DB gründet Netzfond für kleinere Ausbaumaßnahmen

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Berlin (pressrelations) - DB Netz AG investiert zusätzlich in Strecken und Anlagen


Einrichtung eines Netzfonds zur Steigerung des Schienenverkehrs ? Über 50 kleinere Maßnahmen sollen bis zum Jahr 2015 umgesetzt werden

(Frankfurt am Main, 6. September 2011) Die DB Netz AG verstärkt ihre Investitionen in Strecken und Anlagen und hat als neues Finanzierungsinstrument einen Netzfonds geschaffen. Mit diesem Fonds, der überwiegend aus Eigenmitteln finanziert wird, werden vor allem kleinere Investitionen ermöglicht, die kurzfristig realisiert werden können. Dabei werden vorwiegend Maßnahmen zur Kapazitätserweiterung, Engpassbeseitigung und Qualitätsverbesserung umgesetzt, die über die bestehenden Finanzierungswege absehbar nicht möglich wären. Für die insgesamt 50 Einzelmaßnahmen, die gemeinsam mit den Kunden aus dem Personen- und Güterverkehr entwickelt wurden, stehen bis 2015 rund 130 Millionen Euro zur Verfügung. Damit kann der Schienenverkehrsmarkt aktiv entwickelt und kurzfristig Wachstum generiert werden.

Bei den Maßnahmen handelt es sich beispielsweise um die Teilwiederinbetriebnahme des Rangierbahnhofs in Bremen, die dem stetig steigenden Aufkommen im Seehafen-Hinterland-Verkehr Rechnung trägt sowie zusätzliche Signale in den Bahnhöfen Rosenheim und Holzkirchen für mehr Nahverkehr im Süden von München. Der Netzfonds wird jährlich fortgeschrieben und ermöglicht somit auch über 2015 hinaus die Realisierung weiterer Maßnahmen.

"Mit dem Netzfonds betreten wir Neuland bei der Infrastrukturfinanzierung. Wir erweitern unsere Spielräume beim nachfragegerechten Netzausbau und können so noch besser die Anforderungen unserer Kunden bei Investitionen berücksichtigen. Gleichzeitig leisten wir mit dieser neuen Form der Finanzierung einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung des Verkehrsträgers Schiene und schaffen so die Voraussetzung für Mehrverkehre", so Oliver Kraft, Vorstandsvorsitzender der DB Netz AG.

Für Investitionen in die Infrastruktur stehen im Regelfall folgende Finanzierungswege zur Verfügung: Zum einen werden über die Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung jährlich 2,5 Milliarden Euro vom Bund sowie 500 Millionen Euro von der Bahn für das Bestandsnetz zur Verfügung gestellt. Hinzu kommen rund 1,4 Milliarden Euro, die von der DB Netz AG für die Instandhaltung des Netzes aufgewendet werden. Zum anderen sind zentrale Neu- und Ausbauprojekte im Netz der Bahn im sogenannten Bedarfsplan Schiene hinterlegt. Dieser ist mit jährlich rund 1,3 Milliarden Euro dotiert. Außerdem stellt der Bund bis Ende 2011 im Rahmen der laufenden Konjunkturprogramme zusätzlich etwa 1,4 Milliarden Euro für die Schieneninfrastruktur zu Verfügung.


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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Interessanter Ansatz für dringende Engpässe. Die Frage die ich mir stelle ist dabei, warum hat man denn dafür einen extra Fonds gebraucht? Könnte man nicht auch einfach so mehr ins Netz investieren?
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Electrification
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Beitrag von Electrification »

c-a-b @ 8 Sep 2011, 10:23 hat geschrieben: Interessanter Ansatz für dringende Engpässe. Die Frage die ich mir stelle ist dabei, warum hat man denn dafür einen extra Fonds gebraucht? Könnte man nicht auch einfach so mehr ins Netz investieren?
Die Firma ist ein privatwirtschaftlich organisiertes Unternehmen das so viel Gewinne wie möglich machen will und muss (!).
Es wird erst besser wenn die Bahninfrastruktur, also Netz und Bahnhöfe sowie Energie in eine Gesellschaft umgewandelt wird, die dem Allgemeinwohl dient und deren Gewinne (sofern nicht die schwarze Null ausreichend wäre bzw. Ausgleichszahlungen zur Daseinsvorsorge) sofort wieder in die Infrastruktur investiert werden müssten.

Ein erster Schritt wäre es DB Netz, DB Station&Service und DB Energie zu verschmelzen, denn sogar die drei Infrastruktursparten arbeiten gegeneinander und einer weiß nicht was der andere macht.
Da kann man DB Infrastruktur daraus machen und diese Gesellschaft komplett von der Holding abkapseln, indem keine Gelder mehr diese Firma verlassen dürften.

Das ist mein Vorschlag, da eine komplette Trennung Netz/Betrieb in naher Zukunft nicht zu verwirklichen ist und mit dem Vorschlag sie im Konzern zu belassen, aber abzutrennen und die Firma von jeder Gewinnverpflichtung zu entbinden, das gleiche zu erreichen ist, inkl. höherem Einfluss des Bundes auf diese Infrastrukturgesellschaft (vielleicht im Gegenzug dafür weniger Einfluss auf das EVU-Geschäft).

Die Eisenbahninfrastruktur muss wieder wie die Straßeninfrastruktur betrachtet werden und damit nicht nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet.
Für eine optimale Netzqualität braucht man z. B. auch Ausweichgleise in Bahnhöfen die nur im Störungsfall genutzt werden. So könnte man aber den Schaden drastisch reduzieren der hierdurch entsteht und einen flexibleren Bahnbetrieb abwickeln.
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