DB lässt Gigazüge nach Dänemark rollen
Gestern starte der erste XXL-Zug mit 835 Metern Zuglänge vom Rangierbahnhof Hamburg-Maschen nach zum Grenzbahnhof Pattburg in Dänemark. Ab 9. Dezember will Schenker Rail jede Woche mindestens einen solchen Zug auf dieser Strecke fahren lassen.
Quelle: http://www.shz.de/index.php?id=160&tx_ttnews[tt_news]=2667171&no_cache=1
Ist doch ein Erfolg für die Umwelt und die ohnehin überlastete A7.
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Ist doch ein Erfolg für die Umwelt und die ohnehin überlastete A7.
Angesichts der australischen Road-Trains (bis 53 Meter) kann man in Deutschland nicht von einem Gigaliner (25,5 Meter) sprechenfirefly @ 28 Nov 2012, 19:59 hat geschrieben:Angesichts von weit grösseren Zuglängen anderswo in der Welt halte ich es bei 845 m Länge für unangemessen, sie als Gigazüge zu bezeichnen.

Spaß beiseite, längere Züge fahren auch nur in Ländern mit größerer Ausdehnung und in relativ dünn besiedelten Gebieten.
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In der Schweiz sind auf einigen Strecken schon lange 750m lange Güerzüge zugelassen, 50m mehr als in Deutschland. Durch den neuen Gotthardtunnel wird außerdem das Fahren von "Doppelzügen" vorbereitet. Wen man's tatsächlich mal braucht, könnte man mit dann bis zu 1500m langen Zügen durch den Berg und so einige Trassen im Tunnel sparen. Nur soviel zu den "Ländern mit größerer Ausdehnung".Spaß beiseite, längere Züge fahren auch nur in Ländern mit größerer Ausdehnung und in relativ dünn besiedelten Gebieten.

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Einfach die Ziele der Züge nehmen. Nach Holland haben wir schon Züge mit einem Kilometer gefahren, nach Dänemark derzeit das dort zugelassene. Und zum Thema Dichte. In Amerika kommen die Güterzüge hin und wieder auch an den dortigen Großstädten vorbei - oder fahren mitten durch.Autobahn @ 28 Nov 2012, 20:51 hat geschrieben: Da bitte ich dann um Beispiele.
Ansonsten ohne hineingeschaut zu haben klingt http://en.wikipedia.org/wiki/Longest_trains doch schonmal vom Titel her ganz brauchbar...
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Nö.Rohrbacher @ 28 Nov 2012, 20:54 hat geschrieben:In der Schweiz sind auf einigen Strecken schon lange 750m lange Güerzüge zugelassen, 50m mehr als in Deutschland.
Die EBO sagt sogar nur:Ril 408 @ 11 Dez 2011 hat geschrieben:Ein Zug darf höchstens 740 m lang sein.
EBO @ 25 Jul 2012 hat geschrieben:(8) Ein Zug darf nicht länger sein, als es seine Bremsverhältnisse, Zug- und Stoßeinrichtungen und die
Bahnanlagen zulassen. Reisezüge dürfen nur dann länger als die Bahnsteige sein, wenn die Sicherheit der
Reisenden durch betriebliche Anweisungen gewährleistet ist.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck
Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Okay ja, nicht ganz korrekt, ich hätte schreiben sollen "50m mehr als bis vor einiger Zeit in Deutschland." Wobei, ist das heute mit oder ohne Lok(s) gerechnet? Früher waren es in Deutschland meines Wissens 700m plus Lok. Die Bahnhöfe sind ja nicht länger geworden. Und natürlich kommt es auch auf die Strecke an, auf den einzelnen Strecken sind die maximalen Zuglänge und andere Maße natürlich individuell beschränkt. Übrigens auch in USA, Russland oder China, wo natürlich auch nicht jeder Güterzug den einen oder anderen Kilometer lang ist.Ein Zug darf höchstens 740 m lang sein. (...) Die EBO sagt sogar nur:

740m Gesamtzug. Davor waren's 700m Wagenzuglänge.
Theoretisch kannst auch problemlos mit 740m auf ner Strecke fahren, auf der der längste Block 500m und der längste Bahnhof 100m hat - ist halt nicht unbedingt toll, geht aber (zumindest solang kein Gegenzug so lang ist).
Theoretisch kannst auch problemlos mit 740m auf ner Strecke fahren, auf der der längste Block 500m und der längste Bahnhof 100m hat - ist halt nicht unbedingt toll, geht aber (zumindest solang kein Gegenzug so lang ist).
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Bestes Beispiel dafür ist ja so mancher Umleiterzug auf der Mangfalltalbahn, wo dann gelegentlich auch Züge fahren die länger als das Bahnhofsgleis sind. Wobei das auch nicht ganz unproblematisch ist wegen der Reisendensicherung dort.chris232 @ 28 Nov 2012, 22:53 hat geschrieben: Theoretisch kannst auch problemlos mit 740m auf ner Strecke fahren, auf der der längste Block 500m und der längste Bahnhof 100m hat - ist halt nicht unbedingt toll, geht aber (zumindest solang kein Gegenzug so lang ist).
Für den Regelbetrieb würde ich aber eher nicht mit so etwas planen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Bevor wir das Netz nicht ausbauen brauchen wir über längere Züge gar nicht erst reden. Wobei rein von der Kapazität auch mal angezeigt wäre über ein höheres und breiteres Lichtraumprofil nachzudenken, zumindest bei Neustrecken. Gerade im Güterbereich will man ja nicht nur Erz oder Kohle transportieren sondern auch Güter mit wesentlich geringerer Dichte. Auf der Straße, die ist nun einmal der Wettbewerber der Schiene und den Wettbewerb sollte man auch nicht staatlich immer wegregulieren, geht die Entwicklung ja schon lange in Richtung immer größerer Sattelzüge, aus dem selben Grund. Ein leistungsfähiges "Güterbackbone" mit ca. 1,6 m Spurweite, das wäre was. In zahlreichen Ländern der Welt sind Spurweiten um 1,6 m üblich, den Kompromiss zwischen Klein- und Großspur, die sog. "Normalspur", kann man historisch schon nachvollziehen, Stichwort Kurvenradien etc., aber das muss ja nicht bis in alle Ewigkeit in Stein gemeiselt sein. Da es auch in EU Ländern 1,6 m Spurweiten gibt ist dies mit Sicherheit auch schon längst mit internationalem bzw. europäischem Recht harmonisiert. Wir können mit einem Netz aus dem 19. Jh., was Ausdehnung, Strecken und Spurweiten angeht, natürgemäß nur schlecht die Logistikbedürfnisse des 21. Jh. bedienen.
Die Spurweite ist näherungsweise egal. Das merkt man daran, dass auf Meterspur oder Kapspur nahezu gleiche Lasten wie auf Normalspur gefahren werden können, wenn man es richtig macht.bayerhascherl @ 13 Dec 2012, 12:11 hat geschrieben: ... mit ca. 1,6 m Spurweite ...
(Und lange Züge zu fahren ist auf zweigleisigen Strecken nicht unbedingt nötig - die aufzubringende kinetische Energie ist i.w. unabhängig von der Zugteilung).
Wesentlich auf Netzseite ist mittlerweile das Lichtraumprofil - siehe die amerikanischen double stacks. Aber das werden wir in Europa nicht mehr schaffen, fürchte ich ...
Meine Eisenbahngeschichten - "Von Stellwerken und anderen Maschinen ..."
Die Organe der Bahnerhaltung sind ermächtigt, den Arbeitern zur Aneiferung angemessene Quantitäten von Brot, Wein oder Branntwein unentgeltlich zu verabfolgen. Nr. XXVII - Vorschriften für das Verhalten bei Schneefällen, K. k. Österreichische Staatsbahnen, Gültig vom 1. Oktober 1906; Artikel 14(5)
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Auf vielen Strecken passen aber nicht mehr Züge drauf - da können längere Züge schon Sinn ergeben - sofern sie es schaffen im Verkehr mitzuschwimmen.hmmueller @ 13 Dec 2012, 13:13 hat geschrieben: (Und lange Züge zu fahren ist auf zweigleisigen Strecken nicht unbedingt nötig - die aufzubringende kinetische Energie ist i.w. unabhängig von der Zugteilung).
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
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Normalspur ist aber quasi in Stein gemeisselt. Die Vor- und Nachteile von schmaleren bzw. breiteren Spurbreiten haben sich auch im 21ten Jahrhundert nicht geändert. Und die Tatsache, dass die meisten Gleise auf der Welt heute schon normal breit sind, wird bei Harmonisierungen eher dazu führen, dass abweichende Spurbreiten auf Normalspur umgestellt werden, als umgekehrt.bayerhascherl @ 13 Dec 2012, 12:11 hat geschrieben: In zahlreichen Ländern der Welt sind Spurweiten um 1,6 m üblich, den Kompromiss zwischen Klein- und Großspur, die sog. "Normalspur", kann man historisch schon nachvollziehen, Stichwort Kurvenradien etc., aber das muss ja nicht bis in alle Ewigkeit in Stein gemeiselt sein. Da es auch in EU Ländern 1,6 m Spurweiten gibt ist dies mit Sicherheit auch schon längst mit internationalem bzw. europäischem Recht harmonisiert. Wir können mit einem Netz aus dem 19. Jh., was Ausdehnung, Strecken und Spurweiten angeht, natürgemäß nur schlecht die Logistikbedürfnisse des 21. Jh. bedienen.
Sollte dieses Transport-System tatsächlich an seine Grenzen stossen, wobei ich eher noch ein grosses Potential darin sehe, dann wird man etwas ganz Neues entwickeln müssen. Was aber ganz bestimmt nicht machen wird, ist, die Spurbreite um schlappe 10% zu vergrössern.
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Die Bahn meldet gerade Behinderungen wegen einer Güterzugentgleisung, ein Zusammenhang?
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www.tramgeschichten.de
Signaturen können bis zu 50 Zeichen lang sein und
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Der Unfall bei Varmdrup (Dänemark) ist schon 2 Wochen lang her, die Güterzüge wurden mit Dieselloks der DB BR 232, den Taigatrommeln über die Westküstenstrecke von Niebüll nach Tondern umgeleitet. Die Streckenschäden sollten wieder aufgehoben sein, da die Verbindung Niebüll-Esbjerg seit 16. Dezember wieder ganz zu befahren ist, vorher wurde der Passagier-Verkehr von Tondern nach Esbjerg auf Busse umgeleitet.
hier mal ein Beitrag der FAZ zum Thema überlange Güterzüge:
http://www.faz.net/aktuell/technik-motor/d...e-12010131.html
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