Didy @ 28 Dec 2011, 21:47 hat geschrieben:Bei Signaltechnik macht man das so, wenn ein neues Stellwerk in Betrieb geht gondelt da in der Inbetriebnahmenacht eine Lok vom FTZ oder sonstwem rum und checkt alle Fahrstraßen durch.
Muss nicht zwingend eine Lok vom FTZ sein... war in allen mir bekannten Fällen bisher NIE eine Maschine vom FTZ.
Meistens ist das sogar irgendein privates EVU, oftmals sogar eine der beteiligten Baufirmen.
Mit der Lok wird übrigens nur die Blockschaltung ausprobiert. Dazu wird jedes Streckengleis einmal in jeder möglichen Richtung befahren, bei Zs 6 also einmal Regel- und einmal Gegenrichtung.
Zwischen A und B finden also insgesamt 4 Fahrten statt (A - B auf dem Regelgleis und Gegengleis, B - A auf Regel- und Gegengleis.
Und es werden evtl. noch sämtliche Gleisfreimeldeabschnitte abgefahren, um zu testen ob die alle funktionieren.
Sämtliche Fahrstraßen werden hingegen vom Fdl zusammen mit zwei Prüfern durchgeprüft, einer davon steht beim Fdl, der andere steht am Startsignal und schaut, ob das richtige Signalbild angezeigt wird.
Dabei wird von jedem möglichen Startsignal (Ein- und Ausfahrsignale) jede mögliche Fahrstraße durchprobiert, mit allen Umfahrzugstraßen und allen D-Wegen.
Und das sowohl beim betroffenen ESTW als auch bei allen Nachbarstellwerken.
Ich hatte während dem Inbetriebnahmewochenende des ESTW Laim die Nachtschichten auf einem Nachbarbahnhof. Samstag Nacht hatte ich meine Ruhe, ab Mitternacht keine Techniker mehr da, gefahren ist eh nix. Nur die paar Sperrfahrten um die alten Blocksignale auf der Strecke einzusammeln.
Sonntag Nacht wars hingegen nur stressig. Von der ganzen Fahrstraßen-Einstellerei und -Auflöserei ist das Zählwerk fast heißgelaufen!
mapic @ 28 Dec 2011, 21:49 hat geschrieben:Da darf ohne Einschränkungen weitergefahren werden, wenn sich ein zweiter Mitarbeiter im Führerstand befindet, und dieser muss kein Tf sein, sondern muss lediglich wissen wie man den Zug anhalten und Hilfe holen kann.
Offiziell heißt der dann Triebfahrzeugbegleiter.
War bei mir in der EiB F-Ausbildung das zweite Seminar, "Einführung in den Bahnbetrieb" oder so ähnlich.
Hat 5 Tage gedauert, danach hatten wir die Befähigung zum Tfz-Begleiter. Ob das bei Vorkenntnissen im Bahnbetrieb schneller geht weiß ich nicht.
Da gehört Signalkunde dazu, Unterstützung des Tf bei der Zugabfertigung (Abfahrauftrag entgegennehmen und an den Tf "weiterleiten"), Hilfe aufrufen, etc.
Und der Tf muss einem halt bei jedem Tfz kurz einweisen, wie man den Zug anhält (also Leistung abschalten und Zug bremsen).