Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

andreas @ 13 Feb 2011, 13:33 hat geschrieben: im gesamten Netz ist Wunschtraum und auch nicht nötig - aber im gesamten stadtnahen Bereich wärs sicher notwenig und sinnvoll

Also z.b.
S1 ab Oberschleißheim
S2 ab Dachau und Markt Schwaben
S3 ab Maisach und Deisenhofen
S4 ab FFB und Zorneding
S8 ab Germering und Ismaning
S6 ab Gauting
S7 ab Höllriegelskreuth und Hohenbrunn
Also ich denke die S1 hat wirklich Potential bis Neufahrn (lassen wir mal die desolate Streckenlage weg).
Die S4 bis Zornening, glaube tagsüber ist da wenig los. Leider ist die letzte Wende in Haar evtl bisschen arg früh, evtl mit Wendegleis in Vaterstätten.
S7 ist ab Ottobrunn schon recht dürftig vom Aufkommen.

Die S8 ganztägig mit Takt 10 ab Germering halte ich ich mittelfristig geradezu für ein Muss wenn die U-Bahn nach Freiham nicht gebaut wird und danach sieht es sehr sicher aus. Auf diesem Ast eignet sich das Mitfall 2/6/PF5 Konzept mit dem 15 Minuten Grundtakt nicht. Es gibt keinen Regionalverkehr und mit Freiham besteht bald ein durchgehen verstädterte Zone von Germering bis Pasing.
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

Bayernlover @ 13 Feb 2011, 14:01 hat geschrieben:Also wenn dann würde ich mich auf ein Taktschema einigen. Entweder Takt 10/20/40 oder Takt 15/30/60.
Man könnte auch noch folgende Mischung machen:

- HVZ Takt-10 Kernbereich (= alle 6 Bahnen/h), Wechseltakt-10/20 (= 4 von 6 Bahnen/h) oder Takt-30 im äußeren Bereich (= 2 von 6 Bahnen/h), ggf. auch bei schwächeren Linien
- NVZ innen Wechseltakt-10/20 (ggf. verschoben zu Takt-15), außen Takt-30
- SVZ innen Takt-30, außen Takt-60

Edit: Grundtakt wäre der Takt-30. Drei Teillinien überlagerten sich zum Takt-10, zwei zum Wechseltakt-10/20 oder zum Takt-15, Halbierung ergäbe schließlich den Takt-60 für den Spätverkehr.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Takt 60 reicht vielleicht auf den Abschnitten Aying-Kreuzstrasse oder Maisach-Mammendorf. Auf allen anderen Strecken aber ist das auch im Spät viel zu wenig sorry.
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Beitrag von Fahrgast1990 »

S8 im 10-Minuten-Takt bis Germering fände ich schon sinnvoll, gerade wenn in Freiham für das Gewerbegebiet ein neuer Bahnhof gebaut wird.

Aber rentiert sich auf der S7 wirklich ein 10-Minuten-Takt? Da soll das Fahrgastaufkommen ja jetzt schon so niedrig sein.
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

Lazarus @ 13 Feb 2011, 14:33 hat geschrieben: Takt 60 reicht vielleicht auf den Abschnitten Aying-Kreuzstrasse oder Maisach-Mammendorf. Auf allen anderen Strecken aber ist das auch im Spät viel zu wenig sorry.
Es ist doch kein Problem, auch dann im 30-min-Takt zu fahren. Da brauchst du dich überhaupt nicht entschuldigen. Ich dachte nur, dass um 23 Uhr z.B. zwischen Buchenau und Geltendorf (usw. eben Außenbereich) wenig genug los sein sollte, um dort nur noch im Stundentakt zu fahren.
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Beitrag von ET 423 »

Was, wie bitte? Den ganzen Tag einen 10min-Takt? :lol: :lol: Denkt ihr eigentlich noch nach, bevor ihr in die Tasten haut? :o Wer soll denn da mitfahren - von heißer Luft mal abgesehen? Es gibt keinen Außenast, auf dem sich außerhalb der HVZ ein Takt10 lohnen würde. Zu gewissen Randzeiten ist selbst der Takt20 eher mäßig benutzt. Also erstmal Hirn einschalten und dann schreiben, Dankeschön. :)
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Beitrag von Bayernlover »

ET 423 @ 13 Feb 2011, 15:56 hat geschrieben: Was, wie bitte? Den ganzen Tag einen 10min-Takt? :lol: :lol: Denkt ihr eigentlich noch nach, bevor ihr in die Tasten haut? :o Wer soll denn da mitfahren - von heißer Luft mal abgesehen? Es gibt keinen Außenast, auf dem sich außerhalb der HVZ ein Takt10 lohnen würde. Zu gewissen Randzeiten ist selbst der Takt20 eher mäßig benutzt. Also erstmal Hirn einschalten und dann schreiben, Dankeschön. :)
Ganz so einfach ist es nicht. Wenn irgendwo ein Zug alle 2h fährt und keiner mitfährt, ist das klar. Wenn man auf der gleichen Strecke plötzlich alle 30 Minuten fährt, brechen die Züge auseinander (vorausgesetzt, das Potential ist vorhanden). Ich weiß nicht, gerade auf kürzeren Strecken in der Stadt entscheiden sich die Leute gegen die S-Bahn, weil man eben ziemlich lange wartet, wenn man nicht planen kann. Da macht ein 10-Minuten-Takt schon was aus. Man kann den zur Not auch mit Kurzzügen fahren, aber dichterer Takt ist auf jeden Fall ein Argument FÜR den ÖPNV.
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Beitrag von ET 423 »

Und genau da liegt der Hund begraben. Es gibt kein Potential für einen Takt10 in der Nebenzeit. Wie gefragt: Wer soll da mitfahren? Nur weil plötzlich alle 10min gefahren wird, verdoppelt sich nicht die Bevölkerung.
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168er
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Beitrag von 168er »

ET 423 @ 13 Feb 2011, 16:41 hat geschrieben: Und genau da liegt der Hund begraben. Es gibt kein Potential für einen Takt10 in der Nebenzeit. Wie gefragt: Wer soll da mitfahren? Nur weil plötzlich alle 10min gefahren wird, verdoppelt sich nicht die Bevölkerung.
Nein, aber die S-Bahn könnte ihre innerstädtische Erschließungsfunktion ausbauen, ich z.B. fahre wenn es sich vermeiden lässt außerhalb der Stammstrecke in der Stadt nicht so gern mit der S-Bahn, weil ich einfach schon zu oft auf einem kalten Bahnsteig sowas wie "S8 Herrsching 18" sehen musste und dann eben mangels wirklicher Alternativen(den Bus hab ich leichtsinnigerweise fahren lassen) dort habe warten müssen. Wenn ich in Moosach bin und nach Laim will mache ich mir ehrlich gesagt nicht die Mühe auf den Bahnsteig zu gehen um dann 19 Min zu sehen, sondern fahre mit dem 51er, dauert länger, aber man hats warm.Wenn die S-Bahn auf bestimmten innerstädtischen Abschnitten alle 10 Min fahren würde, wäre das vllt. net schlecht.
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Beitrag von Bayernlover »

ET 423 @ 13 Feb 2011, 16:41 hat geschrieben: Und genau da liegt der Hund begraben. Es gibt kein Potential für einen Takt10 in der Nebenzeit. Wie gefragt: Wer soll da mitfahren? Nur weil plötzlich alle 10min gefahren wird, verdoppelt sich nicht die Bevölkerung.
Ich geh mal davon aus dass das Potential (gerade in der Stadt) noch nicht ganz abgeschöpft ist. Man sollte sich mal überlegen, warum sich Leute lieber irgendwo in den Stau stellen, anstatt sich in die S-Bahn zu setzen. Aber die MVG denkt ja ähnlich (Taktverdichtung in der NVZ? HILFE!).
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Beitrag von ET 423 »

Bayernlover @ 13 Feb 2011, 16:50 hat geschrieben:Aber die MVG denkt ja ähnlich (Taktverdichtung in der NVZ? HILFE!).
Danke - das macht mich ja im übertragenen Sinne zum (S)-Bahn-Chef. :) Warum sich die Leute lieber in den Stau stellen, anstatt die S-Bahn zu nehmen? Ganz einfach, weil das Auto sowieso da ist. Aber ok, das wurde ja schon durchdiskutiert. Im Übrigen möchte eine Taktverdichtung auch bezahlt werden. In der heutigen "Geil ist Geil"-Zeit ist es nahezu unmöglich, es den Leuten zu einem angemessenen Preis auch Recht zu machen (ich erinnere: Die 2,50EUR-Fahrkarte ist noch mindestens 10EUR zu teuer). Wer soll denn die Taktverdichtung bezahlen? Die BEG sicherlich nicht, die ist ja selbst zu geizig, einen Takt10 am Freitag Nachmittag zu bestellen. Und wenn sich das laut deren Aussage nicht lohnt, weil sich die Fahrgastströme ja verteilen (wer sich mal Freitag Nachmittag in eine Takt10-Linie reingezwängt hat, darf hier mal lachen), werden die sicherlich nicht in der NVZ eine vom Nutzen her eher zweifelhafte Taktverdichtung bestellen.

@168er: Gegen dein Problem gibt es etwas einfaches und nennt sich Fahrplan. Gedruckt und im Internet überall abzurufen - solls sogar als ÄÄÄÄP geben. ;)
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Beitrag von Bayernlover »

ET 423 @ 13 Feb 2011, 17:18 hat geschrieben: Im Übrigen möchte eine Taktverdichtung auch bezahlt werden. In der heutigen "Geil ist Geil"-Zeit ist es nahezu unmöglich, es den Leuten zu einem angemessenen Preis auch Recht zu machen
Erstens bringen mehr Fahrgäste mehr Einnahmen und zweitens haben sie auch einen volkswirtschaftlichen Nutzen wenn man mehr Leute auf die Schiene holt. Und so arm ist der MVV und vor allem auch die MVG nicht, also das Kostenargument zählt hier mal nicht. Da bieten andere Verbünde für wesentlich weniger Geld mehr Verkehr, siehe Augsburger Tram im ganztägigen Takt5 oder Berliner S-Bahn (wenn alles nach Plan laufen würde) auch ganztägig im Takt10. Klar, in München (dem Weltdorf mit Herz) ist das natürlich alles zu teuer, nicht umsetzbar und vor allem nicht nützlich.
Und was nutzt mir der Fahrplan, wenn ich das Ende meiner Tätigkeiten (Einkaufen, Arzt etc.) nicht planen kann?
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Beitrag von Fahrgast1990 »

ET 423 @ 13 Feb 2011, 17:18 hat geschrieben: @168er: Gegen dein Problem gibt es etwas einfaches und nennt sich Fahrplan. Gedruckt und im Internet überall abzurufen - solls sogar als ÄÄÄÄP geben. ;)
Die MVV-App ist total für den Arsch. Da kriegt z.T. dermaßen umständliche Verbindungen angezeigt mit 1000x umsteigen, obwohl man durchfahren könnte oder Haltestellen werden falsch angezeigt, z.B. Putülring statt Petuelring.
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Beitrag von ET 423 »

@Bayernlover:

Doch, das Argument zählt, weil der MVV und erst Recht die MVG mit unserer (S-Bahn) Fahrplangestaltung nichts zu tun haben.

Normalerweise beteilige ich mich nicht an solchen sinnlosen Vergleichen, aber dirzuliebe mache ich mal mit, aaaalso:

Die Augsburger Tram fährt im ganztägigen Takt5? Schön für sie, ist aber soweit ich weiß auch das Hauptverkehrsmittel in der Stadt, nicht wahr?

S-Bahn-Berlin im Takt10? Feine Sache, aber Berlin hat auch ca. 3x so viele Einwohner, nicht wahr?

So, schauen wir mal nach München: Was haben wir da innerstädtisch denn noch so? Ja stimmt, blaues Logo, heißt U-Bahn und stellt die innerstädtische Erschließung her. Für die Feinverteilung haben wir nicht gerade wenige Buslinien und Trambahnen.

Die S-Bahn hat als Hauptaufgabe nunmal nur, die Fahrgäste in die Stadt rein, bzw. wieder rauszubringen. Für den innerstädtischen Verkehr ist sie, meiner Meinung nach, nicht zuständig.
Aber gut, schauen wir mal, wo man innerstädtisch den Verkehr verdichten könnte - betriebliche Zwänge schränken das bißchen ein: S2 bis Allach, S3W bis Lochhausen, S8 bis Germering (vorher wäre besser, z.B. Neuaubing, ist aber leider nicht möglich), S3 Ost bis Giesing (ob sich das lohnt? :unsure: ) und zu guter Letzt S6 bis Haar.

So, jetzt bräuchts halt noch Jemanden, der das bestellt und bezahlt - ich würd mich freuen. :)
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Beitrag von Fahrgast1990 »

Ich denke, überall und den ganzen Tag über braucht man den 10-Minuten-Takt nun wirklich nicht.
In der Hauptverkehrszeit halte ich ihn jedoch für recht sinnvoll und ich würde auch Freitag Nachmittag im 10-Minuten-Takt fahren lassen.
Dass sich am Freitag "die Leute verteilen" davon hab ich noch nie was gemerkt.
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Beitrag von Bayernlover »

Ich weiß, in München braucht man das nicht...
Fakt ist aber, dass in anderen Städten die S-Bahnen und Trams nicht überquellen müssen, bevor sich was tut. In München darf sich das Angebot erst verbessern, wenn dauernd Fahrgäste am Bahnsteig zurückbleiben müssen und es die Langzüge von innen ausbeult. Und das in der wirtschaftlich am besten aufgestellten Region in ganz Deutschland.
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Beitrag von Fahrgast1990 »

Bayernlover @ 13 Feb 2011, 17:53 hat geschrieben: Ich weiß, in München braucht man das nicht...
Fakt ist aber, dass in anderen Städten die S-Bahnen und Trams nicht überquellen müssen, bevor sich was tut. In München darf sich das Angebot erst verbessern, wenn dauernd Fahrgäste am Bahnsteig zurückbleiben müssen und es die Langzüge von innen ausbeult. Und das in der wirtschaftlich am besten aufgestellten Region in ganz Deutschland.
Ich finde auch schlecht, dass am Wochenende überall außer auf der S8 nur Kurzzüge verkehren, obwohl die Züge teilweise total überfüllt sind
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Beitrag von Bayernlover »

Fahrgast1990 @ 13 Feb 2011, 17:59 hat geschrieben: Ich finde auch schlecht, dass am Wochenende überall außer auf der S8 nur Kurzzüge verkehren, obwohl die Züge teilweise total überfüllt sind
Na, im Sommer fährt man auf einigen Linien auch länger. Allerdings hast Du recht, manche Linien platzen sonntags aus allen Nähten.
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Beitrag von Fahrgast1990 »

Ich wäre auch endlich mal für den Erdinger Ringschluss mit Neufahrner Gegenkurve, dass die S1 nur noch zum Flughafen fährt und die (derzeitige) S2 von Erding über den Flughafen nach Freising weiterfährt.
Dann kann auch die S1 immer mit Vollzügen/Langzügen zum Flughafen fahren und man kann sich dieses blöde aufsplitten in Neufahrn sparen.
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Beitrag von TravellerMunich »

ET 423 @ 13 Feb 2011, 17:42 hat geschrieben: Die Augsburger Tram fährt im ganztägigen Takt5? Schön für sie, ist aber soweit ich weiß auch das Hauptverkehrsmittel in der Stadt, nicht wahr?

S-Bahn-Berlin im Takt10? Feine Sache, aber Berlin hat auch ca. 3x so viele Einwohner, nicht wahr?

So, schauen wir mal nach München: Was haben wir da innerstädtisch denn noch so? Ja stimmt, blaues Logo, heißt U-Bahn und stellt die innerstädtische Erschließung her. Für die Feinverteilung haben wir nicht gerade wenige Buslinien und Trambahnen.

Die S-Bahn hat als Hauptaufgabe nunmal nur, die Fahrgäste in die Stadt rein, bzw. wieder rauszubringen. Für den innerstädtischen Verkehr ist sie, meiner Meinung nach, nicht zuständig.
Lustig.

1. Wenn ich nun mal an einer Trambahnlinie wohne, dann ist die Tram mein Hauptverkehrsmittel, und keine U-Bahn in 1,5 km Entfernung.
Dort wo keine U-Bahn gebaut wurde, ist die Tram das Hauptverkehrsmittel.

Augsburg hat auf 38 km Trambahnstrecken insgesamt 38 Mio. Fahrgäste pro Jahr. Also 1 Mio. pro km.
München hat auf 71 km Strecke 95 Mio. Fahrgäste (Zahlen von 2009), also 1,3 Mio. Fahrgäste pro km, 30% mehr.
Laut Deiner Theorie hat ein Tramanlieger in München weniger Anrecht auf einen Takt 5 als ein Augsburger. Er könnte ja mit dem Taxi zur U-Bahn fahren oder 15 Minuten laufen, ist ja bloß ein Oberbayer, kein Schwabe. Zudem muss man ja Deiner Logik nach jeden durch dünneren Takt strafen, der nicht in U-Bahn-Nähe wohnt. Wobei - leider fährt auch das "Hauptverkehrsmittel" U-Bahn auf weiten Teilen des Streckennetzes tagsüber bloß alle 10 Minuten. Wieder Pech gehabt, kein Augsburger zu sein.

Ach ja, München befördert mit der gleichen Tramfahrzeuganzahl wie Augsburg sogar 150% mehr Fahrgäste pro Tram als Augsburg.
Und bei den Bussen... 100 Busse in Augsburg befördern 18 Mio. Fahrgäste (180.000 pro Bus), in München 400 Busse 171 Mio. Fahrgäste (420.000 Fahrgäste). In Augsburg gibt es fast keinen Takt 20 beim Bus, praktisch alles verkehrt dichter.

2. Die S-Bahn München befördert von 800.000 Fahrgästen täglich rund 300.000, die rein innerhalb von München unterwegs sind. 200.000 sind dann noch rein außerhalb von München, 300.000 pendeln zwischen Umland und München. Offenbar dient die S-Bahn-München zu 37% dem Verkehr innerhalb Münchens. Folgerichtig werden auch die S-Bahn-Stationen in München im Nahverkehrsplan per Einzugsbereich dem innerstädtischen Verkehr zugeordnet. Und alles andere als Parallelverkehr beargwöhnt.
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Beitrag von Bayernlover »

Dankeschön. Wirds mit der Rechnerei gar schwer, kommt von irgendwo ein TravellerMunich her :D
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Beitrag von andreas »

ET 423 @ 13 Feb 2011, 16:41 hat geschrieben: Und genau da liegt der Hund begraben. Es gibt kein Potential für einen Takt10 in der Nebenzeit. Wie gefragt: Wer soll da mitfahren? Nur weil plötzlich alle 10min gefahren wird, verdoppelt sich nicht die Bevölkerung.
weil ja bisher 100 % der Bevölkerung mit der S-bahn fahren.

je dichter der Takt um so attraktiver ist das Verkehrsmittel. Und grad im Stadtbereich, z.b. im Bereich der S1 zwischen Feldmoching/Moosach und Laim ist der 20 Minutentakt extrem unattraktiv - da fährt der Fahrgast lieber mit dem Bus zur nächsten U-bahn - oder gleich mit dem Auto ans Ziel....
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Beitrag von andreas »

Fahrgast1990 @ 13 Feb 2011, 18:17 hat geschrieben: Ich wäre auch endlich mal für den Erdinger Ringschluss mit Neufahrner Gegenkurve, dass die S1 nur noch zum Flughafen fährt und die (derzeitige) S2 von Erding über den Flughafen nach Freising weiterfährt.
Dann kann auch die S1 immer mit Vollzügen/Langzügen zum Flughafen fahren und man kann sich dieses blöde aufsplitten in Neufahrn sparen.
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Beitrag von Xenon »

ET 423 @ 13 Feb 2011, 17:42 hat geschrieben: Die S-Bahn hat als Hauptaufgabe nunmal nur, die Fahrgäste in die Stadt rein, bzw. wieder rauszubringen. Für den innerstädtischen Verkehr ist sie, meiner Meinung nach, nicht zuständig.
Wenn S-Bahn nicht für den innerstädtischen Verkehr zuständig sein soll, dann braucht man aber attraktive Alternativen für die Stadtteile, die derzeitig lediglich durch die S-Bahn angebunden sind. Und diese Alternative lautet sicherlich nicht Bus.
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Beitrag von ET 423 »

LOL @TravellerMunich: Durch deine Rechnerei hast du eindrucksvoll bestätigt, daß sich eine weitere Taktverdichtung nicht rentiert - auch wenn das nicht deine Absicht war. :lol: :P

Im Übrigen bekämpft ihr hier den Falschen: Ich bin nicht prinzipiell gegen einen dichteren Takt (im Gegenteil), ich habe nur meine Zweifel, ob das angenommen wird und darüber hinaus habe ich aufgeführt, warum das nicht gemacht wird - Stichwort Kosten. Dabei spielt es jetzt überhaupt keine Rolle, ob München reich oder arm ist, der Freistaat Bayern ist für die S-Bahn zuständig. Und solange noch nicht mal am Freitag Nachmittag (H V Z!!!) ein Takt10 fährt, sind Diskussionen um einen Takt10 in der NVZ (selbst, wenns nur Stadtbereich ist) hinfällig.

Ah, noch etwas:
TravellerMunich @ 13 Feb 2011, 18:39 hat geschrieben: Offenbar dient die S-Bahn-München zu 37% dem Verkehr innerhalb Münchens.
Richtig und zu 63% dem Verkehr außerhalb Münchens; nichts anderes schrieb ich. :)
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Beitrag von Fahrgast1990 »

andreas @ 13 Feb 2011, 19:14 hat geschrieben:
Fahrgast1990 @ 13 Feb 2011, 18:17 hat geschrieben: Ich wäre auch endlich mal für den Erdinger Ringschluss mit Neufahrner Gegenkurve, dass die S1 nur noch zum Flughafen fährt und die (derzeitige) S2 von Erding über den Flughafen nach Freising weiterfährt.
Dann kann auch die S1 immer mit Vollzügen/Langzügen zum Flughafen fahren und man kann sich dieses blöde aufsplitten in Neufahrn sparen.
das ist doch rausgeschmissenes Geld
was soll denn daran rausgeschmissenes Geld sein?
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Beitrag von TravellerMunich »

ET 423 @ 13 Feb 2011, 19:46 hat geschrieben: LOL @TravellerMunich: Durch deine Rechnerei hast du eindrucksvoll bestätigt, daß sich eine weitere Taktverdichtung nicht rentiert - auch wenn das nicht deine Absicht war. :lol: :P

Ah, noch etwas:

Richtig und zu 63% dem Verkehr außerhalb Münchens; nichts anderes schrieb ich. :)
Nun, Augsburg hat angeblich durch den Takt 5 eine deutliche Steigerung der Fahrgastzahlen erreicht.
Und das mit recht bescheidenen Zusatzkosten. Fahrzeuge und Gleise sind ja schon da, da in der HVZ benötigt, da brauchte man die Fahrzeuge nur durchfahren zu lassen. Offenbar ist die Kalkulation aufgegangen.

Und zur S-Bahn: Ein System mit dem Hauptanteil von Gleisen außerhalb der Stadt München sollte natürlich auch von Fahrgästen von außerhalb Münchens genutzt werden. Aber die meisten S-Bahn-Stationen auf dem Gebiet der LHM dienen nun mal dem innerstädtischen Verkehr. Und da ist ein Takt 10 schon zu erwarten. Auch an Stationen wie Johanneskirchen, Solln, Riem, Fasanerie etc. ...

Fast 40% rein innerstädtische Fahrten bei der S-Bahn, obwohl sich vielleicht nur 10% der Gleisanlagen innerhalb von München befinden, ist schon eine ausgesprochen starke Nutzung.

Wäre aber dennoch für eine Entlastung der S-Bahn z.B. durch eine U-Bahn nach Neuaubing über Pasing und nach Englschalking, gerne weiter bis Kirchheim. Denn dann braucht man ggf. auch den 2. Tunnel nicht mehr.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Das Problem ist halt, das man mit den gewärtigen Streckenvorraussetzungen kaum einen vernünftigen ganztägigen 10er Takt hinbekommt, ohne das die Pünktlichkeit massiv darunter leiden wird.
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Beitrag von chris232 »

Bei aller Liebe zu einem dichten Takt: Die Idee einer Taktverdichtung auf 10-min-Takt zur NVZ ist gelinde gesagt unrealistisch.

Ich glaube kaum, dass sich durch einen dichteren Takt so viel mehr Fahrgäste gewinnen lassen. Gerade auf den Außenästen wäre es sinnlos, da die Züge dort mit Sicherheit genauso leer wären wie jetzt schon. Logische Konsequenz wäre also, die Züge früher drehen zu lassen. Aber eine Taktverdichtung bis Lochhausen oder Haar bringt grad mal für ein, zwei Stationen wirklich was. Für die paar Leute lohnt sich der Zug aber schon wieder nicht mehr...

Und es gibt noch ein weiteres Problem: Stammstrecke. Momentan dauert's gefühltermaßen von 9 bis 12, um die HVZ-Verspätungen auszugleichen, von 12 bis 15 Uhr um die Schülerverspätungen auszugleichen und von 15 bis 20 Uhr um die HVZ-Verspätungen auszugleichen... Wenn man dann ganztags im 10-Min-Takt fährt, sind diese Puffer komplett dahin: Ein verspäteter Zug im Stamm um 6 Uhr, und um 20 Uhr fährt immernoch alles verspätet. Das mag jetzt etwas übertrieben klingen, aber mit der momentanen Infrastruktur können wir heilfroh sein, dass der Takt nicht dichter ist - im Gegenteil.

Zu guter letzt reichen die 423er dafür schlichtweg nicht aus - das ist momentan schon an der Grenze mit 10-min-Takt. Die Züge stehen nun mal nicht alle einfach rum bis sie nachmittags wieder eingesetzt werden, und müssten nebenbei bei mehr Laufleistung auch mehr gewartet werden. Das heißt, es braucht mehr Fahrzeuge. Bumsi kriegt's ja nicht mal hin, die 425 oder 422 kuppelbar zu machen, also muss wenn dann der ganze Fuhrpark ersetzt werden (wenn man nicht die Nachteile durch gemischten Park hinnehmen will). So oder so braucht's also auch noch mehr Werkstatt- und Abstellkapazität, welche nicht im geringsten gegeben ist, das Werk platzt ja momentan schon aus allen Nähten.

Logische Konsequenz daraus ist also:
1. Erst mal Freitags den Takt10 bestellen
2. Warten, bis eine Alternative zum Stamm fertig ist
3. Warten, bis neue Fahrzeuge und 'ne größere Werkstatt da sind
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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TravellerMunich @ 13 Feb 2011, 20:14 hat geschrieben: Wäre aber dennoch für eine Entlastung der S-Bahn z.B. durch eine U-Bahn nach Neuaubing über Pasing und nach Englschalking, gerne weiter bis Kirchheim. Denn dann braucht man ggf. auch den 2. Tunnel nicht mehr.
Glaubst du wirklich, dass sich eine U-Bahn vom Arabellapark bis nach Englschalking rentiert?
Die U4 ist doch jetzt schon so wenig frequentiert.

Aber die U5 vom Laimer Platz nach Pasing zu verlängern ist bestimmt sinnvoll. Zumal bald die Pasing Arcaden eröffnen und jedes größere Münchner Einkaufscenter über einen U-Bahn-Anschluss verfügen sollte (vgl. OEZ, PEP, Riem Arcaden), außerdem hat man dann eine Alternative für den Stamm, falls mal wieder eine Störung auftritt, dann kann man den zweiten Tunnel hoffentlich endgültig beerdigen.
Wenn man ehrlich ist, fährt doch fast jeder von den Außenbereichen zum Karlsplatz oder zum Marienplatz (um dann ggf. zur U-Bahn umzusteigen), aber die wenigsten wollen von einem westlichen S-Bahnast zu einem östlichen umsteigen.
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