Fahrscheinfreier ÖPNV

Fragen und Diskussionen zu den Tarifen von Bahnen und Verkehrsverbünden.
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yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Boris Merath @ 30 Jul 2012, 16:18 hat geschrieben:Nö, weil die Kurtaxe halt einfach von den Hotels erhoben wird - für jeden. Damit ist dann auch keine Fahrkartenkontrolle nötig.
Wirklich nicht, oder verstehe ich Dich irgendwie was falsch?

Mein aktuelles Beispiel:
Im Hotel von Davos enhält das Zimmerpreis für den zweiwöchigen Aufenthalt einen Abonnement - sprich: Für die kostenfreien Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln (Ausgeschlossene Linien bzw. Linienabschnitte sind ebenfalls zu beachten) inkl. Bergbahnen sowie RhB (Letzteres nur zwischen Klosters Dorf und Filisur) werden Gästekarten im Scheckkartenformat benötigt. In den Bussen der VBD, welches vom Postauto, Kessler und Stiffler gefahren wird, dürfen die Karteninhaber oder -besitzer hinten (Denn am mittleren und hinteren Einstieg steht ein Text, an dem ich mich ungefähr erinnere: "Zustieg nur für Fahrkarteninhaber") einsteigen, andere, welches keine Fahrkarten haben, steigen generell beim Fahrer ein. Gelegentlich kommen die Fahrscheinprüfer in die Busse, um die Fahrkarten zu kontrollieren.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Man kann die Attraktivität des ÖPNV nicht dadurch steigern, dass man ihn „fahrscheinfrei“ macht. Die Finanzmittel dafür müssen aus anderen Quellen aufgebracht werden, soviel wird jedem Einleuchten. Jede wie immer geartete Umlage belastet aber in hohem Maße Menschen, die den ÖPNV egal aus welchem Grunde gar nicht nutzen. Das Argument, „Die können sich das aber leisten!“ führt völlig am Ziel vorbei. Weil sich manche Menschen es sich „leisten können“, Leistungen zu finanzieren, die sie niemals in Anspruch nehmen, kann nicht die Begründung einer solchen Umlage sein. Der Verweis auf die staatlichen Aufgaben wie Polizei, Feuerwehr, Militär und Verwaltung ist völlig unangebracht. Die Polizei lässt sich unter Umständen auch für einen Einsatz bezahlen: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Leh...en-1655090.html und die Feuerwehr schickt ihre Rechnungen an die Versicherungen. Bei der Verwaltung gibt es kräftige Gebühren.

Ihr scheint also zu glauben, dass jeder Mensch täglich mobil sein muss oder will. Aber das trifft noch nicht einmal für alle Abo-Kunden zu. Manche haben ein Abo aus Bequemlichkeit. In manchen Monaten rechnet es sich, in anderen es eben nicht. Aber gut, für Berufstätige rechnet sich ein Abo auf jeden Fall.

Für wen soll also ein „fahrscheinloser“ Nahverkehr ein Vorteil sein? Wer zwei mal in der Woche (!) im Stadtgebiet hin und zurück fährt, für den lohnt sich schon ein Monatsticket. (39,85 Euro). Und damit kann er täglich soviel fahren, wie er will. Ansonsten gibt es 4-er Tickets, die nicht an den Monat gebunden sind (Einzelpreis 8,70 Euro) und Tagestickets (5,70 Euro), die beliebig viele Fahrten an einem Tag erlauben. (alle Angaben VRR Preisstufe A). Für Wenigfahrer gibt es preiswerte Alternativen zum Einzelticket, die weit unter den Pauschalbeträgen liegt. Die Tarife für das SchokoTicket habe ich bereits genannt.

Wie ich schon häufiger erklärt habe, wird sich kein Autofahrer dazu hinreißen lassen, den ÖPNV zu nutzen, weil er ja „fahrscheinfrei“ ist und er die Nutzung durch eine irgend geartete Umlage bereits bezahlt hat. Der Gedanke, dadurch die Zahl der Autofahrten zu senken, ist damit nicht zu erreichen. Wenn ein Autofahrer nämlich die tatsächlichen Kosten für sein Auto zusammenrechnet, wird er feststellen, dass es mit dem ÖPNV billiger geht. Doch warum steigt er nicht um? Sicher weil ihm der ÖPNV zu unbequem ist – wie immer er das persönlich definiert.

Die zu erwartenden Steigerungsraten von 30 Prozent (lt. VDV) kommen aus dem so genannten „Umweltverbund“ von Fußgängern und Radfahrern, also von Leuten, die nur Kurzstrecken fahren („Kampfradler“ mal ausgenommen ;)). Das ist mit dem derzeitigen Verkehrsangebot nicht zu decken. Also muss in neue Fahrzeuge investiert und Personal neu eingestellt werden. Zudem kostet der Betrieb auch Strom und Diesel.

Wie immer es man auch gestaltet, es gibt ein Budget, mit dem man auskommen muss. Für Investitionen in Fahrzeuge, in Infrastruktur und Betrieb. Da bleibt nur wenig Raum für Investitionen und gar kein Platz für Innovationen. Solche „sozialen“ Konstrukte geraten schnell zu einem Selbstbedienungsladen für das Personal und die Führungsetage, ohne dem Zahlungspflichtgen, dem Bürger, einen wirklichen Mehrwert zu bieten.

Eine signifikante Steigerung der Fahrgastzahlen, die auch zu einem Rückgang des MIV führen könnte, ist nur durch Innovationen zu erreichen.

Zur Zeit decken die Verkehrsunternehmen in Deutschland rund 77 Prozent ihres Finanzbedarfs durch Fahrgeldeinnahmen. Daraus wird auch in Fahrzeuge und Infrastruktur investiert, aber auch innovative Konzepte angestoßen. Das ist „mehr wert“ als ein „fahrscheinloser“ ÖPNV. Nur wenn der geneigte Autofahrer einen „Mehrwert“ gegenüber seinem Auto sieht, ist er bereit, umzusteigen. Auf die Fußgänger, die nur Kurzstrecken fahren, kann der ÖPNV getrost verzichten.
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Beitrag von Cloakmaster »

Boris Merath @ 30 Jul 2012, 16:18 hat geschrieben: Für die Rechnung ist doch völlig egal wofür die Fahrgasteinnahmen verwendet werden.


Nö, weil die Kurtaxe halt einfach von den Hotels erhoben wird - für jeden. Damit ist dann auch keine Fahrkartenkontrolle nötig. Einzig die Tagestouristen erfasst man damit nicht.
Nur wird die ÖPNV-Umlage eben noch höher. Es gibt eine gewisse Schmerzgrenze, alles darüber wird nicht mehr vermittelbar.

Kurtaxe kriegst du vielleicht noch im Stadtgebiet München durchgesetzt, aber sicher nicht im gesamten Bereich des MVV. Regionalzüge müssten innerhalb der MVV-Grenzen natürlich ebenfalls kostenfrei werden, Fahrkarten von München nach zB Weilheim, Rosenheim, Dorfen, Landsberg ebenfalls deutlich günstiger, weil nur noch der Bereich ausserhalb des MVV eingepreist werden darf. Wie erfasst du Besucher, die für mehrere Tage/Wochen/Monate privat wohnen, oder von aussen einpendeln? Junge Leute, die zB im Auto übernachten oder wild campieren (Gerade zu WiesnZeiten keine Seltenheit)

Ich denke schon, daß ein vollständig freier Nahverkehr die Fahrgastzahlen deutlich nach oben ziehen wird. Nur wird es dann jede Menge Stellen geben, wo man "Opfer des eigenen Erfolgs" wird. Irgendwann sind Füllgrade erreicht, wo man nur noch mit massivem und massiv teurem Bauaufwand Abhilfe schaffen kann, auch wenn "nur" 20% mehr benötigt werden. Oder heisst es dann einfach "Wegen Überfüllung geschlossen"?

Womöglich kommen dann noch VIP-Karten und Zugänge wie bei manchem Freizeitpark: Gegen eine Extra-Gebühr kommt man an der Warteschlange vorbei, und schneller in die Bahn... (Wär doch auch mal was für das Problem U Theresienwiese...)
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Beitrag von JNK »

Autobahn @ 30 Jul 2012, 19:25 hat geschrieben:Man kann die Attraktivität des ÖPNV nicht dadurch steigern, dass man ihn „fahrscheinfrei“ macht.
Hasselt beweist das Gegenteil.
Die Finanzmittel dafür müssen aus anderen Quellen aufgebracht werden, soviel wird jedem Einleuchten. Jede wie immer geartete Umlage belastet aber in hohem Maße Menschen, die den ÖPNV egal aus welchem Grunde gar nicht nutzen.
Welche dieser Quellen basiert nicht auf Steuermitteln?
Ihr scheint also zu glauben, dass jeder Mensch täglich mobil sein muss oder will. Aber das trifft noch nicht einmal für alle Abo-Kunden zu. Manche haben ein Abo aus Bequemlichkeit. In manchen Monaten rechnet es sich, in anderen es eben nicht. Aber gut, für Berufstätige rechnet sich ein Abo auf jeden Fall.
Wieso sollte ich das glauben? Ist das beim Straßenbau eine Kalkulationsgrundlage?
Für wen soll also ein „fahrscheinloser“ Nahverkehr ein Vorteil sein?
Für alle im Idealfall. Für die Mehrheit der Bürger auf jeden Fall. Begründung steht im Post weiter oben.
Für wen soll also ein „fahrscheinloser“ Nahverkehr ein Vorteil sein? Wer zwei mal in der Woche (!) im Stadtgebiet hin und zurück fährt, für den lohnt sich schon ein Monatsticket. (39,85 Euro). Und damit kann er täglich soviel fahren, wie er will.
Hier sind wir wieder beim beliebten Faktencheck von Behauptung Autobahns. Ich gehe davon aus, du meinst das Ticket 1000 9 Uhr der Preisstufe A2 im VRR. Damit kann man täglich nicht so viel fahren wie man will. Sondern erst ab 9.00 Uhr.
Wer nach dem von mir vorgeschlagenen Konzept der Finanzierung über die Grundsteuer B nur 30 Euro Grundsteuer B im Monat zahlt, spart 9,85 € Wer 50 € Grundsteuer B zahlt verliert 10,15 €.

Wie ich schon häufiger erklärt habe, wird sich kein Autofahrer dazu hinreißen lassen, den ÖPNV zu nutzen, weil er ja „fahrscheinfrei“ ist und er die Nutzung durch eine irgend geartete Umlage bereits bezahlt hat.
Nicht einer? Oder zwei?
Doch warum steigt er nicht um? Sicher weil ihm der ÖPNV zu unbequem ist – wie immer er das persönlich definiert.
Das Angebot stimmt nicht, dass ist richtig. Wir werden es durch Kürzungen nicht verbessern und Kürzungen wird es in Wuppertal geben aufgrund des Defizits.

Die zu erwartenden Steigerungsraten von 30 Prozent (lt. VDV) kommen aus dem so genannten „Umweltverbund“ von Fußgängern und Radfahrern, also von Leuten, die nur Kurzstrecken fahren („Kampfradler“ mal ausgenommen wink.gif). Das ist mit dem derzeitigen Verkehrsangebot nicht zu decken. Also muss in neue Fahrzeuge investiert und Personal neu eingestellt werden. Zudem kostet der Betrieb auch Strom und Diesel.
Mercedes und MAN wird es freuen, die Arbeitsagentur auch.
Solche „sozialen“ Konstrukte geraten schnell zu einem Selbstbedienungsladen für das Personal und die Führungsetage, ohne dem Zahlungspflichtgen, dem Bürger, einen wirklichen Mehrwert zu bieten.
Das ist sicher, das habe ich immer geschrieben, eine Gefahr. Doch mit den richtigen Instrumenten lässt sie sich in den Griff kriegen. Schließlich leben wir in einer Demokratie.
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Beitrag von Autobahn »

@ JNK

Hasselt in Belgien ist eigentlich ein schlechtes Beispiel. Busse kosten relativ wenig im Vergleich zum Schienenverkehr mit Straßenbahn und U-Bahn. Aber auch zur Schwebebahn ;). Darüber hinaus hat man noch „begleitende Maßnahmen“ eingeleitet, wie zum Beispiel einer erhöhten Parkgebühr.

Der Straßenbau hat nichts, aber auch gar nichts mit dem ÖPNV zu tun. Schon die alten Römer haben Straßen gebaut, wo sich der Individualverkehr tummeln konnte. Ich erwähnte schon einmal, das die Infrastruktur eine Aufgabe des Staates ist.

Der „fahrscheinlose“ Nahverkehr wird mitnichten für die Mehrheit der Bürger ein Vorteil sein. Begründung siehe oben. Und es wird mit Sicherheit kein Autofahrer wegen eines „fahrscheinfreien“ ÖPNV umsteigen.

Es wird nicht nur in Wuppertal wegen des Defizits Kürzungen im Angebot geben. Aber da ist die „Null-Fahrschein“ Lösung auch keine Hilfe. Da sind alle gut gemeinten Vorschläge heiße Luft.

Das es die Hersteller von Bussen und Straßenbahnen freuen würde, kann ich mir sicher vorstellen. Aber ob dies langfristig so sein wird, glaube ich nicht, siehe oben.

Es gibt allerdings keine demokratischen Instrumente, den „Selbstbedienungsladen“ kommunaler Betriebe in den Griff zu bekommen, egal um welche Gesellschaftsform es sich handelt,
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Beitrag von Hot Doc »

Autobahn @ 30 Jul 2012, 19:25 hat geschrieben: Wie ich schon häufiger erklärt habe, wird sich kein Autofahrer dazu hinreißen lassen, den ÖPNV zu nutzen, weil er ja „fahrscheinfrei“ ist und er die Nutzung durch eine irgend geartete Umlage bereits bezahlt hat. Der Gedanke, dadurch die Zahl der Autofahrten zu senken, ist damit nicht zu erreichen. Wenn ein Autofahrer nämlich die tatsächlichen Kosten für sein Auto zusammenrechnet, wird er feststellen, dass es mit dem ÖPNV billiger geht. Doch warum steigt er nicht um? Sicher weil ihm der ÖPNV zu unbequem ist – wie immer er das persönlich definiert.
Und wie ich auch schon mehrfach erklärt habe, ist das gelinde gesagt Schwachsinn. Ich habe inzwischen während meiner Zivizeit eine kostenlose Monatskarte gehabt (der Arbeitgeber hat bezahlt) und während der Unizeit ein Semesterticket. In beiden Fällen standen mir Autos (im ersten Fall sogar komplett kostenlos) zur Verfügung. Trotzdem ist mein ÖPNV Anteil enorm gestiegen. In Dresden sogar soweit, dass ich das Auto über Monate abgegeben habe, weil ich es einfach nicht gebraucht hab.
Und jetzt kommt erst die interessante Frage: Warum steigt der Autofahrer nicht um? Genau aus dem Grund, warum ich trotz Auto mit dem ÖPNV gefahren bin: Es ist schon bezahlt (beim Auto zumindest zum großen Teil: Anschaffung, Steuern, Versicherung, TÜV...)!
Die Entscheidung Auto - ÖPNV ist eine Mischkalkulation:
Kürzere Fahrzeit, Staugefahr, Parkplatzsuche, Spritkosten, geringer Fußweg vs. Längere Fahrzeit, längerer Fußweg, kein Parkproblem, Verspätungen, Fahrkarte
und diese Rechnung wird stark durch das aktuell kostenlose Vorhandensein eine Fahrkarte verändert.
Übrigens zeigen alle Versuche in diese Richtung, dass die Realität anders ist als in deinem Kopf. Freunde dich mal grundsätzlich mit dem Gedanken an, dass es sowas geben kann!
Busse kosten relativ wenig im Vergleich zum Schienenverkehr mit Straßenbahn und U-Bahn.
Auch das ist Quatsch. Bei entsprechender Auslastung und Fahrgastzahlen ist die Tram günstiger als der Bus.
Der Straßenbau hat nichts, aber auch gar nichts mit dem ÖPNV zu tun. Schon die alten Römer haben Straßen gebaut, wo sich der Individualverkehr tummeln konnte. Ich erwähnte schon einmal, das die Infrastruktur eine Aufgabe des Staates ist.
Straßenbau kostet genau so wie der ÖPNV Geld, das der Staat bereitstellen muß, das also Leute bezahlen, die im Zweifelsfall überhauptnichts oder herzlich wenig davon haben. Insofern sehe ich da durchaus eine Parallele! Die Frage ist also nur noch wie viel der Staat davon bezahlt.
PS.: Wer entscheidet eigentlich was Aufgabe des Staates ist? DU?! Ich denke da wird man für so manchen Blödsinn Beispiele aus der Antike finden...
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Beitrag von JNK »

Autobahn @ 30 Jul 2012, 22:41 hat geschrieben: @ JNK

Hasselt in Belgien ist eigentlich ein schlechtes Beispiel. Busse kosten relativ wenig im Vergleich zum Schienenverkehr mit Straßenbahn und U-Bahn. Aber auch zur Schwebebahn ;). Darüber hinaus hat man noch „begleitende Maßnahmen“ eingeleitet, wie zum Beispiel einer erhöhten Parkgebühr.
Wieviele der 647,3 Linienkilometer der WSW werden von der Schwebebahn gefahren? Und wieviele (leider) von billigen Bussen?
Der Straßenbau hat nichts, aber auch gar nichts mit dem ÖPNV zu tun. Schon die alten Römer haben Straßen gebaut, wo sich der Individualverkehr tummeln konnte. Ich erwähnte schon einmal, das die Infrastruktur eine Aufgabe des Staates ist.
Ohne Straßen kann auch der ÖPNV schlecht verkehren, vor allem Busse haben ein Problem. Der Straßenverkehr dient, das hast Du leider nicht verstanden, als Beispiel für dein Klagen, Steuern dürften nicht verwendet werden, wenn jemand etwas nicht 7/7 24/24 nutzt.
Es gibt allerdings keine demokratischen Instrumente, den „Selbstbedienungsladen“ kommunaler Betriebe in den Griff zu bekommen, egal um welche Gesellschaftsform es sich handelt,
Dann wird es Zeit sie zu entwickeln. Im Übrigen bin ich mit Sparkasse, AWG und ESW ganz zufrieden, nur bei den WSW hat der Vorstand sich mit seinen Gehaltserhöhungen es sich mit mir verdorben. Aber das hat der Aufsichtsrat leider abgenickt.

Du hast übrigens folgende Frage nicht beantwortet:
Die Finanzmittel dafür müssen aus anderen Quellen aufgebracht werden, soviel wird jedem Einleuchten. Jede wie immer geartete Umlage belastet aber in hohem Maße Menschen, die den ÖPNV egal aus welchem Grunde gar nicht nutzen.
Welche dieser Quellen basiert nicht auf Steuermitteln?

@ HotDoc:

Bist Du Dir eigentlich Deiner Einzigartigkeit bewusst? Du bist etwas, was es gar nicht geben dürfte - ein Autofahrer, der freiwillig ÖPNV fährt. Was kannst Du noch? Durch die Zeit reisen? Wetter machen? Multitasking? Menschen heilen? Ich seh' Dich nun mit ganz anderen Augen!
:D
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Beitrag von Hot Doc »

JNK @ 31 Jul 2012, 09:02 hat geschrieben: @ HotDoc:

Bist Du Dir eigentlich Deiner Einzigartigkeit bewusst? Du bist etwas, was es gar nicht geben dürfte - ein Autofahrer, der freiwillig ÖPNV fährt. Was kannst Du noch? Durch die Zeit reisen? Wetter machen? Multitasking? Menschen heilen? Ich seh' Dich nun mit ganz anderen Augen!
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Eine meiner Paradedisziplinen ist "Übers Wasser gehen" ohne gleichzeitig mit dem Auto oder dem ÖPNV unterwegs zu sein. :P
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Beitrag von Michi Greger »

Es ist mir egal, wer dein Vater ist - solange ICH hier angle, gehst DU nicht übers Wasser! :D


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Beitrag von JNK »

*Staub wegpust*

Das Wuppertal Institut hat im Juli 2012 die Sondierungsstudie "Zukunftsfähige Stadtentwicklung: Low Carbon City Wuppertal 2050“ vorgestellt und untersuchte dafür auch das "Bürgerticket", also den Fahrscheinlosen Nahverkehr. Für 2009 währen die Kosten gewesen:

Ausgaben: 127,4 Mio €. Umlage auf
Bevölkerung (351.050) = 392,61 € (Jahr) = 30,24€ (Monat)
Haushalte (181.000) = 703,78 € (Jahr) = 58,66 € (Monat)
Sozialversicherungspflt. Beschäftigte (110.236) = 1.155,70 € (Jahr) = 93,31 (Monat)
(S. 95)

Zusammen mit Kosten für den SPNV liegt der ÖPNV Nutzer bei über 100 €, ein Kleinwagen beginnt mit einem Unterhalt ab 350€.

Die Prognose des Wuppertal Instituts lautet: (@Autobahn)
Das Bürgerticket wird seine Wirkung insbesondere bei denjenigen Bevölkerungsgruppenentfalten, die im Referenzfall über kein Ticket-Abonnement verfügen.
Es wird weiterhin angenommen, dass sich durch das kostenlose Angebot mehr Nachfrage einstellt und damit sukzessive Taktungen und die Netzwirkung des ÖPNV verbessert werden können, was wiederum zu höherer Nachfrage führt. Im Jahr 2050 wird bei den Arbeitswegen der Anteil der Busse, S-Bahnen und der Schwebebahn ein Zuwachs von 20 Prozentpunkten angenommen. Bei den Besorgungs- und Freizeitwegen werden plus 5 bzw. plus 18 Prozentpunkte in 2050 und eine entsprechende Abnahme des PKW-Verkehrs angenommen. Das Bürgerticket wird für Freizeitwege ab 2040 besonders attraktiv, da für die 2030er Jahre seine bundesweite Einführung angenommen wird.
(S.98)

Außerdem wird geurteilt:
Das Bürgerticket etwa kann nicht nur eine deutliche Klimaschutzwirkung entfalten, sondern auch zu sozialer Teilhabe beitragen. Damit würde die Lebensqualität Wuppertal auch im Vergleich anderer Städte steigen.
(S.109)

Link zur Studie (PDF):
http://www.wupperinst.org/uploads/tx_wipro...pertal_2050.pdf
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ JNK
Das Bürgerticket wird seine Wirkung insbesondere bei denjenigen Bevölkerungsgruppen entfalten, die im Referenzfall über kein Ticket-Abonnement verfügen.
Die Frage muss aber lauten, warum haben diese Bevölkerungsgruppen kein Abo bei den WSW. Sicher deshalb, weil sie es nicht brauchen. Nicht weil sie ein Auto haben, sondern weil sie einfach nicht im ganzen Stadtgebiet mobil zu sein brauchen. Sie wohnen zentral und erreichen alle relevanten Ziele zu Fuß. Wer einmal im Monat den ÖPNV nutzt, zahlt nach VRR-Tarif 4,80 Euro (hin und zurück) oder bei einem Tagesticket 5,70 Euro, bei einem Viererticket sind es in zwei Monaten 8,70 Euro. Es ist ein frommer Wunsch zu glauben, dass diese Menschen nun den ÖPNV vermehrt nutzen, weil sie es ja durch die Umlage sowieso bezahlen müssen. Diese Leute müssten den ÖPNV für mehr als 20 Fahrten im Monat nutzen, bevor sie die Umlage „abgefahren“ haben.

Und Du darfst nicht von Deinen persönlichem Mobilitätsbedürfnis ausgehen.

Einen Autofahrer, der vom Eichenhofer Weg zum Moosfad will, wirst Du damit auch nicht überzeugen können. Fahrzeit 16 Minuten für 14 Kilometer mit dem Auto gegen 1:16 h mit dem ÖPNV.
Es wird weiterhin angenommen, dass sich durch das kostenlose Angebot mehr Nachfrage einstellt und damit sukzessive Taktungen und die Netzwirkung des ÖPNV verbessert werden können, was wiederum zu höherer Nachfrage führt. …..
Und damit kommen wir zu dem Schönheitsfehler in der Berechnung. Mit einer Verbesserung der Taktung steigen auch die Kosten. Dies führt zu einer Steigerung der Umlage, die noch dadurch verschärft wird, das die Bevölkerung schrumpft.

Unterstellen wir eine nur Fünf-Prozentige Steigerung der Kosten pro Jahr kommen wir im Jahre 2050 auf rund 940 Millionen Euro. Bei der prognostizierten Schrumpfung auf rund 271.000 Einwohnern kommen wir gerechnet auf die Bevölkerung auf rund 3500 Euro pro Jahr bzw. 288 Euro pro Monat.
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Beitrag von JNK »

Autobahn @ 15 Nov 2012, 16:02 hat geschrieben:Unterstellen wir eine nur Fünf-Prozentige Steigerung der Kosten pro Jahr kommen wir im Jahre 2050 auf rund 940 Millionen Euro. Bei der prognostizierten Schrumpfung auf rund 271.000 Einwohnern kommen wir gerechnet auf die Bevölkerung auf rund 3500 Euro pro Jahr bzw. 288 Euro pro Monat.
Immer noch günstiger als heute (!) das eigene Auto.

Im Übrigen wird die Schrumpfung mit steigender Lebensqualität abnehmen, oder sich auch umkehren.

Aber wenn Du willst, kannst Du auch gerne ausrechnen, was der Nahverkehr im jahr 2140 die zwei Personen kosten wird, die dann noch hier wohnen.
Die Frage muss aber lauten, warum haben diese Bevölkerungsgruppen kein Abo bei den WSW. Sicher deshalb, weil sie es nicht brauchen.
Im Hart IV Regelsatz sind 22 Euro für Mobilität vorgesehen. Da ist nicht mal das Sozialticket drin.
Und Du darfst nicht von Deinen persönlichem Mobilitätsbedürfnis ausgehen.
Ich bin nicht das Wuppertal Institut.

Ansonsten vielen Dank, Du hast mich nicht enttäuscht.
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Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 15 Nov 2012, 16:02 hat geschrieben: Es ist ein frommer Wunsch zu glauben, dass diese Menschen nun den ÖPNV vermehrt nutzen, weil sie es ja durch die Umlage sowieso bezahlen müssen.
Das ist kein Wunsch, das ist der (nachgewiesene!) Flatrate-Effekt.
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Beitrag von Autobahn »

@ JNK

Das Auto habe ich bewusst nicht betrachtet. Wer heute ein Auto fährt, tut das auch im Bewusstsein, dass es erhebliche Mehrkosten gegenüber den heutigen Monats-ABO´s hat. Und er wird auch weiterhin da Auto nutzen, wenn er darin Vorteile für sich sieht.

Ich habe nichts gegen ein Job-Ticket, welches der Arbeitgeber zur Verfügung stellt, damit die Mitarbeiter den ÖV nutzen. Ich habe aber etwas dagegen, dass Menschen zu Kasse gebeten werden, für die der ÖV nicht relevant ist, weil sie ihn gar nicht nutzen können, da sie in fußläufiger Entfernung zu allen relevanten Zielen wohnen.

@ JeDi

Warum bucht jemand eine Flatrate? Sicher doch deshalb, weil er häufig ein Angebot nutzen will und die Flat ihm Preisvorteile gegenüber dem Einzelpreis bringt. Wer häufig telefonieren und mit seinem Smartphone immer Online sein will, kommt um eine Flatrate nicht herum. Wer dies aber nur gelegentlich tut, ist mit einer PrePaid – Karte bestens bedient. Da gibt es mittlerweile auch kostengünstige Internettarife. Niemand käme hier auf die Idee, eine Zwangsflat zu verlangen, damit die, die es gar nicht wollen häufiger telefonieren und surfen.

Genau so ist es im ÖPNV. Jemand, der täglich seinen Arbeitsplatz erreichen muss, wird ein ABO abschließen. Natürlich nutzt er das auch in der Freizeit, aber nicht, weil er „eh ein ABO hat“, sondern weil er „dahin will“.

Menschen ohne Auto, die sonst alles zu Fuß (oder mit dem Fahrrad) machen können, werden in solchen Fällen auch den Einzelpreis bezahlen, wenn sie „dort hin“ wollen. Niemand wird auf seinen Lieblingsfilm im Kino wegen 4,80 Euro für die Fahrkarten verzichten. Und bei der „Zwangsflat“ zahlt er sowieso drauf, möglicherweise kann er sich dann den Eintritt ins Kino nicht mehr leisten ;)
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Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 15 Nov 2012, 18:38 hat geschrieben: Genau so ist es im ÖPNV. Jemand, der täglich seinen Arbeitsplatz erreichen muss, wird ein ABO abschließen. Natürlich nutzt er das auch in der Freizeit, aber nicht, weil er „eh ein ABO hat“, sondern weil er „dahin will“.
Schau. Und mit dem "Jedermann-Abo" hat eben wirklich jeder ein Abo. Und selbstverständlich nutzt man mit vorhandenem ÖPNV-Fahrschein im Zweifel auch mal für 1 Haltestelle den Bus (weil er eh grad kommt) - was man als Barzahler laufen würde.
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Beitrag von 146225 »

Autobahn @ 15 Nov 2012, 18:38 hat geschrieben: Wer heute ein Auto fährt, tut das auch im Bewusstsein, dass es erhebliche Mehrkosten gegenüber den heutigen Monats-ABO´s hat.
Da bin ich mir bei manch Autofahrer nicht so sicher :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von WernerReloaded »

JeDi @ 15 Nov 2012, 18:40 hat geschrieben: Schau. Und mit dem "Jedermann-Abo" hat eben wirklich jeder ein Abo. Und selbstverständlich nutzt man mit vorhandenem ÖPNV-Fahrschein im Zweifel auch mal für 1 Haltestelle den Bus (weil er eh grad kommt) - was man als Barzahler laufen würde.
Da muss man aber Glück haben und mitten in der City wohnen!
Je nach Wohnort kann man auch Pech haben und der nächste Bus kommt erst in 20 Minuten. Da lauf ich lieber. Ist übrigens auch der Grund warum ich seit Jahren auf kurzen Strecken nur noch sehr selten Bus oder Bahn fahre. Mit dem Fahrrad ist man zwar nicht schneller, aber flexibler und man tut was für die Umwelt!
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Beitrag von JeDi »

WernerReloaded @ 15 Nov 2012, 19:33 hat geschrieben: Je nach Wohnort kann man auch Pech haben und der nächste Bus kommt erst in 20 Minuten. Da lauf ich lieber.
Tja. Aufm Rückweg kommt dann grad der Bus an die Haltestelle gefahren, wenn du vorbeiläufst - und steigst dann ggf doch ein.
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Beitrag von WernerReloaded »

JeDi @ 15 Nov 2012, 19:35 hat geschrieben: Tja. Aufm Rückweg kommt dann grad der Bus an die Haltestelle gefahren, wenn du vorbeiläufst - und steigst dann ggf doch ein.
Selten!
Und wenn ich das mache, bzw. mal die U-Bahn nehme, sitz ich drin fest wegen einem Stromausfalls. Das würde mir mit einem Fahrrad nicht passieren.
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Beitrag von Metrotram »

WernerReloaded @ 15 Nov 2012, 19:42 hat geschrieben: Und wenn ich das mache, bzw. mal die U-Bahn nehme, sitz ich drin fest wegen einem Stromausfalls. Das würde mir mit einem Fahrrad nicht passieren.
*prust*

Dafür hast du aber das Problem, dass dir ein brennendes Kraftwerk auf den Kopf fällt.
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Beitrag von Autobahn »

JeDi @ 15 Nov 2012, 18:40 hat geschrieben:Schau. Und mit dem "Jedermann-Abo" hat eben wirklich jeder ein Abo. Und selbstverständlich nutzt man mit vorhandenem ÖPNV-Fahrschein im Zweifel auch mal für 1 Haltestelle den Bus (weil er eh grad kommt) - was man als Barzahler laufen würde.
Ja toll, der Fußgänger spart sich die 1,50 Euro für eine Kurzstrecke, weil es für 200 Meter nicht erforderlich ist (Bewegung soll ja angeblich gesund sein). Bei einem Zwangsabo (von angenommenen 50 Euro) müsste er diese Strecke aber 33 mal pro Monat nutzen, bevor es sich "lohnt".

Das ist er in den meisten Fällen zu Fuß schneller am Ziel, weil die Fahrpläne nicht passen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 15 Nov 2012, 19:45 hat geschrieben: Ja toll, der Fußgänger spart sich die 1,50 Euro für eine Kurzstrecke, weil es für 200 Meter nicht erforderlich ist (Bewegung soll ja angeblich gesund sein). Bei einem Zwangsabo (von angenommenen 50 Euro) müsste er diese Strecke aber 33 mal pro Monat nutzen, bevor es sich "lohnt".
Darum gehts doch auch gar nicht. Es geht darum, dass der Spaß schon genutzt werden wird...
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Beitrag von 146225 »

Lass gut sein, Johannes - manche Veränderungen der Welt überfordern ihn einfach, weil er nur in Lösungen denkt, die es schon gibt.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

JeDi @ 15 Nov 2012, 19:48 hat geschrieben:Darum gehts doch auch gar nicht. Es geht darum, dass der Spaß schon genutzt werden wird...
Denke mal darüber nach, dass es Menschen gibt, für die jedwede Nutzung eines Verkehrsmittels eben keinen "Spaß" bedeutet.

Wenn ich zehn Minuten auf einen Bus (oder eine anderes Verkehrsmittel) warten muss, aber in zehn Minuten zu Fuß am Ziel sein kann, erübrigt sich die Frage. Vor allem, wenn ich von der Bushaltestelle noch fünf Minuten laufen muss. Da ist mir ein "Zwangsabo" sch.... egal.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

WernerReloaded @ 15 Nov 2012, 19:42 hat geschrieben: Und wenn ich das mache, bzw. mal die U-Bahn nehme, sitz ich drin fest wegen einem Stromausfalls.
Also alle 20 Jahre.
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Beitrag von WernerReloaded »

Daniel Schuhmann @ 15 Nov 2012, 20:13 hat geschrieben: Also alle 20 Jahre.
Bin heute zum ersten mal mit der U-Bahn zur Arbeit gefahren. Und es war auch das letzte mal.
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Beitrag von 146225 »

WernerReloaded @ 15 Nov 2012, 20:32 hat geschrieben: Bin heute zum ersten mal mit der U-Bahn zur Arbeit gefahren. Und es war auch das letzte mal.
Wenn Du bei allem im Leben so konsequent bist, dürfte es zwischenzeitlich reichlich kompliziert sein.
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Beitrag von WernerReloaded »

146225 @ 15 Nov 2012, 20:36 hat geschrieben: Wenn Du bei allem im Leben so konsequent bist, dürfte es zwischenzeitlich reichlich kompliziert sein.
Ob die MVG was für den Stromausfall konnte oder nicht, aber gerade Werbung die U-Bahn statt das Auto oder Rad zu benutzen war es nicht.
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Beitrag von TramBahnFreak »

WernerReloaded @ 15 Nov 2012, 21:27 hat geschrieben: Ob die MVG was für den Stromausfall konnte oder nicht, aber gerade Werbung die U-Bahn statt das Auto oder Rad zu benutzen war es nicht.
Und weil heute früh die Lampe aus war, verteufeln wir die Erfindung der Glühbirne und nutzen nur noch Kerzen?
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Beitrag von Bayernlover »

TramBahnFreak @ 15 Nov 2012, 21:31 hat geschrieben: Und weil heute früh die Lampe aus war, verteufeln wir die Erfindung der Glühbirne und nutzen nur noch Kerzen?
An meinem Auto sind letztens im Abstand von wenigen Tagen beide Abblendlichtbirnen kaputt gegangen. Ich denke, ich werde es verschrotten müssen :lol:
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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