Museumsstellwerke quer durch die Republik

Eure Reportagen und Reiseberichte finden hier ihren Platz, gerne auch Bilder abseits von Gleisen
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ropix
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Beitrag von ropix »

Sie gehören zu den weniger beachteten Museumsgegenständen in hinteren Ecken oder Vereinen die schon ein ganz spezielle Interesse haben. Museumsstellwerke.

Nachdem sich im August quo Deutschlandpass die Möglichkeit ergab eine handvoll davon zu besuchen möchte ich einen kurzen Bildbericht quer durch die Republik geben. Und auch unsere Nachbarn im "besten Bahnland der Welt" haben sich sowas zugelegt - ich nehm sie hier einfach mal mit auf.

Im Verkehrszentrum am Deutschen Museum steht abseits von ein paar Museumsexemplaren diese einsame mechanische Einheitsblockstelle:
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die bevor sie unter reichlich Beigaben wie einer Herstellerplakette von Jüdel und einem Eigentümerwechsel über die Stadtwerke München (oder ist das schlicht falsch beschriftet?) höchstwahrscheinlich mal in Berlin zwischen Süd und Westkreuz ihren Dienst verrichtet hat. In der gezeigten Variante ausschließlich in der Fahrtrichtung der S41 (JP steht wohl für Innsbrucker Platz, HD für Hohenzollerndamm)

Leichte Ähnlichkeit hat auch das nächste Stellwerk, welches im Eisenbahnmuseum Letschin zu bewundern ist. In den östlichen Bundesländern die früher von einer gewissen Materialknappheit nicht verschont waren musste man bei den Eisenbahnsicherungsanlagen teilweise sehr kreativ werden, wie hier das Befehlsstellwerk von Lübbenau beweist.
BildEin Kreuzschlüsselwerk kombiniert mit dem Befehlsblock für den Weichenwärter musste in diesem Abzweigbahnhof wohl reichen

Einen Sprung vom tiefsten Osten in den tiefsten Westen. Im DB Museum Außenstelle Koblenz findet sich das ehemalige Lanquaider Stellwerk. Es dürfte durchaus zu Lebzeiten schon ein Exot gewesen sein, sollte die Haltestelle doch längst zurückgebaut worden sein. Dafür hat es seinen Platz im Museum bekommen.
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Schön hergerichtet präsentiert sich das ehem. Lanquaider Stellwerk im DB Museum Koblenz.

Nicht ganz so schön hergerichtet aber auch nicht weit weg. Zumindest aus Münchner Sicht nahe beinander fristet das folgende Bruchsal G sein tristes Dasein im Eisenbahnmuseum der DGEG Neustadt/Weinstraße. Allen Mühen zum Trotz, woher das Exponat stammt war nicht zu ermitteln
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Ich hoffe dass es dem großen Reiterstellwerk in der Obhut der DGEG besser ergeht.

Apropos Bruchsal. Das nächste gezeigte Stellwerk befindet sich nicht in Besitz eines Vereines oder wenigstens jemanden der sich damit wirklich auskennen würde. Sondern es ist in Besitz der Verbandsgemeinde Otterbach. Und vielleicht ist es mir deswegen besonders ans Herz gewachsen. Zusammen mit dem Fahrdienstleiterstellwerk das nun neben dem Wärterstellwerk unter dicken Planen wieder auf bessere Zeiten wartet entspricht es der Bauart Bruchsal J
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und steht seit 2005 arbeitslos in Lampertsmühle Ottershausen. Wer sich diesen Bahnhofsnamen merken kann erhält kostenlosen Eintritt (alle anderen allerdings auch). Die Anlage ist übrigens durchaus fast voll funktionsfähig. Man muss nur wissen wie :D

Auf der Rückreise aus dem Westen der Republik wird noch kurz im DB Museum Nürnberg vorbeigeschaut. Die allermeisten Stellwerke aus der doch recht umfangreichen Sammlung sind seit Jahren nicht mehr zugänglich abgestellt und kommen aber vielleicht demnächst aus ihrem staubigen Keller wieder ans Tageslicht und sind für Besucher zugänglich. Mich würde es freuen. Bis dahin muss man sich mit einem Stellwerk der Bauart Vögele im Hauptgebäude begnügen
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Zusammen mit dem ausgestellten EMech S&H 1895 aus dem Münchner Starnberger Flügelbahnhof der größte Exot. Man beachte z.B. die mittig angeordneten Fahrstraßenhebel.

Mit dem ersten Beitrag verabschiede ich mich und fahre instand mit dem zweiten fort.
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ropix
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Beitrag von ropix »

Ein Ausflug ins Berliner S-Bahn Museum. Hatten wir bislang ausschließlich mechanische Stellwerke lacht einen hier ein elektromechanisches Stellwerk an.
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Das Stellwerk dürfte sein aktives Leben lang in Berlin Pichelsberg gestanden haben. Im Rücken des Photographen befindet sich auch ein stattliches mechanisches Stellwerk.

Nicht stattlich aber sehr platzfüllend ist das Museumsstellwerk das in Schenklingen vom Verein mit einem sehr aussagekräftig langen Namen aufgehoben wird
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Stellwerk 1 in Schelkingen. Ebenfalls erhalten ist noch das Stellwerk 2, die Befehlsstelle in der Mitte wurde leider verschrottet. Große Besonderheit dieser Anlage ist die Zustimmungsnahme. Statt dass der Weichenwärter einer Zugfahrt im anderen Bahnhofskopf zugestimmt hätte hat hier einfach der Fahrdienstleiter per Kurbel die Weichen in nötigen Stellung festgelegt.

Einen öden Hebel mehr das Stellwerk das sich die Interessengemeinschaft Wutachtalbahn e.V. in ihren Museumbahnhof gestellt hat.
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Urspünglich stammt diese Anlage aus Koblenz und wurde in letzter Sekunde vor der Verschrottung gerettet. Ob seines prominenten Standortes an der Sauschwänzlebahn hat es mittlerweile durchaus eine gewisse Bekanntheit erreicht, so dass solche Aufnahmen ohne Personen durchaus selten sind.

In der Ecke bleiben wir gleich nochmal - jetzt aber mit viel mehr Hebeln. Erst vor ein paar Jahren ist das Stellwerk vom Verein in Calw umgezogen auf seinen jetztigen Standort, am alten steht heute der so bahntypische Aldi.
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was innen noch nach viel Arbeit aussieht dürfte der noch stillgelegten Strecke zwischen Weil der Stadt und Calw demnächst hoffentlich ebenfalls bevorstehen. Gerüchte nach denen auch das Stellwerk unverhofft wieder in Betrieb genommen wird werden sich aber ganz sicher nicht erfüllen ;)

Als nächstes in die Sammlung passt so überhauptnicht mal ein Drucktastenstellwerk. Es hat ebenfalls in Letschin seinen Platz gefunden.
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Der Stelltisch aus Königswusterhausen entspricht der Bauform Gs0 - am Farbdesign wurde dann grundlegend gearbeitet :D

Und Rücksprung durch die Republik - es geht nach Mühldorf in Oberbayern wo sich ein elektronisches Stellwerk durch die Altanlagen frisst und zumindest von der Ausdehnung her schon fast das größte sein könnte (von Landshut bis Rosenheim). Dem wiedersetzen konnte sich ein rühriger Verein Namens Freunde Historischer Eisenbahn Mühldorf e.V. die zumindest eine Anlage erhalten haben. Im Erdgeschoss des Gebäudes sammeln sich nach und nach übrigens weitere Stellwerke aus der Mühldorfer Gegend.
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Ein elektromechanisches Stellwerk vom Typ VES 4 R. Man stelle sich die Größe dieses Dings mit zum Schluss noch 72 Hebeln vor wenn man die Hebel in eine Reihe baut.

Besser nicht?

Na dann auf gehts.

Wieder in Berlin angekommen werfen wir einen kurzen Blick in die Heilige Halle der Arbeitsgemeinschaft Berliner U-Bahn e.V. Mit einem besonderen Dank an den dort immer noch tätigen Signalmeister.
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Das größte U-Bahn Stellwerk. Man könnte fast sagen aller Zeiten, aber offiziell nur von Europa. Im Regelbetrieb wurde hier übrigens auf Selbststeller gefahren. Aber wehe wenn die Aus und Einrückzeit losging. Dann flogen die Hebel im Sekundentakt.

Das geht nicht mehr größer?

Ja, größer vermutlich wirklich nicht mehr. Aber länger geht immer.

Die Reise kreuz und quer durch die Republik endet in einem "Vorort" von Hannover - in Lehrte beim MEV genauer gesagt. Der ist auf der Suche nach einem geeigneten Raum für seine Modellbahn die einen Nachbau des Bahnhofs Lehrte darstellt fündig geworden. Und war auch noch so nett den ersten Stock der Nachwelt zu erhalten.
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Hier waren zu Spitzenzeiten 3 Weichenwärter, ein Signalwärter, ein Fahrstraßenhebelwärter (der auch noch den Block bediente), ein Fahrdienstleiter, ein Zugmelder und ein Ablöser beschäftigt.

Noch längere Hebelbänke mag es geben - alleine, sinnvoll zu fuzzen sind sie nicht mehr. Wer bis hier her durchgehalten hat den lade ich ein auf zwei Ausflüge in die Schweiz.
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ropix
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Beitrag von ropix »

Und ein Grüzi und Hallo miteinander im Land der Eidgenossen, da wo Dampfloks nur dann honoriert werden wenn sie auch stilecht mit Petrolium statt Strom beleuchtet werden und wo man die sprichwörtliche Gelassenheit vor allem bei der Blockbedienung jederzeit vorgeführt bekommt.

Die nachfolgende Sammlung ist eigentlich nur einer handvoll Personen zu verdanken die wirklich emsig probiert hat zu retten was zu retten ist. Wer mal am Erlebnisbahnhof vorbeikommt, er ist einen Besuch wert. (Kleiner Tipp - ganz in der Nähe findet sich auch noch ein Stückerl nichtelektrifizierte Schweizer Eisenbahn auf der natürlich stilecht mit Petroliumlampen Wasser durch die Gegend gefahren wird.)

Lange Rede kurzer Sinn: Herzlich willkommen im Erlebnisbahnhof, zu finden in Brittnau-Wilkon.
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Das ursprüngliche Stellwerk das den Bahnhof bis in die 90er zuverlässig sicherte findet sich noch immer dort wo es hingehört. Allerdings wurde gründlich modernisiert. Alle Weichen und Signale werden elektrisch betrieben. Überhaupt. Solange man nicht in Westdeutschland unterwegs ist war es durchaus gang und gebe die alten Anlagen behutsam modernerem Stand der Technik anzupassen bevor man sie komplett durch "moderne" Anlagen ersetzte. Nur bei uns wurde praktisch immer nur ersetzt und nicht modernisiert. Die Rache ist die, dass wir heute noch mit Anlagen aus dem 18 Jahrhundert nahezu original arbeiten. So etwas wäre woanders nicht passiert. (In der Schweiz gibt es noch wenn ich mich nicht verzählt habe 11 aktive Formsignale, tendenz rein Museal momentan um 1 alle zwei Jahre steigend)

Im Schuppen sammeln sich dann noch zwei benachbarte Stellwerke:

Notwil
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sowie Sursee mit Befehlsstelle ah nein, Freigabewerk muss das natürlich heißen
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und Wärterstellwerk
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alles übrigens Bauart Bruchsal J, Hersteller nach Patent dürfte von allem die Firma Hasler gewesen sein.

nicht weit entfernt für deutsche Verhältnisse und doch eine Sprachgrenze weiter (wir befinden uns jetzt im basler Oder-Land) haben sich ein paar Aktive gefunden und teils in Zusammenarbeit mit den Leuten vom Erlebnisbahnhof das Wärterstellwerk Wildegg bewahrt.
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und dann noch ein Jüdel. Warum es hier genau eine Weiche geschafft hat ihr Gestänge zu verlieren und dafür wie alle anderen Weichen im Deutschsprachigen Raum per Draht angeschlossen zu werden entzieht sich meiner Kenntniss. Wie alle Schweizer Stellwerke kann auch diese Anlage in allen Facetten vorgeführt werden. Ganz links sieht man übrigens das Brachialwerkzeug das verwendet wurde wenn eine Gestängeweiche aufgefahren wird. Nicht nur das Gestänge ist also eine Nummer größer als der Draht :D

Ach ja. Nach Wildegg bin ich mit den Schweizer Bundesbahnen gefahren. Vielleicht ist mir das irgendwann noch einen Vergleichsbeitrag Auto/Bahn in der Schweiz wert. Einfach mal in die Meckerecke schauen :D

Ich hoffe doch es hat zumindest dem einen oder anderem gefallen bis hierher. Die meisten Vereine kämpfen gegen die gleichen Windmühlen. Miete und Nebenkosten fressen das Budget schneller auf als es nachwachsen kann. Im Winter ein beheiztes Gebäude hat fast niemand der hier gezeigten die nicht in größeren Museen untergekommen sind. Techniker und Helfer sind Mangelware.
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hmmueller
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Beitrag von hmmueller »

Soll einem das Herz nun schwer werden ob der großartigen Maschinen, die bald niemand mehr verstehen wird? Oder leicht, weil's ja offenbar viele gibt, die sich um eine Erhaltung solcher Apparate bemühen - und, wenn man Deine Fotos ansieht, fast überall zumindest nach außen hin mustergültig ...

Jedenfalls herzlichen Dank für diese Kompilation - und vielleicht hab ich ja einmal Zeit, Dir so eine Reise nachzutun!

H.M.
Meine Eisenbahngeschichten - "Von Stellwerken und anderen Maschinen ..."
Die Organe der Bahnerhaltung sind ermächtigt, den Arbeitern zur Aneiferung angemessene Quantitäten von Brot, Wein oder Branntwein unentgeltlich zu verabfolgen. Nr. XXVII - Vorschriften für das Verhalten bei Schneefällen, K. k. Österreichische Staatsbahnen, Gültig vom 1. Oktober 1906; Artikel 14(5)
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karhu
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Beitrag von karhu »

Danke für die interresannten Bilder.

Ich habe auch welche aus Finnland :)
In Hyvinkää im Eisenbahnmusem gibt es einige Stellwerke aus verschiedenen Epochen zu sehen:

Mechanisches Stellwerk ca. 1900er Jahre:

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Elektromechanisches Stellwerk ca. 1930er Jahre:

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Drucktastenstellwerk aus den 1960er Jahre:

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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Das elektromechanisch kommt mir irgendwie bekannt vor :-)

Und das Drucktastenstellwrek habe ich auf den ersten Blick für ein ESTW gehalten... :-)
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von ropix »

Na dann werd ich mal weitermachen mit zwei Stellwerken im tiefen Osten die eine kleine Besonderheit haben. Neben ihrem Dasein als Museumsstellwerk sind sie auch noch dafür verantwortlich die Weichen im Museumsgelände zu stellen. (Im Westen haben sich die Horber sowas gebaut, Bilder werden auch da irgendwann folgen)

Für den Bereich des SEM Hiltersdorf tut das dortige Stellwerk A als vorletztes mechanisches Stellwerk im Chemnitzer Raum seinen Dienst. Zumindest die Weichen im Eisenbahnmuseum werden von hier noch bedient
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Das Stellwerk selbst dürfte ein Jüdel neue Altbauform sein (also Jüdel 100 mit Grundstellung der Hebel oben)

Werfen wir noch einen Blick ins gar nicht so weit entfernte Schwarzenberger Eisenbahnmuseum. Datum dürfte ja in etwa klar sein, den Beifang hat der Auer ja hier schon veröffentlicht. Dort tut immer noch ein mittlerweile leicht gerupftes Elektromechanisches Stellwerk seinen Dienst
BildBauart: VEB Gas und Elektrischer Anlagenbau (ich denke der hieß so). Allein die Geschichte wie die zu dem Stellwerkstypen kommen ist schon ein wenig abenteuerlich. Ursprünglich handelt es sich um ein Zweireihenhebelwerk der Firma Orenstein & Koppel. Die hatten irgendwann keine Lust mehr und haben ihre Stellwerksabteilung an Pintsch verkauft. (Pintsch hat sich bis dahin vor allen Dingen mit Bahnübergängen verdient). Das war mitten im Krieg und undank aufziehender Materialknappheit hat Pintsch seinen Erwerb dann nicht mehr recht nutzen können. Nach 45 fiel der Bauplan dann dem VEB zu der sich aber auch nur ein paar knappe Jahre halten konnte und dann zusammen mit elsima, weinitschke (dem einzig verbliebenen mech-bauer der DDR und Funkwerk) zur WSSB verschmolzen wurde. Dessen Logo sieht man noch am nachgerüsteten Drucktastenpult oben. Und heute gehört WSSB bekanntermaßen zu Siemens, so dass man durchaus spotten könnte, hier steht das beste was Siemens jemals gebaut hat. Ach so. Die VES-Mehrreihenhebelwerke wie vorher schon eines zu sehen sind praktisch identisch gebaut. Auch hier ist die Elektrik einen Stockwerk tiefer angelegt. Nur bei den VESxR steht das Verschlussregister kompakt im Fahrdienstleiterraum im Weg herum (man wollte dem FDL wohl die Möglichkeit geben nachzusehen wo es hakte, Wennfall), hier ist auch das Verschlussregister im Stockwerk tiefer verbaut.

Errichtet wurde dieses Stellwerk anfang der 50er Jahre als die Strecke für die Wismut interessant wurde. Hier war die Ablaufstrecke aus dem Erzgebirge. Erst die Erzgebirgsbahn hat der Strecke dann auf halber Länge das zweite Gleis genommen und gleichzeitig im Bahnhof ein ESTW errichtet, das Stellwerk wird seitdem vom Verein betreut. Wohl das einzige Museumsstellwerk Bauart GASELAN.
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Hiltersdorf? Nicht doch Hilbersdorf?
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Was mich interessiert: Wo aussser in Hilbersdorf werden solche Stellwerke noch betriebsfähig erhalten - also am Bahnhof mit allen drum und dran?
Es gibt ja durchaus ein paar Museumsbahnen, die noch über entsprechende Bahnhöfe verfügen.

Als Beispiel: in Wiesbaden Dotzheim und Hahn-Wehen wurde nach der Stillegung als erstes alles ausgebaut - so dass dort nichts mehr erhalten ist ...

Luchs.
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Beitrag von digitalgodzilla »

Das war immer ein heileid wenn ich als Kind da zuschauen durfte und auch mal unter aufsicht selber den den Hebel umlegen durfte oder auch die schranke schliesen durfte
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Beitrag von ropix »

Luchs @ 27 Oct 2012, 14:45 hat geschrieben: Was mich interessiert: Wo aussser in Hilbersdorf werden solche Stellwerke noch betriebsfähig erhalten - also am Bahnhof mit allen drum und dran?
Es gibt ja durchaus ein paar Museumsbahnen, die noch über entsprechende Bahnhöfe verfügen.
Wie gesagt in Schwarzenberg. Desweiteren auf der Wutachtalbahn (die stell ich hier auch irgendwann mal vor), bei unseren Nachbarn in den Niederlanden und es wird sicher noch ein paar weitere geben.

Ja @Bayernlover, Hilbersdorf und Hiltersdorf kann man schonmal verwechseln. Ich würde vorschlagen, machs besser :)
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Beitrag von Bayernlover »

ropix @ 27 Oct 2012, 18:14 hat geschrieben: Ja @Bayernlover, Hilbersdorf und Hiltersdorf kann man schonmal verwechseln. Ich würde vorschlagen, machs besser :)
War ja keine Kritik, nur ein Hinweis :P
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Beitrag von ropix »

So, es wird endlich wieder Zeit sich in kühle Gemäuer zu begeben.

Ich hoffe mal das folgende Bild darf sich für dieses Jahr "Auftakt" zum Motto drittes Jahr, drittes Land nennen. Es zeigt eine Spur aus dem Höhepunkt der ITT-Stellwerke, die man über drei Arten steuern konnte. Normalerweise über die Monitore mit einem Lichtstift - was aber wohl so gut wie nie ein FDL gemacht hat, viel zu klumpert das Zeug. Dann per Pult, dass früher ein wenig abseits der Monitore stand (fürs Museum hat man die Plätze getauscht, so dass das Nummernpult nun direkt zur Wand schaut) und natürlich an der Wand selber.

Im diesjährigen Zielland ist es irgendwie auch Gang und Gäbe nicht dranzuschreiben woher das Exponat kommt. Woher und wohin bleibt also ein Geheimnis. Immerhin so viel wird verraten. Es hat sein neues Zuhause bei der ÖGEG gefunden
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Kufstein im Lokpark [Gn]Ampflwang. Die zugehörige Relaisanlage tut immer noch ihren Dienst, der Bedienplatz mit dem Innenfahrdienst verschwand sang und klanglos nach der Inbetriebnahme der BFZ Innsbruck irgendwann zwischen 2008 und 2009. Den Außenfahrdienst gibt's noch heute.
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