Das Pfeiffen vom Rhein

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Mittelrheinbahn
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Beitrag von Mittelrheinbahn »

Hallo,

nach langer Pause poste ich mal wieder etwas:
Es geht um etwas, was selbst ich höre, obwohl ich nicht in Bingen sondern "dahinter" wohne: 2 Pfeifftafeln. Bei jeder Durchfahrt muss zwei mal gepfiffen werden, für Bahnübergänge die sowieso kaum genutzt werden (war selbst schon dort). Das schallt dann immer schön den Berg hoch und nervt wirklich auf Dauer.

Video auf Kabeleins.de

Gruß
MRB

PS: Eigentlich pfeiffen nur die VIAS Privatbahnen, die seit Dezember den Personenverkehr fahren, die meißten Güterzüge pfeiffen schon gar nicht mehr (aber die sind eh laut genug :D )
[img]http://img91.imageshack.us/img91/6929/u ... 873071.jpg[/img]Top 3 der Verspätungsgründe (2008)

1.) Verzögerungen im Betriebsablauf
2.) Warten auf Anschlussfahrgäste
3.) Bauarbeiten an der Strecke
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Habs auch gesehen und wenn man dem Bericht Glauben schenken darf, sind die Bahnübergänge wirklich ziemlich sinnlos und vor allen Dingen recht gefährlich. Wenn da einer das Pfeifen vergisst...

Aber die Lösungsvorschläge waren auch wieder mal grandios - warum kann man das Pfeifen nicht einfach weglassen? :D
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Das ist natürlich besonders krass an so einer Hauptstrecke, da sollte man dringend was machen. Einerseits natürlich die Pfeiferei, andererseits dass es solche gemeingefährlichen Bü überhaupt noch geben darf: Zweigleisig, nicht einsichtig, viel befahren, 70 km/h sind nicht gerade langsam. Bei irgendeiner Nebenbahn mit ein paar Zügen am Tag macht man so ein Theater bzw. macht durch Vorschriften Bauprojekte praktisch unfinanzierbar und hier sowas!? Bestandsschutz hin oder her... Mich wundert auch, dass es scheinbar gar keine Regelung gibt, ab wie viel Zugverkehr Pfeiftafeln überhaupt unzulässig ist. Bei zehn Zügen am Tag kann man damit ja was anfangen, nur so viele Züge wie da unterwegs sind, da pfeift es ja dauernd von mindestens einer Richtung - oder eben gar nicht. :ph34r:

Wie ist das denn mit den "Wegerechten"? Bei uns hat man mit dem Ausbau eine Anrufschranken nicht durch Unterführungen wie diese ersetzt, sondern ersatzlos zugemacht. Hat da jedesmal jemand zustimmen müssen oder könnte sowas DB Netz auch alleine, z.B. weil sie sagt, die Übergänge sind in keinem verkehrsicheren Zustand?
warum kann man das Pfeifen nicht einfach weglassen? :D
Ich finde die Frage durchaus berechtigt. ;)
"Meine" Pfeiftafel wird ja zum Glück nur zweimal am Tag bepfiffen. Der "See" voller Frösche neben dem Bahnhof ist momentan die größere Lärmquelle. :lol:
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Rohrbacher @ 26 Apr 2011, 01:18 hat geschrieben: Wie ist das denn mit den "Wegerechten"? Bei uns hat man mit dem Ausbau eine Anrufschranken nicht durch Unterführungen wie diese ersetzt, sondern ersatzlos zugemacht. Hat da jedesmal jemand zustimmen müssen oder könnte sowas DB Netz auch alleine, z.B. weil sie sagt, die Übergänge sind in keinem verkehrsicheren Zustand?
DB Netz kann nicht so ohne weiteres einen Übergang schließen, für den Wegerecht besteht. Bahnübergänge und der Rechtskram drumrum sind eine ziemlich komplizierte Sache. Entsprechende Schließungsversuche von Seiten der DB sind teilweise ziemlich langwierig und können auch scheitern.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Systemfehler
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Beitrag von Systemfehler »

Ohja, den Bericht hab ich auch damals im Fernsehen gesehen... sehr lustig, vor allem wo diese aufgetakelte Reporterin wie ein verrücktes Huhn über den Bü rennt, oder dann im Führerstand steht und fragt, ob sie auch mal pfeifen dürfe?! :lol:

Aber ja, die Bü sind ja wirklich unter aller Sau. Sowohl deren Lage und Übersicht, als auch der Zustand der Bohlen an sich.
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eightyeight
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Beitrag von eightyeight »

Systemfehler @ 26 Apr 2011, 07:28 hat geschrieben: Ohja, den Bericht hab ich auch damals im Fernsehen gesehen... sehr lustig, vor allem wo diese aufgetakelte Reporterin wie ein verrücktes Huhn über den Bü rennt, oder dann im Führerstand steht und fragt, ob sie auch mal pfeifen dürfe?! :lol:
Gut war allerdings als sie sich vorgestellt hat, dass dort ein Jäger mit Wildsau auf dem Buckel durch's Drehkreuz läuft. :lol:
Naja, irgendwie ist der Bahnübergang auch recht sinnbefreit, da direkt dahinter ja nur eine Bundesstraße liegt und nicht der Parkplatz den man da angeblich erreichen könne. :rolleyes:
Ohne Zaster beißt der Mensch ins Straßenpflaster.
freibier47906
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Beitrag von freibier47906 »

Jaja,die Sache mit den Pfeiftafeln...das erinnert mich an die (Teil-)Strecke von Ober Roden nach Dieburg,wo Anwohner die direkt an der Strecke wohnten,ein Schild aufgestellt hatten,wo draufstand "Lieber Lokführer,bitte sparsam hupen,hier wohnen auch Kinder".Kurz danach war dann aber ein "richtiger" Bahnübergang mit Straßenverkehr und so.
Und was den Lärm angeht,die Leute hätte ich ja mal zugern in meine alte Wohnung in DA-Nord eingeladen...50-60m neben der Güterhauptstrecke in Richtung Aschaffenburg über DA-Kranichstein...DAS hätte man als Lärm empfinden können.
Systemfehler
Kaiser
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Beitrag von Systemfehler »

Wer war zuerst da? Die Pfeiftafel, oder die Kinder?! ;)

Bei meinem ehem. Bezirksleiter hängen ab und zu (Fotos von) Kuriositäten aus seinem Bezirk im Büro.
Da war auch mal eine aufgestellte Papptafel "Bitte nur kurz hupen!" neben dem Gleis... ;)
Oder gut war auch die "Kletterwand" an der Schallschutzwand! :D
freibier47906
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Beitrag von freibier47906 »

Systemfehler @ 27 Apr 2011, 13:31 hat geschrieben: Wer war zuerst da? Die Pfeiftafel, oder die Kinder?! ;)
Genau meine Meinung.Wie oft hört man von Fällen,wo angehende Hausbesitzer sich ein Grundstück in Bahnliniennähe kaufen (Preis, Anbindung) und dann wegen des Lärmes versuchen zu klagen.
Dann ist die Empörung groß,wenn sie auf einen Richter treffen,der (aus ihrer Sicht) auf Seiten der Bahn ist,und denen was vom Alter der Strecke erzählt.
GSIISp64b
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Beitrag von GSIISp64b »

Trotzdem sollten vertretbare Lärmschutzmaßnahmen nicht von vorneherein abgeschmettert werden.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
Systemfehler
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Beitrag von Systemfehler »

Ja, aber sowas ist im Bundesimmissionsschutzgesetz deutlich geregelt.

Habs nimmer genau im Kopf, aber ich meine, solche Lärmschutzmaßnahmen stehen dir nur zu, wenn irgendwas an dem bestehenden Verkehrsweg geändert wird (z.B. signaltechnische Ertüchtigung, um eine höhere Zugdichte zu erzielen, oder Erneuerung des Oberbaus für höhere Geschwindigkeiten), ansonsten Pech gehabt -> Bestandsschutz.
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drehgestell
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Beitrag von drehgestell »

Dabei hat man im Rheintal bereits recht viele Pfeiftafeln abgebaut oder durchkreuzt. Noch vor einigen Jahren gab es dort viel mehr zu pfeifen! :P
MfG, drehgestell

Du genießt die sanfte Beschleunigung, die unerreichte Laufruhe, den grandiosen Ausblick... und Du weisst, nichts bewegt Dich wie eine Pendelbahn![img]http://www.eisenbahnforum.de/html/emoticons/smile.gif[/img]
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karhu
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Beitrag von karhu »

Bild

:lol:
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Regiotraindriver
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Beitrag von Regiotraindriver »

Aber was bedeutet denn das "P" vor unserem Schlafzimmerfenster??
Das ist ein Zugparkplatz. :lol: :D
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