(F) "Europäischer" Streiktag

Alles rund um die Eisenbahnen außerhalb von Deutschland
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c-a-b
Kaiser
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Beitrag von c-a-b »

Heute findet in Frankreich ein kurioser "europäischer" Streiktag statt, weswegen es zu einigen Unregelmässigkeiten im Verkehr kommt. Was an dem Streik "europäisch" sein soll weiß ich jedoch nicht, in Deutschland hat man davon wohl noch nie etwas gehört?

Die NZZ scheint nach meiner Recherche bislang als einziges ausserhalb Frankreichs etwas davon mitbekommen zu haben und erklärt, dass dies ein Aufruf der französischen Eisenbahnergewerkschaften zum Streik ist, um gegen die Liberalisierung im Eisenbahnverkehr ihre Stimme zu erheben.
«Wir wollen die fortschreitende Liberalisierung verhindern», sagte Christian Dreyer von der Gewerkschaft CFDT. Die Zukunft der Bahn stehe auf dem Spiel. Die Gewerkschaften rufen ihre europäischen Partner auf, ebenfalls am 8. November die Arbeit niederzulegen.
Quelle

Infolignes verkündet hierzu:
Mouvement de grève européen du 08 novembre 2011 
En raison d'un mouvement de grève européen, le trafic est perturbé jusqu'au mercredi 09 novembre 8h. Nos prévisions détaillées sont disponibles via la carte géographique en sélectionnant la zone de votre choix.

JOURNEE DU 08 NOVEMBRE
Trafic international
Thalys : service normal
TGV/ICE (France-Allemagne) : service normal
TGV Lyria (France-Suisse) : service quasi normal
TGV Artésia (France-Italie) : service normal
Talgo de jour (France-Espagne) : aucune circulation
Trafic national
TGV en provenance ou à destination de Paris : service normal sauf sur l'axe Atlantique où le trafic sera de 7 TGV sur 10
TGV de province à province : service normal
Trains Intercités (dont TEOZ) : 1 train sur 2 en moyenne avec service normal sur Paris / Clermont-Ferrand, Paris / Limoges / Toulouse et Paris / Amiens / Boulogne
NUIT DU 08 AU 09 NOVEMBRE
Lunéa (Train de nuit nationaux) : Aucune circulation
Artésia (France - Italie) : service normal
Train de nuit allemand (France-Allemagne) : service normal
Elipsos (France-Espagne) : Seuls circulent les 474 et 477 sur la relation Paris/Barcelone
Autos Trains nationaux : aucune circulation
Autos Trains internationaux : aucune circulation
[font=Optima]Gegen Hassprediger aller Arten, besonders bei Eisenbahnfetischisten!

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Jean
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Beitrag von Jean »

Eher die Zukunft der SNCF steht auf den Spiel.
Bislang kann man in Deutschland von der Liberalisierung nur positives sehen. Viele Nebenstrecken wurden heute nicht mehr bestehen ohne Privaten. Als prominentes Beispiel: die BOB: Wurden die 3 Strecken heute noch bestehen? Wenn es wohl damals nach der Bahn gegangen wäre, NEIN... :ph34r: :ph34r:
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Nicht nur positives…

Aber dass einige Strecken deswegen noch leben ist sicherlich richtig.
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karhu
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Beitrag von karhu »

Nur Possitives ist mehr als übertrieben. Die Arbeitsbedingungen haben sich verschlechtert, an der Wartung wird gespart, die Zuverlässigkeit ist gesunken, viele Schalter sind geschlossen, viel Güterverkehr auf Lkw verlagert worden.
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Jean
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Beitrag von Jean »

viel Güterverkehr auf Lkw verlagert worden.
In Deutschland nicht, da ist der Güterverkehr auf Schiene gestiegen im Gegensatz zu Frankreich! Mal auf der Schnelle was gefunden.
Focus Artikel
Die Arbeitsbedingungen haben sich verschlechtert, an der Wartung wird gespart, die Zuverlässigkeit ist gesunken, viele Schalter sind geschlossen,
Stellt sich die Frage ob dies anders wäre, gebe es die Liberalisierung nicht. Ich sage NEIN!!!
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
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Electrification
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Beitrag von Electrification »

Jean @ 8 Nov 2011, 10:09 hat geschrieben: Eher die Zukunft der SNCF steht auf den Spiel.
Bislang kann man in Deutschland von der Liberalisierung nur positives sehen. Viele Nebenstrecken wurden heute nicht mehr bestehen ohne Privaten. Als prominentes Beispiel: die BOB: Wurden die 3 Strecken heute noch bestehen? Wenn es wohl damals nach der Bahn gegangen wäre, NEIN... :ph34r: :ph34r:
Ach du wieder mit deinem Propagandamist. Die Realität ist was anderes als deine Träumereien.
Die Oberlandstrecken wären nie im Leben eingestellt worden und die Liberalisierung hat nichts gebracht was man nicht auch so hätte schaffen können, außer großem volkswirtschaftlichem Schaden.

Die Arbeitsbedingungen sind nachweislich schlechter geworden, egal ob bei der DB oder bei den NEs.
Ich habe genug mit Leuten aus verschiedenen EVU zu tun und das Gefasel von familienfreundlichen Arbeitszeiten ist alles nur Show, heute interessiert das keinen, es geht darum möglichst viel Profit rauszuschlagen, da wird keine Rücksicht auf Belange der Mitarbeiter genommen.

Das Problem ist doch nur dass es vor der Bahnreform kaum Interesse seitens des Bundes und der Länder am Erhalt einer flächendeckenden Bahn gab, erst gegen Ende der 80er wurde in den Bundesländern Verträge abgeschlossen mit denen man Nebenbahnen gerettet hat.
Hätte man der Bundesbahn zweckgebundene Mittel zum Betrieb der Nebenbahnen gegeben hätte diese sie auch bedient.

Die Schweiz zeigt doch hervorragend wie ein Bahnbetrieb ohne Pseudo-Wettbewerb funktionieren kann und alles ist in öffentlicher Hand. Kein Steuergeld wandert in die Konzernzentralen irgendwelcher Großkonzerne, die Wertschöpfung bleibt in der Region, im Lande!
Dort gibt es eine gute Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung und z. B. auch für den Fernverkehr klare Vorgaben an die SBB wie oft sie hier und da zu fahren hat, über die Bedienqualität usw.

Wie sieht das denn heute aus? Die EVU-Töchter haben so gut wie keinen finanziellen Spielraum weil via Gewinnabführungsvertrag so gut wie der ganze Gewinn nach Berlin, Paris, London oder sonstwohin abgeführt wird.
Währenddessen steigt der Druck auf die Mitarbeiter, egal bei welcher Firma. Ein Außenstehender kann gar nicht beurteilen wie es zugeht und wie der Umgang der EVU mit den Mitarbeitern ist, trotz sich abzuzeichenden Personalmangels. Es geht sogar soweit dass Führungskräfte die menschlich sind und die bei Mitarbeitern beliebt sind abgesägt werden, weil die Firma solche Leute nicht will.

Jean du hast keinen Einblick, deine ständigen Hetzereien gehen auf den Nerv und ich bin kein DBler. Diese Märchenwelt in der viele Außenstehende leben, wo die NE-Bahnen zu Heiligen erklärt werden ist einfach nur irrwitzig. Jeder NE-Bahner wird mit dem Kopf schütteln wenn er diese NE-Anbetungen liest. Da stecken gnadenlose Großkonzerne dahinter denen es nur um den Profit geht.

Wichtig ist daher eine dem Allgemeinwohl dienende Eisenbahn. Die Bayerische Oberlandbahn gehört sich z. B. in öffentliche Hand. Die betroffenen Landkreise und Kommunen könnten sie betreiben, dann wandert der Gewinn wieder in die Region, die Wertschöpfung bleibt regional und das Geld geht nicht nach Paris wo sich ein paar Aktionäre auf unsere Kosten bereichern bzw. wo eine große französische Bank ihr Griechenlanddesaster mit unseren Regionalisierungsgeldern abmildert.

Im Güterverkehr ist die Liberalisierung zweifellos sinnvoll, im Personenverkehr wäre eine Eisenbahn in öffentlicher Hand mit NE-Bahnen in öffentlicher Hand (also die klassischen NE-Bahnen) wie in der Schweiz sinnvoller und besser.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Dann hätte man aber nie die DB privatisieren sollen...
Ich mag die SNCF gar nicht...ausser in Paris und ein paar TGV Strecken gibt es doch kaum noch was...und das sage ich obwohl ich jemanden hatte der bei der SNCF gearbeitet hat...und der ist mit 50 in Rente! Und trotzdem so oft streiken!!
Solange die Bahn nicht das Stellenwert bei den Politikern hat wie in der Schweiz, kannst du leider jeglichen Vergleich vergessen...leider... :( :(
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