geschwindigkeit von 100km?

Wie schnell kann der Zug beschleunigen, von 0 auf 100Km? Das heißt, wieviel m fährt dieser Zug an bis er 100kmh erreicht?

Wie ist die Hupe? Sind es einfache Huplaute, wie z.B. bei einem Auto oder haben diese Züge Hupen mit anhaltendem Hupton?
Wie lang ist solch ein Hupton in Sekunden?

Danke für Eure Hilfe!
Danke für die schnelle Antwort. Mit der hochkomplizierten Formel werde ich mich niemals auskennen ;-) , aber die Endwerte haben mir schon sehr geholfen für meine Recherchen.

Hast Du auch Ahnung, wie sich die Hupe anhört?

Dann hätte ich noch eine Frage zu einem Streckenplan.
Gibt es eine Möglichkeit einen Plan einer Teilstrecke mit Meterangabe zu bekommen und woher?
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josuav
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Beitrag von josuav »

Die 1,0 m/s² sind aber die Anfahrtsbeschleunigung, ich weiß nicht, ob die bei 100 km/h noch so stark ist. Eventuell sind es also ein paar Meter mehr.

Öhm...hochkomplizierte Formel? Wennst meinst... ;)
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karhu
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Beitrag von karhu »

Romi @ 27 Jan 2011, 22:34 hat geschrieben:Wie ist die Hupe? Sind es einfache Huplaute, wie z.B. bei einem Auto oder haben diese Züge Hupen mit anhaltendem Hupton?
Wie lang ist solch ein Hupton in Sekunden?

Danke für Eure Hilfe!
Hier kannst dir nen ganzes Pfeif- und Hubkonzert von verschiedenen Baureihen anhören, der ET 425 ist bei 5'37''

You Tube Signalhornmix
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Romi @ 27 Jan 2011, 22:55 hat geschrieben: Dann hätte ich noch eine Frage zu einem Streckenplan.
Gibt es eine Möglichkeit einen Plan einer Teilstrecke mit Meterangabe zu bekommen und woher?
Was brauchst Du genau und wofür?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Seeshaupt Aus Köche kommend 20 Meter vor der Einfahrweiche Vollbremsung, dann stehste genau an der H-Tafel, Meter weiß ich nicht.
Allgemein lässt sich sagen, dass der Beschleunigungsweg ziemlich genau dem Bremse mit Vollbremsung beträgt, die Dinger bremsen ja eigentlich nur dynamisch.
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143 094-1
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Beitrag von 143 094-1 »

Martin H. @ 28 Jan 2011, 03:09 hat geschrieben: Allgemein lässt sich sagen, dass der Beschleunigungsweg ziemlich genau dem Bremse mit Vollbremsung beträgt, die Dinger bremsen ja eigentlich nur dynamisch.
Und genau das kann zum Problem werden, wenn man mal die "große Bohrung" braucht. Einige Kollegen sagen, dass sie hin und wieder gezielt nur pneumatisch bremsen mit den Kisten um die Bremsscheiben "abzutauen".
Seeshaupt Aus Köche kommend 20 Meter vor der Einfahrweiche Vollbremsung, dann stehste genau an der H-Tafel, Meter weiß ich nicht.
Sollte sich doch so ungefähr anhand der Fpl-Angaben und der Kilometertafeln ermitteln lassen?
Übrigens ein riskantes Spiel mit lokbespannten Zügen. Mit dieser Philosophie "hier Vollbremsung dann reichts locker für die 150m-Tafel" bin ich schon ein paar Mal böse auf die Schnauze gefallen. Gleiche Lokbaureihe, gleicher Wagenpark, gleiche Schienenverhältnisse - aber es bremst einfach nicht so wie es soll.

Gestern erst wieder so ein "Lehrstück" erlebt. Eine Geschwindigkeitsreduzierung von 120 auf 100 schön mit der E-Bremse angefahren, da plötzlich "ka-wumm" Hauptschalter aus. Sofort mit der Luft in die Eisen gestiegen, hohe Abbremsung, aber bis die mal zum Wirken kam - der WAHNSINN!!! Spätestens da sollte jedem klar sein, warum Haltebremsungen immer kombiniert auszuführen sind und man auf den Bock sowieso ohne E bremst. Wenn ich mir da unsere E-Bremsknechte anschaue so nach dem Motto "ich-fahre-Drehstromlok-und-ich-habe-mächtigste-E-Bremse-aller-Zeiten!"... Da lob ich m ir doch die gute alte 103 mit ihrer netzunabhängigen Widerstandsbremse. Wobei, aus 200 die 8bar auf den Klötzen wollte man sich wohl irgendwo doch nicht geben... Nur wenn ein Motorstromrelais fällt? Also ausgelegt muss es schon dafür sein. Soviel zum Off-Topic - mir war grad danach :P
BZ-ESTW sind wie ein Computerspiel. Es fehlt nur noch das Fenster "Game over!" wenn sich zwei rote Linien treffen!
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Dämliches Handy, "Köche" sollte "Kochel" heißen und "genau dem Bremse" natürlich "genau dem Bremsweg".

Wenn bei Geschwindigkeitswechseln noch genug Zeit ist, ok, aber sonst, ne.
Das Beispiel Seeshaupt ist noch aus der Mitfahrlehrzeit, selber blieb ich von den 425ern verschont. Ein Pluspunkt von u.a. 440 finde ich da, dass man auch ohne Tricksereien wie HS aus oder SB mit der Luft bremsen kann bzw. er im unteren Geschwindigkeitsbereich viel eher mit der Luft anfängt.
Wie ist das eigentlich bei der 120? Die hat ja keine netzunabhängige E-Bremse und doch Klotzbremsen und fährt auch mal schneller.

Noch was zum 425, am Esig Garmisch aus Mittenwald kommen fällt es so stark, dass die Zusatzbremse des Steuerwagens nicht reicht, außer es ist eine Klotzbremse. Ich kenne auch noch aus Lehrzeiten den Lokführer der mal im Winter am Esig halten musste, mit einem 425, welcher sich dann von alleine wieder in Bewegung setzte. Vor allem wegen Flugschnee. Hier hat aber ihm mal die Technik bzw. der Aufzeichnungswahn geholfen, da ersichtlich war, Halt, Federspeicher an, Zug fährt los. Bis dies feststand war er erst mal weg vom Fahren.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

143 094-1 @ 28 Jan 2011, 03:58 hat geschrieben: Und genau das kann zum Problem werden, wenn man mal die "große Bohrung" braucht. Einige Kollegen sagen, dass sie hin und wieder gezielt nur pneumatisch bremsen mit den Kisten um die Bremsscheiben "abzutauen".
Dazu gibt's übrigens inzwischen sogar 'ne Tf-Info (glaub ich), wo genau dazu aufgerufen wird. Ein Schelm, wer böses denkt :ph34r:

Was den Bremsweg angeht: aus 100 km/h sind 400m bei guten Verhältnissen auch mit der E-Bremse (Vollbremsung) drin. Und wie schon von Martin erwähnt, die Beschleunigung ist etwa genauso wie die Verzögerung. Das wären grob geschätzt:
80 km/h - 250m
100 km/h - 400m
120 km/h - 550m
140 km/h - 750m


Edit: Was das Makrofon (keine Hupe!) angeht - kommt halt drauf an, wie lang man drauftritt ;) Ich mein, dein Auto hupt ja auch solang du dein Lenkrad streichelst, genauso isses bei jedem Eisenbahnfahrzeug auch.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Hier zwei kurze Zitate aus einem anderen Forum in dem aktuell über das Gleiche diskutiert wird. Vielleicht nicht ganz zufällig?
Zum Bremsweg: dieser ist von vielen Faktoren abhängig und lässt sich nicht pauschal bestimmen. Abhängig ist er beispielsweise von den Neigungsverhältnissen und vom Reibwert. Bei 100 km/h würde ich grob geschätzt 300 - 350 Meter für eine Schnellbremsung einkalkulieren.

Deine Schätzung deckt sich in etwa mit dem Bremsbewertungsblatt nach UIC-Mb 544-1. Da man beim 425 durch die EP-Bremse von der Einzelwagenkurve ausgehen kann, sind dort bei 142 Brh (dürfte doch stimmen für den 425?) etwa 350 m angegeben.


Was die "Hupe" angeht, diese ist nicht nur für das Zp1 da, sondern für eine Vielzahl von Pfeifsignalen. Unter anderem das Notsignal, mehrmals drei kurze Töne schnell nacheinander aber auch Bremsen lösen, Grenzzeichenfrei etc. Da wäre eine festgelegte Länge eher kontraproduktiv.

Für 140 km/h hätte ich 460 Meter zu bieten, mit den Salzburgdostos noch weniger.
Mit einer kontrollierten Bremsung hat das natürlich nichts mehr zu tun.
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

Martin H. @ 29 Jan 2011, 14:24 hat geschrieben: Für 140 km/h hätte ich 460 Meter zu bieten, mit den Salzburgdostos noch weniger.
Dabei dürften dann aber die Beförderungsfälle ganz schon durcheinander geraten :unsure:
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

Grüße vom Holledauer Tor
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Aber hinterher passen noch mehr rein, da sich alle im vorderen Wagen sammeln :D

Das war mal die 111 keine Ahnung mehr, da hat sich irgendwas vom Relaisbremsventil verabschiedet auf der Fahrt von Donauwörth nach Augsburg, so dass nur noch der Füllstoß, die Fahrtstellung und die Schnellbremsung funktionierten. Wir sind dann mit E- und Zusatzbremse weiter gefahren. Ab Augsburg nach München fiel der Zug dann aus.
1x111 + 5 DoSto 1993.
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