Zudem ist die Rolle des EBA als alleinige Genehmigungsinstanz Bestandteil von Überlegungen, Verzögerungen im Zulassungsverfahren zu vermeiden.Die Hersteller Siemens und Bombardier, für die ich in der ganzen Welt offensiv werbe, haben offenbar ein Problem mit ihrer Lieferfähigkeit. So kann es nicht weitergehen.
Kritik an der Bahnindustrie
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In einem Gespräch mit der FAZ vom 21.12.2011 kritisiert Verkehrsminister Peter Ramsauer die Verlässlichkeit der deutschen Bahnindustrie.
Das EBA kann mit ihren hürdenreichen Zulassungsverfahren aber doch nicht verhindern dass unausgereifter Schrott auf die Schienen kommt. Wobei ich immer noch den Verdacht hege, dass das Ergebnis einfach immer auch der Bestellung entspricht. Wer was vernünftiges bestellt und dafür einen guten Preis zahlen wird, dürfte anderes geliefert bekommen.
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Das EBA ist doch personell deutlich unterbesetzt, aber die Bundesregierung will die Zahl der Mitarbeiter dort ja nicht aufstocken.c-a-b @ 23 Dec 2011, 12:32 hat geschrieben: Das EBA kann mit ihren hürdenreichen Zulassungsverfahren aber doch nicht verhindern dass unausgereifter Schrott auf die Schienen kommt. Wobei ich immer noch den Verdacht hege, dass das Ergebnis einfach immer auch der Bestellung entspricht. Wer was vernünftiges bestellt und dafür einen guten Preis zahlen wird, dürfte anderes geliefert bekommen.
Ich bin gegen eine Verlagerung hin zu anderen Organisationen die überhaupt nicht die Fachkompetenz haben und dann so wie anfangs das EBA noch alles durchwinken, bis mal was größeres passiert. Was es kostet die Leute z. B. beim TÜV dafür fit zu machen, da stocke ich mit weniger Geld das EBA auf.
Ich finde es schon komisch dass Kritik ausgerechnet von Herrn Ramsauer kommt, hat er einmal für 2 Minuten vergessen dass es noch was anderes als Autos und Straßenverkehr gibt? Eigenartig, aber ok, mit so einer Äußerung kommt man in die Presse und mit Bahnkritik ist man eh der große Held.
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Das liest sich so, als würde bei einer Aufstockung des EBA die Fachkompetenz mit der Einstellung zugestanden werden.Electrification @ 23 Dec 2011, 14:45 hat geschrieben:Das EBA ist doch personell deutlich unterbesetzt, aber die Bundesregierung will die Zahl der Mitarbeiter dort ja nicht aufstocken.
Ich bin gegen eine Verlagerung hin zu anderen Organisationen die überhaupt nicht die Fachkompetenz haben und dann so wie anfangs das EBA noch alles durchwinken, bis mal was größeres passiert. Was es kostet die Leute z. B. beim TÜV dafür fit zu machen, da stocke ich mit weniger Geld das EBA auf.
Fachkompetenz konzentriert sich auch nicht nur auf das EBA, bei TÜV SÜD sitzen einige Experten für Eisenbahnen und bei TÜV SÜD Rail bietet man bereits heute umfangreiche Dienstleistungen für das Verkehrssystem Schiene an.
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Mag alles sein, aber ich bin eher für eine Stärkung des EBA.Woodpeckar @ 23 Dec 2011, 16:26 hat geschrieben: Das liest sich so, als würde bei einer Aufstockung des EBA die Fachkompetenz mit der Einstellung zugestanden werden.
Fachkompetenz konzentriert sich auch nicht nur auf das EBA, bei TÜV SÜD sitzen einige Experten für Eisenbahnen und bei TÜV SÜD Rail bietet man bereits heute umfangreiche Dienstleistungen für das Verkehrssystem Schiene an.
Sicherlich kann man darüber reden Dinge wie Fahrzeugzulassung auch TÜV Süd Rail und anderen mit Bahnkompetenz zu übertragen. Da habe ich kein Problem damit.
Bei allen anderen Dingen sollte ganz klar einzig und alleine das EBA zuständig sein. Vorzugsweise sollte man das Personal auch aus dem Eisenbahnbereich rekrutieren, z. B. jemand der aus gesundheitlichen Gründen seinen Beruf nicht mehr ausführen kann hochqualifizieren.
Wen denn? Einen Lokführer?Electrification @ 23 Dec 2011, 16:32 hat geschrieben:Vorzugsweise sollte man das Personal auch aus dem Eisenbahnbereich rekrutieren, z. B. jemand der aus gesundheitlichen Gründen seinen Beruf nicht mehr ausführen kann hochqualifizieren.

Wenn ich ein Fahrzeug aus dem Ausland importiere, brauche ich eine Betriebserlaubnis, um das Auto in Deutschland zulassen zu können. Dazu ist eine Einzelabnahme erforderlich, die TÜV oder DEKRA durchführen. Dort sitzen Ingenieure aus dem Kraftfahrzeugwesen, die vom Kraftfahrtbundesamt zertifiziert sind.
Es geht also nicht um die 2-jährige TÜV-Plakette.Wiki @ , hat geschrieben:Die Einzelbetriebserlaubnis (§ 21 StVZO) wird von der örtlich zuständigen KFZ-Zulassungsstelle für ein einzelnes Fahrzeug erteilt und gilt nur für dieses. Ein Beispiel dafür wäre ein selbst konstruiertes Fahrzeug oder der Import eines ausländischen Fahrzeugs, welche in Deutschland zugelassen werden sollen. Die Erteilung der Betriebserlaubnis erfolgt aufgrund des Gutachtens eines amtlich anerkannten Sachverständigen oder Prüfers (aaSoP) einer Technischen Prüfstelle (TP), zum Beispiel TÜV, DEKRA usw.
Genau so sind die Ingenieure des TÜV-Süd Rail verantwortungsbewusste Fachleute.
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Das EBA beschäftigt sehr viele ehemalige Beamten der Bundesbahn, von daher spricht nichts dagegen Eisenbahner einzustellen. Für die Fahrzeuginbetriebnahme natürlich einen Ingenieur von der DB z. B., der dort nicht mehr gebraucht wird und für normale Kontrollen wie z. B. Einhaltung der Vorschriften usw., kann man durchaus Fahrdienstleiter, Lokführer usw., die nicht mehr Betriebsdiensttauglich sind, einsetzen.
Nein. Aber zusätzlich eingestellte Leute in bestehenden Organisationen können von den erfahrenen Kollegen lernen, und auch nach der Einarbeitungsphase (die bei solch komplexen Themen ohnehin sehr lang ist) auf diese und deren Erfahrungen zurückgreifen bei konkreten Fragen.Woodpeckar @ 23 Dec 2011, 16:26 hat geschrieben: Das liest sich so, als würde bei einer Aufstockung des EBA die Fachkompetenz mit der Einstellung zugestanden werden.
Eine entsprechende Organisatin "von Scratch" neu aufzubauen, dauert wesentlich länger, bis das selbe Know-How- und Erfahrungs-Level vorhanden ist.
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Mittlerweile prüft das EBA bei Weitem nicht mehr alles selber.Electrification @ 23 Dec 2011, 14:45 hat geschrieben: Ich bin gegen eine Verlagerung hin zu anderen Organisationen die überhaupt nicht die Fachkompetenz haben und dann so wie anfangs das EBA noch alles durchwinken, bis mal was größeres passiert.
Es gibt inzwischen zuhauf zertifizierte Abnahmeprüfer, die eine Signalanlage oder ein Fahrzeug abnehmen, und das EBA verlässt sich auf deren Urteil und setzt seinen Stempel drunter.
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Diese Leute werden dazu aber auch befähigt sein und nicht einfach meinen das wäre mit Automobilen vergleichbar.Systemfehler @ 24 Dec 2011, 01:53 hat geschrieben: Mittlerweile prüft das EBA bei Weitem nicht mehr alles selber.
Es gibt inzwischen zuhauf zertifizierte Abnahmeprüfer, die eine Signalanlage oder ein Fahrzeug abnehmen, und das EBA verlässt sich auf deren Urteil und setzt seinen Stempel drunter.

Diese Externen müssen also auch die entsprechende Ausbildung haben und dann spricht ja erst mal nichts dagegen. Das EBA kann vieles selber nicht machen weil sie chronisch unterbesetzt sind.
Schlimm finde ich es, weil sie schwarze Schafe unter den EVU schwer fassen können, denn auch dafür gibt es zu wenige Leute beim EBA und diese scheinen sich eher auf "leichte" Sachen wie H-Tafeln zu konzentrieren, statt mal bei den kleinen Garagen-EVU einen näheren Blick reinzuwerfen.