Beijing - Guangzhou 2298km HGV

Alles rund um die Eisenbahnen außerhalb von Deutschland
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

China hat am 26 Dezember eine neue HGV Strecke in Betrieb genommen die 2.298km lange Strecke zwischen Beijing und Guangzhou wird in ca. 8 stunden zurückgelegt. Bisher waren es über 20 Stunden. Gab es hier nicht ein Thread über Entschleunigung? :D

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/ha...lse&p=1&a=false




Außerdem wurde am 26 Dezember mit dem Bau der 361,9 km langen Strecke zwischen Zhengzhou und Xuzhou begonnen. Max 350km/h. 90% der Strecke steht auf Viadukte. Bauzeit: 48 Monate..... Ich glaube Bürgerbeteiligung gibt es dort nicht. :unsure:
146225
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Beitrag von 146225 »

Galaxy @ 28 Dec 2012, 13:04 hat geschrieben: Ich glaube Bürgerbeteiligung gibt es dort nicht. :unsure:
Wenn ich jeden, der im Weg steht oder anderer Meinung ist, einsperren und ggf. auch als Staatsfeind und Verräter hinrichten lassen kann, kann ich auch sehr viele Dinge bauen, insbesondere dann, wenn mein Staatshaushalt nicht von so westlich-sentimentalem Zeug wie Ausgaben für Soziales belastet wird.

Die Frage ist nur: Wer will diese Art der Politik ernsthaft so übernehmen?
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

146225 @ 28 Dec 2012, 14:03 hat geschrieben: Wenn ich jeden, der im Weg steht oder anderer Meinung ist, einsperren und ggf. auch als Staatsfeind und Verräter hinrichten lassen kann, kann ich auch sehr viele Dinge bauen, insbesondere dann, wenn mein Staatshaushalt nicht von so westlich-sentimentalem Zeug wie Ausgaben für Soziales belastet wird.

Die Frage ist nur: Wer will diese Art der Politik ernsthaft so übernehmen?
Das wollte ich damit andeuten.
firefly
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Beitrag von firefly »

Galaxy @ 28 Dec 2012, 13:04 hat geschrieben:Gab es  hier nicht ein Thread über Entschleunigung?
Entschleunigt wird nur in Hinterwäldler-Ländern wie Deutschland. In den meisten anderen Ländern setzt man auf Hochtechnologie und Reisezeitverkürzungen.
146225 @ 28 Dec 2012, 14:03 hat geschrieben:Wenn ich jeden, der im Weg steht oder anderer Meinung ist, einsperren und ggf. auch als Staatsfeind und Verräter hinrichten lassen kann, kann ich auch sehr viele Dinge bauen, insbesondere dann, wenn mein Staatshaushalt nicht von so westlich-sentimentalem Zeug wie Ausgaben für Soziales belastet wird.

Die Frage ist nur: Wer will diese Art der Politik ernsthaft so übernehmen?
In Japan und Frankreich hat solche Bahnstrecke gebaut, ohne jemanden zu erschiessen oder Sozialleistungen zu kürzen. Diese Politik würde ich dann doch sehr gern übernehmen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

146225 @ 28 Dec 2012, 14:03 hat geschrieben: Wenn ich jeden, der im Weg steht oder anderer Meinung ist, einsperren und ggf. auch als Staatsfeind und Verräter hinrichten lassen kann, kann ich auch sehr viele Dinge bauen, insbesondere dann, wenn mein Staatshaushalt nicht von so westlich-sentimentalem Zeug wie Ausgaben für Soziales belastet wird.

Die Frage ist nur: Wer will diese Art der Politik ernsthaft so übernehmen?
Ich finde beide Wege zu extrem. Wie so oft wäre der Mittelweg am besten. Ein bisschen "Sozialgedöns", ein paar Kilometer Schiene, etc.
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Bummelbahn
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Beitrag von Bummelbahn »

firefly @ 28 Dec 2012, 14:16 hat geschrieben:In Japan und Frankreich hat solche Bahnstrecke gebaut, ohne jemanden zu erschiessen oder Sozialleistungen zu kürzen. Diese Politik würde ich dann doch sehr gern übernehmen.
Tja, in Deutschland ruft der verwöhnte, immer empfindlicher werdende Bürger halt gerne vorschnell zum Bürgeraufstand und Klagewelle auf, wenn er durch eine NBS auch nur 1dB mehr Lärm abbekommt oder auch nur 1/100 seines Gesichtsfeldes nach Nordnordwesten mit einer NBS bebaut wird. Die Deutschen haben einfach das Problem, dass man fast ausschließlich nur noch an sich selber denkt und kaum noch an die große Gemeinschaft, der solche Projekte sehr viel bringen. Doch in einer solidarischen Gemeinschaft muss man eben auch mal etwas geben und nicht nur immer nehmen. Doch wie will man diese festgefahrene Denkweise wieder wegkriegen oder zumindest so lockern, dass große Projekte in diesem Land noch möglich sind, ohne dass jedesmal gleich ein halber Bürgerkrieg ausbricht (NEIN!!! Hier geht es nicht um S21 sondern generell um alles!).
146225
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Beitrag von 146225 »

Bummelbahn @ 28 Dec 2012, 16:40 hat geschrieben: Doch in einer solidarischen Gemeinschaft muss man eben auch mal etwas geben und nicht nur immer nehmen. Doch wie will man diese festgefahrene Denkweise wieder wegkriegen oder zumindest so lockern, dass große Projekte in diesem Land noch möglich sind, ohne dass jedesmal gleich ein halber Bürgerkrieg ausbricht.
Sollte das nicht gerade jedes staatliche Organ gleich welcher Ebene zuerst berücksichtigen, und nicht haufenweise nehmen wollen für zweifelhafte Gaben? Daran krankt es in Deutschland nicht unerheblich, daß man den Menschen nicht mehr erklären kann, wofür doch gleich all das Geld verwendet wird.
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Bummelbahn
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Beitrag von Bummelbahn »

Ich gebe dir absolut Recht, dass hier freilich auch die Politikverdrossenheit und ein gewisses Misstrauen der Bürger gegenüber staatlichen Organen und ihren teils fragwürdigen Entscheidungen mit dran Schuld sind. Aus diesem Grund müssen und sollten BEIDE Seiten bereit sein, mehr zu geben als immer nur zu nehmen.

Von den Bürgern erwarte ich mir mehr Solidargefühl, mehr Denken an das Gemeinwohl aller Bürger anstatt egoistisch nur ans uneingeschränkte Eigenwohl, dass das radikale Denken und Handeln wieder zurückgeschraubt, man nicht gegen alles klagt, was nicht bei 3 aufm Baum ist und dass Umweltschutz nicht all zu häufig als Scheinargument vorgeschoben wird um etwas zu blockieren.

Von den staatlichen Organen erwarte ich endlich mal ein echtes Paket mit der genauen und öffentlichkeitswirksamen Kommunikation, wo die Engstellen und Probleme im Netz sind, welche Ziele man für 2030+ hat, mit welchen Maßnahmen (NBS, SBS, Bahnhofsneu-/umbauten, Entflächtungen, Rollmatierial) man dies erreichen will und wie ein REALISTISCHER Finanzplan dafür aussieht. Auch erwarte ich, dass die Börsenpläne für die DB endlich beerdigt werden und nicht mehr alles Spitz auf Knopf is zum Letzten zusammengestrichen und zusammengespart wird (Fahrzeugmangel, schlechte Streckeninstandhaltung, etc.). Ebenso muss man sich endlich der Frage stellen, wie man NBS mit den Interessen von kleineren Städten abseits der Trasse unter einen Hut bringen kann (z.B. Verbindungskurven zum Altnetz für schnelle RE200/230, welche Teile der NBS mitnutzen). Hier ist der Staat in der Pflicht.
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Beitrag von riedfritz »

Zitat Bummelbahn:
Von den staatlichen Organen erwarte ich endlich mal ein echtes Paket mit der genauen und öffentlichkeitswirksamen Kommunikation, wo die Engstellen und Probleme im Netz sind, welche Ziele man für 2030+ hat, mit welchen Maßnahmen (NBS, SBS, Bahnhofsneu-/umbauten, Entflächtungen, Rollmatierial) man dies erreichen will und wie ein REALISTISCHER Finanzplan dafür aussieht. Auch erwarte ich, dass die Börsenpläne für die DB endlich beerdigt werden und nicht mehr alles Spitz auf Knopf is zum Letzten zusammengestrichen und zusammengespart wird (Fahrzeugmangel, schlechte Streckeninstandhaltung, etc.). Ebenso muss man sich endlich der Frage stellen, wie man NBS mit den Interessen von kleineren Städten abseits der Trasse unter einen Hut bringen kann (z.B. Verbindungskurven zum Altnetz für schnelle RE200/230, welche Teile der NBS mitnutzen). Hier ist der Staat in der Pflicht.


Weißt Du, wie man das nennt, wenn man auch den Flug- und den Autoverkehr auch mit einbezieht, genau mit den gleichen Fragen?

Verkehrskonzept

Dafür gibt es sogar ein Ministerium.

Wenn man aber nicht in der Lage ist, einen Flughafen (wo sich am geplanten Eröffnungstermin herausstellt, dass Teile noch im Rohbaustadium sind) oder einen Bahnhof zu bauen, der bereits genehmigt und die Bauarbeiten begonnen sind, lacht doch jeder über Zukunftsprojekte bis 2030, wobei auch Japan und Frankreich keine Vorbildfunktion haben können, da dort auch heute noch über die Köpfe der Bürger hinweg geplant werden kann.


Viele Grüsse,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
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Beitrag von Electrification »

Bummelbahn @ 28 Dec 2012, 17:57 hat geschrieben: Auch erwarte ich, dass die Börsenpläne für die DB endlich beerdigt werden und nicht mehr alles Spitz auf Knopf is zum Letzten zusammengestrichen und zusammengespart wird (Fahrzeugmangel, schlechte Streckeninstandhaltung, etc.).
Du hast es doch tw. selbst in der Hand und weißt ganz genau welche Klientelvereinigung dafür und dagegen ist. Die Anwalts-Apotheker-Hotelier-Partei hat ja erst die letzten Tage wieder mit ihren marktradikalen geistig verwirrten Ansichten die Medien gefüllt.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Es geht hier, so glaube ich um eine HGV-Projekt in China und nicht um eine kleine deutsche Partei.

In China sind Bürgerproteste gegen Infrastrukturpojekte selten, aber es gibt sie.

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/wid...hn/7468000.html
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Iarn @ 28 Dec 2012, 14:54 hat geschrieben: Ich finde beide Wege zu extrem. Wie so oft wäre der Mittelweg am besten. Ein bisschen "Sozialgedöns", ein paar Kilometer Schiene, etc.
Meiner Meinung nach muss es gar nicht mal die Wahl zwischen ein paar Km Gleise und "Sozialgedöns" sein. Die Chinesin sollen einfach ein bisschen mehr Rücksicht auf die Umwelt und die Menschen nehmen, und die Deutschen dafür etwas weniger Rücksicht auf Juchtenkäfer.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Electrification @ 28 Dec 2012, 19:05 hat geschrieben: Du hast es doch tw. selbst in der Hand und weißt ganz genau welche Klientelvereinigung dafür und dagegen ist. Die Anwalts-Apotheker-Hotelier-Partei hat ja erst die letzten Tage wieder mit ihren marktradikalen geistig verwirrten Ansichten die Medien gefüllt.
Ich dachte Du magst keine Polemik? :huh:
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