Berliner U-Bahn Eure Meinung

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
Benutzeravatar
Jean
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 17253
Registriert: 29 Nov 2002, 10:51
Wohnort: München

Beitrag von Jean »

Habe mir auch schon gedacht...Berlin hat zwar mehr U-Bahnen als München...aber der beste Takt in der HVZ ist 4 Minuten...etwas armselig...dafür fahren die U-Bahn auch am Sonntag im 5 Minuten Takt...
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Benutzeravatar
Ostbahn
Eroberer
Beiträge: 65
Registriert: 28 Sep 2005, 19:53
Wohnort: Berlin

Beitrag von Ostbahn »

Aus allem zuvor geschriebenen also das Fazit zur Berliner U-Bahn:
-alt, rumpelig, eng, langsam, dreckig, schlechter Takt. Die Höle auf Erden also schlechthin.
Was anderes hätte mich auch sehr gewundert ;-)
firefly
Kaiser
Beiträge: 1667
Registriert: 02 Feb 2008, 13:02
Wohnort: UWEH
Kontaktdaten:

Beitrag von firefly »

Jean @ 11 Jul 2012, 20:33 hat geschrieben: Habe mir auch schon gedacht...Berlin hat zwar mehr U-Bahnen als München...aber der beste Takt in der HVZ ist 4 Minuten...etwas armselig...dafür fahren die U-Bahn auch am Sonntag im 5 Minuten Takt...
Der Takt in München ist grundsätzlich auch nicht dichter als in Berlin. Nur sorgt die Linienbündelung für einen dichteren Takt auf den Stammstrecken. Das ist für Fahrgäste jedoch nur bedingt von Nutzen.
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13562
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Naja, das würd ich jetzt so nicht sagen. Mit den Abschnitte Implerstr-Münchner Freiheit und Theresienwiese-Max-Weber-Platz hast schon zwei recht lange Bündelungsabschnitte, wo viel eigenes Einzugsgebiet haben und auch viele Umsteigebeziehungen. Das bringt schon einiges.

Ich bin 2 Monate U9 werktäglich gefahren, da war noch sauberer 3min-Takt. Und die Karren waren im Stoß wirklich gesteckt voll zwischen Zoo und Leopoldplatz, weiter bis zur Osloer Str. wars nen Tick besser weil zwischen U6 und U9 einiges umgestiegen ist. Wie man da ausdünnen konnte, versteh ich nicht. Ausser eben, das man Geld sparen wollte/musste und man deutlich mehr in neue Fahrzeuge zur Ablöse der D-/DL-Wagen kaufen hätte müssen. Sprich deutlich mehr H-Züge.

Oder haben die wiederhergestellten S-Bahnen die U soviel entlastet?
firefly
Kaiser
Beiträge: 1667
Registriert: 02 Feb 2008, 13:02
Wohnort: UWEH
Kontaktdaten:

Beitrag von firefly »

spock5407 @ 12 Jul 2012, 18:12 hat geschrieben: Oder haben die wiederhergestellten S-Bahnen die U soviel entlastet?
Das ist sicherlich ein Teil der Erklärung. Ich würde aber vermuten, dass sich in den letzten zwei Jahrzehnten die Struktur der Stadt weiter verändert hat. Die Stadt ist weiter zusammengewachsen. Mitte ist wieder das Zentrum der Stadt. Dort entstand viel Bureau- und Wohnraum. Das bleibt nicht ohne Folgen für die Belastung einzelner Verkehrs-Korridore. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass eine U9, die einst angelegt wurde, um Mitte zu umgehen, heute etwas weniger belastet ist und dass die U6 und U8 dagegen zugelegt haben.
ubahhn
Routinier
Beiträge: 339
Registriert: 13 Jun 2011, 09:57

Beitrag von ubahhn »

So jetzt kann ich mal sagen was in München anders(positiver) ist als in Berlin:

- Die U-Bahnen sind nicht vom Scratching befallen es gibt keine zerkratzen Fenster wie schafft ihr das nur in München?

-Die U-Bahnen sind deutlich sauberer auch die U-Bahnhaltestellen deutlich einladener als in Berlin.

-Die Geschwindigkeit ist höher die Müchner fahren 80 das ist super die Berlinergeschwindigkeit weiß ich gerade nicht aber die dürfte deutlich drunter sein finde ich ziemlich peinlich für eine Hauptstadt!

-Es wird in München nie gebettelt ich habe noch nie einen Bettler in der Müchner U-Bahn gesehen vermutlich werden die von der MVG aus den Bahnhöfen vertrieben weiß jemand vllt genaueres?

Das wärs erstmal was mir so aufgefallen ist
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

ubahhn @ 5 Aug 2012, 13:02 hat geschrieben: -Es wird in München nie gebettelt ich habe noch nie einen Bettler in der Müchner U-Bahn gesehen vermutlich werden die von der MVG aus den Bahnhöfen vertrieben weiß jemand vllt genaueres?
Keine Bettler in der Münchner U-Bahn? Das ist ja was ganz Neues. Schön wäre es!

Es gibt sogar ein eigenes Thema hier: "[M] Bettler(innen) im MVV".
Thomas089
Kaiser
Beiträge: 1034
Registriert: 19 Okt 2002, 17:52
Wohnort: München

Beitrag von Thomas089 »

TramPolin @ 5 Aug 2012, 13:17 hat geschrieben: Keine Bettler in der Münchner U-Bahn? Das ist ja was ganz Neues. Schön wäre es!

Es gibt sogar ein eigenes Thema hier: "[M] Bettler(innen) im MVV".
Also ich fahre in München sehr viel mit der U-Bahn. Wenn ich in Berlin bin, ebenso.

Meine Feststellung: In Berlin erlebe ich bei einer Fahrt so viele Schnorrer wie in München in einem ganzen Jahr, nämlich im Durchschnitt eine(n).
Gruß, Thomas
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Thomas089 @ 5 Aug 2012, 18:42 hat geschrieben:
TramPolin @ 5 Aug 2012, 13:17 hat geschrieben: Keine Bettler in der Münchner U-Bahn? Das ist ja was ganz Neues. Schön wäre es!

Es gibt sogar ein eigenes Thema hier: "[M] Bettler(innen) im MVV".
Also ich fahre in München sehr viel mit der U-Bahn. Wenn ich in Berlin bin, ebenso.

Meine Feststellung: In Berlin erlebe ich bei einer Fahrt so viele Schnorrer wie in München in einem ganzen Jahr, nämlich im Durchschnitt eine(n).
Es stimmt, es sind in München überschaubar viele Bettler, aber es gibt sie.

Einmal wurden ein Bekannter und ich in einem Münchner U-Bahnhof von einem Bettler angesprochen, er wolle zwar nicht unbedingt Bargeld, aber ob wir wenigstens eine noch nicht aufgebrauchte Telefonkarte hätten, die wir ihm schenken könnten, damit er sich blah blah blah. Als wir beide dann verneinten, wir hätten keine Telefonkarte, wurden wie beide wörtlich als "Lügenbolde" bezeichnet. :angry:
ubahhn
Routinier
Beiträge: 339
Registriert: 13 Jun 2011, 09:57

Beitrag von ubahhn »

Seit froh das er Euch nicht geschlagen hat gibt auch gewaltbereite Typen
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Nicht Berlin und nicht München, auch nicht U-Bahn. Da passen Sicherheitsdienste auf und die Bettler haben keine Chance. Aber auf den Bahnsteigen im Hauptbahnhof (sowohl S-Bahn wie auch Regional und Fernverkehr) treiben sich solche Menschen rum. Die sind zwar friedlich und gehen sofort weiter, wernn man mit dem Kopf schüttelt, aber in gewisser Weise doch lästig.

Eigentlich ist das O.T., aber im Zusammenhang mit Bettlern doch wieder nicht.

Ein im Rollstuhl sitzender junger Bettler und Obdachloser hat auf meine Frage, warum er nicht zum Sozialamt ginge, geantwortet: "Da bekomme ich doch nur einen Schlafplatz mit dreckiger Bettwäsche in einem Obdachlosenheim und werde von Junkies beklaut!"

Ein paar Wochen später las ich in der Zeitung, dass man ihn nachts überfallen und ihn sein gerade geschnorrtes Geld geraubt hat. Dabei hat man ihn auch aus dem Rollstuhl gestoßen.

Ich kann nicht nachprüfen, ob die Aussage des jungen Mannes richtig ist, normalerweise braucht in Deutschland kein Mensch auf der Straße schlafen. Viele dieser "Berber" wollen aber nicht in eine Gemeinschaftsunterkunft, weil sie am Tage wieder auf die Straße müssen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
DiMihi
Jungspund
Beiträge: 3
Registriert: 16 Okt 2012, 16:49

Beitrag von DiMihi »

ich finde die berliner bahnen super - es kommt fast jede minute eine bahn und man kommt schnell ans ziel da man an jeder stelle fast überall umsteigen kann :) was mir nicht so gutgefallen hat ist das umsetigen an großen bahnhöfen wie zum beispiel alexanderplatz - da braucht man manchmal von sbahn zu ubahn mind. 10 minuten aber bahntechnisch alles super!
Benutzeravatar
jonashdf
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2279
Registriert: 06 Mär 2009, 17:55
Wohnort: Zwischen S4 und S8...

Beitrag von jonashdf »

Na, die höhere Taktfolge beim Kleinprofil dient auch nur zum Ausgleich der Geschwindigkeit.
In München ist man halt viel schneller am Ziel (als bei der gleichen Strecke in Berlin), hat aber dann aber einen 10 Minuten Takt.
Also hohe Taktfolge bringt dir kaum was, wenn du ewig brauchst.
Stellwerk des Monats Dezember: Saulgrub, Fdl, mech E, IB 1950, AB 08.11.2007, zum Schluß nur Deckungsstelle für BÜ, nur 1 Dksig, Gegenrichtung Zp9
flickr Bilder jonashdf
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

jonashdf @ 18 Oct 2012, 15:01 hat geschrieben: Na, die höhere Taktfolge beim Kleinprofil dient auch nur zum Ausgleich der Geschwindigkeit.
In München ist man halt viel schneller am Ziel (als bei der gleichen Strecke in Berlin), hat aber dann aber einen 10 Minuten Takt.
Also hohe Taktfolge bringt dir kaum was, wenn du ewig brauchst.
Die Begründung bitte nochmal dem König vortragen, der verleiht Dir einen Orden dafür :D
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18079
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Bayernlover @ 18 Oct 2012, 19:48 hat geschrieben: Die Begründung bitte nochmal dem König vortragen, der verleiht Dir einen Orden dafür :D
Vor allem negiert sie so wunderschön den Füllgrad mancher Münchner-Takt-10-U-Bahn-Züge... B-)
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
bayerhascherl
König
Beiträge: 817
Registriert: 29 Okt 2009, 10:07

Beitrag von bayerhascherl »

Ich "musste" auch schon mal einige Monate in Berlin wohnen. Mein schlimmstes Erlebnis in öffentlichen Verkehrsmitteln war dabei eine Schlägerei am hellichten Tag in der U-Bahn und allgemein häufige Gewalt, viel viel mehr als in München trotz dort auch prominenter Einzelfälle. Bis dahin dass beispielsweise ein Opfer zu Tode kam, am U-Bahnhof der bei mir um die Ecke lag und auch häufig genutzt wurde. Und der Umgang mit den zahlenden Kunden, den Fahrgästen, ist schon grenzwertig in meinen Augen. Ich habe mal eine Fahrkartenkontrolle in einem UBahnhof miterlebt, die einer Polizeirazzia ähnelte (bzw. so wie ich mir das vorstellen würde). Überall rennende Männer, Geschrei, "Wo ist Ihr Fahrausweis?" im Kasernenton...ich habe ehrlich gedacht ich bin im falschen Film, original das Gefühl "das kann doch jetzt nicht deren Ernst sein?".

Sicherheit kann man nur geringschätzen wenn man solch ein "Klima der Unsicherheit" wie in Berlin nicht alltäglich erleben musste. Untergrundbauwerke scheinen aber generell Entgleistungen anzuziehen, denn ich habe auch mal erlebt wie im Tiefbahnhof des berliner Hbf einfach einer die Hose geöffnet und auf den Bahnsteig uriniert hat. Alle haben betreten weggeschaut und nichts gesagt (vor dem Hintergrund obiger Lage auch nicht verwunderlich).

Die U-Bahn technisch gesehen, nun ja sie ist halt alt. Kaum Rolltreppen, verschachtelte Bahnhöfe etc., das Fahrplanangebot ist aber gut und ohne es belegen zu können hatte ich in der Hinsicht in keiner europäischen Stadt das Gefühl so dermaßen "gut vorwärts" zu kommen mit der UBahn wie das in Berlin immer der Fall war. Mag Einbildung sein.
Benutzeravatar
chris232
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 6049
Registriert: 30 Jul 2005, 20:04
Wohnort: Myunkhen

Beitrag von chris232 »

bayerhascherl @ 18 Oct 2012, 19:57 hat geschrieben: Und der Umgang mit den zahlenden Kunden, den Fahrgästen, ist schon grenzwertig in meinen Augen.
Du weißt doch, "Kundenfreundlichkeit" in Berlin heißt, der Kunde muss freundlich sein ;)

Das ist aber nicht nur im Nahverkehr so, sondern allgemein. Und ICH komm damit gut klar. Das ist eben Geschmackssache.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
bayerhascherl
König
Beiträge: 817
Registriert: 29 Okt 2009, 10:07

Beitrag von bayerhascherl »

Das ist keine Frage des "klarkommens", man hat mir, zumal als zahlender Kunde, einfach nicht auf den Geist zu gehen. Besonders absurd ist es dann wenn Berliner diese Art und Weise zu einer besonders "authentischen" und "ehrlichen" Umgangsform hochjazzen und das positiv umdeuteln, so als ob nur Heuchler freundlich sein könnten. Und nur mal so am Rande, das ist schlicht geschäftsschädigend - man hat eigentlich ein gutes Produkt, der dichte und ausladende Fahrplan, aber auch ich habe das nur am Rande erwähnt weil die "Erfahrung" so negativ war. Das schädigt das Image und damit den geschäftlichen Erfolg. Auch die BVG ist ja defizitär, wie alles in Berlin, nur ist da halt nicht die DB als Mutter dahinter die versucht das Defizit irgendwie zu drehen sondern das Land Berlin dem offenbar Defizite egal sind ("arm aber sexy" - das wird Berlin nicht mehr los). Man bekommt in der berliner Ubahn viel einfacher einen Sitzplatz als in München, das zeigt dass noch Fahrgastpotential da wäre, damit mehr Einnahmen, damit ein geringeres Defizit. Aber in Berlin gilt Nahverkehr als ein "Unterschichtenverkehrsmittel" in weiten Teilen, zumindest unter Einheimischen, habe ich mitbekommen. Klar, wer es sich leisten kann lässt sich halt nicht anschreien etc. sondern sitzt in seinem rollenden Wohnzimmer und spielt "seine eigene Musik". Ganz anders siehe in Bayern wo die Einkommen generell höher sind - und gleichmäßiger verteilt - aber auch Zustand und Service der "Öffis" deutlich besser, so dass auch Anzugträger ganz selbstverständlich die Öffis nutzen und in Großstädten häufig gar keinen eigenen PKW mehr besitzen. In Berlin UNDENKBAR - seid mal ehrlich, liebe Berliner. In München ist der Öffi-Anteil am Split halt sogar noch geringer als in Berlin weil die Münchner eingefleischte Motoristen sind. Noch extremer kann man das in anderen europäischen Ländern beobachten. In Wien werden für 36% aller Fahrten öffentliche Verkehrsmittel benutzt, in Madrid und Prag sogar 43% - in Berlin nur für 26%! Da ist noch viel viel Luft nach Oben.
Benutzeravatar
chris232
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 6049
Registriert: 30 Jul 2005, 20:04
Wohnort: Myunkhen

Beitrag von chris232 »

Auf der einen Seite sagst du, dass der Wert in München noch schlechter ist - aber auf der anderen Seite soll dann Berlin ja angeblich so schlecht sein? Dann würd ich vielleicht erst mal bissl über München lästern, weil scheinbar macht Berlin ja dann doch irgendwie was richtig? :rolleyes: <_<
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
Benutzeravatar
KnutR
König
Beiträge: 777
Registriert: 22 Mai 2005, 14:13
Wohnort: Berlin-Pankow
Kontaktdaten:

Beitrag von KnutR »

bayerhascherl @ 21 Oct 2012, 11:23 hat geschrieben:... man hat eigentlich ein gutes Produkt, der dichte und ausladende Fahrplan [...] Man bekommt in der berliner Ubahn viel einfacher einen Sitzplatz als in München, das zeigt dass noch Fahrgastpotential da wäre, damit mehr Einnahmen, damit ein geringeres Defizit.
1. Wirst du, wenn du ein besseres Fahrplanangebot hast (sprich statt einer Bahn in 10 Minuten, zwei fahren lässt) nicht automatisch die doppelte Fahrgastzahl generieren. Und so ist es doch logisch, dass die zwei Bahnen dann jeweils nur zu 75% voll sind, statt eine Bahn mit 150% (also übervoll).

2. Gibt es in Berlin (wie auch in München, Düsseldorf oder sonst einer deutschen Großstadt) nicht nur die U-Bahn, sondern auch S- und Regionalbahn auf die sich das Fahrgastpotenzial verteilt.
Mit freundlichen Grüßen aus Berlin
Knut Rosenthal

Bild
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Das Fahrplanangebot in Berlin ist zwar üppiger, als in jeder anderen deutschen Großstadt, aber bei der U-Bahn ist auch um 1:00 Uhr für drei Stunden Betriebsruhe. Allerdings fahren die Busse im 30-Minuten-Takt. Das war meiner Erinnerung nach früher anders. Da fuhren die U-Bahnen die ganze Nacht durch.

Vor einigen Wochen bin ich in Berlin mit der U-Bahn gefahren. Es war in Ordnung, nur die Längssitze gefielen mir nicht. Die alten Stationen besonders des Kleinprofils versprühen noch den Charme von 1913. Das hat mich aber nicht gestört.

Theoretisch braucht man in Berlin kein eigenes Auto, so haben auch nur 324 von 1.000 Berlinern ein Auto. Was mir aufgefallen ist, in Berlin wird sehr viel mit dem Fahrrad gefahren der Anteil der Fußgänger liegt fast so hoch, wie die Autonutzung (Quelle: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/verk...dt_Kap-1-2.pdf).

Daneben besteht in Berlin ein großes Angebot an Car-Sharing, das auch rege genutzt wird.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Benutzeravatar
rautatie
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4566
Registriert: 07 Aug 2008, 09:30
Wohnort: München

Beitrag von rautatie »

jonashdf @ 18 Oct 2012, 15:01 hat geschrieben: Also hohe Taktfolge bringt dir kaum was, wenn du ewig brauchst.
Andererseits bringt auch die höhere Geschwindigkeit nicht viel Vorteile, wenn man beim Umsteigen jedesmal lange warten muss, weil der Takt so dünn ist...

Ich persönlich mag es lieber, wenn die Züge öfter fahren (und von mir aus dafür etwas langsamer sind)...
Wo ist das Problem?
Daniel Schuhmann
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3883
Registriert: 08 Apr 2005, 16:40
Kontaktdaten:

Beitrag von Daniel Schuhmann »

Autobahn @ 22 Oct 2012, 09:12 hat geschrieben: Das war meiner Erinnerung nach früher anders. Da fuhren die U-Bahnen die ganze Nacht durch.
Richtig, allerdings auch nicht alle Linien, sondern nur die U12 (damalige Verknüpfung von U1 und U2) sowie die U9.
bayerhascherl
König
Beiträge: 817
Registriert: 29 Okt 2009, 10:07

Beitrag von bayerhascherl »

Nachts gibt es auch in Paris keinen Metroverkehr mehr. Das liegt nicht an mangelnden Finanzen oder mangelnder Nachfrage sondern an Sicherheitsgründen. Auf das Publikum und das Gefahrenpotential in den Nachtstunden brauche ich jetzt nicht näher einzugehen. Die weiträumigen Untergrundbauwerke und voluminösen Fahrzeuge sind einfach zu große Angst und auch Gefahrenräume, deswegen setzt man in Paris ganz bewusst auf kompakte Nachtbusse an der Oberfläche. Das wird in Berlin nicht anders sein.
TravellerMunich
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2482
Registriert: 21 Jan 2009, 19:44
Wohnort: München

Beitrag von TravellerMunich »

bayerhascherl @ 22 Oct 2012, 20:12 hat geschrieben: Nachts gibt es auch in Paris keinen Metroverkehr mehr. Das liegt nicht an mangelnden Finanzen oder mangelnder Nachfrage sondern an Sicherheitsgründen. Auf das Publikum und das Gefahrenpotential in den Nachtstunden brauche ich jetzt nicht näher einzugehen. Die weiträumigen Untergrundbauwerke und voluminösen Fahrzeuge sind einfach zu große Angst und auch Gefahrenräume, deswegen setzt man in Paris ganz bewusst auf kompakte Nachtbusse an der Oberfläche. Das wird in Berlin nicht anders sein.
In Paris ist unter der Woche um 1 Uhr Schluss - wie auch in Berlin.

Allerdings fährt in Berlin die U-Bahn am Wochenende durchgehend alle 15 Minuten, während in Paris gegen 2 Uhr Schluss ist.

D.h. in Berlin hat man am Wochenende keine Angst, sondern befürchtet eher während der Woche eine zu geringe Auslastung und die Kosten sowie tatsächlich keine Möglichkeit mehr zu Wartungsarbeiten.

In New York gibt es übrigens durchgehenden Nachtverkehr an jedem Wochentag, obwohl man da ein eher härteres Publikum als in Berlin oder Paris hat.
bayerhascherl
König
Beiträge: 817
Registriert: 29 Okt 2009, 10:07

Beitrag von bayerhascherl »

New York ist ein anderes Thema. Dort gibt es eine eigene Ubahnpolizei, die sehr präsent und sehr resolut ist. Dadurch ist die tatsächliche Zahl von Straftaten/Vorfällen dort vergleichsweise niedrig. Gemäß der "Zero Tolerance" Strategie, die das einst von Kriminalität erschütterte New York seit den 80ern komplett umgekrempelt hat.
Oliver-BergamLaim
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 6820
Registriert: 26 Nov 2004, 22:15
Wohnort: München

Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Abgesehen davon ist in New York das Fahrgastaufkommen auch nachts so groß und die Distanzen in der Stadt so weit, dass Busse weder von den Fahrzeiten noch von der Kapazität her die U-Bahn auch nur annähernd ersetzen könnten. Übrigens fahren wie die U-Bahn auch fast alle Buslinien der Stadt an allen Wochentagen auch durchgehend nachts, so dass man durchaus auch Busse benutzen kann, falls man sich in der U-Bahn unwohl fühlen sollte. In NYC gibts meistens direkten "Parallelverkehr" zwischen Bussen und U-Bahnen.
bayerhascherl
König
Beiträge: 817
Registriert: 29 Okt 2009, 10:07

Beitrag von bayerhascherl »

Man merkt einmal mehr dass New York eben eine andere Liga ist, auch wenn sich die Berliner selbst gerne in einem Atemzug mit "New York, London und Paris" vergleichen ;-) Subway, Tube und Métro sind schon ein ganz anderes Kaliber.
Antworten