Nur mal so zum Verständnis - wie viel Abstand ist da zwischen Bahnsteigtüren und Zug?
Vergleichbar dem wie in der Pariser Metro (Linie 14), also genau an der Bahnsteigkante.
Deswegen ist es nicht automatisch für München sinnvoll.
Aber auch nicht automatisch unsinnvoll. Wie will man zu 100% wissen, dass es in Paris was bringt aber ausgerechnet in München nicht, wenn man es noch garnicht in München probiert hat?
Hat die auch so stark belastete Bahnhöfe und eine so hohe Auslastung wie in München?
Laut Wikipadia hat die Linie 14 eine jährliche Belastung von mehr als 64 Millionen Fahrgästen. Doch da dieser Wet noch von 2004 ist, dürfte er in der Zwischenzeit noch um einiges zugenommen haben. Die Linie 1, welche bis 2012 auch auf Automatikbetrieb mit Bahnstiegtüren umgerüstet werden soll, hatte 2004 mehr als 161 Fahrgäste pro Jahr. Laut gleicher Quelle hatte die Station Gare de Lyon an der Linie 14 im Jahr 2004 ca. 42.000 Fahrgäste pro Tag. Und an gleicher Linie hatte die Station Sainz-Lazare ca. 95.000 Fahrgäste pro Tag. Ebenfalls an der 14er liegt die Station Bibliothèque Francois Mitterand mit ca. 37.000 Fahrgästen am Tag. Und auf der bald auf Automatikbetrieb mit Bahnsteigtüren umgestellen Linie 2 gibt es noch die Stationen La Dèfense (35.000), Châtelet (35.000), Hôtel de Ville (33.000), Bastille (36.000) und Gare de Lyon (43.000). Und diese Zahlen sind wie gesagt von 2004 und mittlerweile noch um einiges höher! Ist also schon ganz schön was los an der Linie 14 und an der Linie 1. Der U-Bahnhof Marienplatz hatte im Vergleich dazu 2005 ca. 32.000 Fahrgäste täglich.
Allein die Feststellung, dass die U4/5-Stammstrecke auch nicht mehr so viel Kapazität frei hat, reicht aus, um hier kein Geld für vertiefende Untersuchungen auszugeben, die auch nur feststellen dass es nicht sinnvoll ist. Nur zur Erinnerung: Der Tunnel steht nicht leer, sondern wird von vielen Fahrgästen genutzt. Die Züge sind zur HVZ auch sehr gut gefüllt - nur weil sie nicht hoffnungslos überlastet sind wie die anderen beiden Stammstrecken heißt das nicht, dass nichts los ist.
Das auf der U4/U5-Stammstrecke nichts los ist, hat auch keiner behauptet. Im Gegenteil. Nur würden die heute dort fahrenden reinen U-Bahnzüge dann komplett durch Zweisystemzüge ersetzt werden, die dort im 2,5-Minutentakt fahren würden. Somit könnte man hier vier Linien je im 10-Minutentakt durchführen und wenn man auf einen 2-Minutentakt verdichtet, noch eine Verstärkerlinie im Zentrum dazu. Wie genau dann die Linien und Wegeführungen aussehen, müsste natürlich genau untersucht werden. Die schon fahrenden Typ C und noch bestellten C2.11 wären dann komplett für die U1/2/3/6 gedacht, wo sie prima hinpassen, bis man mit der Verschmelzung von U- und S-Bahn weitermacht. Das geht freilich nicht von heute auf morgen und das hat auch keiner behauptet. Nur irgendwo wollte man ein Anfang gemacht werden, wozu sich die U4/5-Stammstrecke als derzeit naheliegenste Lösung nach dem bevorstehenden endgültigen Aus der 2. Stammstrecke eben bestens anbietet. Die 2. Stammstrecke existiert schon zu 3/4 - man muss sich nur endlich nutzten!