*puuuuust* *puuuuuuuuuuuuuust*
So, der Staub ist weg
Version 2.0 des Gleisplans...
...gibt es nämlich nicht!
Nein, ich hänge nicht mein Hobby an den Nagel, aber meinen Gleisplan

Ich bin irgendwie nicht wirklich mit dem obigen Gleisplan glücklich gewesen und habe jetzt beschlossen, dass ich mir zwar ein grobes Konzept überlege, die eigentliche Planung aber erst 1-2
Module Segmente im voraus mache. Vorteil: mehr Freiheit und ich muss mich zu nichts zwingen!
Einer der Hauptgrüde zu diesem Schritt war
dieses Bild der Pariser Metrolinie 6 zwischen Dupleix und Sèvres-Lecourbe. - erstens willlllllll ich eine Hochbahn irgendwo unterbringen, und zweitens dachte ich mir - was machst du, wenn du nochmal so ein Aha-Erlebnis hast? Die ganzen Pläne nochmal ändern? Nein. Ich habe mir jetzt ein Grundkonzept ausgedacht, und das sieht so aus:
1. Think big. Blauberg hat 5,4 Mio Einwohner, der Ballungsraum etwa 10.
2. Think smaller. Ganz Blauberg werde ich nicht draufkriegen, ich will ja noch Berge

- nicht zuletzt, weil Blauberg in meinen Vorstellungen einen 20-Gleisigen Kopfbahnhof mit 5-gleisiger unterirdischer Durchgangsergänzung hat

Drum werde ich mich auf den Stadteil Blauberg-Steinach festlegen, gelegen zwischen Berg, Blauberg, Deutschland und Österreich.
3. Think history. Zu einem stimmigen Anlagenkonzept habe ich mir durchgedacht, wie Steinach entstanden sein könnte. Hier das Ergebnis:
Die Geschichte Steinachs
Steinach, heute größter Stadtbezirk Blaubergs, wird das erste Mal 1153 urkundlich erwähnt als „Stuynerach“ – im Althochbayrischen bedeutet das „Auf dem Stein“. Das Dorf war bis 1802 nur ein kleines unbedeutendes Dorf vor den Toren der schnell heranwachsenden Freistadt Blauberg. In diesem Jahre ließ König Georg IV von Blauberg ein kleines Lustschloss am Hang, in unmittelbarer Nähe des Dorfes Steinach. Sein Sohn und Thronfolger, Georg V (der „kleine Schorsch“), der einen Großteil seiner Kindheit in diesem Schlösschen verbrachte, mit seiner Rolle als König mehr als unglücklich war und der immer für seine außerordentliche Bescheidenheit bekannt war, bevorzugte dieses kleine Schloss immer dem großen Schloss Schönbuchen, dem Amtssitz, gegenüber, was dazu führte, dass die erste Bahnstrecke des Landes Schönbuchen-Wolzach-Blauberg nicht auf dem direkten Weg in das Zentrum Blaubergs geführt wurde, sondern über eine Spitzkehre in Steinach geführt wurde. Der Königsbahnhof bestand bis 1948, wo er völlig ausbrannte und durch einen Zweckbau ersetzt wurde. 2008 wurde der neue Bahnhof Steinach eröffnet.
Der Bahnanschluss führte dazu, dass das Dorf Steinach schon bald zu einer großen Stadt heranwuchs. Als der Hofbankier Friedrich Rosenstein sich dann in Steinach niederließ und die erste Filiale der Bank „Rosenstein und Companie“, die nach einer Insolvenz 1994 in die RSbank umfirmierte, führte dies dazu, dass sich viele Unternehmer in Steinach niederließen und sich Steinach zu einer der reichsten Städte des Landes entwickelte. 1899 wurde die „Electische Hoch- und Tiefbahn Steinach“ eröffnet, deren Strecken heute noch einen Teil der Metrolinien 4 und 13 darstellen.
1902 eröffnete Wilhelm Albacher auf dem Areal auf der anderen Seite der Bahnstrecke, damals schon eine der ersten elektrifizierten Bahnstrecken Hochbayerns, die „Fabrik für elektrische Waren Albach in Steinach“ – die FeWA. Die nächsten 20 Jahre waren geprägt von Wohlstand und technischen Innovationen. Viele weitere Banken siedelten sich in Steinach an, 1912 wurde die Börse Steinach gegründet. Die Weltwirtschaftskrise stürzte Steinach jedoch in einen tiefen Abgrund. viele Traditionsunternehmen mussten schließen, die anderen hatten hohe Schulden. Die Lage entspannte sich jedoch bis 1930 wieder, einige der Unternehmen, die schließen mussten wurden sogar neu gegründet. Dies wurde auch durch die Eingemeindung von Steinach nach Blauberg, welches durch die Krise nicht so stark getroffen wurde, 1928 unterstützt.
In den 40ern, 50ern und 60ern war Blauberg(-Steinach) insbesondere für die qualitativ hochwertigen Produkte der FeWA bekannt. Steinach entwickelte sich langsam wieder zum Bankenstandort, und 1971 expandierte die FeWA mit einem neuen, größeren und moderneren Werk am Stadtrand. 1972 wurde der erste Teil der S-Bahnstammstrecke A eröffnet, welche Steinach noch enger an Blauberg anband. Vor allem in den 80ern und 90ern entwickelte sich Steinach zu einem „Modeviertel“, in dem sich viele Künstler ansiedelten.
1999 wurde schließlich das FeWA-Stadtwerk geschlossen, nachdem mehrere neue große Werkshallen am Stadtrand gebaut worden sind und das schon 97 Jahre alte Werk nicht mehr benötigt wurde. 2004 wurde die Industrieruine endgültig abgerissen. Noch im selben Jahre starteten die Bauarbeiten für die SteinachCity, einem neuen Geschäftszentrum, in der zahlreiche Wolkenkratzer entstanden sind und noch entstehen, genauso wie ein Einkaufszentrum und einige kulturelle Einrichtungen. Gleichzeitig wurde auch die Altstadt Steinachs saniert und der alte Bahnhof durch einen neuen ersetzt. Obwohl in den 90ern viele Geschäfte aus der Innenstadt an den Stadtrand abgewandert sind, gilt die Steinacher Altstadt mit dem noch bestehenden Lustschloss, dem Bahlsentheater und vielen weiteren Attraktionen als gutes Beispiel für eine lebendige Altstadt.
4. Think bigger. Das erste Segment steht übrigens schon!

Es hat die Maße 50x100 cm und ist aus Pappelholz angefertigt. Bei Interesse stelle ich gerne noch einen Baubericht ein

Nun stand ich vor der Frage "Wat druff?". Strecke wollte ich nicht drauf, da das Segment handgesägt ist und somit etwas ungenau - für de Strecke möchte ich höchste Präzision, und nachdem ich hier einen Schreiner an der Hand habe, kann ich die Teile günstig CNC-Fräsen lassen

So, und was schaut gut aus, wirkt auf Ausstellungen gut als Eyecatcher und was hat sonst fast kein Modellbahner maßstäblich auf seiner Anlage? Genau, einen Wolkenkratzer (Nein, ich drehe nicht durch

). Der HBB-Tower wird etwa so aussehen wie der
Torre Caja Madrid, oben auf den Querbalken kommt groß das HBB-Logo. Das Gebäude wird modular aufgebaut, d.h. in der Höhe durch herausnehmen und hineinsetzen von "Büroquadern" variabel sein. So kann ich sowohl maßstäbliche 50m nachbilden als auch (wo es die Deckenhöhe erlaubt

) maßstäbliche 250m darstellen. Der HBB-Tower wird Teil der SteinachCity, die ja in der obigen Chronik erwähnt wird. was ich daneben mache weiß ich nicht, ich werde den Turm nämlich mit der langen Seite parallel zur langen Segmentkante aufstellen - und die Turmseite ist 60cm lang. Keine Ahnung was da sonst noch hinkommt, vielleicht ein Parkhaus, vielleicht ein Einkaufszentrum (zumindest ein Teil

) oder die Baustelle des FeWA-Zentrums - keine Ahnung. Jetzt übe ich mich ersteinmal im Hoch
stapelnhausbauen
5. Think different. Also komm, Ein- und Ausfahrsignale hat ja wohl jeder fast die selben auf seiner Anlage... laaaaangweilig

Die HBB hat zwar auf Altbaustrecken noch normale Ein- und Ausfahrsignale, auf neueren oder modernisierten Strecken sind sie jedoch nicht mehr da. Da kommen nämlich im Bahnhofs- und Rangierbereich alle 4-5 Schwellen zwei kleine LEDs zwischen die Schwellen (oder in die feste Fahrbahn): eine gelbe und eine grüne, später vielleicht noch eine rote. Die Signalbilder sehen so aus: Eine Schwarze Tafel mit weißem L weißt den Lokführer auf fahrstraßenbeleuchtungsgestützten Betrieb. Ein grünes LED-Band zeigt ihm die Fahrstraße an sowie das Signal "Durchfahrt" (oder "Ausfahrt, Fahrt erwarten"). Ist das Band rot, so heißt dies beim Einfahren "Halt an der Haltetafel" oder beim Ausfahren "Ausfahrt, Halt erwarten". Ein orangenes Band signalisiert "Fahrstraße in Vorbereitung". Danke vor allem an Boris für die Unterstützung bei der Ausarbeitung!

Über die technische Umsetzung muss ich mir noch Gedanken machen
6. Think oberirdisch. Der Bahnhof mit modernem EG und Hochbahnhaltestelle wird doch oberirdisch

- Dafür gibt es eine S-Bahn-Stammstrecke, die unterirdisch mit dichter Zugfolge (Kreisverkehr) liegt.
7. Think U-Bahn. Nachdem Großserien- wie Kleinserien-U-Bahnmodelle sehr teuer sind, ist mien langfristiges Ziel ein Modell einer Metro der Baureihe
s/3000. Der ist schön eckig, sollte also halbwegs einfach zu realisieren sein
