Ankauf von Steuer-CDs

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TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Bayernlover @ 5 Sep 2012, 21:29 hat geschrieben: Nicht dass ich das vorhätte (lohnt sich eh nicht bei mir) - aber kann nicht jeder kleine Hansl ein Schweizer Konto eröffnen, oder was braucht man dazu? Einen Mindesteingang von 1 Mio./Jahr? :D
Wenn ich meinen Arbeitgeber auffordere, die Lohnsteuer nicht an den Staat sondern auf ein schweizer Konto zu überweisen, so wird das nicht viel nutzen. Ansonsten habe ich nicht viele Möglichkeiten, Geld an der Steuer vorbei in die Schweiz zu schaffen.

Aber danke für den Tipp ;-)
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Ja das stimmt, ich frage mich wirklich wie das überhaupt möglich ist. Im Prinzip nur auf selbstständiger Basis, aber selbst da fällt doch irgendwann bei einer Steuerprüfung auf, dass man eine EC-Karte von nem schweizer Institut hat? :unsure:

Vielleicht bin ich für solche Gedankengänge auch einfach nicht kriminell genug :D
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ TramPolin

Steuerverkürzung ist der juristische Ausdruck für die umgangssprachliche Steuerhinterziehung :D

Ich habe nicht das Menschen verachtende System der DDR verglichen, sondern die Methoden. In der DDR waren Republikflüchtige (oder die es werden wollten) auch Kriminelle. Das die DDR dabei auch Mord (Mauerschützen) in das Kalkül einbezog, ist natürlich eine andere Dimension. Aber im vereinigten Deutschland gibt es ja auch Stimmen, die für "Steuerverkürzer" eine lebenslange Haft fordern, während sie links-autonome Anarchisten "klammheimlich" bewundern.
TravellerMunich @ , hat geschrieben:Ganz genau - viele empfinden es als ungerecht, dass sie als normale Angestellte die ganze Wucht des Finanzamts zu spüren bekommen, während die sehr gut verdienenden ihr Geld ins Ausland schaffen können...
#

Du hast es nicht ganz verstanden. Ein "Gutverdiener" versteuert sein Arbeitseinkommen in Deutschland. Grundsätzlich kann ein Gutverdiener aber nicht mehr von der Einkommensteuer absetzen, wie ein "Normalverdiener". So ist der Grundfreibetrag der selbe, die Kilometerpauschale ändert sich nicht usw. Auch ein Normalverdiener kann höhere Werbungskosten geltend machen, wenn sie anfallen und nachgewiesen werden. Dabei profitiert er durch ein geringeres zu versteuerndes Einkommen und rutscht in eine niedrigere Progression. Bei einem Gutverdiener wird es schon schwieriger, in eine niedrigere Progression zu rutschen. Nur ein Beispiel, Arbeitskleidung, die nicht vom Arbeitgeber gestellt wird, kann ein Normalverdiener als Werbungskosten absetzen, der Anzug, den z.B. ein Bankmitarbeiter im Schalterdienst tragen muss, aber nicht. Begründung der Finanzverwaltung: Er könnte ihn ja auch zum Opern- oder Theaterbesuch oder gar auf seiner Hochzeit tragen!

Was von dem Einkommen nach Abzug der Miete und den Lebenshaltungskosten übrig bleibt, kann man auf einem normalen Sparkonto sparen oder in Festgeldkonten bzw. Aktiendepots anlegen. Das kann ein normaler Angestellter auch. Ein normaler Angestellter kann auch ein Sparkonto oder Depot in der Schweiz haben! Der Unterschied liegt nur darin, wie viel zum Sparen übrig bleibt. Bei manchen Menschen geht das auch mit niedrigen Einkommen ;) Die Chance, das ein Normalverdiener so viel sparen kann, das es zu einer Mindesteinlage in der Schweiz reicht, sind allerdings gering, aber nicht unmöglich. Eine Apple-Aktie konnte sich beim Börsengang fast jeder leisten, der niedrigste Wert lag irgendwann 1998 bei 3,24 Euro heute ist sie über 570 Euro "wert". Damals mit 100 Aktien für 324 Euro eingestiegen, betrüge das Kapital heute 57.000 Euro. Versteuern müsste man nichts, außer Dividendenzahlungen. Aber haben die überhaupt stattgefunden und welche Relevanz hatten diese? Da die Haltefrist eingehalten wurde, würden beim Verkauf auch keine Steuern fällig.

Ein Unternehmer oder ein Unternehmen hat je nach Branche einen riesigen Wust an Ausnahmetatbeständen, die nicht der Steuer unterliegen. Ich will nur eines anführen, was mir gerade einfällt, der Agrardiesel. Ein Landwirt bekommt Steuerermäßigung auf den Diesel, den sein Traktor verbraucht. Nun glaube mal nicht, dass er seinen Diesel-PKW mit normalem Diesel betankt. Das ist zwar auch "Steuerverkürzung" und jeder weiß es, auch das Finanzamt. Aber der Nachweiß ist schwer. Willst Du jetzt alle Landwirte prophylaktisch einsperren?
....aber selbst da fällt doch irgendwann bei einer Steuerprüfung auf, dass man eine EC-Karte von nem schweizer Institut hat?
Nöö, Du darfst natürlich nicht in Deinen Geschäftsräumen Kontoauszüge oder die Karte aus der Schweiz herum liegen haben :lol:
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 5 Sep 2012, 22:43 hat geschrieben:Steuerverkürzung ist der juristische Ausdruck für die umgangssprachliche Steuerhinterziehung  :D
Falsch. Das Gesetz unterscheidet zwischen Steuerverkürzung, leichtfertiger Steuerverkürzung (Ordnungswidrigkeit) und Steuerhinterziehung (Straftat). Siehe z.B. hier:

http://www.steuerberaten.de/tag/steuerverkuerzung/
http://www.steuerberaten.de/tag/steuerhinterziehung/
Vielmehr ist es ((gemeint ist Steuerverkürzung, der Verfasser)) ein Tatbestand, der zu den Voraussetzungen für eine leichtfertige Steuerverkürzung oder Steuerhinterziehung zählt.
Wenn Du all das hier als Steuerverkürzung verkaufst, ist das sprachlich verharmlosend und nebenbei auch falsch.
Autobahn @ 5 Sep 2012, 22:43 hat geschrieben:Ich habe nicht das Menschen verachtende System der DDR verglichen, sondern die Methoden. In der DDR waren Republikflüchtige (oder die es werden wollten) auch Kriminelle. Das die DDR dabei auch Mord (Mauerschützen) in das Kalkül einbezog, ist natürlich eine andere Dimension. Aber im vereinigten Deutschland gibt es ja auch Stimmen, die für "Steuerverkürzer" eine lebenslange Haft fordern, während sie links-autonome Anarchisten "klammheimlich" bewundern.
Das ist mir schon klar, dass Du das nicht die gesamte System DDR hier verglichen hast, aber alleine, dass Du hier überhaupt hier den Begriff DDR reinbringst und jetzt sogar selbst sagst, Du würdest die Methoden verglichen, finde ich ehrlich gesagt daneben. Deutschland setzt keine DDR- oder Stasi-Methoden (der Begriff fehlte noch) ein, wie kommst Du denn auf so was? Hast Du eine Ahnung, was es bedeutet, in die Mühlen eines Unrechtsstaates zu gelangen? Was hat das mit der Bundesrepublik Deutschland zu tun?
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Bleiben wir doch mal dabei festzuhalten dass keiner der Vermögend ist durch die Versteuerung in Deutschland ärmer wird! Es scheint nur so zu sein dass viele den Hals nicht vollbekommen, die typische Gier eben.

Einer der Reich ist, wird das auch bleiben (es sei denn er kann nicht mit Geld umgehen) und sein Vermögen wird nicht weniger, er muss nur für den Zuwachs mehr bezahlen als in Steuerfluchtländern. Deswegen wird doch keiner am Hungertuch nagen, daher verstehe ich schon mal grundsätzlich nicht wieso man überhaupt sein Geld fortschaffen muss.

Die DDR-Vergleiche finde ich sowieso niveaulos, das ist eine Beleidigung für alle Menschen die unter dem DDR-Regime leiden mussten. Es wird auch kein Mensch erschossen bei der Steuerflucht oder wenn er erwischt wird in Terrorgefängnisse gesteckt.
Wer erwischt wird, muss aber meiner Meinung nach neben der Nachzahlung eine hohe Strafsteuer zahlen. Ein Entgegenkommen lehne ich hier ab, denn das wäre Betrug am ehrlichen Steuerzahler.

Bayernlover hat geschrieben: Nicht dass ich das vorhätte (lohnt sich eh nicht bei mir) - aber kann nicht jeder kleine Hansl ein Schweizer Konto eröffnen, oder was braucht man dazu? Einen Mindesteingang von 1 Mio./Jahr?
Ich schätze mal bei der Kantonalbank gibt es sicher keinen Mindesteingang. Aber da werden auch die wenigsten Nichtschweizer ihr Geld anlegen.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Electrification @ 6 Sep 2012, 21:46 hat geschrieben:Wer erwischt wird, muss aber meiner Meinung nach neben der Nachzahlung eine hohe Strafsteuer zahlen. Ein Entgegenkommen lehne ich hier ab, denn das wäre Betrug am ehrlichen Steuerzahler.
Schön, dass Du es einsiehst, ein "Steuerverkürzer" ist also kein "Schwerverbrecher", wie Du es vorher formuliert hast. Mit "Schwerverbrecher" assoziere ich Gewalt gegen Menschen und - je nach Schwere der Tat - lebenslange Haft und anschließende Sicherungsverwahrung.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Die FDP ist in meinen Augen relativ konsequent, zwar schützt sie potentielle Steuersünder aber auch potentielle Filesharer.
Die Position der CDU/CSU scheint mir richtig verlogen: wer ein paar mp3s auf emule shared soll gnadenlos verfolgt werden, aber wer Millionen Steuergelder in die Schweiz schafft, soll mit aller rechtsstaatlicher Rücksicht behandelt werden.

PS mir ist bewusst, dass mein Beitrag in der Reihung der Diskussionspunkte willkürlich erscheint, aber ich habe der Diskussion der letzten Tage nicht teilhaben können.
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