[M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Alles über die Netze von S-Bahnen
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Bummelbahn @ 22 Apr 2012, 21:41 hat geschrieben: Gegenfrage: Wie schaffst du es ein Glas auszutrinken, wenn darauf garnicht steht wie es geht? Es gibt nunmal Sachen, wo man zwischen den Zeilen lesen kann und muss.
Wie schaffst du es, in Dinge etwas hineinzuinterpretieren, das es nicht gibt?
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Bummelbahn @ 22 Apr 2012, 21:37 hat geschrieben: Wie ich schon geschrieben habe, macht man den Fehler bei "Umrüstung" nur an Hardware, also Infrastruktur, und nicht an bessere Software zu denken!
Es
Gibt
KEINE
Software

in den angesprochenen Bereichen, die man umrüsten oder erneuern könnte!

Gruß Michi
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
Bummelbahn
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Beitrag von Bummelbahn »

Ok, dann haben wir das mit den Voraussetzung für einen 2min-Takt nun geklärt. Nix für Ungut Boris, aber wenn du mir eine so extrem kurze und nicht eindeutige Antwort gibst, dann darfst du auch nicht böse sein, wenn es deshalb Missverständnisse ind Fehlschlüsse gibt.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Boris Merath @ 22 Apr 2012, 20:55 hat geschrieben: So ordentlich Zeit spart man eben nicht, und genau das ist das Problem. Von der Poccistraße zum Marienplatz sind es ca. 5 Minuten Fahrzeit, die man sich spart. Jetzt sind die Umsteigewege am Marienplatz aber wesentlich kürzer als die Umsteigewege an der Poccistraße sein werden - der U-Bahnhof Poccistraße liegt ziemlich tief, und auch an der Oberfläche ist noch ein Weg von knapp hundert Metern zurückzulegen. Am Marienplatz muss eine Rolltreppe genutzt werden, an der Poccistraße sind es gleich drei. Effektiv schrumpft damit der Zeitvorteil von 5 Minuten grob geschätzt auf 2 Minuten - das ist nicht viel.

Dazu kommt aber das Problem, dass der Umstieg an der Poccistraße viel unkomfortabler sein wird als am Marienplatz - nehmen wir mal einen nasskalten regnerischen windigen Novembertag - werden die Fahrgäste hier wirklich wegen zwei Minuten Zeitvorteil durch den Regen laufen, und am zugigen Bahnsteig stehen, wenn sie den Umstieg auch im warmen überdachten Marienplatz machen können? Ich habe hier einfach erhebliche Zweifel an der Attraktivität des Südrings für Fahrgäste an der U3/6. Es ist aber absolut wesentlich, dass die Entlastungsstrecke ungefähr genauso attraktiv ist wie die Hauptstrecke.
Es gibt ja nicht nur die Poccistr. am Südring. Ich habe sie nur mal als Beispiel herausgepickt. Richtung Ostbahnhof dürfte der Zeitvorteil wirklich nicht sooooo hoch sein, aber immer noch ein Vorteil. Richtung Laim sieht das schon ganz anders aus. Hier hat man zu den 5 Minuten U-Bahn noch 5 zusätzliche S-Bahnstationen statt einer auf dem Südring. Hier sind wir schnell im zweistelligen Minutenbereich. Gleiches gilt für die U1/2 ab Kolumbusplatz in beide Richtungen oder die U5 am Heimeranplatz (vor allem in Richtung Westen).

Ich gebe dir auch Recht, dass gerade im Winter der Stamm sicher wegen der Wetterunabhängigkeit die interessantere Umsteigevariante ist. (gilt aber eigentlich nur für die Richtung U- zur S-Bahn). Aber der Pendler weiß wann seine S-Bahn kommt und entscheidet halt daran, ob er umsteigen wird oder den längeren Fahrweg in Kauf nimmt.

@TramBahnFreak:
Da bin ich auch deiner Meinung, dass je eine Teillinie über den Südring die andere über den Stamm geführt werden sollte. Das scheint mir ein gutes Konzept.

@Bummelbahn:
Wie war das nochmal mit deiner Forderung nach Realismus? Wie Boris schon schrieb, sind diese Wunschvorstellung alles andere als realistisch. Wenn man mit solch überoptimistischen Werten argumentiert, dann hat das ganze keine Basis. Du kannt es gerne nochmal versuchen, aber diesmal mit reeller Betrachtung.
Boris hielt die 3 Jahre (die nur für die Sendlinger Spange galten) für "sehr sportlich". Ich habe auch extra betont, dass das nur klappen kann, wenn ALLE Beteiligen an einem Strang ziehen würden. Bei der z.Z. herrschenden Politiklage also nahezu nicht vorstellbar. Aber die politisch und juristischen Stolpersteine, die der eine oder andere in den Weg werfen wird, vermag ich (mit oder ohne Kristallkugel) nicht vorherzusagen. Also habe ich mal eine kurze aber mögliche Planungs und Bauzeit vorausgesetzt um zu zeigen, wie schnell etwas gehen könnte, wenn es wirklich gewollt wird. Hier sind beliebig Verzögerungs-, Diskussions- und Verhandlungszeiten hinzuzuaddieren.
Nochmal: Alle diese Baumaßnahmen (bis Stufe 3) laufen praktisch ausnahmslos auf Bahngrund ab, für viele wird man noch nicht einmal besondere Verfahren brauchen, da Gleise teilweise reakiviert werden oder "nur" Weichen eingebaut werden.
Aber was willst du von mir hören? Was willst du damit, wenn ich sage: Ich könnte mir vorstellen, dass wir in 7 Jahren bis Poccistr. fahren und in 15 den ganzen Südring ausgebaut haben. Vielleicht klingt das für dich realistischer, aber ob das jetzt stimmt oder die Zeiten mehr als doppelt so lange sind, kann keiner und damit auch keiner von uns sagen.
Didy
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Beitrag von Didy »

Bummelbahn @ 22 Apr 2012, 22:35 hat geschrieben:Nix für Ungut Boris, aber wenn du mir eine (...) nicht eindeutige Antwort gibst,
Boris Merath @ 19 Apr 2012, 18:12 hat geschrieben:
Bummelbahn @ 19 Apr 2012, 17:02 hat geschrieben:Doch unabhängig davon muss ganz dringend die Umrüstung der Signalanlagen auf U1/2 und U3/6 für den 2Min-Takt so schnell wie möglich kommen.
Die gibt es nicht.
DIE Umrüstung für DEN 2-Minuten-Takt.
Antwort -> DIE gibt es nicht.

Was ist daran Unklar? DIE 2-Minuten-Takt? Grammatik kann manchmal hilfreich sein, Zusammenhänge richtig zu verstehen ;)
Michi Greger @ 22 Apr 2012, 22:21 hat geschrieben:Es
Gibt
KEINE
Software

in den angesprochenen Bereichen, die man umrüsten oder erneuern könnte!
Die LZB gehört ja auch zur Signaltechnik, und wo Ringkernspeicher ist ist auch Software </korinthenkack> ;)
Mühldorfer @ 21 Apr 2012, 07:06 hat geschrieben:Nicht die Entfernung ist ein Kriterium für interessante Sozialkontakte sondern eine gewisse Mindestmenschenanzahl, und wer unter 100 000 keine Freunde findet, der ist meine Meinung schlicht arrogant und verwöhnt. 

( Z.B. Mütter die ihre Söhne zum Spezialsport "american-fußball" quer durch die Stadt karren. )
Okay. Dann machen wir künftig nicht mehr einen S-Bahn-Stammtisch für München, sondern jeder Stadtteil seinen eigenen? Damit dann auch jedes einzelne Mitglied sein persönliches Vereinslokal auswählen kann? Nur, mit wem reden wir dann auf den Stammtischen noch?

Im Prinzip ne prima Idee, dann gibts immerhin keine Verstimmungen über die Wahl eines neuen Vereinslokales, jetzt da wir eh ein neues brauchen :D
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Hot Doc @ 23 Apr 2012, 00:17 hat geschrieben: Es gibt ja nicht nur die Poccistr. am Südring.
Für die Belastung der U3/6 ist aber nur die Poccistraße relevant. Und selbst wenn man nach Westen noch ein paar Minuten spart - der Umsteigevorgang an der Pocci ist und bleibt ziemlich unattraktiv.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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P-fan
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Beitrag von P-fan »

Boris Merath @ 22 Apr 2012, 21:29 hat geschrieben:Ganz ehrlich: Ich bin skeptisch, ob es klappt - rausfinden wird man es aber nur, indem man es ausprobiert.
Skeptisch bin ich ebenfalls; eine wichtige Voraussetzung ist der AUSSCHLIESSLICHE Einsatz von Langzügen. Eine nicht unerhebliche Zahl von Fahrgästen ist einfach nicht in der Lage, die Informationen der Zugzielanzeiger über einen verkürzten Haltebereich überhaupt zu registrieren und steht demzufolge zu weit hinten, was die Haltezeit enorm verlängert. Leider tagtäglich zu beobachten, AUCH bei Berufstätigen, welche eine bestimmte Strecke ständig fahren.
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Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Boris Merath @ 23 Apr 2012, 00:33 hat geschrieben: Für die Belastung der U3/6 ist aber nur die Poccistraße relevant. Und selbst wenn man nach Westen noch ein paar Minuten spart - der Umsteigevorgang an der Pocci ist und bleibt ziemlich unattraktiv.
Ja, aber der Südring besteht nicht nur aus Poccistr. Auch der Stamm2 hat seine Probleme (U4/5 am HBF...), irgendwo hackts halt immer. Und selbst mit relativ schlechter und damit schlecht angenommener Umsteigemöglichkeit an der Poccistr. bleibt insgesammt ein Entlastungseffekt auf die U3/6 bestehen. Dass der evtl. von steigenden Fahrgastzahlen wieder eingeholt wird, mag sein, aber wäre nur ein weiterer Beweis, dass diese Projekte sinnvoll sind.
Sendlinger
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Beitrag von Sendlinger »

P-fan @ 23 Apr 2012, 01:30 hat geschrieben:[...]
Skeptisch bin ich ebenfalls; eine wichtige Voraussetzung ist der AUSSCHLIESSLICHE Einsatz von Langzügen.
[...]
Abgesehen davon, dass Deine Alltagsbeobachtung in Hinsicht auf die Vollzüge auch meiner Erfahrung nach leider öfter zutreffend ist, als uns lieb sein kann:

Eben deswegen ist von seiten der MVG ja vorgesehen, auch die U7 ab 2014 mit Langzügen zu bestücken (siehe Seite 3 und 9 der MVG-PM von 2010). Ansonsten wäre es widersinnig, auf einer Strecke, bei der man den Bedarf für den massiven Aufwand des 2-Minuten-Takts sieht, dann nicht mit Fahrzeugen mit dem maximal möglichen Fassungsvermögen zu fahren.
Ergo ist die Inbetriebnahme der bestellten C2-Züge bis dahin auch eine Voraussetzung für die Realisierung.
Stolzes Mitglied der Autonomen Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front


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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

AZ - 2. Stammstrecke: Reanimation und Leichenschmaus
„Der S-Bahn droht kein Kollaps“, hält der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter (Grüne), dagegen. Die S-Bahn könne auch ohne zweiten Tunnel wachsen und mehr Fahrgäste pünktlich und zuverlässig befördern. Er fordert Zeil auf, den Tunnel abzuhaken und eine Prioritätenliste kleinerer Maßnahmen zu erarbeiten.
Vielleicht sollte Hofreiter mal öfters in München mit der S-Bahn fahren. Zumal jetzt schon kein pünktlicher Verkehr zur HVZ möglich ist.
Viele Grüße
Jojo423
christian85
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Beitrag von christian85 »

Und selbst mit relativ schlechter und damit schlecht angenommener Umsteigemöglichkeit an der Poccistr. bleibt insgesammt ein Entlastungseffekt auf die U3/6 bestehen.
Ich schrieb es schon früher: Für die Lastrichtung (also morgens Richtung Norden zwischen Poccistraße und Sendlinger Tor) würde ich eher von einer Zunahme von Fahrgästen ausgehen, da:

1. Für S-Bahnfahrgäste aus dem Westen mit Ziel an U3/U6-Nord werden einige bis zur Poccistraße fahren und erst dort umsteigen.
2. Von der U3/U6-Süd, wer steigt da aus und nimmt die S-Bahn, von denen, die bisher bis Marienplatz gefahren sind?
-Wer zum Ostbahnhof muss, der kann auch zum Marienplatz fahren - Poccistraße hätte längere Umstiegswege und wohl Takt 10
-Wer nach Laim/Pasing muss: Du vergisst vollkommen, dass hier bereits 3 Tangenten existieren: S7, Westtangente, Bus Fürstenried West-Pasing. Wer direkt an so einer Linie wohnt, ist wohl mit so einer Tangentenlinie besser bedient, als erst bis zur Poccistraße in die Stadt zu fahren. Nur Leute aus Poccistraße-Implerstraße-Brudermühlstraße-Thalkirchen hätten hier eine gute Verbindung Richtung Laim/Pasing, der Rest würde eher zu den Tangentenlinien tendieren.

Und es nützt der U-Bahn nichts, wenn weniger Leute morgens im Abschnitt Sendlinger Tor-Poccistraße Richtung Süden unterwegs sind, dafür aber mehr Leute Richtung Norden in diesem Abschnitt, da dies nun mal die Lastrichtung ist.

Ich halte zwar den Südring insgesamt durchaus sinnvoll für eine Entlastung der S-Bahnstammstrecke, sehe aber hier auch die Gefahr der Zusatzbelastung auf der U3/U6-Süd. Einen Entlastungseffekt kann ich nicht erkennen.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Jojo423 @ 23 Apr 2012, 22:20 hat geschrieben: AZ - 2. Stammstrecke: Reanimation und Leichenschmaus



Vielleicht sollte Hofreiter mal öfters in München mit der S-Bahn fahren. Zumal jetzt schon kein pünktlicher Verkehr zur HVZ möglich ist.
Die Grünen haben doch recht...

Das Projekt ist nunmal net finanzierbar. Zumindest kann ich mir net vorstellen, wie man das noch hinbekommen will. Deshalb ist es mehr als sinnvoll zu überlegen, was unter den gegebenen finanziellen Vorraussetzungen finanziert bekommt.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

Lazarus @ 23 Apr 2012, 22:59 hat geschrieben:
Jojo423 @ 23 Apr 2012, 22:20 hat geschrieben: AZ - 2. Stammstrecke: Reanimation und Leichenschmaus



Vielleicht sollte Hofreiter mal öfters in München mit der S-Bahn fahren. Zumal jetzt schon kein pünktlicher Verkehr zur HVZ möglich ist.
Die Grünen haben doch recht...

Das Projekt ist nunmal net finanzierbar. Zumindest kann ich mir net vorstellen, wie man das noch hinbekommen will. Deshalb ist es mehr als sinnvoll zu überlegen, was unter den gegebenen finanziellen Vorraussetzungen finanziert bekommt.
Naja, aber zu behaupten, es sei Stabil und Pünktlich ist schlichtweg falsch! Der 10er Takt hat meiner Meinung nach das Fass zum überlaufen gebracht.
Viele Grüße
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Beitrag von ropix »

Lazarus @ 23 Apr 2012, 22:59 hat geschrieben: Das Projekt ist nunmal net finanzierbar. Zumindest kann ich mir net vorstellen, wie man das noch hinbekommen will. Deshalb ist es mehr als sinnvoll zu überlegen, was unter den gegebenen finanziellen Vorraussetzungen finanziert bekommt.
Monilität ist nicht finanzierbar und schon gar nicht umweltverträglich. Wenn diese Einsicht erstmal durchgekommen ist bauen wir uns alle wieder Bauernhöfe und wandern höchstens am Sonntag in die Kirche.

Wer zu der Erkenntnis noch keine Lust hat wird sich überlegen müssen WIE, nicht OB man finanziert.
-
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

ropix @ 23 Apr 2012, 23:53 hat geschrieben: Monilität ist nicht finanzierbar und schon gar nicht umweltverträglich. Wenn diese Einsicht erstmal durchgekommen ist bauen wir uns alle wieder Bauernhöfe und wandern höchstens am Sonntag in die Kirche.

Wer zu der Erkenntnis noch keine Lust hat wird sich überlegen müssen WIE, nicht OB man finanziert.
Dafür müssen wir uns dann aber dringend genug Lebensraum erobern - damit jeder seinen Bauernhof bekommt.
Klappt erfahrungsgemäß jedoch nicht gut. Empfehle daher dringend, doch auf Mobilität zu setzen, auf Städte und Nahverkehr.
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Beitrag von Hot Doc »

Jojo423 @ 23 Apr 2012, 22:20 hat geschrieben: AZ - 2. Stammstrecke: Reanimation und Leichenschmaus



Vielleicht sollte Hofreiter mal öfters in München mit der S-Bahn fahren. Zumal jetzt schon kein pünktlicher Verkehr zur HVZ möglich ist.
Hättest du den von dir verlinken Artikel auch mal gelesen (statt nur sowieso schon anhand der Partei eines Kommentators zu wissen, was er sagen wird und wie sehr du ihm glaubst), dann hättest du gemerkt, dass Herr Hofreiterdas unter der Voraussetzung mehrerer "kleiner Maßnahmen" gesagt hat, zu denen u.a. eine Führung von min. 6 Bahnen/h über den Südring gehört.
Natrülich kann man im Stamm wieder ein paar wenige Züge mehr fahren lassen, wenn man vorher 6 herausgenommen hat.

@christian85:
Ich bin mir sehr sicher, dass mehr Leute von den Südästen der U3/6 an der Poccistr. in die S-Bahn steigen werden, als neue Richtung Sendlinger Tor (und weiter Richtung Norden) hinzukommen. Alle 3 von dir genannten Tangenten sind nicht wirklich attraktiv, beweisen aber, dass ein hoher Bedarf für eine solche Verbindung besteht. Genau deshalb sehe ich das auch so wie oben geschrieben.
Nebenbei wird sich hier viel zu sehr auf die U3/6 versteift, auch auf allen anderen U-Bahnlinien ergeben sich gute Verknüpfungseffekte. Wie schon geschrieben: Kein Projekt ohne den einen oder anderen Nachteil (den ich hier - wenn überhaupt - eher gering einschätze). Auch der Stamm2 hat seine Dollpunkte und aus meiner Sicht wesentlich mehr davon.
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Beitrag von Meikl »

Hot Doc @ 23 Apr 2012, 23:57 hat geschrieben: Natrülich kann man im Stamm wieder ein paar wenige Züge mehr fahren lassen, wenn man vorher 6 herausgenommen hat.
Außerdem wird in diesem Fall allein dadurch schon die S-Bahn entlastet, weil viele Leute von den Südring-Linien wieder auf's Auto umsteigen... :angry: :angry: :angry:
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Beitrag von ropix »

Meikl @ 24 Apr 2012, 08:01 hat geschrieben:
Hot Doc @ 23 Apr 2012, 23:57 hat geschrieben: Natrülich kann man im Stamm wieder ein paar wenige Züge mehr fahren lassen, wenn man vorher 6 herausgenommen hat.
Außerdem wird in diesem Fall allein dadurch schon die S-Bahn entlastet, weil viele Leute von den Südring-Linien wieder auf's Auto umsteigen... :angry: :angry: :angry:
Es wird keine Südring-Linien geben. Woher sollen die denn kommen?

Woher sollen die Umsteigebeziehungen kommen? Auch dazu müsste man ja mal Geld in die Hand nehmen. Es bleibt doch gar nichts anderes übrig. Auto nehmen und hoffen, dass man sich mit den gesparten Milliarden aus der Stammstrecke doch endlich den Autobahnsüdringtunnel baut. Der würde, zusammen mit der Isentalautobahn durchaus auch zur Entlastung des ÖPNVs beitragen :)
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Beitrag von Rathgeber »

Allmählich nimmt das Theater absurde Züge an: jetzt soll Gauweiler auf Vorschlag Udes als Mediator eingesetzt werden.

Die SZ hat den Streit auch graphisch dargestellt.

Edit sagt noch:

Georg Schmid und Erwin Huber: S-Bahn München weiter ausbauen – Verbesserungsmaßnahmen vorziehen

Daß Erwin Huber immer noch etwas zu sagen hat...
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Zp T
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Beitrag von Zp T »

Rathgeber @ 24 Apr 2012, 16:01 hat geschrieben:

Georg Schmid und Erwin Huber: S-Bahn München weiter ausbauen – Verbesserungsmaßnahmen vorziehen

Daß Erwin Huber immer noch etwas zu sagen hat...
Hallo??? Erwin Huber ist Ausschussvorsitzender für Verkehr im Landtag! Klar, dass er da mitredet! ich finds cool, dass sich da wieder was bewegt... Denn einen Stillstand will keiner!!!

Anscheinend hat die Wirtschaft und Einzelhandel Münchens mächtig Druck gegeben...
München, die teuerste Stadt, aber auch die schönste Stadt Deutschlands!!!
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Beitrag von Jojo423 »

Zp T @ 24 Apr 2012, 16:17 hat geschrieben: Anscheinend hat die Wirtschaft und Einzelhandel Münchens mächtig Druck gegeben...
Anscheinend nicht, sonst wäre Stamm2 sicher gekommen... Übliches CSU gequatsche...
Viele Grüße
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Beitrag von Rathgeber »

Zp T @ 24 Apr 2012, 16:17 hat geschrieben: Erwin Huber ist Ausschussvorsitzender für Verkehr im Landtag! Klar, dass er da mitredet! ich finds cool, dass sich da wieder was bewegt... Denn einen Stillstand will keiner!!!
Das meine ich ja. Als Verkehrsminister hat er höchstens seinen Dienstwagen bewegt...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Jojo423 @ 24 Apr 2012, 16:21 hat geschrieben: Anscheinend nicht, sonst wäre Stamm2 sicher gekommen... Übliches CSU gequatsche...
Stamm 2 ist noch nicht gestorben, auch wenn es etwas schlechter aussieht als bisher - letztendlich hat Seehofer aber nur eine neue Runde der Verhandlungen eingeläutet - mit offenem Ausgang.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Boris Merath »

Zitat aus dem SZ-Artikel:
"Wir wollen das Projekt retten und nicht sagen, ein Plan B ist genauso gut", sagte Ude nun. Erstmals schloss er am Dienstag auch eine Mitwirkung der Stadt München an einer Vorfinanzierung des Zwei-Milliarden-Projekts nicht mehr aus - vorausgesetzt, dass auch die umliegenden Landkreise mitmachen. "Ich würde mich, um ein Jahrhundertprojekt zu retten, nicht verweigern", sagte Ude.
Bei einer Runde in der Staatskanzlei vereinbarten CSU-Chef Seehofer und seine Parteifreunde ebenfalls am Dienstag, den geplanten zweiten Tunnel zunächst noch nicht zu beerdigen. Sie wollen alle Finanzierungsmöglichkeiten noch einmal prüfen. Und wenn die Landeshauptstadt sich weiter weigere, sich an der Vorfinanzierung zu beteiligen, dann werde man "sehen, ob wir die Finanzierungslücke anders schließen können", kündigte Seehofer an. Zudem wolle man noch einmal mit Bund und Bahn sprechen.
Von daher: Von einer Beerdigung des Projektes sind wir weit entfernt - u.U. sogar weiter als vor Seehofers Aussage, da jetzt so langsam die Politiker, die dafür sind, aufwachen. Ich gebe aber zu, dass ich für ein paar Stunden auch gedacht habe, dass es das jetzt war. Außerdem wurde jetzt ja auch beschlossen, den Tunnel weiter voranzutreiben, nur, falls dieser sich weiter verzögert, ggf. andere Maßnahmen derweil vorzuziehen. Auch das ist etwas ganz anderes als das, was Seehofer in seinem Schnellschuß von sich gegeben hat.

Ansonsten habe ich mir schon immer gedacht, dass der Ude bei einer Mitfinanzierung u.U. mitspielen würde, wenn die Landkreise auch mitziehen - die Frage ist halt, ob der Stadtrat das genauso sieht.

Der Versuch von Seehofer, mit dem Abblasen des Tunnels Wahlkampf zu machen, ist jedenfalls ordentlich in die Hose gegangen. Dazu kann ich nur sagen: So ein Ministerpräsident ist ziemlich peinlich - ich will Beckstein zurück :-)
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von TramBahnFreak »

Boris Merath @ 24 Apr 2012, 18:28 hat geschrieben:[Zitat aus dem SZ-Artikel]

Von daher: Von einer Beerdigung des Projektes sind wir weit entfernt - u.U. sogar weiter als vor Seehofers Aussage, da jetzt so langsam die Politiker, die dafür sind, aufwachen. Ich gebe aber zu, dass ich für ein paar Stunden auch gedacht habe, dass es das jetzt war.
das haben die Umland-Politiker (und alle anderen Befürworter) vermutlich auch getan; danach folgte recht schnell: siehe deinen Satz davor ;)
Außerdem wurde jetzt ja auch beschlossen, den Tunnel weiter voranzutreiben, nur, falls dieser sich weiter verzögert, ggf. andere Maßnahmen derweil vorzuziehen. Auch das ist etwas ganz anderes als das, was Seehofer in seinem Schnellschuß von sich gegeben hat.
Und nebenbei wesentlich sinnvoller, da man sich so nichts verbaut.
Ansonsten habe ich mir schon immer gedacht, dass der Ude bei einer Mitfinanzierung u.U. mitspielen würde, wenn die Landkreise auch mitziehen - die Frage ist halt, ob der Stadtrat das genauso sieht.
wenn jeder, der davon profitiert, auch was dazu gibt, was für ihn im Rahmen des Möglichen liegt (eigentlich eine Selbstverständlichkeit - zumindest für mich - , da scheinen die Politiker etwas hinterher zu sein...), dann müsste das eigentlich klappen - und die Kooperationsbereitschaft scheint ja endlich mal gekommen zu sein.
Der Versuch von Seehofer, mit dem Abblasen des Tunnels Wahlkampf zu machen, ist jedenfalls ordentlich in die Hose gegangen.
was will man mehr? :lol:
Dazu kann ich nur sagen: So ein Ministerpräsident ist ziemlich peinlich - ich will Beckstein zurück :-)
:)
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Beitrag von spock5407 »

Boris Merath @ 24 Apr 2012, 18:28 hat geschrieben: ich will Beckstein zurück :-)
Poli Poli Poli Polizei

"Den hamma scho lang. Sie, der spricht sogar". :lol:
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

spock5407 @ 24 Apr 2012, 18:53 hat geschrieben: Poli Poli Poli Polizei
Hihi :-) Ja, das war gut.

Als Innenminister fand ich den Beckstein furchtbar - aber als Ministerpräsident war er in meinen Augen sehr gut.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Boris Merath »

Zu dem Thema Seehofer, Nockherberg 2006: http://www.youtube.com/watch?v=xeNLEKRc_oE...&feature=relmfu , ab 5:45 :-)
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von 146225 »

Boris Merath @ 24 Apr 2012, 19:22 hat geschrieben: Als Innenminister fand ich den Beckstein furchtbar - aber als Ministerpräsident war er in meinen Augen sehr gut.
Der war als evangelischer Franke ja auch sozusagen der "Gegenpol" der CSU ...
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Neues von der Finanzierung:
1) Seehofer hat Ude eingeladen
2) Ude hat angenommen
3) Ude möchte vom Bund eine Garantie, dass es sich wirklich nur um eine Vorfinanzierung handelt, die zurückgezahlt wird
4) Das Kabinett hat beschlossen, für den Fall, dass Ude dennoch nein sagt, nochmal weitere Finanzierungsmöglichkeiten zu prüfen
5) Joachim Hermann soll prüfen, ob es rechtlich zulässig ist, die Umlandlandkreise an der Vorfinanzierung zu beteiligen
6) Söder soll prüfen, ob eine Beteiligung von Privatunternehmen möglich ist.

Es geht voran.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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