[M] C2.11-Zug

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
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Muc_train
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Beitrag von Muc_train »

cilio @ 8 Oct 2012, 22:22 hat geschrieben:Ich hoffe das auch. Ich würde "warmweiße" LED-Beleuchtung sehr begrüßen, kalte dafür gar nicht. Das Licht in den neueren Dostos in der 1. Klasse ist furchtbar - genauso solls beim C2 nicht sein! Aber wahrscheinlich darf das Licht heutzutage auch nicht mehr zu gemütlich wirken.... ;-)
*grins*, genau daran habe ich auch gedacht :-)


TramBahnFreak @ 8 Oct 2012, 22:27 hat geschrieben:
Muc_train @ 8 Oct 2012, 23:18 hat geschrieben: also ich muss schon sagen, von außen sieht der schon mal echt schön aus, gefällt mir sogar besser wie auf der Computer-Visualisierung. Aber is schade um die A-Wagen mit den gemütlichen "Sofas", den Komfort werde ich definitiv vermissen.
So schnell kommen die aber nicht alle weg, das wird nur mal so ein erster größerer Schwung, nachdem bis jetzt afaik nur Einzelfahrzeuge ausgemustert wurden!

Wir können sie also bestimmt noch länger genießen! ;)

(Ob's für das Fahrpersonal auch immer ein "genießen" ist, wage ich jetzt mal teilweise zu bezweifeln...)
Ja zum Glück nicht, aber es werden dann doch deutlich weniger. Und wenn dann 2016 und 2020 die weiteren Optionen eingelöst werden, dann sieht es garnicht mehr gut für den A-Wagen aus :-(.
Boris Merath @ 8 Oct 2012, 22:54 hat geschrieben:
TramBahnFreak @ 8 Oct 2012, 23:27 hat geschrieben:Wir können sie also bestimmt noch länger genießen! ;)

(Ob's für das Fahrpersonal auch immer ein "genießen" ist, wage ich jetzt mal teilweise zu bezweifeln...)
Das hängt sehr vom Fahrer ab - manche lieben den A über alles, andere können ihn nicht ausstehen. Generell denke ich dürfte die Mehrheit aber froh sein, wenn der A weg ist.
Och warum das den? Ist die Fahrerkabine so viel unbequemer wie bei B- oder C-Wagen? Ansonnsten die Steuerung die läuft doch auch schon beim A automatisch ab, das nur der "Losfahrtaster" gedrückt werden muss?
elchris
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Beitrag von elchris »

Muc_train @ 9 Oct 2012, 10:33 hat geschrieben: Och warum das den? Ist die Fahrerkabine so viel unbequemer wie bei B- oder C-Wagen? Ansonnsten die Steuerung die läuft doch auch schon beim A automatisch ab, das nur der "Losfahrtaster" gedrückt werden muss?
Nachteile C-Wagen:

- Fahrschalter (=Totmannschalter) zu klein und in Kugelform - tut auf die Dauer weh.
- Offene Scheibe zum Fahrgastraum, man kann je nach Zustand der Tönungsfolie wunderbar vom ganzen Fahrgastraum beobachtet werden.
- Keine wirkliche Frischluftzufuhr (nur via Klimaanlage).

Das waren meine Kritikpunkte am C, die laut Projektleitung ausgemerzt werden (dunklere Tönungsfolie, geänderte Klimaanlage mit mehr Einstellmöglichkeiten, geänderter Fahrschalter). Eventuell werden diese Punkte, wenn sie sich im C2 bewährt haben, auch im C1 nachträglich geändert. Dann hat die U-Bahn einen Fuhrpark, mit dem man den 2-Min-Takt vielleicht schafft.

Ich habe den C jedem anderen Fahrzeug vorgezogen, vorallem weil es im Gegensatz zum A und B einen Arbeitsplatz bot, an dem ich (1,87m) mich normal hinsetzen konnte - im B wusste ich nicht wo hin mit meinen Füßen, die Temperatur im Sommer ist durch die dämlicherweise nicht weiter als einen Schlitz zu öffnenden Seitenfenster und die großzügige Frontscheibe (natürlich ohne Bedampfung) und die dunklen Farben im FST nicht mehr als angenehm zu definieren. Der B fuhr wenigstens, wenn auch nicht immer dahin, wo man durch die "Starterknöpfe" wollte, soviel zur LZB...

Den Fahrersitz vom A kann man als Fahrgast im C-Wagen wunderbar nachahmen - setz dich 8 Stunden auf diese Popoabstellung an den Türen und streck die Hände nach vorne aus (du musst ja zu den alles andere als ergonomisch angeordneten, klemmenden oder gebrochenen, Knöpfen und Schaltern kommen), das ganze garnierst du dann mit dem Muff aus 40 Jahren nicht gereinigt, durch die undichte "Tür" zum Fahrgastraum schwappenden Saucen aus ebendiesem - und durch die ungefilterten Klappen in der Decke eindringenden Staub aus dem Tunnel (der sich bei nassem Wetter dann als giftiger Niederschlag im FST manifestiert). Dazu erreicht ein Großteil der Fahrzeuge die 80km/h nurnoch im Traum, grad die MBB Teile erreichten in leichter Steigung mit Mühe noch 60, die Bremsen sind bei etlichen Fahrzeugen so schlecht, dass der Durchrutschweg im Notfall garantiert nicht reicht, falsch angeschlossene Seitenmikrofone können 110V Spannung führen, das ruckige Anfahren (in bester E41-Manier) in Verbindung mit dem Klappsitz, der nicht mehr Komfort bietet als ein Klappsitz im Traglastenabteil eines 423 brachten dir das unvergleichliche Gefühl mit einem nicht betriebssicheren, zum Konstruktionszeitpunkt hoffnungslos veralteten, billigen und nicht gewarteten Artikel sich durch einen desolaten Tunnel zu bewegen - wer das Fahrzeug mag, ich verstehe sie nicht, die angeführten Punkte waren die Elektronik beim C-Wagen. Also, selbst ein C mit einer "A-Störung", daher meckerndem Terminal und drei ausgefallenen Antriebsanlagen (hatte ich mehrfach, erst ab der 4. ausgefallenen wars eklig) war angenehmer zu fahren als ein Fahrzeug Typ A.

Ich verstehe auch die Fahrgäste nicht, die mit dem A gerne Fahren. Die Dinger stehen doch vor Dreck, man setzt sich auf ein (zwar gemütliches) aber völlig versifftes und kaputtes Polster, garniert wird das ganze vom genickbruchartigen Anfahren und Bremsen einer mies konstruierten Steuerung (als Museumsbahner seh ich da wesentlich ältere, wesentlich feinfühligere Steuerungen) - wie gesagt, ich bin als ehemaliger Führer dieser Dinger und Fahrgast froh um jedes Fahrzeug, das diese Mistkisten ersetzt.

Was bin ich froh um meinen 423 - und der hat auch so einige Sachen, aber wer den A kennt, der liebt den 423...
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Muc_train
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Beitrag von Muc_train »

Hi elchris,

vielen Dank für deine wirklich sehr ausführliche und hilfreiche Antwort. Es ist wirklich schön die A-Wagen auch mal aus Sicht des Fahrer beurteilt zu haben, als Fahrgast bekommt man das ja alles nicht mit. Ich habe mir schon irgendwie gedacht, das diese Stehsitze nicht bequem sein können und hab mich schon immer gewundert warum man da keine richtigen Sitze eingebaut hat. Der B-Führerstand kam mir sogar noch enger vor, zumindest wo ich mir den beim Tag der Offenen Tür angesehen habe.

Werden die Motoren mit dem alter Langsammer, so dass nicht mehr die Höchstgeschwindigkeit erreicht wird? Die C-Wagen beschleunigen ja deutlich schneller, macht sich das arg im Fahrplan bemerkbar?

Das mit dem Micro is ja auch heftig, ich hoffe das kommt nicht zu oft vor, bei 110 V kann das ja einen ganz schönen Schlag geben.
elchris @ 9 Oct 2012, 10:49 hat geschrieben: Ich verstehe auch die Fahrgäste nicht, die mit dem A gerne Fahren. Die Dinger stehen doch vor Dreck, man setzt sich auf ein (zwar gemütliches) aber völlig versifftes und kaputtes Polster, garniert wird das ganze vom genickbruchartigen Anfahren und Bremsen einer mies konstruierten Steuerung (als Museumsbahner seh ich da wesentlich ältere, wesentlich feinfühligere Steuerungen) - wie gesagt, ich bin als ehemaliger Führer dieser Dinger und Fahrgast froh um jedes Fahrzeug, das diese Mistkisten ersetzt.
Aus Fahrgastsicht empfinde ich das Interieur des A zwar als nicht so schick wie des des C, aber ich finde von dem Zustand sieht für mich so mancher C deutlich versiffter aus mit dem abblätternden Lack an der Verkleidung unter den Scheiben und den schon bräunlich werdenen Stoffsitzen. Die Kunstledersitze mögen zwar in den "ritzen" dreckiger sein, aber insgesammt empfinde ich die deutlich sauberer wie den Stoff des C-Wagens. Ich sehe auch wenige A mit kaputten Polstern, allenfalls ist bei ein paar Sitzen der bezug etwas abgenutz. Das ruckeln stört natürlich schon, ich finde es ist aber im ersten Wagen deutlich geringer wie im Rest vom Zug. Zudem empfinde ich das es im C-Wagen "zieht" und er erscheint mir durch die Übergänge auch lauter wie A- und B-Wagen.

Viele Grüße
Stefan
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

elchris @ 9 Oct 2012, 11:49 hat geschrieben:Ich verstehe auch die Fahrgäste nicht, die mit dem A gerne Fahren. Die Dinger stehen doch vor Dreck, man setzt sich auf ein (zwar gemütliches) aber völlig versifftes und kaputtes Polster, garniert wird das ganze vom genickbruchartigen Anfahren und Bremsen einer mies konstruierten Steuerung (als Museumsbahner seh ich da wesentlich ältere, wesentlich feinfühligere Steuerungen)
Das siehst Du IMHO viel zu negativ. Warum der A angeblich so verdreckt sein soll kann ich nicht nachvollziehen - und kann Muc_Train nur zustimmen, dass der Fahrgastraum der Cs wesentlich versiffter wirkt als der der As - und versifft oder kaputt sind die Polster auch nicht. Gut, es gibt hin und wieder welche wo man sieht dass sie bald getauscht werden sollten weil das Kunstleder gebrochen ist, aber deswegen geht doch nicht gleich die Welt unter? Wenn man draufsitzt hat man keine Nachteile davon.

Das Geruckel existiert zwar, wenn man nicht drauf achtet bekommt man es aber nicht mit - und genickbruchartig ist definitiv was anderes.

Nur beim Bremsen kann ich zustimmen, das ist nicht ideal gelöst.
Muc_train @ 9 Oct 2012, 13:06 hat geschrieben: Werden die Motoren mit dem alter Langsammer, so dass nicht mehr die Höchstgeschwindigkeit erreicht wird? Die C-Wagen beschleunigen ja deutlich schneller, macht sich das arg im Fahrplan bemerkbar?
Der A-Wagen ist halt Schaltwerktechnik - die Bs und Cs mit Drehstromtechnik tun sich mit höheren Beschleunigungen prinzipbedingt wesentlich leichter, insbesondere beschleunigen B und C konstant, während beim A die Beschleunigung schwankt, was das Ruckeln ergibt.
Zudem empfinde ich das es im C-Wagen "zieht" und er erscheint mir durch die Übergänge auch lauter wie A- und B-Wagen.
Das liegt nicht nur an den Übergängen, der C ist auch tatsächlich lauter.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Caesarion »

Der C ist dann wieder leise, wenn man ihn mit A/B-Wagen vergleicht, bei denen die Fenster geöffnet sind, und das ist oft der Fall.
ropix
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Beitrag von ropix »

Caesarion @ 9 Oct 2012, 16:13 hat geschrieben: Der C ist dann wieder leise, wenn man ihn mit A/B-Wagen vergleicht, bei denen die Fenster geöffnet sind, und das ist oft der Fall.
dann machen wir halt mal im C1.9 die Fenster auf :)
-
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Beitrag von sbahnfan »

TramBahnFreak @ 8 Oct 2012, 22:39 hat geschrieben:Verbreiterte Türen und mehr Platz in den Einstiegsbereichen bei gleichbleibender Tür-Anzahl und Zuglänge bedeutet aber doch eigentlich auch, dass der Sitzabstand kleiner wird; das wird aber brav verschwiegen...?
Schade. Bei den bisherigen C-Wagen ist mir der großzügige Sitzabstand (größer als bei A- und B-Wagen) sehr positiv aufgefallen.
spock5407 @ 8 Oct 2012, 22:42 hat geschrieben:Wenn man nen Takt2 stabil fahren will, dann kann der Einstiegsraum nich groß genug sein. V.a. an den Innenstadtknoten hilft jeder halbe m^2 mehr (würde es heute auch schon tun), den Fahrgastwechsel zu beschleunigen und mehr Fahrgastkapazität bereitzustellen.
Das mag ja sein. Es gibt jedoch auch eine ganze Menge Fahrgäste, die einigermaßen bequem und angenehm sitzen und nicht stehen wollen. Deshalb sehe ich es kritisch, wenn die Sitzplatzanzahl zu stark reduziert wird.
elchris @ 9 Oct 2012, 11:49 hat geschrieben:Den Fahrersitz vom A kann man als Fahrgast im C-Wagen wunderbar nachahmen - setz dich 8 Stunden auf diese Popoabstellung an den Türen und streck die Hände nach vorne aus (du musst ja zu den alles andere als ergonomisch angeordneten, klemmenden oder gebrochenen, Knöpfen und Schaltern kommen)
Optimal sind Memory-Sitze, wie sie der neue TW3000 in Hannover bekommt. Damit ist sichergestellt, dass jede® Tf auf einem Sitz sitzt, welcher optimal auf ihre/seine Statue eingestellt ist, um ein höchstes Maß an Ergonomie zu erreichen. Wird der C2-Wagen Memory-Sitze haben?
elchris @ 9 Oct 2012, 11:49 hat geschrieben:Dazu erreicht ein Großteil der Fahrzeuge die 80km/h nurnoch im Traum, grad die MBB Teile erreichten in leichter Steigung mit Mühe noch 60
Woran liegt das denn? Hat MBB minderwertigere Komponenten verbaut als die anderen Fahrzeugbauer?
elchris @ 9 Oct 2012, 11:49 hat geschrieben:Ich verstehe auch die Fahrgäste nicht, die mit dem A gerne Fahren. Die Dinger stehen doch vor Dreck, man setzt sich auf ein (zwar gemütliches) aber völlig versifftes und kaputtes Polster
Ich finde die A-Wagen-Polster unbequemer als die Sitze im C-Wagen - die Polster sind rutschig und oft hart.

Was mich aber in A- und B-Wagen am meisten stört: Wenn die Fenster auf sind und höhere Geschwindigkeiten gefahren werden, wird es im Innenraum richtig laut. Im C-Wagen mit seinen meist geschlossenen Fenstern hingegen bleibt es auch bei höheren Geschwindigkeiten wesentlich leiser.
elchris @ 9 Oct 2012, 11:49 hat geschrieben:garniert wird das ganze vom genickbruchartigen Anfahren und Bremsen einer mies konstruierten Steuerung (als Museumsbahner seh ich da wesentlich ältere, wesentlich feinfühligere Steuerungen)
Das Rucken im A-Wagen nervt mich auch. Damit war der A-Wagen übrigens schon bei seiner Indienststellung Ende der 60er Jahre nicht mehr zeitgemäß - der um die gleiche Zeit in Dienst gestellte 420 hatte bereits eine ruckfreie Thyristor-Steuerung. Und der nur wenige Jahre später (1974) in Dienst gestellte Hannoveraner TW6000 hatte bereits Chopper-Thyristorsteuerung und Energierückspeisung beim Bremsen. Es soll zwar mal Überlegungen gegeben haben, den A-Wagen ebenfalls auf Chopper-Thyristorsteuerung umzustellen, aber es wurde nichts daraus.

Und auch Übergänge zwischen den beiden Wagenteilen, doppelflügelig öffnende Türen mit lichtschranken-gesteuertem Einklemmschutz sowie automatischer Haltestellenansage gab es Ende der 60er Jahre schon - beim Frankfurter U2-Wagen. Auch das zeigt, dass der A-Wagen schon bei seiner Indienststellung in vieler Hinsicht nicht mehr zeitgemäß war.
Muc_train @ 9 Oct 2012, 13:06 hat geschrieben:Die C-Wagen beschleunigen ja deutlich schneller
Ich empfinde das Beschleunigungsvermögen des B-Wagens als noch etwas stärker als das Beschleunigungsvermögen des C-Wagens, kann mich da aber täuschen.
Muc_train @ 9 Oct 2012, 13:06 hat geschrieben:aber ich finde von dem Zustand sieht für mich so mancher C deutlich versiffter aus mit dem abblätternden Lack an der Verkleidung unter den Scheiben und den schon bräunlich werdenen Stoffsitzen.
Das stimmt. Bei den Stoffsitzen ist vor allem das obere Lehnenende bräunlich verfärbt, und das vornehmlich bei den Sitzen zum Türenbereich hin. Wahrscheinlich, weil sich viele stehende Fahrgäste mangels Haltestangen an der Sitzlehne festhalten. Besser wäre es, wenn das Kopfende der Rückenlehnen aus Kunstleder wäre.

Hinzu kommt, dass bei manchen C-Wagen die Leuchtstoffröhren-Abdeckungen innen ziemlich verstaubt sind, so dass es gar nicht mehr richtig hell wird.
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Beitrag von Muc_train »

Boris Merath @ 9 Oct 2012, 14:17 hat geschrieben: Das siehst Du IMHO viel zu negativ. Warum der A angeblich so verdreckt sein soll kann ich nicht nachvollziehen - und kann Muc_Train nur zustimmen, dass der Fahrgastraum der Cs wesentlich versiffter wirkt als der der As - und versifft oder kaputt sind die Polster auch nicht. Gut, es gibt hin und wieder welche wo man sieht dass sie bald getauscht werden sollten weil das Kunstleder gebrochen ist, aber deswegen geht doch nicht gleich die Welt unter? Wenn man draufsitzt hat man keine Nachteile davon.

Das Geruckel existiert zwar, wenn man nicht drauf achtet bekommt man es aber nicht mit - und genickbruchartig ist definitiv was anderes.

Nur beim Bremsen kann ich zustimmen, das ist nicht ideal gelöst.


Der A-Wagen ist halt Schaltwerktechnik - die Bs und Cs mit Drehstromtechnik tun sich mit höheren Beschleunigungen prinzipbedingt wesentlich leichter, insbesondere beschleunigen B und C konstant, während beim A die Beschleunigung schwankt, was das Ruckeln ergibt.


Das liegt nicht nur an den Übergängen, der C ist auch tatsächlich lauter.
Hi Boris,

vielen Dank für deine Antwort.

Hat man beim C gespart und weniger Dammung verbaut? Ein lauteres Geräusch ist doch eher ein Rückschritt, anstatt besser zu sein.
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Beitrag von spock5407 »

Die empfundene Lautstärke hängt auch stark von den Frequenzen ab, letztere sind auch unterschiedlich schwer zu dämmen. Ein A hat halt kein IGBT-Pfeiffen und letzteres ist wieder stark unterschiedlich zu GTO-Umrichtern.

Aber auch A-Schaltwerker sind stark unterschiedlich. Manche A laufen ruhig und schnell hoch, manche A klackern sehr ruckartig und röhren dann richtig los.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Münchner U-Bahnfan @ 8 Oct 2012, 20:51 hat geschrieben: vorbereitet für den fahrerlosen Betrieb. Hat die MVG etwa schon konkrete Planungen?
Wie auch schon die Bauserien A, B und C1. Konkrete Planungen, in den nächsten 10 Jahren auf vollautomatischen, fahrerlosen Betrieb umzustellen gibt es bereits seit 1971. Nur die 10 Jahre beginnen halt jedes Jahr neu...
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Die A-Wagen sind übrigens, wie man diversen Publikation um 1970 herum entnehmen kann, ebenfalls auf fahrerlosen Betrieb vorbereitet - also auf fahrerlosen Betrieb nach dem Sicherheitsstandard von 1965 halt. Wie die Abfertigung der Züge da hätte laufen sollen habe ich keine Ahnung, ich könnte mir vorstellen dass man da an das Bahnhofspersonal gedacht hat, in der Anfangszeit der U-Bahn war ja jeder Bahnhof besetzt.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von spock5407 »

Warum sollte man auch diese riesen Investitionen durchführen? Entweder muss man auf Sicht einen ROI haben oder solche betrieblichen Vorteile, dass es die Kosten wert ist.
Schwierig, das auf einem mittlerweile so großen Netz zu erreichen.
Muc_train
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Beitrag von Muc_train »

Boris Merath @ 9 Oct 2012, 18:16 hat geschrieben: Die A-Wagen sind übrigens, wie man diversen Publikation um 1970 herum entnehmen kann, ebenfalls auf fahrerlosen Betrieb vorbereitet - also auf fahrerlosen Betrieb nach dem Sicherheitsstandard von 1965 halt. Wie die Abfertigung der Züge da hätte laufen sollen habe ich keine Ahnung, ich könnte mir vorstellen dass man da an das Bahnhofspersonal gedacht hat, in der Anfangszeit der U-Bahn war ja jeder Bahnhof besetzt.
das habe ich mich auch schon gefragt, ob das nicht so relativ einfach möglich sein dürfte. Ähnlich wie bei der S-Bahn in der Stammstrecke, da geben die Leute in den Kabinen ja auch den Losfahrbefehl und automatisch fährt der U-Bahnzug ja schon nach dem der Fahrzeugführer die Freigabe gegeben hat. Man müsste also nur das Freigabesignal "fernsteuern".

Aber ich würde es mir natürlich nicht wünschen, ein Fahrzeug wo ein Mensch bedient erscheint mir schon sicherer und ist mir wohler. Ich bin für ein bisschen menschliches, drum mag ich auch die manuellen Ansagen in A und B viel lieber wie das automatische vom C.

Weis man den ob der C2.11 leiser sein wird wie der C1? Und warum is der lauter wie A und B?

Viele Grüße
Stefan
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Muc_train @ 10 Oct 2012, 00:25 hat geschrieben: Ähnlich wie bei der S-Bahn in der Stammstrecke, da geben die Leute in den Kabinen ja auch den Losfahrbefehl und automatisch fährt der U-Bahnzug ja schon nach dem der Fahrzeugführer die Freigabe gegeben hat. Man müsste also nur das Freigabesignal "fernsteuern".
Bringst Du da gerade etwas durcheinander? Die S-Bahnen werden komplett manuell gefahren, während der letzten Wochenendsperrungen auch ohne LZB.

Auch in der U-Bahn kann der Fahrer nach Halt jederzeit selbst innerhalb der LZB-Vorgaben fahren.
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Beitrag von ropix »

Martin H. @ 10 Oct 2012, 02:45 hat geschrieben: Bringst Du da gerade etwas durcheinander? Die S-Bahnen werden komplett manuell gefahren, während der letzten Wochenendsperrungen auch ohne LZB.
Ne, tut er nicht. Er nimmt nur die stationäre Abfertigung der S-Bahn (resultierend Zp T, also Türschließsignal und Zp 9 abfahren) und die Befehle die nötig sind damit ein U-bahn Zug in der LZB automatisch bis in die nächste Station fährt (Türen schließen und Abfahren) und stellt fest, hätte man bei der U Bahnhöfe wie bei der S die besetzt sind könnte man sich den Fahrer sparen. In der Theorie zumindest
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Beitrag von JeDi »

ropix @ 10 Oct 2012, 09:07 hat geschrieben: resultierend Zp T, also Türschließsignal
Zp10!
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Beitrag von ropix »

JeDi @ 10 Oct 2012, 10:25 hat geschrieben: Zp10!
Das passt aber nicht zur aktuellen signatur!
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Beitrag von chris232 »

JeDi @ 10 Oct 2012, 10:25 hat geschrieben: Zp10!
Mein letzter Stand ist immernoch Zp T. Leuchten tut dann allerdings Zp10.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von Martin H. »

Ach so meint er das.

Aber wie viele Züge fahren denn zeitgleich bzw. wie viele Fahrer sind im Einsatz und wie viele Aufsichten bräuchte man? Einige Bahnsteige bräuchten bestimmt zwei. Ein Vorteil wäre mehr Fahrgastkapazität durch wegfallende Fahrerstände, bei den C aber auch nicht mehr so viel.

Und zuletzt sind auch auf der Stammstrecke auch nicht alle Bahnhöfe durchgehend besetzt. Sei es vorgesehen, wegen Personalmangel, oder weil mal wieder die Sonne in die Kameras und Signale strahlt.
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Beitrag von Boris Merath »

Martin H. @ 10 Oct 2012, 14:08 hat geschrieben: Aber wie viele Züge fahren denn zeitgleich bzw. wie viele Fahrer sind im Einsatz und wie viele Aufsichten bräuchte man? Einige Bahnsteige bräuchten bestimmt zwei.
1972 hat man sich lustigerweise mehr Gedanken über den Wegfall der Fahrer als über den Wegfall der Bahnhofsschaffner gemacht - wieso auch immer.
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Hat man in Berlin auch - schon lange bevor die Zapper weggefallen sind.
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Beitrag von sbahnfan »

Mir ist heute eine allgemeine Frage zum C-Zug gekommen, ich stelle sie hier mal rein:

Ist der C-Zug eigentlich mehrfachtraktionsfähig? Im Regelbetrieb wird das zwar nicht benötigt, da der C-Zug bekanntlich immer in Einzeltraktion als Langzug fährt. Jedoch ist es möglich, einen C-Zug bis zum Dreiteiler (zwei Endwagen und ein Mittelwagen) zu verkürzen. Könnten zwei solche Dreiteiler zusammen in Doppeltraktion fahren? Schakus sind an den Enden der Endwagen ja vorhanden, die Frage ist nur, ob auch eine Vielfachsteuerung vorhanden ist.
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mvgmichael
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Beitrag von mvgmichael »

Wenn ich richtig informiert bin, dann geht das. Da braucht man aber andere Kupplungen, da (wenn du genau schaust) die elektrische Verbindung fehlt. SO kann man nur mechanisch aufkuppeln und da z.B. den Zug schieben oder der Zug kann geschoben/geschleppt werden.
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Beitrag von ropix »

Genau. An den Endwagenkupplungen fehlen elektrische Kontakte. Auch sonst ist der Datenbus wohl nicht auf mehr als 2 Endwagen ausgelegt.
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newar
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Beitrag von newar »

Flo_K @ 7 Oct 2012, 18:56 hat geschrieben:Die Längssitze haben also wieder diese platzraubende geschwungene Form...
Bei sowas geht mir die Hutschnur hoch. Sicher konstruiert von einem Komittee von S-Klasse Fahrern.

Meine erste Reaktion als ich in die C eingestiegen bin war "wer hier die Sitze gebaut hat ist noch nie in seinem Leben U-Bahn gefahren".

Nicht nur ist es Platzverschwendung, es ist vor allem auch Platzverschwendung an der übelsten Stelle, weil es bei zwei langbeinigen Leuten ein einziger Tanz wird von den Wagenübergängen (wo viel Stehplatz ist) in den Türraum zu kommen und umgekehrt.

Und der Seitenhalt von den Stoffsitzen dürfte auch bescheiden sein (im Gegensatz zur aktuellen Katastrophe aber ein großer Fortschritt).

Ein Besuch in irgendeinem (kenne kein Gegenbeispiel, irgendwer sicher schon) von einer Million U-Bahn Systemen mit Seitensitzen hätte den Schnarchnasen gezeigt wie's geht. Der MVV wäre ein besserer Ort, wenn die Entscheider gezwungen würden, ohne Auto auszukommen.
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Boris Merath
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newar @ 13 Oct 2012, 01:46 hat geschrieben: Der MVV wäre ein besserer Ort, wenn die Entscheider gezwungen würden, ohne Auto auszukommen.
Zumindest der oberste Entscheider der MVG, Herbert König, fährt selber mit der U-Bahn - dem bin ich jetzt schon zwei mal in der U-Bahn begegnet.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Bayernlover »

Also als ich damals im VVO Praktikum gemacht habe, sind dort die meisten per Bahn angereist. Das wird beim MVV nicht großartig anders sein.

Und was denkt ihr, was ein Mitarbeiter des Verkehrsverbundes verdient? Manche haben hier echt komische Vorstellungen :ph34r:
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

newar @ 13 Oct 2012, 01:46 hat geschrieben: Ein Besuch in irgendeinem (kenne kein Gegenbeispiel, irgendwer sicher schon) von einer Million U-Bahn Systemen mit Seitensitzen hätte den Schnarchnasen gezeigt wie's geht. Der MVV wäre ein besserer Ort, wenn die Entscheider gezwungen würden, ohne Auto auszukommen.
Mir fallen da spontan ein paar Beispiele mit glatten Plastiksitzen ein, z.B. New York.

Ich wüsste jetzt nicht, was an Stoffsitzen bei Seitensitzen auszusetzen ist bzw. was besser wäre?
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Beitrag von PascalDragon »

Boris Merath @ 13 Oct 2012, 01:51 hat geschrieben:Zumindest der oberste Entscheider der MVG, Herbert König, fährt selber mit der U-Bahn - dem bin ich jetzt schon zwei mal in der U-Bahn begegnet.
Wahrscheinlich fährt der dann nie in den Längssitzen. :P

Gruß,
Sven
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