Regionalzug kollidiert mit Bauzug

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Bat
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Beitrag von Bat »

Ihr braucht doch nicht zu rätseln, findet man alles im Netz ... . :rolleyes:


PS: WB ohne Hitze? Ich glaube, DB Netz sieht das anders ... . :lol:
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Bat @ 16 Apr 2012, 13:25 hat geschrieben: Bitte an die unterschiedlichen Größen und Kräfte der Magnete denken. Am 628er sind sie ja nun wirklich sehr moderat konfiguriert.

Ein 423er beschleunigt mit 1,1 m/s.
Ein RE 160 in Mg verzögert bei voll wirkenden Bremsen oberhalb 50 km/h bereits mit 1,5 m/s. Unterhalb 50 km/h möchte ich das nicht erleben müssen.
Er wollte doch keine Zahlen.

Abgesehen davon kann auch ich das nicht vergleichen, da ich bei der PZB scheinbar immer was falsch mache und Mgs an Wagen bisher nur mit Prüfknopf kamen, allerdings gehen die neuen DoSto auch so ganz schön in die Eisen.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

riedfritz @ 16 Apr 2012, 16:33 hat geschrieben: Magnetschienenbremse: Meines Wissens nach, wird durch ein Magnetfeld der Bremsklotz durch ein Magnetfeld fest an die Schiene gezogen, die Bremswirkung entsteht dadurch, dass der Klotz auf der Schiene schleift.
Der Bremsvorgang an sich entsteht rein mechanisch durch Reibung unter Hitzeentwicklung!
Jein - auch bei der Magnetschienenbremse entstehen Wirbelströme, die eine bremsende Wirkung haben - das ist aber nur ein Nebeneffekt (wenn auch sicherlich nicht ganz unerwünscht), Hauptzweck des Magneten ist natürlich dass der Magnet an der Schiene hängt und so durch die mechanische Reibung bremsen kann.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Bat »

Martin H. @ 16 Apr 2012, 16:36 hat geschrieben: Abgesehen davon kann auch ich das nicht vergleichen, da ich bei der PZB scheinbar immer was falsch mache und Mgs an Wagen bisher nur mit Prüfknopf kamen, allerdings gehen die neuen DoSto auch so ganz schön in die Eisen.
112er R+E160, 4 Wg Mg, 206%, 160 um die Ecke, PiG, Hebel hinten, SBV über SB-B an allen Wg offen ... .

Den Knall der zwei, in die Rückwand des Führerraumes des Steuerwagens einschlagenden Rollkoffer, werde ich nicht vergessen. Den Aufschrei der Reisenden auch nicht ... .
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Beitrag von riedfritz »

Begriffsverwirrung?

Suchergebnis "Wirbelstrombremse":
Bei Wirbelstrombremsen werden in einem äußeren Magnetfeld Wirbelströme induziert die ihrerseits ein Magnetfeld aufbauen das dem äußeren Magnetfeld entgegengerichtet ist und daher bremsend wirkt. Wirbelstrombremsen arbeiten berührungs- und daher verschleissfrei und werden z.B. beim ICE eingesetzt. Aber auch bei Straßenfahrzeugen wie Bussen wird sie als zusätzliche Bremse eingesetzt.

Zitat Bat:
PS: WB ohne Hitze? Ich glaube, DB Netz sieht das anders ... .
Ich vermute mal, dass hier die Rückspeisung von Bremsenergie ins Netz gemeint ist, dies ist aber kein Problem, das mit dem Prinzip der WSB zu tun hat. (Habe den Smilie schon bemerkt)


Viele Grüße,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
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Beitrag von Martin H. »

Doch doch, an Stellen, wo mehrmals ICEs bremsen, werden durch die WB un der Tat die Schienen erwärmt.

Busse? Läuft das dann über's Erdmagnetfeld oder wie?.....

Nebenbei muss in die WB zum Wirken etwas Strom hinzugefügt werden, also bedarf es etwas Einsatz an Ressourcen. Und die Energie? Richtig, wird zu Wärme.
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Beitrag von Rohrbacher »

Martin H. @ 16 Apr 2012, 17:42 hat geschrieben:Busse? Läuft das dann über's Erdmagnetfeld oder wie?.....
Leitplanke. :D
Nein, das Geheimnis heißt Retarder. Da gibt's hydrodynamische und eben auch elektrodynamische, sieht dann so aus.
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Beitrag von Martin H. »

Ja, schon klar, aber in dem Absatz könnte das ein Unwissender falsch auffassen.
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Beitrag von Martin H. »

Jetzt steht schon mal fest, dass der Bagger im falschen Gleis war. Unklar ist noch, ob sich der Fahrer vertan hat, oder der Auftraggebende.

http://www.sueddeutsche.de/panorama/zugung...gleis-1.1334210
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Beitrag von Systemfehler »

Bat @ 16 Apr 2012, 13:25 hat geschrieben: Ein RE 160 in Mg verzögert bei voll wirkenden Bremsen oberhalb 50 km/h bereits mit 1,5 m/s. Unterhalb 50 km/h möchte ich das nicht erleben müssen.
Also ja, eine Mg unter 50km/h abzuschalten hat glaub ich schon so seinen Sinn.
OK, es könnten auch 30 sein, aber so ein Zug neigt bei wirkender Mg ja dazu, spontan am Gleis festzurosten.

Also wenn ein Zug da ähnlich ankert wie ein P-Wagen, na dann gute Nacht!

Sueddeutsche.de:
Noch unklar sei allerdings, ob der Baggerfahrer das falsche Gleis genannt bekommen oder es selbst verwechselt habe, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Darmstadt. Aufschluss hierüber soll unter anderem die Auswertung des Fahrtenschreibers der Regionalbahn geben, der am Montag sichergestellt wurde.
Wo ist da der Zusammenhang? Als ob man im Fahrtenschreiber der Regionalbahn auslesen könnte, ob der Arbeitszugführer falsch eingewiesen wurde oder sich selber geirrt hat?!
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Systemfehler @ 16 Apr 2012, 19:54 hat geschrieben: Wo ist da der Zusammenhang? Als ob man im Fahrtenschreiber der Regionalbahn auslesen könnte, ob der Arbeitszugführer falsch eingewiesen wurde oder sich selber geirrt hat?!
Gemeint ist vermutlich der Sprachspeicher vom Funk? Allerdings wird die Gleissperrung vermutlich eher per Handy durchgeführt worden sein - oder wird sowas heute per GSM-R gemacht?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Martin H. »

Allermeist per Handy. Aber selbst wenn es GSM-R war, wird das Gespräch nicht im Zug aufgezeichnet. Früher stand der Rekorder in dem Stellwerk, das die Zugfunkzentrale war, in Zeiten des Digitalfunks kann der irgendwo stehen. Aber jedenfalls beim EIU und nicht beim EVU.
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Beitrag von Luchs »

Martin H. @ 16 Apr 2012, 17:42 hat geschrieben:
Nebenbei muss in die WB zum Wirken etwas Strom hinzugefügt werden, also bedarf es etwas Einsatz an Ressourcen. Und die Energie? Richtig, wird zu Wärme.
Vergesst bei der Erwärmung die notwendige Energie zum Betreiben der WSB. Was glaubt Ihr denn, wo die kinetische Energie des Zuges landet? Es gilt immer noch die Energieerhaltung. Bei einer WSB wird sie nicht in elektrische Energie umgewandelt (dass macht nur die Motorbremse), es tritt auch keine mechanische Zerstörung auf (wie bei Scheiben, Klotz etc). Also wird die kinetische Energie des Zuges zu 100% in Wärme umgesetzt, ich vermute zum grössten Teil in den Schienen. Und das ist nicht gerade wenig - es soll gereicht haben, um so manche Holzschwelle zum kokeln zu bringen. Daher darf die WSB auch nur auf bestimmten Strecken verwendet werden.

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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Martin H. @ 16 Apr 2012, 20:28 hat geschrieben: Allermeist per Handy. Aber selbst wenn es GSM-R war, wird das Gespräch nicht im Zug aufgezeichnet. Früher stand der Rekorder in dem Stellwerk, das die Zugfunkzentrale war, in Zeiten des Digitalfunks kann der irgendwo stehen. Aber jedenfalls beim EIU und nicht beim EVU.
Ich mein das Gespräch zwischen den Bauarbeitern und dem Fdl.
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Beitrag von Systemfehler »

Boris Merath @ 16 Apr 2012, 20:16 hat geschrieben: Gemeint ist vermutlich der Sprachspeicher vom Funk? Allerdings wird die Gleissperrung vermutlich eher per Handy durchgeführt worden sein - oder wird sowas heute per GSM-R gemacht?
Kommt darauf an, mit was der sogenannte "Technische Berechtigte", oder auch einfach nur "4.2-Mann" (die Techn. Berechtigten stehen in Abschnitt 4.2 einer Betra) oder offiziell auch Bauüberwacher Bahn (also der Mensch, der beim Fdl die Sperrungen beantragt) vor Ort ausgerüstet ist.

Mittlerweile haben viele ein GSM-R-Handy, damit kann er den Fdl über GSM-R anrufen, was natürlich aufgezeichnet wird.
Es ist aber auch möglich, mit dem GSM-R-Handy den Fdl auf dem normalen Festnetz anzurufen. Das wird dann nicht aufgezeichnet.

Umgekehrt kann der Fdl auch sein Festnetz-Telefon auf sein GSM-R umleiten (zumindest in der BZ ist das möglich... die alten Allfernsprecher draußen auf den Stellwerken haben keine Weiterleitungsfunktion). Dazu muss dieser Anschluss natürlich eine Berechtigung für das GSM-R-Netz haben.
Somit werden die Gespräche auch auf GSM-R aufgezeichnet, obwohl der Bauüberwacher eine Festnetz-Nummer wählt.

Auf der Baustelle untereinander werden die eher über Handy oder gar ein baufirmeninternes Betriebsfunkgerät kommunizieren.


Frag mich nicht, wo der Sprachspeicher genau steht. Vermutlich irgendwo in der BZ im Keller.
Zumindest eine Abhörstation steht in einem der Büros neben der BZ.


Was mich auch noch wundert:
Komisch, dass das erst jetzt rauskommt, dass der Bagger im falschen Gleis war.
Jeder halbwegs intelligente Bundespolizist und jeder Notfallmanager sollte sowas innerhalb von zwei Stunden rausbekommen.
Einfach vergleichen, welches Gleis laut Zugmeldebuch gesperrt war, und in welchem Gleis der Unfall stattgefunden hat. Schon ist klar, dass der Bagger falsch unterwegs war.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Mich wundert auch warum der Fahrtenschreiber im Zug erst am Montag sichergestellt wurde...
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Beitrag von Systemfehler »

Vielleicht ist man nicht früher drangekommen?
Martin H.
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Naja, der ist an der Führerstandsrückwand. Erst mal muss der Bagger weg, dann der Zug, dass die Strecke frei wird und dann kann man den erst rausschneiden. Möglichst ohne weitere Beschädigungen.
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Beitrag von mapic »

Systemfehler @ 16 Apr 2012, 21:26 hat geschrieben: Was mich auch noch wundert:
Komisch, dass das erst jetzt rauskommt, dass der Bagger im falschen Gleis war.
Jeder halbwegs intelligente Bundespolizist und jeder Notfallmanager sollte sowas innerhalb von zwei Stunden rausbekommen.
Dass es die Presse jetzt erst erfahren hat, heißt aber doch nicht, dass die halbwegs intelligenten Bundespolizisten und Notfallmanager das auch jetzt erst rausgefunden haben.
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Beitrag von Systemfehler »

Ja das hoffe ich doch auch für die Kollegen. ;)

Aber nein, ist mir schon klar, dass da keiner gleich 2 Stunden nach dem Ereignis rausposaunt "Hey, hier und daran könnte es gelegen haben!".
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