Ich habe gelesen, dass die Rückführung des Bahnstromes zum Unterwerk prinzipiell, sei es nun Gleich- oder Wechselstrom, über die Schienen erfolgt. Allerdings gibt es hier Unterschiede zwischen den beiden Systemen. Während bei Wechselstrom alle Teile der Rückleitungsanlage niederohmig mit der Erde verbunden sind, muss bei Gleichstrom der Rückleiter, sprich die Schienen, von der Erde isoliert werden.
Nun frage ich mich aber, wie das in der Praxis gemacht wird. Denn wie werden die Schienen von der Erde isoliert? Von der Erde trennt die ja bloß der Schotter und die Schwellen! Kann man hier schon von einer funktionierenden Isolation sprechen? Auch ist diese Isolation dann ja fast nie gewährleistet, denn was passiert, wenn ein Metallstück, das zufällig herumliegt, eine Verbindung Schiene-Erde herstellt? :blink:
Bahnrückstromführung
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Die Schienen sind vor allem wegen Rost und Co zum Teil gegen Erde isoliert. In London hat mans getan, weil man befürchtete, der Strom könnte sich den Umweg übe die Wasserleitungen nehmen und dabei ein paar freidliche Hausbewohner "kitzeln".krautnock @ 17 Nov 2004, 22:08 hat geschrieben:Ich habe gelesen, dass die Rückführung des Bahnstromes zum Unterwerk prinzipiell, sei es nun Gleich- oder Wechselstrom, über die Schienen erfolgt. Allerdings gibt es hier Unterschiede zwischen den beiden Systemen. Während bei Wechselstrom alle Teile der Rückleitungsanlage niederohmig mit der Erde verbunden sind, muss bei Gleichstrom der Rückleiter, sprich die Schienen, von der Erde isoliert werden.
Oder einfach sich jemand auf die Schine stellt? Wäre auch noch lustiger, man rennt barfuß über die Straße und auf einmal kommt der Strom und fährt durch einen durch. Die Schienen liegen zum Teil auf einem Plastik auf, das reicht im zusammenhang damit, dass die Unterwerke keine Verbindung zur Erde haben.krautnock @ 17 Nov 2004, 22:08 hat geschrieben:Nun frage ich mich aber, wie das in der Praxis gemacht wird. Denn wie werden die Schienen von der Erde isoliert? Von der Erde trennt die ja bloß der Schotter und die Schwellen! Kann man hier schon von einer funktionierenden Isolation sprechen? Auch ist diese Isolation dann ja fast nie gewährleistet, denn was passiert, wenn ein Metallstück, das zufällig herumliegt, eine Verbindung Schiene-Erde herstellt? :blink:
Auch lustig sind in diesem Zusammenhang die Verbindungskable zwischen den beiden Gleisen, um eine bessere Ableitung des Stromes zu bekommen
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Während bei Wechselstrom alle Teile der Rückleitungsanlage niederohmig mit der Erde verbunden sind
Das ist auch beim Wechselstrom nicht immer das Fall. Aus signaltechnischen Gründen gibt es auch bei uns Strecken/Gleisabschnitte, bei denen eine der beiden Schienen nicht zur Rückleitung benutzt und isoliert wird. Die isolierte Schiene erkennt man daran, dass sie nicht geerdet ist.
- Michi Greger
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Das ist insbesondere dann toll, wenn Streckenkurzschließer gesetzt werden und irgendwoher (Induktion, kapazitive Effekte) doch "noch Strom drin" ist und keiner drauf geachtet hat, welche Schiene denn jetzt geerdet ist und welche nicht. Dann gibts Bastelstunde für die LSTlerMatthias1044 @ 18 Nov 2004, 03:05 hat geschrieben: Die isolierte Schiene erkennt man daran, dass sie nicht geerdet ist.

MFG Michi
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Auf die Art kann festgestellt werden, ob ich in dem isolierten Abschnitt Achsen befinden. Die Achse verbindet ja beide Schienen leitend. Auf die Art weiss das Stellwerk, ob sich in dem Bereich ein Zug befindet.krautnock @ 23 Nov 2004, 18:18 hat geschrieben: Und was sind das für signaltechnische Gründe?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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