Fernbahntunnel zum Brenner ab München Trudering

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
christian85
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Beitrag von christian85 »

Mal eine Frage, auch wenn sie sich dumm anhört:
Da bei stark von Güterzügen befahrene Strecken oberirdische Streckenführungen von der Bevölkerung bekämpft werden und Tunnels recht teuer sind, warum kann man dann nicht als "Kompromiss" Einhausungen bauen und sie begrünen? Ist das baulich nicht möglich? Oder so teuer, dass man gleich Tunnels bauen kann? In Regensburg gibt es das jedenfalls bei der Autobahn.
Systemfehler
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Beitrag von Systemfehler »

Es gibt sowas ähnliches in Kurzform schon, und zwar wenn ein kleiner Feld- oder Wanderweg oder auch eine kleine, wenig befahrene Straße über eine Bahnstrecke geführt werden muss, dafür gibt es die sog. Thyssen-Röhre.
Leider gibt Google dazu nichts her. Habe ich nur mal in einem meiner Infrastrukturplanungs-Seminar gehört.

Nur inwieweit sowas für eine lange Einhausung und Begrünung geeignet ist, und wie es mit der Schallisolierung aussieht weiß ich nicht.
Ionenweaper
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Beitrag von Ionenweaper »

Harry M @ 20 Jun 2011, 20:29 hat geschrieben: Vor allem wird auf dieser Neubaustrecke für den Personenverkehr nicht viel los sein:
Schau mal in den Schlussbericht Schiene (hier verlinkt). Da ist unter anderem die Kosten-Nutzen-Rechnung und weiteres zu finden.
- Die RJ/ICE über Salzburg können nur den Abschnitt München-Großkaro' benutzen und müssen bereits vor Rosenheim wieder auf die Altstrecke.
Dieser schnelle Fernverkehr (nach Wien) fährt nach der Ausbauplanung nicht mehr über Salzburg sondern über Mühldorf (Elektrifizierung und Ausbau dieser ist ebenfalls mit KNF=1,2 bewertet, bei weiteren ca. 1 Mrd. € Kosten). Dafür sind 12 Zugpaare/Tag angesetzt.
- EC/ICE Richtung Innsbruck/Italien werden höchstens einmal in der Stunde fahren (zur Zeit viel seltener).
16 Zugpaare/Tag München-Verona (von heute 4, da mit Brennerbasistunnel angenommen realistisch).
- IC und Regionalzüge kann man nicht an einem Oberzentrum wie Rosenheim vorbeifahren lassen.
Da bleiben noch 8 Zugpaare/Tag, mit denen Rosenheim angebunden werden soll.
Einen KNF von 1,2 für eine NBS mit höchstens 1 Zug/Stunde halte ich für unrealistisch.
Die Strecke ist auch für den SGV entworfen wurden. Maximalgeschwindigkeit ist nach dem Dokumnent vmax = 230 km/h, bei einröhrigen Tunneln und normalen Steigungen passen da noch eine ganze Menge Güterzüge drauf. Und ja, da wird von einem Nutzen von 2,5 Mrd. Euro gesprochen, was die Kosten übersteigt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Mein Hauptproblem ist halt: Wenn der Ausbau via Rosenheim nach Kufstein kommt, ist das toll für den Brennerbasistunnel, aber sehr schlecht für den Ausbau nach Mühldorf - der dürfte dann erstmal auf absehbare Zeit nicht kommen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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luc
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Beitrag von luc »

Würden in Deutschland Bahnprojekte bei eindeutigem positiven Nutzen (ich schließe damit ausdrücklich Schwachsinn wie S21 und politischen Abfall wie NBS Nürnberg-Erfurt aus), schnell realisiert werden, bräuchte man jetzt noch keine Gedanken drum machen. Da würde ich warten, bis die Mineure mal die ersten 20 Kilometer geschafft haben, bevor man überhaupt mit den Planungen anfängt.
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Beitrag von Sendlinger »

Boris Merath @ 21 Jun 2011, 01:40 hat geschrieben:Mein Hauptproblem ist halt: Wenn der Ausbau via Rosenheim nach Kufstein kommt, ist das toll für den Brennerbasistunnel, aber sehr schlecht für den Ausbau nach Mühldorf - der dürfte dann erstmal auf absehbare Zeit nicht kommen.
Öhm, nein.
Schau Dir bitte die angenommen Umstände für den "Planfall 36" nochmal an - Die Realisierung des Ausbaus von München-Mühldorf-Freilassing wird als "quasi kurz vorher realisiert" vorausgesetzt und die heutige Railjet-Verbindung soll dann eben auch über Mühldorf statt über Rosenheim verkehren. Die gegenseitige Beeinflussung der beiden Projekte wurde also berücksichtigt.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 21 Jun 2011, 01:40 hat geschrieben: Mein Hauptproblem ist halt: Wenn der Ausbau via Rosenheim nach Kufstein kommt, ist das toll für den Brennerbasistunnel, aber sehr schlecht für den Ausbau nach Mühldorf - der dürfte dann erstmal auf absehbare Zeit nicht kommen.
Wie schon oben beschrieben, beide Projekte sind ergänzend geplant.
Im Bereich Rosenheim - Freilassig wird ja keine einzige weitere Trasse frei außerdem ist die Bestandsstrecke ja eigentlich FV unwürdig. Insofern müsste ja wenn noch ne NBS Rosenheim - Freilassing gebaut werden, damit MÜnchen - Mühldorf - Freilassing obsolet würde.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Das mag ja im Bundesverkehrswegeplan drinstehen - die interessantere Frage ist aber die Finanzierung, und hier habe ich schon gewisse Zweifel dass man beide Projekte auf einmal finanziert bekommt.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Ionenweaper »

Boris Merath @ 21 Jun 2011, 11:52 hat geschrieben: Das mag ja im Bundesverkehrswegeplan drinstehen - die interessantere Frage ist aber die Finanzierung, und hier habe ich schon gewisse Zweifel dass man beide Projekte auf einmal finanziert bekommt.
Ist natürlich richtig. Aber ansonsten wirds mit neuen Kapazitäten gar nicht so toll, wie bisher vorhergesehen, die Strecke Rosenheim-Salzburg würde dann wohl in die Kategorie extrem stark überlastet fallen. Wobei sowas trotzdem kommen kann. Im Bundesverkehrswegeplan stehen nämlich noch viele schöne Sachen mit positiven KNF...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Ionenweaper @ 21 Jun 2011, 12:02 hat geschrieben: Ist natürlich richtig. Aber ansonsten wirds mit neuen Kapazitäten gar nicht so toll, wie bisher vorhergesehen, die Strecke Rosenheim-Salzburg würde dann wohl in die Kategorie extrem stark überlastet fallen.
Ähm - wieso? So viel Fernverkehr läuft da doch auch wieder nicht drüber?
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Beitrag von Ionenweaper »

Boris Merath @ 21 Jun 2011, 12:17 hat geschrieben: Ähm - wieso? So viel Fernverkehr läuft da doch auch wieder nicht drüber?
Hmm, der Bedarfsplan geht von 20 Zugpaaren/Tag München-Salzburg und 16 Zugpaaren/Tag Innsbruck-Salzburg im Fernverkehr aus (36 je Tag). Dazu Regionalverkehr und der gesamte Güterverkehr der zwei Achsen, welcher mit dem Brennerbasistunnel auch stark ansteigt. Da wäre eine Ausweichstrecke für den Verkehr ab München schon hilfreich.
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

Was ich am FV-Ausbau über Mühldorf nicht so gut finde ist, dass der österreichische Binnenverkehr Salzburg-Innsbruck nicht davon profitieren kann, was beim Ausbau Rosenheim-Salzburg schon der Fall wäre. Und das ist heute schon ein FV-Stundentakt und damit so viel wie der FV München-Salzburg. Stattdessen geht man im Schlussbericht Schiene vom 1,5 Zügen/h auf München-Salzburg aus, Zweistundentakt über Rosenheim, Stundentakt über Mühldorf. Jedoch kann Wien-Innsbruck genauso von der ausgebauten Westbahn und der Unterinntal-NBS profitieren, wieso also nur bzw. gerade nach München eine Steigerung?

Ich frage mich auch, wie es um den Mühldorfer Ausbau steht. War man da nicht von 200 km/h Entwurf auf nur noch 160 km/h zurückgerudert? War nicht sogar Tüßling (bei Mühldorf) - Freilassing neuerdings weiterhin eingleisig als ausreichend erachtet worden? Will man nicht sogar auch noch auf den viergleisigen Ausbau nach Markt-Schwaben verzichten? Dieser wird ja auch Teil des Projekts Erdinger Ringschluss gezählt. Gerade aber FV wird ohne den viergleisigen Ausbau wirklich nicht möglich sein.

Natürlich braucht es den Ausbau bis Mühldorf sowieso wegen dem schon vorhandenen, für die bisherige Infrastruktur sehr richtlichen RV und GV. Dennoch fände ich, wenn der Ausbau Trudering-Großkarolinenfeld(-Brannenburg) tatsächlich so gut Chancen hat, es nicht schade, wenn man doch wieder auf die Rosenheimer Strecke als FV-Route setzt und eben auf einen sich lohnenden, später folgenden Ausbau von Rosenheim-Salzburg hofft. Einzig nachteilig wäre diese Variante, wenn es tatsächlich viel Ost-West-Güterverkehr München-Salzburg gibt (also nicht von/zum Brennner, nicht von Nürnberg, nicht nur ins Chemiedreieck), für den diese Variante schlechter als der schneller mögliche Ausbau über Mühldorf ist.
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Beitrag von Sendlinger »

Naseweis @ 21 Jun 2011, 12:27 hat geschrieben:[...], wieso also nur bzw. gerade nach München eine Steigerung?

Ich frage mich auch, wie es um den Mühldorfer Ausbau steht. War man da nicht von 200 km/h Entwurf auf nur noch 160 km/h zurückgerudert? War nicht sogar Tüßling (bei Mühldorf) - Freilassing neuerdings weiterhin eingleisig als ausreichend erachtet worden? Will man nicht sogar auch noch auf den viergleisigen Ausbau nach Markt-Schwaben verzichten? Dieser wird ja auch Teil des Projekts Erdinger Ringschluss gezählt. Gerade aber FV wird ohne den viergleisigen Ausbau wirklich nicht möglich sein.
[...]
Die Steigerung des Güterverkehrs in den Münchner bzw. allgemein in den bayrischen Raum kann man, bitte jetzt nicht lachen, durchaus als eine Art von See-Hinterland-Verkehr sehen. Transporte aus oder in den asiatischen Raum sind bei Schiffsverladung in den norditalienischen Häfen zum Teil um rund eine Woche schneller als auf dem vermeintlich "normalen" Weg über deutsche oder niederländische Häfen. Wird hier das Angebot in Form von besserer Kapazität erhöht, wird das auch genutzt.
Nicht umsonst wird in der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung der Neubauten als Brennerzulauf davon ausgegangen, dass 85% des zusätzlichen Nutzens im Güterverkehr erwirtschaftet werden. Selbst Häfen wie das slowenische Koper bauen ja auf derartige Effekte hin aus.

Zum Ausbau München-Mühldorf-Freilassing:
Ja, der Ausbau nach Markt Schwaben fällt raus, weil aller Voraussicht nach nicht bis 2019 mit dem Bau begonnen werden kann (Stichwort GVFG-Änderungen). Für den Abschnitt Mühldorf-Freilassing wird ein teilweiser zweigleisiger Ausbau vorgesehen, man unterlässt auch ursprünglich vorgesehene Linienbegradigungen, um schneller und billiger voran zu kommen, ABER es wird trotzdem elektrifiziert ! Das wollte man nämlich vorher erst nach vollständigem zweigleisigen Ausbau und Durchführung aller Linienbegradigungen machen. Fernverkehr soll möglich sein, wenn dann hat (unausgesprochen) die S-Bahn zurückzustehen.
Lies bitte ein wenig in dem oben verlinkten "Abschlussbericht Schiene", die meisten Details stehen drin.
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Beitrag von Airdinger »

Neuer Artikel mit Aussagen von Ramsauer im Merkur:

Brenner-Zulauf: Vier Gleise und ein Riesentunnel - am 28.06.2011 bei merkur-online.de
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Interessant ist auch, dass die Grünen den Ausbaubedarf grundsätzlich in Frage stellen. Mir ist unerklärlich wie diese Partei sich als die Scheinenpartei vermarken kann.
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Beitrag von Cloakmaster »

Alles an zusätzliuchem Verkehr, was nicht auf den bestehenden Strecken abgewickelt werde kann, ist unnötig und vermeidbar. Wir brauchen keine dritte Startbahn, sondern wengier Flüge. Wir brauchen keine zweite Stammstrekce sondern weniger S-Bahnfahrten. Wir brauchen keine neuen Schienenwege, sondern mehr wohntortnahe Arbeitsplätze...
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Beitrag von ropix »

Iarn @ 29 Jun 2011, 09:57 hat geschrieben:Interessant ist auch, dass die Grünen den Ausbaubedarf grundsätzlich in Frage stellen. Mir ist unerklärlich wie diese Partei sich als die Scheinenpartei vermarken kann.
Nein, nicht die Grünen und auch nicht grundsätzlich. Sondern einzelne Leute die hier erstmal mehr Analysen fordern oder wie immer und überall alles besser zu wissen meinen. Hier "die Grünen" einzusetzen entspricht dem Satz "Die CSU fordert Trambahnverlängerung an der St. Veith Straße".

Aber irgendwo hat er Recht. Bevor man anfängt jetzt für gigantische Unsummen den Fortlauf der Unterinntalstrecke auch noch komplett zu tunnelieren sollte man sich tatsächlich über Bedarf und etwaige Alternativen Gedanken machen. Sonst kommt am Ende für die 30 Milliarden Bauvolumen nämlich eine Neubaustrecke ala Köln-Frankfurt raus und die nutzt auf der Relation nun wirklich niemanden :)

Immerhin - ohne den Ausbau Rosenheim-Traunstein-Freilassing wäre die Ertüchtigung nach Rosenheim für den Korridor Paris-Wien wertlos, so dass der Ausbau über Mühldorf nicht schon jetzt gestorben ist. Freilich, solche Summen wie die genannten kanibalisieren immens Gelder und verhindern in Bayern, schon allein politisch, weitere Großprojekte. Ansonsten heißt es ja zurecht, der CSU-Verkehrsminister steckt alles Geld nur noch nach Bayern, andere Länder die ebenfalls Verkehrsbedürfnisse haben gehen leer aus.

Und die Liste der Bayerischen Verkehrsprojekte mit Investitionen im mindestens achtstelligen Bereich im Vergleich zu anderen Bundesländern ist schon jetzt nicht so kurz
-
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Beitrag von ropix »

Cloakmaster @ 29 Jun 2011, 10:21 hat geschrieben: Alles an zusätzliuchem Verkehr, was nicht auf den bestehenden Strecken abgewickelt werde kann, ist unnötig und vermeidbar. Wir brauchen keine dritte Startbahn, sondern wengier Flüge. Wir brauchen keine zweite Stammstrekce sondern weniger S-Bahnfahrten. Wir brauchen keine neuen Schienenwege, sondern mehr wohntortnahe Arbeitsplätze...
genauer genommen brauchen wir auch keine Arbeitsplätze. Dann wäre kein Geld mehr da um einzukaufen oder um dsa Haus zu verlassen. Spart also alle Warentransporte und erldigt über eher kurz denn lang auch noch das CO2-Problem und sowieso alle unsere Probleme.

Nur herrscht momentan eben noch fast überall der gesellschaftliche Konsenz über diese Staatsform und der Freizügigkeit. Und so lange dem so ist hilft es nur bedingt zu sagen bis zu genau jenem Punkt und keinen Schritt weiter :)
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Beitrag von Sendlinger »

ropix @ 29 Jun 2011, 10:35 hat geschrieben:[...]
Ansonsten heißt es ja zurecht, der CSU-Verkehrsminister steckt alles Geld nur noch nach Bayern, andere Länder die ebenfalls Verkehrsbedürfnisse haben gehen leer aus.

Und die Liste der Bayerischen Verkehrsprojekte mit Investitionen im mindestens achtstelligen Bereich im Vergleich zu anderen Bundesländern ist schon jetzt nicht so kurz
Auch wenn das das jetzt eher philosophisch klingt und sich nicht unmittelbar aufs Thema bezieht:

Deine Auflistung verdeutlicht nur wieder einmal, was in verkehrspolitischer Hinsicht in den letzten Jahrzehnten in diesem Bundesland schlicht verschlafen worden ist.

Es herrschte die Meinung "Eisenbahn is altmodisch, des Glump brauch ma doch nimmer, hat doch eh jeder a Auto". Und bei den Eröffnungen des (bildlich gesprochen) hundertfünfundreißigtausendsten Autobahnkilometers und der einemillionundelften Ortsumgehnung kann man sich nun mal viel besser in Szene setzen. :ph34r:

Das es vielleicht gerade für den Wirtschaftsverkehr und die Pendlerströme, die eine gut laufende Wirtschaft nun mal erzeugt, am effizientesten ist, was fürs System Eisenbahn zu tun, das hat man entweder nicht gesehen oder wollte es aus ideologischen Gründen nicht wahrnehmen. Schade eigentlich ... :angry:

Edit: Orthograffel
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Beitrag von Mühldorfer »

München-Mühldorf-Salzburg zügig ausbauen, schon ist die Streckenkapazität München-Rosenheiim-Kufstein vorhanden!
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Noch ein Gegenvorschlag: Tunnel Wörgl-Bayrischzell (wäre auch nicht länger als Trudering-Grafing) + zweigleisiger Ausbau Bayrischzell-Holzkirchen (Schliersee-Hausham müsste sich etwa entlang der 800m-Höhenlinie gut westlich umfahren lassen). Außerdem Ausbau Rosenheim-Landshut für den Güterverkehr, der nicht über München nach Norden muss.
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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Beitrag von Mühldorfer »

Ergebnissofen diskutieren und träumen:

Statt "unter dem rollenden Rad" teilweise auf 6 Gleise auszubauen sollte an die Erschließßung der Fläche AUCH gedacht werden!

Denkbar wäre auch eine Neubaustrecke München-Wasserburg-Trostberg-Lauffen-Salzburg. Eine Trasse die auch teilweise Güterverkehr des Chemiedreiecks aufnehmen könnte!

Selbst der Preis München-Mühldorf nur mit einigen neuen Begegnungsabschnitten auszustatten und Müchen-Mühldorf-Salzburg eingleisig zu elektrifizieren wäre nicht zu hoch!

Langfristig für die "Zeit nach dem Öl" auch Berlin via Prag, Furth im Wald, Landau, Mühldorf Rosenheim Brenner....
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Also es gibt eine semioffizielle Bypassvariante die ich für realistischer halten würde und das wäre der Ausbau Landshut - Mühldorf - Rosenheim zweigleisig mit Oberleitung. Das prognostizierte Aufkommen übern Brenner ist höher als das München - Salzburg.
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

Iarn @ 9 Aug 2011, 12:40 hat geschrieben:Also es gibt eine semioffizielle Bypassvariante die ich für realistischer halten würde und das wäre der Ausbau Landshut - Mühldorf - Rosenheim zweigleisig mit Oberleitung. Das prognostizierte Aufkommen übern Brenner ist höher als das München - Salzburg.
Das setzt aber auch die Güterverkehrsachse Regensburg-Hof-Gößnitz-Leipzig-Magdeburg-Stendal-Uelzen voraus. Denn Nürnberg-Regensburg ist mit dem Verkehr nach Österreich-Balkan schon gut belastet.
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Beitrag von Iarn »

Naseweis @ 9 Aug 2011, 12:43 hat geschrieben: Das setzt aber auch die Güterverkehrsachse Regensburg-Hof-Gößnitz-Leipzig-Magdeburg-Stendal-Uelzen voraus. Denn Nürnberg-Regensburg ist mit dem Verkehr nach Österreich-Balkan schon gut belastet.
Deswegen semioffiziell, allerdings wurde die Option der Verlängerung der genannten Achse schon von Bundesseite als Gedankenspiel genannt, ist also nicht vollkommen unrealistisch.
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Beitrag von Mühldorfer »

Was wäre bei Hof-Plauen oder Frankenwaldbahn mit einer Verbindungskurve östlich Lichtenfels für Kronach-Kulmbach noch nötig an Ausbau um ohne Schiebeloks im Güterverkehr die Steigungen zu bewältigen? Fahrplantrassen sollten nach Fertigstellung Nürnberg-Erfurt-ICE genügend verfügbar sein.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

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Beitrag von Electrification »

Man wird aber langfristig nicht drumrum kommen und da kann man nur hoffen die Österreicher packen hier die Kurve.

Es liegt ja vor allem an der ÖVP, die würde wohl am liebsten die komplette Eisenbahn in Österreich zerstören. Die meisten Probleme die die ÖBB heute haben, ist von der damaligen ÖVP-Regierung mit der braunen Partei, die sich blau nennt, verursacht worden.

In Niederösterreich sieht man ja was rauskommt wenn unfähige Verkehrspolitiker am Werk sind.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Naja, die ÖVP würde am liebsten keinen cent zahlen und die SPÖ nutzte die ÖBB lange als quasi-Pensionspool; da kannst Du zwischen Not oder Elend entscheiden. Und über den ex-blauen ex-Finanzminister reden wir lieber ned, sonst kommen 50 Anwaltsschreiben.

Und solange man durch einen BBT nicht unter Druck kommt, wird man hierzuland zwischen Trudering und Kufstein goar nix machen ausser abwarten.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

spock5407 @ 11 Jan 2012, 19:25 hat geschrieben: Und solange man durch einen BBT nicht unter Druck kommt, wird man hierzuland zwischen Trudering und Kufstein goar nix machen ausser abwarten.
Man wird auch vorher nix tun. Man kann sich an so einem Tunnel nicht positiv aufhängen (wichtig für Politiker) und sein Preis wird jenseits aller Vorstellungskraft liegen. Man bekommt ja nicht mal Stamm2 hin, dann so einen Tunnel erst recht nicht.

Von solchen Megaausgaben werden wir uns in nächster Zeit wohl verabschieden können. Egal ob Schiene oder Straße.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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