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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

GSIISp64b @ 16 Oct 2013, 14:20 hat geschrieben: Dass das doch gar nicht stört, wäre mir neu. Meines Wissens ist der Wirkungsgrad der Dampfkreisläufe in Wärmekraftwerken erbärmlich.
Der Punkt ist 90% des Stroms auf dem Planeten wird per Dampfkreislauf generiert, also ist es zumindest akzeptable. Bei Solarthermie hast Du den Vorteil das Du zwar das Kraftwerk entsprechend dimensionieren musst, aber der Treibstoff wird dir gratis geliefert.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Galaxy @ 16 Oct 2013, 14:07 hat geschrieben: Ich denke man kann schon relative gesichert sagen das je größer die "Erntefläche" ist desto geringer ist die wahrscheinlichkeit das man einen komplett Ausfall hat.
Kann man. Hilft aber nicht weiter, wenn die Ausfälle dann immer noch so wahrscheinlich sind, dass man Vorkehrungen dafür treffen muss, da die Erntefläche sich nicht beliebig vergrößern lässt.

Und wenn man schaut dass wir es noch nicht mal auf die Reihe bekommen Stromleitungen von Norddeutschland nach Süddeutschland zu bauen....
Vor allem wenn man noch Nord-Afrika hinzufügt. 
Was momentan ein sehr instabiles Gebiet ist, und deswegen für Investitionen nicht sehr geeignet....
GSIISp64b @ 16 Oct 2013, 14:09 hat geschrieben:Umwandlung von Wärme in elektrische Energie funktioniert m. W. aber nur mit katastrophal schlechten Wirkungsgraden.
Was im Fall der solarthermischen Stromerzeugung in der Wüste keine so große Rolle spielt. Hier gibt es genug Platz, entsprechende Anlagen zu bauen, und die Anlagen sind einfacher aufgebaut und damit günstiger als Photovoltaic. Daher spielt der Wirkungsgrad keine überragende Rolle - wenn ein Teil der einstrahlenden Sonnenenergie nicht genutzt wird, ist das hier nicht so wild. Über Brennspiegelsysteme kann man auch ausreichend hohe Temperaturen erzeugen. Mit entsprechenden Wärmespeichersystemen (die aber noch nicht ausreichend getestet sind, insbesondere bei den relativ günstigen Betonblockspeichern gibt es Zweifel an der Dauerfestigkeit) kann man außerdem die kalten Nächte nutzen, um die tagsüber gespeicherte Wärme in Strom umzuwandeln.

Problematisch ist bei dem Konzept allerdings, dass man auch größere Mengen Wasser braucht, die man in der Wüste auch erstmal irgendwo her bekommen muss.

Generell ist das ein vielversprechendes Konzept, das man auf jeden Fall weiter verfolgen sollte. Es sollte dringend, ggf. auch rein staatlich finanziert, eine entsprechende Versuchsanlage gebaut werden, statt hier in Deutschland mit Photovoltaic zu spielen.

Problematisch ist halt die politische Lage.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

GSIISp64b @ 16 Oct 2013, 13:49 hat geschrieben: Ha! Ich wusste, dass dieser Tag kommen würde und habe nur darauf gewartet, dass du diesen Fehler machst! Muahahaha!

Die Forensprache ist deutsch! :ph34r:

(Gesucht wäre übrigens Weißrussland.)
Was sagt der Duden:
Belarus
Eigenname - im amtlichen zwischenstaatlichen Schriftverkehr übliche Bezeichnung für: Weißrussland

Wenn man schon klugscheißen möchte, dann sollte man seine These vorher überprüfen.
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Beitrag von vuxi »

Boris Merath @ 16 Oct 2013, 14:36 hat geschrieben: Was im Fall der solarthermischen Stromerzeugung in der Wüste keine so große Rolle spielt. Hier gibt es genug Platz, entsprechende Anlagen zu bauen, und die Anlagen sind einfacher aufgebaut und damit günstiger als Photovoltaic. Daher spielt der Wirkungsgrad keine überragende Rolle - wenn ein Teil der einstrahlenden Sonnenenergie nicht genutzt wird, ist das hier nicht so wild. Über Brennspiegelsysteme kann man auch ausreichend hohe Temperaturen erzeugen. Mit entsprechenden Wärmespeichersystemen (die aber noch nicht ausreichend getestet sind, insbesondere bei den relativ günstigen Betonblockspeichern gibt es Zweifel an der Dauerfestigkeit) kann man außerdem die kalten Nächte nutzen, um die tagsüber gespeicherte Wärme in Strom umzuwandeln.

Problematisch ist bei dem Konzept allerdings, dass man auch größere Mengen Wasser braucht, die man in der Wüste auch erstmal irgendwo her bekommen muss.

Generell ist das ein vielversprechendes Konzept, das man auf jeden Fall weiter verfolgen sollte. Es sollte dringend, ggf. auch rein staatlich finanziert, eine entsprechende Versuchsanlage gebaut werden, statt hier in Deutschland mit Photovoltaic zu spielen.

Problematisch ist halt die politische Lage.
Wenn ich mich recht entsinne, dann ist PV inzwischen sogar billiger und einer der großen Investoren in den USA hat seine Projekte schon umgestellt. Woher die Helden in der Wüste das Kühlwasser hätten nehmen wollen frage ich mich eh immer noch. Oder wollte man da auf Luftkühlung gehen.
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Beitrag von Iarn »

Ein Vorteil von PV ist, dass ein weiterer Preisverfall absehbar ist, das heißt man kann Großprojekte planen ohne eine positive Preiseskalation (vulgo: alles wird teurer) rein rechnen zu müssen.
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Beitrag von Boris Merath »

Photovoltaic löst aber kein Speicherproblem. Solarthermische Anlagen können mit Wärmespeichern arbeiten.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Iarn »

Wobei nur die exotische Bauformen unter den PT Anlagen die Wärme halbwegs sinnvoll speichern würden.

Und bevor wir uns zu sehr mit unsereren Strom speichern rumschlagen, sollten wir über legen, ob PV Anlagen für Entwicklungsländer nicht mehr bringen würden als hier auf 100% Ökostrom zu kommen.
Mit den Milliarden die die sogenannte Energiewende hierzulande kostet hätte man einige in Äquatornähe veranstalten können, was dem Klima mehr bringt.
Verspricht natürlich nicht den grünen Vorzeigebürger das gleiche Gutmenschen Gefühl wie die PV Anlage auf seinem Dach.

Mittelfristig sehe ich die besten Perspektiven in Methan Synthese. Man könnte auch gleich Staat HGÜ Leitungen eine Gaspipeline aus der Sahelzone zu uns rüberlegen.
Aber erst wäre es mal sinnvoller, wenn man vor Ort nicht Öl verfeuert um Strom zu gewinnen.
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 16 Oct 2013, 15:38 hat geschrieben: Wobei nur die exotische den PT Anlagen die Wärme halbwegs sinnvoll speichern würden.
Diesen Satz verstehe ich nicht?
Und bevor wir uns zu sehr mit unsereren Strom speichern rumschlagen, sollten wir über legen, ob PV Anlagen für Entwicklungsländer nicht mehr bringen würden als hier auf 100% Ökostrom zu kommen.
Mit den Milliarden die die sogenannte Energiewende hierzulande kostet hätte man einige in Äquatornähe veranstalten können, was dem Klima mehr bringt.
Verspricht natürlich nicht den grünen Vorzeigebürger das gleiche Gutmenschen Gefühl wie die PV Anlage auf seinem Dach.
Absolute Zustimmung, habe ich hier auch schon öfteg geschrieben - geht aber glaube ich in dem Rest der Diskussion etwas unter... Vor allem wäre das gleichzeitig ein großer Vorteil für die Umwelt und gleichzeitig auch noch wichtige Entwicklungshilfe.
Mittelfristig sehe ich die besten Perspektiven in Methan Synthese.
Aber eben nur wenn die Forschung es schafft das ganze bezahlbar zu machen. Deswegen: Mehr Gelder für die Forschung, dafür lieber ein paar Windräder weniger bauen.
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Beitrag von Entenfang »

wer das bezahlt - wir momentan, unsere Kinder mit ihrem Vermögen, unsere Enkel mit ihrem Leben. Aber genau das ist das Problem. Die aktuelle Energiewende spielt, weil man keine Konzepte hat vor allem dem schlimmsten Übel in die Hände. Und das sind derzeit Kohlekraftwerke die völlig ungeniert billigst Strom produzieren dürfen und damit alle sinnvolleren konventionellen Kraftwerke verdrängen wärend die Politik vom Märchen der 100% erneuerbaren träumt.
Welche sinnvolleren konventionellen Kraftwerke genau meinst du? :huh:
Das wäre z.B. Italien oder Afrika.
In Nordafrika wird wohl derzeit keiner investieren wollen. Natürlich kann 100% Erneuerbar nur großflächig funktionieren, aber wenn niemand damit anfängt, wird es keine Energiewende geben.
Aja. Hochöfen die 24h in Betrieb sein müssen arbeiten nachts nicht, BMW fährt keinen Schichtbetrieb, die Verkehrsbetriebe fahren auch nachts nicht, schon gar keine Güter, Straßenbeleuchtung gibt es nicht
Ich habe nie behauptet, dass man nachts keinen Strom brauchen würde. Aber weniger als tagsüber und darauf kommt es an, da die Solarzellen nachts nichts produzieren.
In Glas eingießen -> Stahlfass -> Mariannengraben.
Wikipedia sagt dazu:
Radioaktive Abfälle konnten legal im Meer verklappt werden, bis diese Vorgehensweise zumindest für Feststoffe 1994 von der International Maritime Organisation (IMO) verboten wurde.
Ganz zu schweigen vom Transportaufwand.
Offensichtlich hältst du die Menschheit für völlig verblödet, glaubst aber dann trotzdem irgendwelchen Fantasien, dass 100% EE in Deutschland ohne Probleme möglich wäre.
Habe ich beides nie behauptet.
Aber verrate mir doch bitte mal kurz, wie Du mit Wasserkraft bei vollständigem Ausfall von Wind und Sonne den gesamten Energiebedarf decken willst?
Also dass europaweit nirgendwo weder Wind weht noch Sonne scheint, wird wohl nicht vorkommen.
Mal davon abgesehen - über welche Übertragungsnetze willst Du denn die Energie aus dem Ausland nach Deutschland bringen, wenn in Deutschland kein Wind weht, dafür aber in Spanien die Sonne scheint? Du wolltest doch darauf verzichten, weil man das bei lokalen Kleinanlagen eh nicht braucht?
Wenn das so rübergekommen ist, entschuldige ich mich dafür. Ich bin keinesfalls gegen den Ausbau der Stromleitungen. Natürlich gehört das zur Energiewende dazu und der Ausbau wird auch kommmen (müssen). Dass es lokal vorkommen kann, dass die Erneuerbaren ausfallen, will ich auch nicht bestreiten und dann braucht man auch die Netze.
Um das zu beurteilen sollte man nicht zwei Tage am Meer Urlaub machen, sondern sich die passenden Diagramme anschauen.
Hast du eins, das beweist, dass an der Nordsee nicht viel Wind weht? Das würde ich wirklich gerne sehen.
Was für Auswirkungen ein massiver Ausbau der Windparks auf das Klima hat, ist auch noch so eine Frage. Was für Auswirkungen sie auf die Vogelwelt haben, ist dagegen bekannt.
Wie ich bereits sagte, jede Erzeugung von Energie hat Auswirkungen. Wir wissen aber schon ziemlich gut, welche Auswirkungen Atomkraft haben kann. Was genau der Ausstoß von zu viel Treibhausgasen verursacht, wissen wir dagegen noch nicht so genau.

Edit: Zum Ausbau in Äquatornähe:
Kein Industrieland wird wohl Milliarden in ein Projekt investieren, von dem es überhaupt keine Vorteile hat. Abgesehen davon könnte ich mir vorstellen, dass die Stromnetze dort auch nicht so wahnsinnig gut sind, um den Strom dann außerhalb der Wüsten zu verteilen, wo er gebraucht wird. Aber sinnvoller wäre es natürlich, da stimme ich absolut zu. Ich war auch reichlich entsetzt, als ich in Dubai vergeblich nach Solarzellen gesucht habe, obwohl man meinen könnte, die hätten das Geld für solche Projekte übrig.
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Beitrag von Boris Merath »

Entenfang @ 16 Oct 2013, 15:51 hat geschrieben: Also dass europaweit nirgendwo weder Wind weht noch Sonne scheint, wird wohl nicht vorkommen.
Warum?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Entenfang »

Boris Merath @ 16 Oct 2013, 15:53 hat geschrieben: Warum?
Es gibt immer eine kleine Wahrscheinlichkeit, aber auch im heutigen Stromnetz kann es zu Ausfällen kommen (hatten wir doch in München) oder zu Katastrophen in KKW. Hundertprozentig aussschließen kann man es nie.
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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 16 Oct 2013, 15:50 hat geschrieben: Diesen Satz verstehe ich nicht?
Ich habe die beiden fehlenden Wörter ergänzt.
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 16 Oct 2013, 16:05 hat geschrieben: Ich habe die beiden fehlenden Wörter ergänzt.
Ah :-)

Ja, exotisch schon, was daran liegt, dass das Gebiet noch Gegenstand der aktuellen Forschung und noch nicht serienreif ist. Deswegen wäre eine große Testanlage ja auch so wichtig gewesen, u.a. um verschiedene Arten der Wärmespeicher im Dauertest zu erproben.
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Beitrag von vuxi »

Entenfang @ 16 Oct 2013, 15:57 hat geschrieben: Es gibt immer eine kleine Wahrscheinlichkeit, aber auch im heutigen Stromnetz kann es zu Ausfällen kommen (hatten wir doch in München) oder zu Katastrophen in KKW. Hundertprozentig aussschließen kann man es nie.
Das sind Ausfälle aufgrund von irgendwelchen Schäden am Netz (Bagger vs Kabel, Trafobrand, sonstwas) mit lokalen Auswirkungen. Wenn zu wenig/zuviel Strom im Netz ist, dann bricht es komplett zusammen und zwar im Zweifelsfall europaweit.
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Beitrag von vuxi »

Entenfang @ 16 Oct 2013, 15:51 hat geschrieben:Wikipedia sagt dazu: .....
Dann eben ein tiefes Loch an Land. Das ändert nichts daran, dass 100 Jahre kein Zeitraum sind, den man geologisch nicht überblicken kann. In dem Fall muss es ja kein Salzstock sein, sondern im Zweifel ein Loch im Granit, der sich seit 100 Millionen Jahren nicht mehr bewegt hat. Und selbst wenn das Zeug undicht wird, ist es nach 100 Jahren wieder weg. Das kann man von chemischen Abfällen für die es Lager gibt nicht behaupten.

Entenfang @ 16 Oct 2013, 15:51 hat geschrieben: Ganz zu schweigen vom Transportaufwand.
Ja furchtbar. Ein paar hundert tausend Tonnen. Da müsste man ja glatt einen Frachter ein paar mal fahren lassen oder ein paar Güterzüge. Weisst du eigentlich um welche Mengen es hier geht ? Wenn nein dann informier dich mal und blubber nicht andauernd irgendeinen Mist daher. Die Menschheit verschifft ganze Bohrinseln um die halbe Welt. Da werden ein paar tausend Fässer sicherlich ein Problem darstellen.
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Beitrag von Entenfang »

Bevor du mir unterstellst, ich würde Mist daherreden, einfach mal gesunden Menschenverstand einsetzen. Wo liegt der kleine Unterschied zwischen einer beliebigen Containerfracht und einem Transport von Atommüll? Achja, der ist ja gefährlich. Man bedenke den Aufwand für die Castortransporte wegen den "paar Fässern"
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Beitrag von Boris Merath »

Entenfang @ 16 Oct 2013, 16:37 hat geschrieben: Man bedenke den Aufwand für die Castortransporte wegen den "paar Fässern"
Ein Castor ist etwas völlig anderes als radioaktiver Schrott. Das kann man nicht mal annähernd vergleichen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von vuxi »

Entenfang @ 16 Oct 2013, 16:37 hat geschrieben: Bevor du mir unterstellst, ich würde Mist daherreden, einfach mal gesunden Menschenverstand einsetzen. Wo liegt der kleine Unterschied zwischen einer beliebigen Containerfracht und einem Transport von Atommüll? Achja, der ist ja gefährlich. Man bedenke den Aufwand für die Castortransporte wegen den "paar Fässern"
Das Zeug in Castoren sind die alten Brennstäbe die aus gutem Grund so dick verpackt werden. So einen Aufwand muss man beim größten Teil des Abfalls nicht treiben. Es gibt durchaus Atommüll, den man mit den Händen anfassen kann und sie danach nicht abfallen. Sonst würde ich hier nicht schreiben.

Zudem. In Deutschland fallen pro Jahr etwa 500 Tonnen an hochradioaktivem Material aus den KKW an. Ein Castor packt 10 Tonnen. Braucht man also 50 Behälter. Das ist wenn man sich nicht mit Demonstranten prügeln müsste mit ein paar Zügen schaffbar.
Boris Merath @ 16 Oct 2013, 16:53 hat geschrieben:Ein Castor ist etwas völlig anderes als radioaktiver Schrott. Das kann man nicht mal annähernd vergleichen.
In Deutschland herrscht leider die Meinung vor, dass jegliche Strahlung einen sofort umbringt und die Umwelt auf Jahrmillionen großflächig zerstört. Gott sei dank ist dem nicht so.
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Beitrag von Galaxy »

Boris Merath @ 16 Oct 2013, 14:36 hat geschrieben:Kann man. Hilft aber nicht weiter, wenn die Ausfälle dann immer noch so wahrscheinlich sind, dass man Vorkehrungen dafür treffen muss, da die Erntefläche sich nicht beliebig vergrößern lässt.

Und wenn man schaut dass wir es noch nicht mal auf die Reihe bekommen Stromleitungen von Norddeutschland nach Süddeutschland zu bauen....
Zumindest aus technischer Sicht dürfte das kein all zu großes Problem mehr darstellen mit den 800kV (bald 1000kV) Stromleitungen die es in China gibt. Die damit verbundenen politischen Probleme sind natürlich schwierig in den Griff zu bekommen.
Was momentan ein sehr instabiles Gebiet ist, und deswegen für Investitionen nicht sehr geeignet....
Ja, in der Tat. Ich nehme an das ist mit ein Grund warum Desertec tot ist.
Was im Fall der solarthermischen Stromerzeugung in der Wüste keine so große Rolle spielt. Hier gibt es genug Platz, entsprechende Anlagen zu bauen, und die Anlagen sind einfacher aufgebaut und damit günstiger als Photovoltaic. Daher spielt der Wirkungsgrad keine überragende Rolle - wenn ein Teil der einstrahlenden Sonnenenergie nicht genutzt wird, ist das hier nicht so wild. Über Brennspiegelsysteme kann man auch ausreichend hohe Temperaturen erzeugen. Mit entsprechenden Wärmespeichersystemen (die aber noch nicht ausreichend getestet sind, insbesondere bei den relativ günstigen Betonblockspeichern gibt es Zweifel an der Dauerfestigkeit) kann man außerdem die kalten Nächte nutzen, um die tagsüber gespeicherte Wärme in Strom umzuwandeln.

Problematisch ist bei dem Konzept allerdings, dass man auch größere Mengen Wasser braucht, die man in der Wüste auch erstmal irgendwo her bekommen muss.

Generell ist das ein vielversprechendes Konzept, das man auf jeden Fall weiter verfolgen sollte. Es sollte dringend, ggf. auch rein staatlich finanziert, eine entsprechende Versuchsanlage gebaut werden, statt hier in Deutschland mit Photovoltaic zu spielen.

Es gibt in Spanien ein Solarthermischeskraftwerk das einen Teil der Wärme in Salz speichert um damit nachts Strom (angeblich haben die reserven für 15 Stunden wenn der Salzspeicher voll ist) zu erzeugen und am Netz ist.

http://en.wikipedia.org/wiki/Gemasolar_The...ermosolar_Plant


In den USA gibt es mehrere solarthermische Kraftwerke die nachts Dampf für die Turbinen mit Erdgas erzeugen. Keine Endlösung, aber als Übergang brauchbar.
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Beitrag von Boris Merath »

Salz ist aufwendig, mit Desertec waren u.a. Verusche mit verschiedenen Betonblöcken geplant...
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von vuxi »

Boris Merath @ 16 Oct 2013, 17:18 hat geschrieben: Salz ist aufwendig, mit Desertec waren u.a. Verusche mit verschiedenen Betonblöcken geplant...
Könnte man da nicht gleich auch den Boden vor Ort nehmen. Die Wärmeleitfähigkeit von Gestein/Erde ist ja nicht so groß. Könnte halt billiger sein als in der Wüste Unmengen Beton anzurühren.
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Beitrag von Fichtenmoped »

vuxi @ 16 Oct 2013, 13:09 hat geschrieben: In Glas eingießen -> Stahlfass -> Mariannengraben. Wenns zu teuer ist, dann lass das Fass weg. In 100 Jahren verändert sich das Glas unter Garantie nicht. Offensichtlich hältst du die Menschheit für völlig verblödet, glaubst aber dann trotzdem irgendwelchen Fantasien, dass 100% EE in Deutschland ohne Probleme möglich wäre.
Glückwunsch... Das verklappt schon!

http://de.wikipedia.org/wiki/Altlasten_in_den_Meeren
...
Radioaktive Abfälle konnten legal im Meer verklappt werden, bis diese Vorgehensweise zumindest für Feststoffe 1994 von der International Maritime Organisation (IMO) verboten wurde. Sämtliche Atommüll-produzierenden Länder hatten bis dahin in weniger als 50 Jahren wesentlich mehr als 100.000 Tonnen radioaktiven Abfall im Meer versenkt.
...
Edit: Kam schon.

Dummerweise sind die Ideen von Gestern der Müll von Heute. Bereits JETZT hat man in einigen Gebieten ein massives Problem mit Atommüll im Meer. Denn hier gilt immer noch: Aus den Augen - aus dem Sinn!

Realistisch betrachtet...
- liegt die Wahrscheinlichkeit eines Supergaus bei 1x je 10 - 20 Jahre, je nachdem wie man Fukushima rechnet. Rechnet man mit 1x Gau, dann sind wir bei 20 Jahren, rechnet man mit 4x dann sind wir bei 10 Jahren. http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/art...s-20-Jahre.html
- bereits jetzt gibt es eine Unterversorgung mit Uran(der Bedarf an Uran wird zur Zeit noch durch Abrüstung von atomaren Waffen gedeckt!)
- der "Peak Uran" wird ca. 2015 erwartet.
- Öl und Kohle sind zu wertvoll, um nur verfeuert zu werden
- "Peak Oil" ist immer noch realistisch, denn die Hoffnung auf Fracking und dem damit verbundenem Ölförderboom ähneln eher einem Pyramidenspiel
- langfristig müssen wir so oder so zu 100% "Erneuerbare Energie" kommen

Hier noch ein Link zu einer Bundeswehrstudie zum Thema "Peak Oil": http://peak-oil.com/download/Peak%20Oil.%2...%2011082010.pdf

Edit2.0: Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass Atomkraftwerke zwar wunderbar Wärme, Strom und Strahlung erzeugen können. Aber dummerweise ändert es nix an den Problemen der Speicherung. Für den Frachtverkehr braucht man trotzdem einen Treibstoff (egal ob flüssig, fest oder gasförmig!) - und da sind Kohlenwasserstoffe ideal. Und die chemische Industrie benötigt ebenfalls Kohlenwasserstoffe. Und genau dies kann ein Atomkraftwerk trotzdem nicht liefern. Klar, mit Hilfe der von Atomkraftwerken bereitgestellten Energie kann man aus CO2 und Wasser auch Kohlenwasserstoffe herstellen.

Aber warum eine Technologie benutzen, die einige Probleme schafft? Der Atommüll ist nicht ohne weiteres versteckbar. (Außerdem KÖNNTE der Atommüll in einigen Jahren auch ein Rohstoff sein...) Und sicher? Schön, wenn man sieht, wie viele Fehler Menschen in verschiedenen Berufen machen...
Tschernobyl war Fehlverhalten der Anlagenbesatzung, Three Mile Island ebenfalls... In Lucens, im KKW Enrico Fermi waren es technische Probleme. In Bohunice waren es Fehler bei der Beschickung des Reaktors. Und Fukushima hat schon das Erdbeben die Reaktoren zu Klump geschlagen und nicht erst der Tsunami - egal, es war falsch geplant worden! Letztendlich kann der kleinste Fehler zu massiven Problemen führen.
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von vuxi »

Fichtenmoped @ 16 Oct 2013, 17:55 hat geschrieben:- bereits jetzt gibt es eine Unterversorgung mit Uran(der Bedarf an Uran wird zur Zeit noch durch Abrüstung von atomaren Waffen gedeckt!)
- der "Peak Uran" wird ca. 2015 erwartet.
Nur durch Wiederholung wird das auch nicht war. Im Meerwasser sind 4 Milliarden Tonnen Uran gelöst, die zu einem Preis gefördert werden könnten, der den Strompreis um etwa 1ct/kWh erhöhen würde. Also ungefähr genau so stark wie die EEG-Erhöhung von gestern. Zudem gibt es Wiederaufarbeitung und Uran ist nicht der einzige Brennstoff. Thorium eignet sich ebenso und ist noch häufiger als Uran.
Fichtenmoped @ 16 Oct 2013, 17:55 hat geschrieben:Und Fukushima hat schon das Erdbeben die Reaktoren zu Klump geschlagen und nicht erst der Tsunami - egal, es war falsch geplant worden! Letztendlich kann der kleinste Fehler zu massiven Problemen führen.
Die Notkühlung hat bis zum Tsunami funktioniert. Für was anderes hätte ich gerne eine Quelle. Den fehlenden Schutzwall haben mehrere Organisationen vorher bemängelt. Ich finde es übrigens sehr amüsant wie die Katastrophe in Japan immerzu auf die Reaktoren reduziert wird. Die aktuellen Schätzungen gehen davon aus, dass es 100 bis 1000 zusätzliche Krebsfälle geben wird. Im Vergleich zu den wahrscheinlich 15-20000 Toten durch den Tsunami also recht wenig.
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Beitrag von JeDi »

vuxi @ 16 Oct 2013, 19:54 hat geschrieben: Ich finde es übrigens sehr amüsant wie die Katastrophe in Japan immerzu auf die Reaktoren reduziert wird. Die aktuellen Schätzungen gehen davon aus, dass es 100 bis 1000 zusätzliche Krebsfälle geben wird. Im Vergleich zu den wahrscheinlich 15-20000 Toten durch den Tsunami also recht wenig.
Nun - könnte daran liegen, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Tsunami in der deutschen Bucht ungleich niedriger ist, als die eines nuklearen Störfalls, der uns betrifft.
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JeDi @ 16 Oct 2013, 19:59 hat geschrieben: Nun - könnte daran liegen, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Tsunami in der deutschen Bucht ungleich niedriger ist, als die eines nuklearen Störfalls, der uns betrifft.
Die Gefahr, dass ein deutsches Kernkraftwerk von einem Erdbeben dieser Stärke samt Tsunami getroffen wird ist ebenso klein.
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Beitrag von Fichtenmoped »

vuxi @ 16 Oct 2013, 19:54 hat geschrieben:
Fichtenmoped @ 16 Oct 2013, 17:55 hat geschrieben:- bereits jetzt gibt es eine Unterversorgung mit Uran(der Bedarf an Uran wird zur Zeit noch durch Abrüstung von atomaren Waffen gedeckt!)
- der "Peak Uran" wird ca. 2015 erwartet.
Nur durch Wiederholung wird das auch nicht war. Im Meerwasser sind 4 Milliarden Tonnen Uran gelöst, die zu einem Preis gefördert werden könnten, der den Strompreis um etwa 1ct/kWh erhöhen würde. Also ungefähr genau so stark wie die EEG-Erhöhung von gestern. Zudem gibt es Wiederaufarbeitung und Uran ist nicht der einzige Brennstoff. Thorium eignet sich ebenso und ist noch häufiger als Uran.


Die Notkühlung hat bis zum Tsunami funktioniert. Für was anderes hätte ich gerne eine Quelle. Den fehlenden Schutzwall haben mehrere Organisationen vorher bemängelt. Ich finde es übrigens sehr amüsant wie die Katastrophe in Japan immerzu auf die Reaktoren reduziert wird. Die aktuellen Schätzungen gehen davon aus, dass es 100 bis 1000 zusätzliche Krebsfälle geben wird. Im Vergleich zu den wahrscheinlich 15-20000 Toten durch den Tsunami also recht wenig.
Jetzt filtere mal das Meerwasser... Wir reden hier von einem Urangehalt von 3,3mg/Kubikmeter. Um nur EIN Kilogramm Uran zu bekommen, darfst Du knapp 300.000Kubikmeter Wasser behandeln. Das sind 100 Olympische Schwimmbecken. Dummerweise hast Du jetzt ein Kilogramm Metall (bei unrealistischer Ausbeute von 100%!), davon kannst Du aber nur 0,7% überhaupt nutzen, den Uran besteht zu 99,27% aus U238 und das ist für Kernreaktoren nicht nutzbar. Du kannst zwar Plutonium erbrüten, aber da dürften einige Staaten ein enormes Interesse haben, dass Du dies nicht nutzen kannst.

Konzentrieren wir uns jetzt auf das U235, was man in zivilen Reaktoren braucht. Hier brauchen wir aber einen Gehalt von 3 - 4%, also brauchst Du neben entsprechend mehr Meerwasser auch entsprechende technische Einrichtungen. (Ultrazentrifugen...) Eben die fünffache Menge an Meerwasser, also die Hälfte der Cheopspyramide. Für EIN Kilo niedrig angereichertes Uran...

Und mit diesem Kilo kommst Du nicht weit. Für den Füllung eines Reaktors (Areva EPR, das beste was aktuell in der EU erhältlich ist...) brauchst Du ca. 170 Tonnen, davon wird jedes Jahr ca. 1/3 der Menge ersetzt. Also benötigst Du hier eine Wassermenge von 255.000.000.000Kubikmetern für die Grundfüllung und jedes Jahr nochmals 85.000.000.000Kubikmeter zum ersetzen der abgebrannten Brennelemente.

Das sind enorme Wassermengen... Wir reden hier für EINEN Reaktor eine jährliche Filterung von 85 Kubikkilometern - das entspricht ca. dem Rauminhalt des Genfer Sees. Für die Grundfüllung darfst Du ein Volumen durch Deine Anlage pumpen, was mehr als dem FÜNFFACHEN des Bodensees (48Kubikkilometern!) entspricht.

Und da soll der Strompreis "nur" um 1ct/kWh steigen?!

Klar, es gibt Wiederverarbeitung und andere Elemente. Nur sind die in der Nutzung nicht gerade einfacher, teilweise braucht man Flüssigmetallreaktoren oder andere Spielerreien.

Edit: Und wegen der "Sicherheit" deutscher Anlagen... Das Problem ist die Nachzerfallswärme, die Fukushima das Genick gebrochen hat. (Hätte der Wind damals ungünstig - sprich in der zweithäufigsten Windrichtung - gestanden, dann hätte es Tokio erwischt. Alles in allem: Glück!)
Und hier wird es ekelig, denn ein "Station Blackout" kann auch in Deutschland vorkommen. Wenn man die Nachzerfallswärme nicht abführt, hat man statt eines AKW eine Fabrik zur Produktion von Corium.
Und dazu braucht man Strom. Da das AKW heruntergefahren wurde, produziert es keinen eigenen Strom und nimmt den aus dem Stromnetz. (Bis zu 10% seiner Nennleistung!) Und wenn das Stromnetz ausfällt, dann brauchst Du eine eigene Energieversorgung. In einem deutschen AKW sind bei einem routinemäßigen Probelauf von vier Notstromaggregaten drei nicht angesprungen und konnten auch nicht in Betrieb gesetzt werden. Tolle Zuverlässigkeit...
Du kannst Dir vorstellen, wie den Technikern in Fukushima damals der Arsch auf Grundeis gegangen ist...

Edit2.0: http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik...n-a-762868.html
Die Aussage erhärtet einen Verdacht, den Experten schon bald nach der Katastrophe äußerten: Der Schaden an Reaktor 1 ist nicht erst mit dem Ausfall der Kühlung nach dem Tsunami entstanden, sondern bereits mit dem Erdbeben. Die Atomanlage hätte den Erschütterungen nicht standgehalten.
Da Japan nun mal öfter als Deutschland von Erdbeben und Tsunamis erschüttert wird, sollte man nun mal davon ausgehen dass die Japaner entsprechende Vorkehrungen getroffen haben. Vor allem, weil an der Stelle schon höher Tsunamis nachgewiesen wurden und die Stärke des Erdbeben in Fukushima durch die Entfernung vom Epizentrum bedeutend abgeschwächt war...

Edit3.0: http://de.wikipedia.org/wiki/Areva_EPR
Der EPR ist der größte Kernreaktor-Typ des französischen Nuklearkonzerns Areva. Früher als European Pressurized Water Reactor vermarktet, ist die Abkürzung EPR heute ein eigenständiger Markenname, die Langform wird kaum noch verwendet. In den Vereinigten Staaten wird die Anlage auch als Evolutionary Power Reactor vermarktet.
...
Die Brennelemente im Reaktorkern setzen durch die Kernspaltung Wärme frei und sind in rechteckigen Bündeln zusammengefasst. Insgesamt befinden sich im Reaktordruckbehälter 241 Brennstoffbündel, von denen jedes aus 17 × 17 Brennstäben besteht. Die Bündel enthalten somit 265 Brennstäbe, und besitzen eine Länge von 4,8 Meter, eine Kantenlänge von 213,5 mm und eine Masse von 735 kg.
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von GSIISp64b »

Man könnte den Generator doch auch einfach mit einem Elektromotor antreiben, der aus 9V-Blockbatterien gespeist wird Das ist vermutlich. ähnlich sinnvoll.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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Beitrag von 146225 »

Ich kann eines nur wiederholen, und das ist leider nicht wegzudenken: Wenn auch nur die geringste Wahrscheinlichkeit besteht, dass etwas passieren könnte, dann wird das auch irgendwann passieren, aus welchen unwahrscheinlichen Gründen auch immer. So betrachtet ist ein richtig heftiger GAU in einem mitteleuropäischen KKW, der uns massive Schäden beschert, nur eine Frage der Zeit. Und wenn es dann geschehen ist und die massiven Schäden mit Langzeitwirkung (endlich) da sind, sieht man von den Befürwortern dieser sauberen und sicheren Technologie wieder niemanden bei den Aufräumarbeiten - das kann dann die örtliche Feuerwehr übernehmen. Na, ich danke. Man muss nicht alles gut finden, was im Energiebereich so passiert, aber diese Büchse der Pandora gehört für ewig wieder verschlossen - so schnell als möglich. Überall.
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Beitrag von JeDi »

vuxi @ 16 Oct 2013, 20:03 hat geschrieben: Die Gefahr, dass ein deutsches Kernkraftwerk von einem Erdbeben dieser Stärke samt Tsunami getroffen wird ist ebenso klein.
Die Gefahr eines nuklearen Zwischenfalls (ob in einem AKW oder sonstwo) aber nicht. Da ist die Art des Zwischenfalls, der zum GAU führt auch schon egal. Wie du in der Nord- oder Ostsee einen ähnlich verheerenden Tsunami bekommen willst, müsstest du aber noch erklären - und Sturmfluten sind damit nur bedingt vergleichbar, da diese eher nicht plötzlich auftreten.
vuxi
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Beitrag von vuxi »

Wir werden sehen. Fragt sich wo der Strom dann herkommt. Bei der Energiewende sehe (nicht nur ich) schwarz aus technischen und finanziellen Gründen, Atomkraft will keiner und Kohle ruiniert das Klima.
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