[Bilder|Reisebericht] Einmal Plzen in grau, bitte

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Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Viel zu lang ist's her, dass ich Gulasch mit Knödeln zum günstigen Preis und Tatra-Bahnen erlebt habe... seit eineinhalb Jahren war ich nicht mehr in Tschechien! Anlaß genug, mir die größte tschechische Stadt anzusehen, die ich bisher noch nicht kannte: Pilsen. Mit etwa 170.000 Einwohnern ist sie die viertgrößte Stadt unseres Nachbarlandes. Da ich nicht-eisenbahn-affine Begleitung hatte, und zudem das Licht dank der (vorübergehenden?) Rückkehr des Maiwetters nicht das Beste war, werden sich die Bilder allerdings quantitativ wie qualitativ in Grenzen halten...

Los ging's am Samstag um 9.25 ab [acronym title="MH: München Hbf <Bf>"]MH[/acronym] mit dem DIEX Richtung Passau. Wie erwartet, stand nur ein Solo-Vierteiler bereit, so dass es sich ausgezahlt hat, bereits 20 Minuten vor Abfahrt im Zug zu sitzen. Zwei Plätze nebeneinander wären eine Viertelstunde vor Abfahrt nicht mehr zu bekommen gewesen. Vermutlich dank des grauen Regenwetters, haben aber insgesamt alle Fahrgäste einen Sitzplatz gefunden. Das blieb auch in Freising und Landshut so, wo es eher voller als leerer wurde, danach war aber wirklich jeder Platz belegt.
Bei meiner insgesamt erst 2. Fahrt mit einem 440er hat sich der Ersteindruck vom letzten Sommer nochmal wiederholt: extrem leise Antriebs- und Fahrgeräusche, und die Klimaanlage schuf angenehme Luft im Fahrzeug. Dicke Minuspunkte: die Gepäckablagen im Hochflurbereich - was soll da drauf, eine Handtasche? Außerdem stören mich nach wie vor die oben viel zu schmalen Rückenlehnen, ich würd gern von meinen Vorn- und Hintermännern möglichst wenig mitbekommen.

Die Fahrt bis Plattling verlief (auch dank angenehmer Mitreisender) problemlos, wo in die bereits bereitstehende Waldbahn nach Bayerisch Eisenstein umgestiegen wurde. Die RegioShuttle-Doppeltraktion war (wohl dank des "guten" Wetters) nur sehr mäßig besetzt und hinter Zwiesel waren keine 10 Leute mehr im Zug.

In Bayerisch-Eisenstein war dann Endstation auf deutscher Seite. Da sich die Grenze zwischen Deutschland und Tschechien direkt durch den Bahnhof zieht, kann man hier wirklich zu Fuß die Staatsgrenze überschreiten. Schade: das WC im deutschen Bahnhofsteil ist wegen Bauarbeiten geschlossen - das WC im tschechischen Bahnhofsteil kostet 5 Kronen Benutzungsgebühr (etwa 20 Cent). Dumm nur, wenn man noch kein tschechisches Geld hat...

Da es mittlerweile in Strömen geschüttet hat, war nicht viel mit Zugfotos in Bayerisch Eisenstein - schade, denn der bereits bereitstehende R nach Prag über Klattau und Pilsen stand eigentlich sehr fotogerecht am Bahnsteig. Doch der eiskalte Regen trieb einen vom Bahnhofsgebäude direkt in den Zug, wo ein äußerst angenehmer Kontrast zu DIEX und Waldbahn wartete: nämlich richtige Eisenbahn!

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Gemütliche Sitze mit richtigen Rückenlehnen, unglaubliche Beinfreiheit, Vorhänge am Fenster - überhaupt, Fenster zum Öffnen! Die freie Platzwahl trug noch weiter zum Wohlfühl-Feeling bei. Da konnte man sich das Sauwetter von drinnen gemütlich anschauen:

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Überraschend war auch die im Bahnhof hinterstellte Zuggarnitur eines weiteren R von/nach Prag, vermutlich dann für einen späteren Zug des Tages:
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Die 6 Wagen wirken für den verlassenen Bahnhof von Zelezna Ruda-Alzbetin leicht überdimensioniert...

Die nächsten 2 Stunden schaukelten wir gemütlich durch den verregneten Böhmerwald, an CD-typischen Bahnhöfen ohne jegliche Fahrgäste, aber mit dienstbemützten Stationsvorstehern vorbei. Erst in Klatovy/Klattau, der ersten größeren Stadt hinter der Grenze, sollte unser Zug spürbar voller werden. Da dort Lokwechsel von Diesel auf elektrische Traktion stattfindet, war Gelegenheit zu einem Foto dieser antik anmutenden Anzeigetafel:
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Gegen 15 Uhr nachmittags war das Ziel der Reise dann erreicht: Pilsen hlavni nadrazi. Wer noch nie dort war, dem kann ich nur sagen: an diesem Hauptbahnhof fühlt man sich auf einen Schlag 30 Jahre in die Vergangenheit zurückkatapultiert. Da stören nichtmal die paar modernen Geschäfte, die sich im unteren Teil des Empfangsgebäudes breitgemacht haben. Ich weiß nicht, wie man einen dermaßen großen Knotenpunkt bis heute unsaniert lassen konnte, aber hier hat alles den Flair von 1972. Fast möchte man glauben, man kann hier einen Fahrschein nach München lösen, um dort den Olympischen Sommerspielen beizuwohnen.

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Interessant auch die Anlage des Bahnhofs: das Empfangsgebäude betritt man quasi über das Basement, zu den Bahnsteigen beiderseits des Empfangsgebäudes hinauf führen diverse Treppen. Die meisten Bahnsteige sind über Unterführung zu erreichen, man kann aber auch an höhengleichen Überwegen über die Gleise gehen.

Nach dem Verlassen des Bahnhofs und dem Suchen der Straßenbahnhaltestelle die nächste Feststellung: Pilsen ist teilweise eine brutal autogerechte Stadt der 1970er. Das Konzept der damaligen Zeit, die Fußgänger wo möglich in gigantische Unterführungsanlagen zu verbannen und den Autoverkehr sechsspurig drüberrauschen zu lassen, wurde nämlich hinter dem Eisernen Vorhang oft gründlicher umgesetzt als im goldenen Westen. Das ist mir schon in Ostrava am Namesti Republiky massiv aufgefallen. In Pilsen bietet sich ähnliches direkt am "Bahnhofsvorplatz". Dann die nächste Feststellung: mit dem 2.000 Kronen-Schein (etwa 80 Euro), den der Geldautomat ausgespuckt hat, werden wir in puncto Trambahn-Fahrschein wohl nicht weit kommen. Also erstmal im Tesco gegenüber mit kleinerem Wechselgeld versorgt, und beim Fahrer eine günstige Einzelfahrkarte erworben. Nachdem ich mich dann 2 Minuten lang an den Stempelautomaten versucht habe, die gar keine Automaten sind, hat sich eine nette ältere tschechische Dame derbarmt und mir erklärt, dass man das schwarze Plastikding von Hand nach vorne schieben muss, um die Fahrkarte zu entwerten. Da muss man auch erstmal drauf kommen :D

Nach kurzer Fahrt im Solo-Tatra war die Altstadt erreicht. Überraschend war, dass die Innenstadt für einen Samstagnachmittag um 16 Uhr wie leergefegt war. Daran sollte sich auch das gesamte Wochenende nicht mehr viel ändern. Man mag es dem Wetter anlasten oder der Tatsache, dass Pilsen im Vergleich einfach eine relativ kleine Stadt ist. Die Sehenswürdigkeiten hat man auch schnell gesehen: neben dem Dom (das dunkle Foto erspar ich Euch jetzt lieber) warten vor allem das Rathaus und der Schwarze Turm auf interessierte Fotografen:
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Solo-Tatras können den Verkehr auf den SL 1 und 2 am Wochenende locker meistern. Die Linie 4 hingegen wird mit Traktionen oder KT8D5 gefahren. Falls jemand die Liniennummer 3 vermisst: die gibt es in Pilsen nicht :D

Nachdem das Wetter zum Davonlaufen war und die Altstadt menschenleer, haben wir uns sehr bald ins Wirtshaus verzogen. Gulasch mit Knödeln für 4 Euro, superlecker, was will man mehr. Als Abendunterhaltung wartete dann die Stripbar - bei freiem Eintritt und Preisen von 33 Kronen für eine 0,2l-Cola (etwa 1,30 Euro) beschwert man sich nicht, wenn sich laufend reizende junge Damen vor einem entkleiden.

Der nächste Tag wartete immerhin mit etwas besserem Wetter auf: Regen und graue Wolken hatten sich verzogen, bei 20 Grad ließ sich der morgendliche Blick auf die Altstadt vom neugestalteten Stadtpark aus genießen:
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Nach einem empfehlenswerten Abstecher durch die mittelalterlichen Katakomben, durch die unsere tschechische Fremdenführerin leider gehetzt ist wie ein Kaninchen durch seinen Bau, wollten wir die bekannte Pilsner-Brauerei zur Führung aufsuchen. Da stellten wir wieder fest, welche Schwierigkeiten es in einer autogerechten Stadt der 1970er bereiten kann, als Fußgänger ans Ziel zu kommen. Gerade das Eck um die Brauerei herum, zwischen Altstadt und Hauptbahnhof, ist gelinde gesagt eine Frechheit und ich verstehe nicht wieso die Stadt Pilsen es nicht hinbekommt, da mal was zu machen. Will man wirklich 2015 den Titel "Kulturhauptstadt Europas" tragen - die Kandidatur steht - dann sollte man zumindest ein paar Fußgängerwege und Ampeln in diesem touristischen Eck der Stadt anlegen, damit die Leute sich auch ohne Skoda fortbewegen können.

Die Brauerei zollt auch dem früheren Haupt-Transportmittel Respekt:
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(das Fabrikationsschild besagt übrigens CKD SOKOLOVO - Narodni Podnik - Praha - 1957)

Heute wird nach Aussage des Tourguides natürlich nur noch per Lastwagen transportiert.

Nachdem bereits der Abend vor der Tür stand und um 19 Uhr der ALEX gen München ging, war es an der Zeit, nochmal etwas Hauptbahnhof-Feeling zu schnuppern. Schade: das CD-Kursbuch für 2010 ist am Pilsner Hauptbahnhof schon ausverkauft (vermutlich auch, weil in Pilsen sämtliche Eisenbahnfans aus Bayern ins Land einfallen). Immerhin mußte man für diese Auskunft nicht anstehen, da sowohl das CD-Kundenzentrum wie auch die Fahrkartenschalter am Sonntag Abend mehr Personal, als Kundschaft vorzuweisen hatten. Etwas vertröstet haben mich die interessanten Zuggarnituren am Bahnhof, allen voran natürlich der Kurs-Schlafwagen des bekannten "Excelsior" nach Kosice:
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Da wär ich am liebsten gleich eingestiegen und mitgefahren... doch leider stand der Montag ins Haus.

Dieser Ausflug war zumindest fotografisch keine große Ausbeute, aber in jedem Fall wieder ein interessanter Einblick in ein Land, das mit mittlerweile sehr ans Herz gewachsen ist und das ich sehr bald wieder besuchen werde. Dann hoffentlich wieder etwas eisenbahnlastiger. Und wer weiß, vielleicht bringe ich irgendwann mein Tschechisch auch mal so gut hin, dass mir die Kellner im Wirtshaus nicht immer auf Deutsch antworten... ;)

Ich hoffe, es hat Euch auch a bisserl Spaß gemacht :)
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Ubile
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Beitrag von Ubile »

Vielen Dank für diesen schönen Reisebericht. :) Ich bin auch seit einiger Zeit von Tschechien im Allgemeinen und der dortigen Bahn im Besonderen absolut begeistert.
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Gerne, schön wenn der Bericht Dir gefallen hat!
Bei mir steht als Nächstes wohl ein Besuch in Budweis an. Die vier größten Städte des Landes habe ich bereits besucht und an fünfter Stelle kommen mehrere etwa gleich große Städte (Olomouc, Liberec, Ceske Budejovice, Hradec Kralove, Usti nad Labem) mit jeweils 94.000 bis 100.000 Einwohnern. Budweis ist von München aus wohl am Schnellsten zu erreichen, daher fällt die Wahl jetzt erstmal darauf. Außerdem ist von Budweis aus ein netter Abstecher nach Cesky Krumlov drin, was eine der schönsten historischen (Klein)Städte Tschechiens sein muss.
viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

Oliver-BergamLaim @ 29 Jul 2010, 23:21 hat geschrieben: Gerne, schön wenn der Bericht Dir gefallen hat!
Bei mir steht als Nächstes wohl ein Besuch in Budweis an. Die vier größten Städte des Landes habe ich bereits besucht und an fünfter Stelle kommen mehrere etwa gleich große Städte (Olomouc, Liberec, Ceske Budejovice, Hradec Kralove, Usti nad Labem) mit jeweils 94.000 bis 100.000 Einwohnern. Budweis ist von München aus wohl am Schnellsten zu erreichen, daher fällt die Wahl jetzt erstmal darauf. Außerdem ist von Budweis aus ein netter Abstecher nach Cesky Krumlov drin, was eine der schönsten historischen (Klein)Städte Tschechiens sein muss.
Wenn Ihr es fahrplanmässig hinbekommt: am lohnendsten ist eine Anreise per Bus von Passau nach Haidmühle, zu Fuß über die Grenze (ca. 1 km), wo dann schon die mehrteilige Brotbüchse im legendären Nové Udolí wartet: keine Häuser, aber eine Bahn bis an den Grenzstein. Von dort über ein Hochmoor (wo auch die Moldau entspringt) zum Abzweigbahnhof nach černy křiž (Schwarzkreuz) - in der Ecke gibt s mehr Eisenbahnen als Landstraßen - und entlang des Moldaustausees nach Cesky Krumlov. Im Sommer sind die Züge voll!
Eisbrecher
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Beitrag von Eisbrecher »

bei freiem Eintritt und Preisen von 33 Kronen für eine 0,2l-Cola (etwa 1,30 Euro) beschwert man sich nicht, wenn sich laufend reizende junge Damen vor einem entkleiden.
Kleine Bemerkung dazu am Rande, in Nürnberg zahlt man teilweise auch 2 € für eine 0,2l-Cola.. da sind 1,30 € ja noch human <_<

Schöner Bericht - ich würde nur eines anders machen, statt einer Stripbar am Abend würde ich da ein angenehmeres Abendprogramm wählen :P

Gruß,
Eisbrecher
Es wird kalt!
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Nicht zuletzt auch aus diesem Grund habe ich am letzten Samstag beschlossen mir nun endlich auch einmal Pilsen anzuschauen. Leider stand die Reise nicht wirklich unter einem glücklichen Stern, da das Weibchen gleichmal die Kamera daheimgelassen hat - d.h. mit Fotos ist leider Essig und das obwohl es ein wunderschöner Tag war.

Los ging's um 9.00h mit dem ALX 355 über Regensburg, Schwandorf, Domazlice nach Plzen hl. n.

Irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl und machte in der früh ein wenig Druck, sodass wir schon um 8.30h (incl. nicht ganz so gut gelauntem Weibchen) am Bahnsteig waren. Mein kindliches Freudengebrabbel über den TEE Speisewagen und, dass ich unbedingt damit fahren möchte wurde recht bald (wieder durch das inzwischen schon peinlich berührte Weibchen) ausgebremst, da der nur bis Regensburg fuhr. Also ab in ein Abteil im Bm-Wagen. Der Zug wurde voller und voller und voller, gegen 8.50h stapelten sich die Leute schon auf den Gängen, dennoch bedurfte es bei mir bis Landshut, dass der Groschen fiel: 1. Ferientag :angry: ...
Der Zug war nicht nur voll sondern übervoll. Die Mischung aus Kleinkindgeschrei, Kinderwägen, Fahrrädern, Oberpfälzer Gebell und leeren Bierflaschen war nicht sehr erheiternd - im Notfall hätte das aufgrund der zugestellten Einstiegsbereiche wohl Tote gegeben.

Trotz kleiner Koreanerin mir gegenüber gestaltete sich die Fahrt bis Pilsen für meine Knie nicht sehr angenehm... Abteilwagen halt.

Endlich in Plzen hlavni nadrazi angekommen erstmal ziemlich blöd dagestanden und nach einiger Sucherei sogar den Ticketautomaten für die Straßenbahn gefunden, dank des Erfahrungsberichts von Oliver-BergamLaim nicht wie der Ochs vor'm Berg am Entwerter gestanden und ab in die Altstadt.

Nach den Katakomben, der Brauerei, der Synagoge und all den anderen imposanten Sehenswürdigkeiten gingen wir zur Fressorgie bei U Salzmannů über. Ente, Schlachtplatte, Gulasch- und Leberknödelsuppe, viel Bier... völlig überfressen und eine lächerliche Geldbeutelbelastung später sollte es weiter gehen, allerdings knickte meine Frau ziemlich blöd um und der Tag war im Endeffekt gelaufen. Also gegen 17h wieder zurück zum Bahnhof in der Hoffnung man käme irgendwie so pi mal Daumen Richtung Schwandorf oder zumindest Furth i. Wald.
Denkste... bis zum ALX 356 um 19h fährt nicht einmal Ansatzweise irgendetwas gen Westen, nicht mal bis Domazlice wäre man gekommen.

So blieb viel Zeit dem Treiben auf den Gleisen zuzuschauen. Interessant waren nicht nur die heruntergekommenen und antiquierten Wagen der České dráhy sondern auch die Wasserbefüllungsmöglichkeiten für Dampflokomotiven :D

Gegen 19h gings dann mit ALX 356 zurück gen München - diesmal aber im ABvmz mit halbschariger Klima (glücklicherweise war es nicht so heiß) und diesmal (zumindest bis Regensburg) das Abteil für uns alleine.

Fazit: eine wunderschöne Stadt, unglaubliche Küche, ein unbezahlbarer Perspektivwechsel, aber die Anreise ist grausam
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Ein klasse Bericht, liest sich auch ohne Fotos gut :)

Der ALEX scheint am Wochenende ein generelles Überfüllungsproblem zu haben. Unser Sonntag-abendlicher Zug von Pilsen bis München war in Pilsen noch angenehm gefüllt (3 Leute im 6er-Abteil), ab Cham/Oberpfalz waren wir dann zu fünft und in Regensburg dann zu sechst. Die Gepäckablagen im Abteil waren mit Posaunenkasten (Musiker der Bundeswehr), Koffern und unseren Rucksäcken auch rappelvoll. In den Gängen saßen die Leute auf den Klappsitzen und selbst die 2 Verstärkungswagen ab Regensburg brachten da keine Linderung.

Ihr hättet übrigens noch die Möglichkeit gehabt, ab Pilsen um 17:02 den R bis Klatovy zu nehmen und von dort über Bayerisch Eisenstein und Plattling nach München zurückzufahren. Allerdings ist dreimaliges Umsteigen mit umgeknicktem Fuß wohl auch nicht lustig und unterm Strich wärt Ihr nur eine halbe Stunde früher in München angekommen, als mit dem ALEX. Dann doch lieber gleich in Plzen auf den Direktzug warten und beim Warten die tschechische Eisenbahnwelt an sich vorbeiziehen lassen :D ;)

Im U Salzmannu waren wir übrigens auch, das ist schon wirklich fein da :)

Wie hast Du denn die Situation für Fußgänger empfunden, insbesondere um den Hauptbahnhof und die Brauerei herum?
Eisbrecher @ 30 Jul 2010, 10:04 hat geschrieben:Kleine Bemerkung dazu am Rande, in Nürnberg zahlt man teilweise auch 2 € für eine 0,2l-Cola.. da sind 1,30 € ja noch human <_<
Das hab ich ja gemeint, dass der Preis in Pilsen sehr günstig ist :) Und wenn es dann noch das "Nebenprogramm" umsonst dazu gibt... dann hat man ja wirklich keinen Grund mehr, sich zu beschweren :D Ich würd da übrigens jederzeit wieder reingehen, im Prinzip isses ja nix anderes wie ne Bar.
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Beitrag von DumbShitAward »

Also die Rückfahrt war angenehm ruhig, war allerdings Samstag und nicht Sonntag, von daher ging das schon ganz gut.

Mist, ja ich glaube die Verbindung über Katovy und Bayerisch Eisenstein hat mir der blöde Railnavigator nicht angezeigt (und meine Geopgraphiekenntnisse in dieser Region sind überaus bescheiden)... wäre sicherlich die bessere Alternative gewesen, zumal die Umsteigezeiten ja recht zivil sind, wie ich finde. Naja, sei's drum, so habe ich mich zwei Stunden darüber gewundert, warum man bei der CD nicht mal an Wendezugsteuerungen denkt (soviele Lokwechsel und Umsetzungen habe ich seit Jahren nicht mehr gesehen).

Fußgängerfreundlich ist der Bereich um die Brauerei zwar nicht wirklich (war ich das oder haben die da echt einfach keine Fußgängerampeln?!), um den Bahnhof rum gehts so. In die Altstadt kommt man noch ganz gut, wenn man über den Parkplatz vom tesco läuft. War auch nicht viel Verkehr, von daher wäre das auch kein größeres Problem gewesen, aber ganz schön blöd geschaut habe ich schon.
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

DumbShitAward @ 2 Aug 2010, 10:50 hat geschrieben: ABvmz mit halbschariger Klima
Hab ich gestern auch getestet. Halbscharigkeit ist bestätigt.
Beste Grüße usw....
Christian


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Beitrag von Mittelrheinbahn »

Nach Plzen bin ich vor ein paar Jahren auch schon gefahren. Leider habe ich davon keine Bilder. Auf der Hinfahrt ging es ab Bayerisch Eisenstein mit dem Bus eine Station, es hieß, da fuhre schon lang kein Zug mehr. Dann meinte der Reiseführer, wir würden jetzt durch den längsten Tunnel der tscheschischen Republik fahren (gefühlte 300 m :lol:). Dann ging es an einem großen See vorei, der Reiseführer hatte mindestens 10x erzählt, dass daher das Trinkwasser für Plzen genommen wird. Die Wagen, mit denen wir gefahren sind, ähneln denen auf den Fotos sehr (damals hatte ich noch nicht auf sowas geachtet :rolleyes:), aber ich glaube, so viele verschiedene gibt es da auch nicht.
Jedenfalls blieb der Reiseführer in Plzen , weil er dort wohnte, was er auf der Fahrt oft genug gesagt hatte. Die Touristen aus Deutschland sind also allein nach Hause gefahren. Eine Station vor der Grenze sind also alle ausgestiegen und über die Gleise zur Bushaltestelle gelaufen, Unter- oder Überführung waren nicht vorhanden. Der Tf hatte uns dann aber zurückgewunken, alle sind wieder ausgestiegen und der Zug ist über das Stück gefahren, auf dem angeblich jahrelang keine Züge mehr gefahren waren ;)
Tolles Erlebnis, sowas gäbs in Deutschland nicht.
[img]http://img91.imageshack.us/img91/6929/u ... 873071.jpg[/img]Top 3 der Verspätungsgründe (2008)

1.) Verzögerungen im Betriebsablauf
2.) Warten auf Anschlussfahrgäste
3.) Bauarbeiten an der Strecke
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Nachdem der Thementitel auch für meinen ersten Tagestrip in 2012 gut paßt - graues Wetter hatte ich nämlich auch dieses Mal in Plzen - hänge ich die aktuellen Fotos einfach hier dran.
Diesmal bin ich nämlich - im Gegensatz zu meinem ersten Ausflug dorthin in 2010 - gezielt zum Trambahnfahren nach Plzen und hab auch das gesamte Netz geschafft.

Eins Vorweg zum aktuellen Stand: Plzen wird Kulturhauptstadt Europas 2015 sein, was an diversen Stellen in der Stadt bereits kräftig beworben wird. Am Plzener Hauptbahnhof hat sich renovierungstechnisch nichts getan, allerdings ist jetzt in der unteren Bahnhofshalle ein großes Baugerüst aufgestellt. Was genau dort gemacht wird, weiß ich nicht. Ob evtl. bis 2015 der gesamte Bahnhof saniert werden soll, weiß ich ebenfalls nicht. Jedenfalls verströmt der Bahnhof derzeit immer noch absolutes Flair der frühen 70er-Jahre, was auch durch den dortigen Fahrzeugeinsatz noch verstärkt wird. Es dürfte auf jeden Fall der größte Bahnknoten Tschechiens in derart unrenoviertem Zustand sein.

Überrascht hat mich persönlich die Fahrzeugvielfalt des Pilsener Trambetriebes und auch der immense Werktags-Kursauslauf bei nur 3 Linien.

Doch nun einige Fotos, auch heute wieder ohne Hochglanz-Schönwetter-Garantie:

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In der Endschleife Svetovar steht auf Linie 2 ein KT8D5, welche in Plzen allesamt mit Niederflur-Mittelteil verkehren

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Eine reine Hochflur-Traktion T3 kommt in die Endstelle Skvrnany der Linie 2. Werbewagen sind äußerst selten in Plzen! Neben dem Pilsner Urquell-KT8D5 und dem hier im Bild gezeigten T3 habe ich keine weiteren Werbewagen gesehen

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Ebenfalls unterwegs in Plzen sind diese K3R-NT, hier an der Ausstiegshaltestelle Skvrnany.

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An der Einstiegshaltestelle dieser meiner Meinung nach idyllischsten Wendeschleife von Plzen sehen wir ferner eine Doppeltraktion Vario-LF

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Und dank teilweise recht langer Wendezeiten sind auch Schleifenfotos mit mehreren verschiedenen Fahrzeugen möglich

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Bonusbild vom Bus: nur wenige Hochflur-Wagen von Karosa sind noch im Einsatz, hauptsächlich sieht man Solaris oder natürlich Trolleybusse, die ich allerdings diesmal nicht fotografiert habe

Ebenfalls unfotografiert blieb der aus anderen tschechischen Trambetrieben bekannte Skoda 03T, dem ich einfach optisch nichts abgewinnen kann.

Fazit: Plzen ist ein hochinteressanter Trambetrieb, mit einer für Tschechien typischen Fahrzeugvielfalt. Plzen möchte ich dieses Jahr nochmal besuchen und mich dann hauptsächlich den Trolleybussen widmen, denn hier konnte ich auch noch zahlreiche Hochflurwagen sichten.

Ein wichtiger Punkt noch: die Verkehrsbetriebe Plzen haben zum 31.12.2011 den Fahrscheinverkauf an Automaten beendet. Wer also vom Hauptbahnhof zur dortigen Tramhaltestelle kommt und sich wie gewohnt seine Tageskarte ziehen möchte, wird zwar noch die Automaten vorfinden, allerdings außer Betrieb und mit entsprechenden Hinweisen abgeklebt. Leider kann man auch beim Fahrer keine Tageskarten erwerben und im Touristen-Informationszentrum am Namesti republiky ebenfalls nicht (beide verkaufen nur Einzelfahrscheine). Nachdem ich keine Lust hatte, auch noch ins Kundenzentrum der Verkehrsbetriebe zu laufen, habe ich mich dann mit einem 10er-Block Einzelfahrscheine begnügt, was natürlich unpraktisch und auch ungleich teurer als eine Tageskarte ist. Leicht macht man es den geneigten Touristen der Kulturhauptstadt also in puncto Fahrscheinkauf nicht...
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Beitrag von TGV99 »

Danke für die tollen Berichte.
Die S-Bahn München soll IMMER über den Südring fahren, nicht nur bei der Stammstreckensperrung.
Mit Halt am Heimeranplatz und zukünftig noch am Kolumbusplatz und an der Poccistraße!
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Ich packs mal hier rein, obwohl es eher eine Frage zum Thema "Tarif" oder "Bahn International" ist, passt aber hier imho besser aufgrund der hier vermuteten Tschechien-Expertise ;)

Problem ist folgendes: ich "darf" für einen Personalauslfug Reisebüro spielen, Ziel soll Prag sein, werden etwa 20 Leute werden.

An und für sich kein Problem, hier aber mein Problem: eine Fahrt München - Praha hl.n. wäre ja eigentlich mit Globalpreis tarifiert, d.h. eine Stückelung von Bayern-Böhmen-Ticket und Normalpreis der CD (Plzen - Praha 100czk im R, der der Alex ja inzwischen ist) wäre wohl nicht möglich oder? Oder sehen die Tschechen das da nicht so eng (habe da mal in UNgarn - glücklicherweise nicht persönlich - ziemlich heftige Situationen erlebt)?

Wird wohl meinen Kollegen nur schwer zu vermitteln sein, dass sie in Plzen hl.n. mal kurz raus müssten, einmal Halligalli durch den Bahnhof rennen und dann wieder in den Zug um die "Fahrtunterbrechung" zu erfüllen... Globalpreis sind knapp 65€ und das ist halt mal überhaupt nicht witzig.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Die Karte Plzen-Praha kann man im Zug nachlösen, kostet aber 30 Kc Aufschlag. Ich wüsste auch keinen Grund, warum man das nicht stückeln dürfte.
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Beitrag von Supertom »

Das Stückeln funktioniert definitiv, ich hab das auch schon häufig gemacht. Einmal hat mich sogar ein Zugbegleiter vor Pilsen angesprochen, wo ich hin will. Auf die Nennung meines Fahrziels Prag und dass ich noch ein Anschlussticket in/ab Pilsen kaufen will, verkaufte er mir ein Ticket im Zug ohne Aufpreis :)
Wenn du schnell bist und der Zug pünktlich ist, kannst du auch den Zug in Pilsen kurz verlassen und die Tickets am Schalter kaufen. (Tipp: ein Zettel mit den gewünschten Tickets auf tschechisch beschleunigt und vereinfacht den Kauf sehr). Wenn du es nicht schaffst, kaufst du halt beim Schaffner. Das einzige ist, du musst tschechische Kronen dabeihaben. Aber man spart soviel, dass es sich auf jeden Fall rentiert, selbst wenn der Wechselkurs in Deutschland ungünstiger ist.
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Christian0911
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Beitrag von Christian0911 »

Sehr schöne Bilder hast du da gemacht :)

(Oh sorry, ich hab jetzt erst gesehen das der Beitrag von 2010 ist :ph34r: aber dennoch sind es schöne Bilder ) :D
[font=Arial]Viele Grüße aus NNLW
Christian0911
[/font]
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Und für die Rückfahrt: Falls das Datum vorher bekannt ist, dann kauf Dir hier bereits die entsprechenden Bayern-Böhmen-Tickets, denn die gibt es in Tschechien nicht. Prag-Pilsen einfach kannst Du dann vor Ort in Prag am Schalter kaufen (hat bei mir Anfang Mai auch ohne Sprachkenntnisse hervorragend geklappt).
Beste Grüße usw....
Christian


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Beitrag von DumbShitAward »

Erst mal danke für die Antworten.

Dass das Nachlösen im Zug in der Praxis funktioniert war mir aus eigener Erfahrung bekannt, nur dachte ich bis dato, dass das eben aus Freundlichkeit des CD Zugpersonals geschieht aber eigentlich der Form nach nicht zulässig ist. Ich dachte bis dato, dass das Stückeln von Fahrten im internationalen Verkehr nur möglich ist, wenn die Fahrt unterbrochen wird (und schon beim Begriff "Unterbrechung" gehen ja die Meinungen auseinander), ergo hätte ich dann in Pilsen aussteigen müssen, neue Fahrscheine kaufen und dann wieder mit dem nächsten Zug (oder wenn mans zeitlich hinbekommt mit dem gleichen) weiterfahren. Oder spinne ich mir da etwas zusammen?

Mir persönlich ist das egal, wenn ich alleine wäre, würde ich da garantiert auch kein Theater drum machen, nur wenn bei der Geschichte irgendwas schief geht, mach ich mich da bei den Kollegen nicht unbedingt beliebt.

Verkauft das Zugpersonal vom ALX eigentlich auch tschechische Binnentickets oder muss ich da bis Furth i. Wald bzw. Ceska Kubice auf das CD Personal warten? Als ich das letzte Mal nach Prag gefahren bin, habe ich einen längeren Zwischenstopp in Pilsen hingelegt, von daher ist mir das so noch nicht in den Sinn gekommen. Andersrum ists ja nicht der Fall, das Bayern-Böhmen Ticket gibts ja offensichtlich nicht bei der CD, wie Wildwechsel mich dankend erinnert hat. Dementsprechend bekäme man das SONE(+DB) wohl auch nur bei den Tschechen (das ist jetzt rein akademisch)?
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Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von 146225 »

Eventuell kannst Du ja auch noch Kontakt mit einem "bahnfesten" Reisebüro wie z.B. Gleisnost oder der Bahnagentur Schöneberg aufnehmen - vielleicht kann man Dir über diesen Weg zu tschechischen (Gruppen-)Fahrkarten im Voraus verhelfen.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

DumbShitAward @ 23 Jul 2012, 13:38 hat geschrieben: Verkauft das Zugpersonal vom ALX eigentlich auch tschechische Binnentickets oder muss ich da bis Furth i. Wald bzw. Ceska Kubice auf das CD Personal warten?
Gibts erst hinter der Grenze beim Tschechen. Und welche Währung der will, da gehen die Beobachtungen auseinander. Von mir wollte er zwingend Euro. Das Gegenteil hab ich hier aber auch schon einmal gelesen, deck Dich also am besten mit beiden Währungen ein.
Beste Grüße usw....
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Beitrag von JeDi »

DumbShitAward @ 23 Jul 2012, 00:37 hat geschrieben: An und für sich kein Problem, hier aber mein Problem:  eine Fahrt München - Praha hl.n. wäre ja eigentlich mit Globalpreis tarifiert, d.h. eine Stückelung von Bayern-Böhmen-Ticket und Normalpreis der CD (Plzen - Praha 100czk im R, der der Alex ja inzwischen ist) wäre wohl nicht möglich oder?  Oder sehen die Tschechen das da nicht so eng (habe da mal in UNgarn - glücklicherweise nicht persönlich - ziemlich heftige Situationen erlebt)?
Globalpreispflicht nur im Bus; Stückeln theretisch illegal - jedoch gibts im Zug keine andere Möglichkeit, als den Binnentarif zu verkaufen.
DumbShitAward @ 23 Jul 2012, 00:37 hat geschrieben:Wird wohl meinen Kollegen nur schwer zu vermitteln sein, dass sie in Plzen hl.n. mal kurz raus müssten, einmal Halligalli durch den Bahnhof rennen und dann wieder in den Zug um die "Fahrtunterbrechung" zu erfüllen... Globalpreis sind knapp 65€ und das ist halt mal überhaupt nicht witzig.
Wie kommst du bitte auf 65€? 57€ sind Normalpreis München Hbf - Prag FJB; davon gehen dann noch 50% auf den DB-Anteil und 30% auf den CD-Anteil Gruppenrabatt runter - wir sind also bei 31,10€ pro Nase.
Daniel Schuhmann @ 23 Jul 2012, 01:12 hat geschrieben:Die Karte Plzen-Praha kann man im Zug nachlösen, kostet aber 30 Kc Aufschlag. Ich wüsste auch keinen Grund, warum man das nicht stückeln dürfte.
40 Kronen Aufpreis - pro Person, nicht pro Karte.
DumbShitAward @ 23 Jul 2012, 13:38 hat geschrieben:Verkauft das Zugpersonal vom ALX eigentlich auch tschechische Binnentickets oder muss ich da bis Furth i. Wald bzw. Ceska Kubice auf das CD Personal warten?
CD-Zub ab Furth im Wald.
DumbShitAward @ 23 Jul 2012, 13:38 hat geschrieben:Andersrum ists ja nicht der Fall, das Bayern-Böhmen Ticket gibts ja offensichtlich nicht bei der CD, wie Wildwechsel mich dankend erinnert hat. Dementsprechend bekäme man das SONE(+DB) wohl auch nur bei den Tschechen (das ist jetzt rein akademisch)?
Genau. Sone+ +DB und CD-NET +DB gibts nur bei der CD.
Wildwechsel @ 23 Jul 2012, 22:26 hat geschrieben:Und welche Währung der will, da gehen die Beobachtungen auseinander.
Laut Tarif Kronen - gegen Voranmeldung auch Zahlung per InKarta oder in Euro (Kurs 1:23, es wird auf ganze Euro aufgerundet).
146225 @ 23 Jul 2012, 20:49 hat geschrieben:Eventuell kannst Du ja auch noch Kontakt mit einem "bahnfesten" Reisebüro wie z.B. Gleisnost oder der Bahnagentur Schöneberg aufnehmen - vielleicht kann man Dir über diesen Weg zu tschechischen (Gruppen-)Fahrkarten im Voraus verhelfen.
CD-Agenturen in Deutschland wären mir nicht bekannt - wozu auch? Schließlich will man Ausländer möglichst zum SCIC abfertigen.


Edit: Zitate Repariert
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Beitrag von DumbShitAward »

Danke für die Info, sowas dachte ich mir schon.
JeDi @ 23 Jul 2012, 23:18 hat geschrieben:Globalpreispflicht nur im Bus; Stückeln theretisch illegal - jedoch gibts im Zug keine andere Möglichkeit, als den Binnentarif zu verkaufen.
Keine andere Möglichkeit als Binnentarif weil weder CD noch ALX durchgehende Tickets verkaufen?

JeDi @ 23 Jul 2012, 23:18 hat geschrieben: Wie kommst du bitte auf 65€? 57€ sind Normalpreis München Hbf - Prag FJB; davon gehen dann noch 50% auf den DB-Anteil und 30% auf den CD-Anteil Gruppenrabatt runter - wir sind also bei 31,10€ pro Nase.
Wie kommst du auf 57€? So wie ich das sehe ist der Normalpreis (etwaige Gruppenrabatte mal außen vor) für den durchgehenden ALX von München Hbf bis Praha hl.n. bei 65,90€, Bus 61€, zumindest sagt das die Bahn Website.

JeDi @ 23 Jul 2012, 23:18 hat geschrieben: 40 Kronen Aufpreis - pro Person, nicht pro Karte.
Hähä, da lohnts sich ja fast "zur Gaudi" vorher mal nach Tschechien zu fahren. Naja, kann man ja auch online vorher kaufen, da muss man dem armen CD Zub nicht auch noch mit Deutsch belästigen.
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Beitrag von JeDi »

DumbShitAward @ 24 Jul 2012, 07:16 hat geschrieben: Keine andere Möglichkeit als Binnentarif weil weder CD noch ALX durchgehende Tickets verkaufen?
Die CD kann inzwischen SCIC zumindest ab/bis Furth Bahnhof verkaufen - aber nicht ab/bis Grenze.
Wie kommst du auf 57€?  So wie ich das sehe ist der Normalpreis (etwaige Gruppenrabatte mal außen vor) für den durchgehenden ALX von München Hbf bis Praha hl.n. bei 65,90€, Bus 61€, zumindest sagt das die Bahn Website.
Steht so in meinem SCIC-Tarifheft ;)
JeDi @ 23 Jul 2012, 23:18 hat geschrieben: 40 Kronen Aufpreis - pro Person, nicht pro Karte.
Hähä, da lohnts sich ja fast "zur Gaudi" vorher mal nach Tschechien zu fahren. Naja, kann man ja auch online vorher kaufen, da muss man dem armen CD Zub nicht auch noch mit Deutsch belästigen.
Also - ein Gruppenfahrschein Furth Grenze - Prag FJB kostet 2586; ab Pilsen Hbf 1610 Kronen. Dazu kämen dann eben ggf. nochmal 800 Kronen Bordpreis. Was sich da lohnt, musst du selber wissen, sinnvolle besetzte Bahnhöfe ab Bayern erreichbar sind Eger und Eisenstein.
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Beitrag von DumbShitAward »

Um das Tarif/Alex/CD-Fass nochmal aufzumachen:

wie sieht das da eigentlich mit Gruppen (ca. 20 Personen) aus? Ein Kollege meinte gestern zu mir, dass er im ALX-Süd schon öfter mal Reservierungen für solch große Gruppen gesehen hätte. Wäre natürlich nicht unpraktisch und ich kann mir auch vorstellen, dass ALX und CD nicht unglücklich darüber wären, wenn sie vorher wissen, dass da noch ein ganzer Schwung Leute "zusätzlich" unterwegs ist.

Ich habe mal die ALX-Seite umgegraben, aber nichts dergleichen gefunden. Ist das überhaupt (noch?) möglich und wenn ja, geht das nur im Zusammenhang mit Ticketkauf?
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Beitrag von Spirit of ChristianMUC »

Gruppenreservierungen bekommst du nur für Gruppenfahrscheine, ein Bayernticket ist der Definition nach keine Gruppe (max. 5 Reisende, Gruppe erst ab 6 Personen). Übringens: Bayernticket Single und Fahrt nach Eisenstein paar Tage vorher ist billiger als der Bordzuschlag der CD (20 Personen à 40 CZK sind 800 CZK, entspricht ca. 32 Euro...).
Ich glaube, dass die Welt sich noch mal ändern wird - und dann Gut über Böse siegt,
dass irgendjemand uns auf unseren Wegen lenkt - und unser Schicksal in die Hände nimmt.
Ja, ich glaube an die Ewigkeit - und dass jeder jedem mal vergibt.
Alle werden wieder voreinander gleich, jeder kriegt, was er verdient.
(DTH - Wünsch DIR was)
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Beitrag von JeDi »

Stand 2009 waren keine Gruppenreservierungen im Alex Prag möglich, der Zug wurde aber für die 2 angemeldeten Reisegruppen (Meine wurde über das DB-Inkompetenzzentrum Stuttgart Hbf angemeldet) in Schwandorf um einen Wagen verstärkt.
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Beitrag von DumbShitAward »

Spirit of ChristianMUC @ 3 Oct 2012, 13:00 hat geschrieben: Gruppenreservierungen bekommst du nur für Gruppenfahrscheine, ein Bayernticket ist der Definition nach keine Gruppe (max. 5 Reisende, Gruppe erst ab 6 Personen). Übringens: Bayernticket Single und Fahrt nach Eisenstein paar Tage vorher ist billiger als der Bordzuschlag der CD (20 Personen à 40 CZK sind 800 CZK, entspricht ca. 32 Euro...).
Alles kein Drama, man kann bei der CD inzwischen Fahrscheine online kaufen und ausdrucken, spart man sich auch die Fahrt nach Eisenstein.

Naja Schade, dann muss es ohne gehen...
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Beitrag von JeDi »

DumbShitAward @ 3 Oct 2012, 13:27 hat geschrieben: Alles kein Drama, man kann bei der CD inzwischen Fahrscheine online kaufen und ausdrucken, spart man sich auch die Fahrt nach Eisenstein.
Aber nicht ab und bis Brod nad Lesy Statni Hranice.
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Beitrag von DumbShitAward »

JeDi @ 3 Oct 2012, 13:31 hat geschrieben: Aber nicht ab und bis Brod nad Lesy Statni Hranice.
Das stimmt zwar, aber Furth i. Wald Grenze interessiert mich bei Nutzung des Bayern-Böhmen-Ticket reeeeelativ wenig ;)
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Beitrag von JeDi »

DumbShitAward @ 3 Oct 2012, 13:53 hat geschrieben: Das stimmt zwar, aber Furth i. Wald Grenze interessiert mich bei Nutzung des Bayern-Böhmen-Ticket reeeeelativ wenig ;)
...dafür wäre ich jetzt vermutlich wieder als Nazi bezeichnet worden...

Wenn du das BBT nutzen willst - klar. Kauf ab Pilsen FJB bis Prag FJB ein Onlineticket (gleich für Hin- und Rückfahrt). Gibt dann CD-Gruppenrabatt, CD-Rückfahrrabatt, 3% für elektronische Zahlung und eine Gratisreservierung.
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