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Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

vuxi @ 16 Oct 2013, 21:36 hat geschrieben: Wir werden sehen. Fragt sich wo der Strom dann herkommt. Bei der Energiewende sehe (nicht nur ich) schwarz aus technischen und finanziellen Gründen, Atomkraft will keiner und Kohle ruiniert das Klima.
Eben... Das Problem: Großkraftwerke brauchen Zeit. Die sind auf Laufzeiten um die 40 Jahre ausgelegt.
Bis die geplant, genehmigt und gebaut sind, vergeht auch Zeit. Sagen wir mal 10 Jahre. Also wird ein heute geplantes Großkraftwerk in frühestens 50Jahren vom Netz gehen. Da sind die meisten Nutzer hier im Forum entweder in Rente oder schon unter der Erde.

Also muss man entsprechend vorausplanen. Und da wird es schwierig, denn man muss entsprechende stabile Rahmenbedingungen schaffen. Ein Hüh-Hott wie es unsere Regierungen gemacht haben, ist da sehr schädlich...
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Beitrag von JeDi »

vuxi @ 16 Oct 2013, 21:36 hat geschrieben: Wir werden sehen.
Hoffentlich nicht. Weder das eine, noch das andere.
Electron
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Beitrag von Electron »

Was Fukushima betreffend einfach tragisch ist - man hat über die Tsunamiauftrittswahrscheinlichkeit bescheid gewusst, es aber beim Bau der Anlage nicht berücksichtigt.
Foliensatz VGB Powertech siehe Folie 31ff.
Beim Ergebnis, dass mit den vorliegenden Daten seit 500 Jahren im Mittel alle 30 Jahre japanweit und ca alle 100 Jahre auf einen eingegrenzteren Raum ein Tsunami mit entsprechender Welle über die Küste rauscht, sollte man davon ausgehen, dass das im Laufe der Anlagenbetriebszeit gar nicht so unwahrscheinlich ist. Dass die USA das aber auch nicht viel besser machen, sieht man , wenn man mal nachsieht, wo z. B die Anlagen Diablo Canyon oder San Onofre (mittlerweile wegen technischem Eigentor stillgelegt) stehen...
Damals (1967) wurde eben in Fukushima begonnen, ein US-Siedewasserreaktordesign in Lizenz dort hinzuklatschen ohne es an die Rahmenbedingungen des Standorts anzupassen bzw darüber nachzudenken. Weltweit werkeln an anderen Standorten noch einige sehr bauähnliche Anlagen mehr oder weniger unauffällig vor sich hin, auch wenn dieses Anlagendesign, besonders das MarkI-Containment nun wirklich nicht die Höhe der Entwicklung darstellen (diese sind auch gar nicht so weit entfernt, wie man meint, z.B. Mühleberg,CH oder Santa Maria de Garona, E, mittlerweile stillgelegt).

Und was hierzulande passiert, wenn Baugenehmigung und Ausführung nicht zusammenpassen, sieht man z. B. in Mülheim-Kärlich, diese Anlage ist ja nur kurz über den Probebetrieb hinaus in Betrieb gewesen.

Zum Station Blackout - ich vertrete immer noch die Meinung, dass es nicht das schlechteste wäre, in die Jahre gekommene Anlagen abzuschalten und durch Anlagentypen wie den ESBWR oder den SWR1000 zu ersetzen, da diese aufgrund der Verwendung von hauptsächlich passiven Sicherheitsmaßnahmen auch in diesem Fall zumindest noch gut 3 Tage "durchhalten" bevor's kritisch wird. (aber das wird hierzulande so schnell ja nicht passieren..) Der EPR, der ja momentan mehrfach gebaut wird, ist dahingehend halt auch wieder sehr abhängig von der Stromversorgung und hat auch das Station-Blackout-Problem in aller Schärfe.
Und nochmal, der Ausbau von regenerativen Energien und die Forschung in Energiespeicherung und intelligente Netze sehe ich als äußerst wichtig an, aber irgendwo muß bis dahin die Energie herkommen, und da halte ich die Kernenergie vom Brennstoffeinsatz her doch noch effizienter und besser, als fossile Brennstoffe zu verfeuern. Zumal zumindest die (theoretische) Möglichkeit besteht, aus den abgebrannten Brennelementen auf verschiedenen Wegen nochmal Energie zu erzeugen (was hier und heute aber auch keiner will). Einmal verfeuerte Kohle oder Öl ist weg.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Electron @ 16 Oct 2013, 21:47 hat geschrieben: Zumal zumindest die (theoretische) Möglichkeit besteht, aus den abgebrannten Brennelementen auf verschiedenen Wegen nochmal Energie zu erzeugen (was hier und heute aber auch keiner will).
Was gleich doppelt interessant ist, weil durch die "Entnahme" weiterer Energie die Chance besteht, den Atommüll wesentlich ungefährlicher zu machen, und damit die Lagerungsfrage deutlich zu entschärfen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von GSIISp64b »

Wenn wir jetzt mit theoretischen Möglichkeiten argumentieren, brauchen wir aber keine AKWs mehr - weil theoretisch kann ich auch das Problem der mangelnden Grundlastfähigkeit von Windrädern lösen.
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Beitrag von 146225 »

Boris Merath @ 16 Oct 2013, 21:59 hat geschrieben: Was gleich doppelt interessant ist, weil durch die "Entnahme" weiterer Energie die Chance besteht, den Atommüll wesentlich ungefährlicher zu machen, und damit die Lagerungsfrage deutlich zu entschärfen.
Oh natürlich. Damit auch die nächsten Generationen unbeschwert unter dem Damoklesschwert eines schweren Atomunfalles weiterleben können. Staatlich subventioniert, versteht sich.
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Beitrag von Electron »

Naja, so theoretisch ist das ja nicht mal
- Wiederaufarbeitung (Trennung in noch verwendbares Material/schwach-/mittel-/stark radioaktiven Abfall) -> MOX-Brennelemente wurde und wird ja schon genutzt.
- Verwendung von Brutreaktoren um aus dem U238->Pu239 gewinnen zu können, was man auch wieder zu Energie machen kann funktioniert auch (zugegebenermaßen international mehr schlecht als recht, und in Deutschland gar nicht, dort hat man die entsprechende Anlage nach einem politischen Schmierentheater 1 Jahr nach Fertigstellung doch nicht in Betrieb genommen und nach weiteren Jahren in einen Freizeitpark umgebaut)
Das interessanteste ist aber m.M.n immer noch:
- Transmutation, aus der man aus Atommüll noch Energie bekommt und die Halbwertszeiten deutlich verringern kann (von 100.000en Jahren auf 1000e Jahre,was den _momentanen Stand_ darstellt) funktionierte im Labormaßstab und ab 2023 voraussichtlich in einer Pilotanlage in Belgien.
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Beitrag von 146225 »

Electron @ 16 Oct 2013, 22:17 hat geschrieben:
- Transmutation, aus der man aus Atommüll noch Energie bekommt und die Halbwertszeiten deutlich verringern kann (von 100.000en Jahren auf 1000e Jahre,was den _momentanen Stand_ darstellt) funktionierte im Labormaßstab und ab 2023 voraussichtlich in einer Pilotanlage in Belgien.
Alchemisten wollten auch jahrhundertelang aus Kuhmist Gold herstellen. Gebracht hat es nix. :wacko:
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Beitrag von Electron »

Im Gegensatz zu den Alchimisten ist aber hier der Funktionsbeweis bereits geliefert.
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Beitrag von 146225 »

Electron @ 16 Oct 2013, 22:28 hat geschrieben: Im Gegensatz zu den Alchimisten ist aber hier der Funktionsbeweis bereits geliefert.
Naja, aber der Nutzen der Funktion...
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

146225 @ 16 Oct 2013, 22:03 hat geschrieben: Oh natürlich. Damit auch die nächsten Generationen unbeschwert unter dem Damoklesschwert eines schweren Atomunfalles weiterleben können. Staatlich subventioniert, versteht sich.
Ursprünglich ging es ja um den wesentlich schwächer radioaktiven Abfall von potentiellen Fusionskraftwerken.

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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Electron @ 16 Oct 2013, 22:17 hat geschrieben: - Verwendung von Brutreaktoren um aus dem U238->Pu239 gewinnen zu können, was man auch wieder zu Energie machen kann funktioniert auch
Nur dass Brutreaktoren so gefährlich sind, dass sie auch bei grundsätzlichen Befürwortern von Fissionsreaktoren umstritten sind. Ich möchte so ein Ding auch nicht in Europa haben.
146225 @ 16 Oct 2013, 22:29 hat geschrieben:Naja, aber der Nutzen der Funktion...
Der Nutzen? Atommüll, der nur noch einen Bruchteil der Gefährlichkeit hat wie heute. Das ist unabhängig davon, ob man jetzt Atomausstieg macht oder nicht eine sinnvolle Sache.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von vuxi »

Boris Merath @ 16 Oct 2013, 22:49 hat geschrieben:Der Nutzen? Atommüll, der nur noch einen Bruchteil der Gefährlichkeit hat wie heute. Das ist unabhängig davon, ob man jetzt Atomausstieg macht oder nicht eine sinnvolle Sache.
Aber dann wäre ja einer der Hauptkritikpunkte einfach verschwunden. Am Ende werden dann noch Generation IV Kraftwerke entwickelt die inhärent sicher sind und schwupps......
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Beitrag von GSIISp64b »

vuxi @ 16 Oct 2013, 22:59 hat geschrieben: Aber dann wäre ja einer der Hauptkritikpunkte einfach verschwunden. Am Ende werden dann noch Generation IV Kraftwerke entwickelt die inhärent sicher sind und schwupps......
Klar - und Pillen, die Krebs innerhalb von zehn Minuten heilen, stehen auch nur deshalb noch nicht für fünf Cent das Stück im Supermarkt, weil die Ärzte dann gar nichts mehr zu tun hätten.

Forschung an AKWs wird üblicherweise nicht von denen durchgeführt und finanziert, die AKWs abschaffen wollen - dementsprechend halte ich den Vorwurf, da würde Kritik künstlich am Leben erhalten, einfach nur weltfremd.
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Beitrag von vuxi »

GSIISp64b @ 16 Oct 2013, 23:03 hat geschrieben: Klar - und Pillen, die Krebs innerhalb von zehn Minuten heilen, stehen auch nur deshalb noch nicht für fünf Cent das Stück im Supermarkt, weil die Ärzte dann gar nichts mehr zu tun hätten.

Forschung an AKWs wird üblicherweise nicht von denen durchgeführt und finanziert, die AKWs abschaffen wollen - dementsprechend halte ich den Vorwurf, da würde Kritik künstlich am Leben erhalten, einfach nur weltfremd.
Die Rot-Grüne Bundesregierung ist aus der Mitarbeit an der Transmutationsanlage ausgestiegen. Nenn mir einen Grund aus diesem Projekt auszusteigen, wenn man Angst vor Atommüll hat.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Eher Angst vor Wählern, die alles wo das Wort "Atom" drin vorkommt für des Teufels halten.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Electron »

Soviel zum Thema "Atom-Panik"
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Beitrag von GSIISp64b »

Kritik an AKWs damit abzuwerten, dass manche AKW-Kritiker komplett durchgeknallt sind, ist aber auch nicht gerade rational.
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GSIISp64b @ 16 Oct 2013, 13:49 hat geschrieben: Zum Thema wäre jetzt aber die spannende Frage: Wie extrem sind denn die Leistungsschwankungen von Wind und Sonne, wenn man das Problem nicht mehr auf Deutschland isoliert betrachtet, sondern auf Gesamteuropa? Gerüchten zufolge sinkt die Standardabweichung im Verhältnis zum Erwartungswert ja, wenn ich die Zahl der einzelnen Zufallsexperimente erhöhe... ist der Effekt so stark, dass es für sichere Stromversorgung mit weitestgehend regenerativem Energiemix reicht, oder ist das immer noch problematisch?
Tja - das Problem liegt im Zufall. Warum, wenn ein Passwort 4 Ziffern haben soll ist die Wahrscheinlichkeit von 1234 und 1111 doch am höchsten?

Es fehlt eben der Zufall. Das Wetter für die ganze EU gibt's immer um 19 Uhr auf 3Sat. Und wenn man da über Europa jetzt eine stabile Lage zusammenbekommt was durchaus möglich ist dann sieht es um diese Uhrzeit eben doch recht mau aus. Aber selbst wenn jetzt in Spanien ein Wind weht. Wie bekommen wir diese Energie nach Weißrussland oder Norwegen?

So und jetzt mal ein paar Zahlen. Ich werde da hoffentlich irgendwann mal dazukommen irgendwas sinnvoll aufzubereiten.

Heute um 0 Uhr wurden in Deutschland 42 GW Strom produziert, Anteil von Wind und Sonne daran waren 10%. Um 9 Uhr wurden 60,5 GW Strom produziert, Anteil der beiden 10,1%. Um 12 Uhr angekommen liegen wir bei 62 GW, die Sonne macht jetzt 10% (Wind nur noch 5%), diese Lasterhöhung konnte von den Regenerativen tatsächlich gut abgefangen werden. Um 19 Uhr liegen wir bei immer noch 60 GW, Anteil der Erneuerbaren 2,5%. So sieht das aus wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint (im Jahr gemittelt sollte der Anteil von Wind und Sonne bei 12% liegen)

Aktuell kommen wir irgendwo um die 53 GW rum. Aktuell wohl gemerkt ist 22 Uhr 30. (Also brauchen wir derzeit 86% des Stroms von heute Mittag, so viel zum Thema nachts brauchen wir deutlich weniger Energie)

Deutschland hätte bei im Schnitt 50,5 GW heute 1,3 TWh an Strom verbraucht (ja, an Energie, aber an Energie brauchen wir viel viel mehr als nur die die in Form von Strom bereitgestellt wird), Energie die reichen würde 8 mal den Ammersee zu kochen. Würde man jetzt von den 10% entspricht 100% (weil wir 10 mal so viel Wind und Sonnenenergie hätten) ausgehen und dagegen die 2,5% stellen hätte man für 8 Stunden 75% der Energie aus Speichern nehmen müssen. Sprich 325 Gigawattstunden. Natürlich hätten die über den Tag mehr produziert werden müssen, aber das unterstell ich jetzt einfach mal. Verfügen tun wir nur über Pumpspeicherkraftwerke und nehmen wir einmal an wir hätten einen Stausee der 1.000 Meter über dem Unterbecken liegt - er müsste 140.000 Millionen Kubikmeter Wasser fassen. Zum Vergleich. Der Bodensee hat 48.000 Millionen.

Bin mal gespannt ob das was ich da jetzt zusammengerechnet hab einer Überprüfung standhalten würde. Von der Dimension her scheints aber schonmal nicht so falsch zu sein.
-
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Beitrag von Fichtenmoped »

Iarn @ 16 Oct 2013, 22:32 hat geschrieben: Ursprünglich ging es ja um den wesentlich schwächer radioaktiven Abfall von potentiellen Fusionskraftwerken.

Definiere schweren Atomunfall bei einem Fusionskraftwerk ...
Da können wir dann drüber reden, wenn die Kernfussionskonstante überwunden wurde... Also in ca. 50 Jahren.
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Beitrag von 146225 »

Boris Merath @ 16 Oct 2013, 22:49 hat geschrieben: Der Nutzen? Atommüll, der nur noch einen Bruchteil der Gefährlichkeit hat wie heute. Das ist unabhängig davon, ob man jetzt Atomausstieg macht oder nicht eine sinnvolle Sache.
Moment. Natürlich ist eine reduzierte Strahlung auf - so Electron - tausende von Jahre schon mal bessser als hohe Strahlendosis auf hundertausende von Jahren. Dennoch sollte eigentlich ein Gefahrstoff, der über tausende von Jahren erhalten bleibt, auch noch kein Grund zur Entwarnung sein, nur weil die ursprüngliche Variante noch viel grottiger war.
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Beitrag von Fichtenmoped »

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/foer...richt-1.1793957
EU-Kommissar Oettinger hatte stets angeführt, erneuerbare Energien würden viel zu hoch gefördert. Doch in einem Papier aus der eigenen Generaldirektion muss er plötzlich nachlesen, dass Kohle- und Gaskraftwerke sowie die Atombranche viel mehr Geld bekommen. Jetzt sind diese Zahlen gestrichen.

...
Im Jahr 2011, schreiben die Beamten, haben die 27 Länder der Europäischen Union erneuerbare Energien mit 30 Milliarden Euro an Staatsgeld gefördert. Mit weitaus mehr Steuermilliarden unterstützten die Regierungen herkömmliche Energien: Es gab 35 Milliarden Euro für nukleare Anlagen und 26 Milliarden Euro für fossile Kraftwerke.
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Beitrag von Hot Doc »

Man möchte noch hinzufügen:
...Indirekt wurde die Energieerzeugung aus Kohle und Gas sogar mit weiteren 40 Milliarden Euro gefördert. ...
(aus dem selben Artikel)

In Deutschland z.B. dadurch, dass Braunkohlekraftwerke mit üppig CO2-Zertifikaten ausgestattet werden und zudem aktiv versucht wird den Preis für weitere Zertifikate so niedrig wie möglich zu halten.
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Beitrag von Entenfang »

vuxi @ 16 Oct 2013, 19:54 hat geschrieben:Die aktuellen Schätzungen gehen davon aus, dass es 100 bis 1000 zusätzliche Krebsfälle geben wird. Im Vergleich zu den wahrscheinlich 15-20000 Toten durch den Tsunami also recht wenig.
Da widerspreche ich ganz entschieden. Der in Deutschland geltende Grenzwert von radioaktiver Strahlung für die allgemeine Bevölkerung liegt bei 1 mSv (Millisievert) pro Jahr. Man kann über diesen Wert diskutieren, da die aufgenommene natürliche Strahlung diesen Wert überschreitet. Letztes Jahr habe ich die Dokumentation Fukushima - 1 Jahr danach bei RTL gesehen (leider online nicht verfügbar) und die hat mich wirklich geschockt. In den bewohnten Gebieten in der Nähe wurde in offfiziellen Messungen von Tepco eine Strahlung von etwa 5-8 MikroSv pro Stunde gemessen. Nur habe ich das Gefühl, man will die Katastrophe bewusst kleinreden:
-Die offiziellen Strahlenmessungen fanden in Kästen in einer Höhe von etwa 1,50m statt. Auf dem Boden war die Strahlung 2-3x so hoch.
-In einem konkreten Fall wurde die oberste Schicht Erde in einem Schulhof abgetragen und 20m weiter wieder abgeladen mit einem Schild "Betreten verboten" drauf. Inwiefern genau das helfen soll, ist mir nicht klar.
-160000 Menschen haben ihre Heimat verloren, und dass sind nur die, die in der offiziellen Sperrzone gelebt haben. Das komplette Land ist für Ackerbau und Viehzucht verloren.
-In einem nahegelegenen Gebirge außerhalb der Sperrzone hat es kurz nach dem Reaktorunglück Niederschlag gegeben. Im Schnee dort wurden in der Reportage Strahlungen bis zu 100 MikroSv pro Stunde gemessen. Dort kann doch niemand leben.
-Wie viele Krebsfälle auf den Unfall zurückzuführen sind, ist letztendlich schwer festzustellen. Es ist aber viel Radioaktivität ins Meer gelangt und in Japan wird viel Fisch gegessen. Eine sehr ungute Kombination.

Insofern halte ich die genannte Zahl für viel zu niedrig.

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Beitrag von autolos »

Entenfang @ 17 Oct 2013, 22:42 hat geschrieben: Da widerspreche ich ganz entschieden. Der in Deutschland geltende Grenzwert von radioaktiver Strahlung für die allgemeine Bevölkerung liegt bei 1 mSv (Millisievert) pro Jahr. Man kann über diesen Wert diskutieren, da die aufgenommene natürliche Strahlung diesen Wert überschreitet. Letztes Jahr habe ich die Dokumentation Fukushima - 1 Jahr danach bei RTL gesehen (leider online nicht verfügbar) und die hat mich wirklich geschockt. In den bewohnten Gebieten in der Nähe wurde in offfiziellen Messungen von Tepco eine Strahlung von etwa 5-8 MikroSv pro Stunde gemessen. Nur habe ich das Gefühl, man will die Katastrophe bewusst kleinreden:
-Die offiziellen Strahlenmessungen fanden in Kästen in einer Höhe von etwa 1,50m statt. Auf dem Boden war die Strahlung 2-3x so hoch.
-In einem konkreten Fall wurde die oberste Schicht Erde in einem Schulhof abgetragen und 20m weiter wieder abgeladen mit einem Schild "Betreten verboten" drauf. Inwiefern genau das helfen soll, ist mir nicht klar.
-160000 Menschen haben ihre Heimat verloren, und dass sind nur die, die in der offiziellen Sperrzone gelebt haben. Das komplette Land ist für Ackerbau und Viehzucht verloren.
-In einem nahegelegenen Gebirge außerhalb der Sperrzone hat es kurz nach dem Reaktorunglück Niederschlag gegeben. Im Schnee dort wurden in der Reportage Strahlungen bis zu 100 MikroSv pro Stunde gemessen. Dort kann doch niemand leben.
-Wie viele Krebsfälle auf den Unfall zurückzuführen sind, ist letztendlich schwer festzustellen. Es ist aber viel Radioaktivität ins Meer gelangt und in Japan wird viel Fisch gegessen. Eine sehr ungute Kombination.

Insofern halte ich die genannte Zahl für viel zu niedrig.
Und mit welcher wissenschaftlichen Begründung hältst Du die Zahlen für zu niedrig? Die Diskussion zur Kernenergie in Deutschland und auch anderswo krankt doch gerade daran, dass ahnungslose Laien latente Ängste schüren, auf Basis eben laienhaften Interpretationen von Fakten, die vielfach auch noch aus dem Zusammenhang gerissen werden. Ich möchte die Auswirkungen auf die Bevölkerung nicht kleinreden. Aber was die Frage der zusätzlichen Krebsfälle Fukushima angeht, halte ich die geringe Zahl für hochplausibel. Auch in Tschernobyl (das dortige Kraftwerk ist natürlich technisch nicht vergleichbar) liegt die Anzahl der Todes- und zusätzlichen Krebsfälle weit niedriger, als gemeinhin vermutet und von interessierter Seite kolportiert wird. Katastrophe bleibt Katastrophe, da beißt die Maus keinen Faden ab, aber fehlgeleitete Ängste sind auch kein guter Ratgeber.
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Entenfang @ 17 Oct 2013, 22:42 hat geschrieben:Da widerspreche ich ganz entschieden. Der in Deutschland geltende Grenzwert von radioaktiver Strahlung für die allgemeine Bevölkerung liegt bei 1 mSv (Millisievert) pro Jahr. Man kann über diesen Wert diskutieren, da die aufgenommene natürliche Strahlung diesen Wert überschreitet. Letztes Jahr habe ich die Dokumentation Fukushima - 1 Jahr danach bei RTL gesehen (leider online nicht verfügbar) und die hat mich wirklich geschockt. In den bewohnten Gebieten in der Nähe wurde in offfiziellen Messungen von Tepco eine Strahlung von etwa 5-8 MikroSv pro Stunde gemessen. Nur habe ich das Gefühl, man will die Katastrophe bewusst kleinreden:
-Die offiziellen Strahlenmessungen fanden in Kästen in einer Höhe von etwa 1,50m statt. Auf dem Boden war die Strahlung 2-3x so hoch.
-In einem konkreten Fall wurde die oberste Schicht Erde in einem Schulhof abgetragen und 20m weiter wieder abgeladen mit einem Schild "Betreten verboten" drauf. Inwiefern genau das helfen soll, ist mir nicht klar.
-160000 Menschen haben ihre Heimat verloren, und dass sind nur die, die in der offiziellen Sperrzone gelebt haben. Das komplette Land ist für Ackerbau und Viehzucht verloren.
-In einem nahegelegenen Gebirge außerhalb der Sperrzone hat es kurz nach dem Reaktorunglück Niederschlag gegeben. Im Schnee dort wurden in der Reportage Strahlungen bis zu 100 MikroSv pro Stunde gemessen. Dort kann doch niemand leben.
-Wie viele Krebsfälle auf den Unfall zurückzuführen sind, ist letztendlich schwer festzustellen. Es ist aber viel Radioaktivität ins Meer gelangt und in Japan wird viel Fisch gegessen. Eine sehr ungute Kombination.
Du zeigst abermals, dass du keine Ahnung von Strahlung hast. Die Messung in 1,5 m Höhe ist durchaus sinnvoll. Alpha und mit Abzügen auch Betastrahlung ist hauptsächlich dann gefährlich wenn der Strahler inkorporiert wird (essen trinken atmen....). Dementsprechend ist eine Höhe von 1,5m für eine Atemöffnung beim Menschen durchaus berechtigt. Vom Boden essen solltest du dort eben nicht. Für die Gammas ist es wiederrum egal, da die aufgrund der Reichweite in 1,5 m Höhe genau so stark sind wie direkt am Boden. Die Strahlung auf dem Boden ist zudem ziemlich uninteressant, da die Extremitäten weit weit weniger empfindlich gegenüber der Strahlung sind, als innere Organe/Gehirn

Wenn örtlich kurz nach der Katastrophe höhere Dosen gemessen wurden, dann kann das an inzwischen längst zerfallenen Elementen liegen. Dementsprechend wird die Dosis an diesem Ort wieder geringer sein. Das Erde abtragen und auf der Seite aufhäufen hat auch einen verständlichen Hintergrund. Zumindest die Alpha und Beta Strahler haben eben eine geringe Reichweite und es hilft in dem Fall natürlich das Zeug im ersten Schritt einfach 20 Meter weiter weg zu tragen.

Die Dosis die für in diesem Bereich tätige Leute erlaubt ist, beträgt übrigens 20mSv und selbst die ist noch weit von den Dosen entfernt für die ein messbarer Schaden nachgewiesen werden konnte.

Die berechnete Zahl der zusätzlichen Krebsfälle wird nach Modellen berechnet, die an den Zahlen von Hiroshima, Nagasaki, Tschernobyl und ein paar kleineren Unfällen verifiziert wurden. Zudem kommt selbst Greenpeace, die ja nun nicht als kernkraftfreundlich gelten, für Tschernobyl auf eine Zahl von 50000 zusätzlichen Toten über die nächsten 50 Jahre in ganz Westeuropa. Wie willst du bitte in Japan eine vergleichbare Zahl rechtfertigen, wo doch der Großteil der Strahlung aufs Meer gezogen ist und nicht wie bei Tschernobyl über das dicht bevölkerte Mitteleuropa.
Entenfang @ 17 Oct 2013, 22:42 hat geschrieben: Insofern halte ich die genannte Zahl für viel zu niedrig.
Aufgrund welcher bahnbrechenden Erkenntnisse ziehst du die Forschung der letzten 60 Jahre auf dem Gebiet in Frage. Dir passt einfach das Ergebnis nicht in den Kram.
Entenfang @ 17 Oct 2013, 22:42 hat geschrieben: Norwegen bezieht über 90% des Stroms aus Wasserkraft.
Norwegen hat kaum Einwohner und besteht hauptsächlich aus Bergen. Natürlich können die 100% Wasserkraft machen. Ich bezweifle aber mal stark, dass die sich auch noch die restliche Landschaft zubetonieren lassen, weil die Deutschen Strom wollen.
Hot-Doc @ 17 Oct 2013, 13:50 hat geschrieben: Bitte verwechselt nicht ursächlich nachgewiesene Kresbfälle mit dem wirklichen Auftreten der Fälle! Hier rechnet die Medizin wie immer SEHR konservativ.
Du wirst keinen Krebsfall je einer Ursache zuweisen können, da Krebs eine statistische Folge der Strahlung ist. Es gibt ja keine Krebsart, die nur durch Strahlung entsteht. Dementsprechend kannst du nur sagen, dass die Wahrscheinlichkeit gestiegen ist und dies über Modelle berechnen. Und mit den jetzigen Modellen ergeben sich eben diese Zahlen. Wenn du diese anzweifelst, dann bitte mit einer sinnvollen Begründung, die zeigt, warum 60 Jahre Forschung falsch gelegen haben.
ropix
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Beitrag von ropix »

Galaxy @ 20 Oct 2013, 21:28 hat geschrieben:
Iarn @ 19 Oct 2013, 13:15 hat geschrieben: Der Strom aus der irischen Produktion wird in Irland Und Großbritannien verbraucht.
Dafür kauft man dann in Deutschland Strom ein (wo und wie der hergestellt wird muss sich jemand anders kümmern) und verkauft in den den Münchner Bürgern als 100% Ökostrom.

Das letzte mal als ich nach geschaut habe stand dass M in SWM noch für München.
Ich verstehe zwar deine Kritik und würde auch zustimmen das ein örtlicher Versorger, nun ja, örtlich agieren sollte, beim konkreten Beispiel bin ich aber anderer Meinung. CO2 ist ja per se - anders als z.B. ein Ölleck - eine Problem ohne Grenzen. Also macht es auch keinen Sinn das ganze örtlich zu bekämpfen. Wenn Du 100% Ökostrom bestellst und die Elektronen die bei dir aus der Steckdose flitzen im Braunkohlekraftwerk erzeugt werden dann ist das eigentlich egal, wenn dafür der Brite der konventionellen Strom bestellt dafür deinen Ökostrom bekommt.
Was aber, wenn dem Briten jetzt erzählt wird er bekommt auch Ökostrom aus dem Windrad? Dann wird dieser Ökostrom zweimal verbraucht und das arme Kohlekraftwerk arbeitet ganz umsonst...

Oder aber der Brite weigert sich mehr Strom abzunehmen als bislang. Dann dürfen die zusätzlichen Kraftwerke nicht ins Netz einspeisen. Da in Großbritannien Windenergie meines wissens nach keinen so großen Vorrang genießt wird also diese Anlage als erstes rausfliegen.

Nein, so geht das nicht. Erstens: Dass das Deutsche Netz immer instabiler wird werden wir akzeptieren und auch dagegen arbeiten. Mit Netzen in dritte-Welt-Länder kann man sowas nicht machen. Die werden sich schönstens bedanken wenn ihre eh schon viel zu häufigen Stromausfälle in ferner Zukunft auch noch auf die Stadtwerke zurückgeführt werden können.

Zweitens: solange dort keine Kohlekraftwerke stillgelegt werden sind die Windmühlen nur zusätzliche Stromerzeuger, die entweder nicht konkurrenzfähig sind vom Preis und deswegen keinen Strom einspeisen dürfen oder halt Mehrbedarf decken dürfen den wir jetzt auch nicht fördern wollten

Drittens: Mit der Umkehraussage wir produzieren "keinen" Strom in Bayern haben sich die SW//M von der Versorung Ms abgekoppelt.

Viertens: auch bei den Windrädern ist die Energiespeicherung auf keinste Art und Weise gelöst. München bekommt also nur noch dann Strom vom eigenen Erzeuger wenn genug Wind weht.

Also kurz und gut - die Aussage wir sind Größenwahnsinnig geworden bedeutet eigentlich nur dass man am Kerngeschäft kein Interesse mehr hat. Wenn die SW//M nur noch Windräder auf der ganzen Welt hat kann man in München noch BMW versorgen. Zu mehr reicht die lokale Wasserkraft nicht.
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Electrification
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Beitrag von Electrification »

Großbritannien baut erstes Atomkraftwerk seit Jahrzehnten. So steht es im Spiegel geschrieben.

Wie kann es sein dass dort ein Akw gebaut wird und es in der Bevölkerung niemanden interessiert? Scheinbar nicht mal dort wo man das Akw vor die Nase gesetzt bekommt.

Kooperation mit China: Erstes Akw seit Jahrzehnten

Interessant ist ja vor allem die garantierte Einspeisvergütung von 11 Cent je Kilowattstunde!
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