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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Aufs Zahlen kommt es aber leider nicht an. Das Problem ist halt, das man eine Sendelizenz für Deutschland bräuchte und die will der ORF verständlicherweise nicht bezahlen.


zu Analog:

Laut Aussage zweier Kabel Deutschland Mitarbeiter soll spätestens 2017 zumindest im Netz von KDG Schluss sein mit dem analogen Sendern und zwar komplett. Ob dann ORF2 noch zu empfangen ist, wird noch verhandelt.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 12 Jul 2013, 01:41 hat geschrieben: Aufs Zahlen kommt es aber leider nicht an. Das Problem ist halt, das man eine Sendelizenz für Deutschland bräuchte und die will der ORF verständlicherweise nicht bezahlen.
Genau das habe ich ja geschrieben.

Interessant wäre aber, wenn Senderlizenzen auf ganz andere Art vergeben und abgerechnet werden, sodass auch Konstellationen wie der Empfang von den meisten ausländischen Sendern in Deutschland gegen Bezahlung möglich wäre. Für die TV-Sender und ÖRs müsste das nicht zwangsläufig teurer werden, zumal ja auch mehr Geld zur Gegenfinanzierung reinkommen würde. Es geht primär um andere Abrechnungsmodelle.

Dazu bedarf es dann neu gestalteter Verträge, einheitlicher Verschlüsselungsstandards und einheitlicher Pay-TV-fähiger Hardware (gerade in Deutschland nicht mal nativ nennenswert verbreitet, auch weil man ja das Meiste per FTA sehen kann). Also ein sehr weiter Weg. Ob der Gewinn jetzt so groß wäre, dass man die EU-Kommission dazu drängen sollte, sich für so etwas einzusetzen, ist fraglich. Eine Menge Leute würde es freuen, sicherlich.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Das Problem an der Sache ist halt, das der ORF1 viele Serien und Filme zeigt, für die deutsche Privatsender in Deutschland die Sendelizenz halten. Die werden solche Pläne mit Sicherheit nicht so ohne Weiteres akzeptieren, zumal der ORF alles ohne Werbeunterbrechung zeigt.
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Das Problem sollte nicht so groß sein, wenn ORF nicht immer exakt die gleichen Filme zur gleichen Zeitbringen würde. Aber die wollen eben auch, dass bei ihnen statt auf den Deutschen Sendern geschaut wird.
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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

Das war aber jahrzenhtelang möglich, bis ein gewisser Leo Kirch mehr aus den Sendern pressen wollte und mit PayTV mehr aus den Kunden.

Ansonsten finde ich DVB-C prima. Solange es wie bei KMS unverschlüsselt läuft. Und Qualitätsprobleme kenn ich da bei TV auch keine - nur das Internet hakt immer mal wieder a bisserl.

Bei DVB-T brauch ich immerhin nen Twin-Tuner, damit er ein gutes Signal zusammenrechnet.
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elchris
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Beitrag von elchris »

Der ORF (wie auch der SRF) hat die Rechte für die jeweiligen Länder nicht direkt bei den Filmhändlern sondern bei den Sendergruppen als Sublizenz erhalten, da ja unsere Sender immer die deutschsprachigen Europalizenzen (im Falle des ZDF ganz offiziell Weltrechte - von Island bis in den Oman...) und daher eigentlich auch die Rechte für Österreich und die Schweiz inne haben. Die Sender aus den kleineren deutschsprachigen Ländern müssen also zu dem tanzen, was der Rechteinhaber singt. Für Österreich und die Schweiz ist das Ideal, ihre ÖR erhalten günstige Rechte und die Kabelfirmen dürfen ganz legal auch alle Bundesdeutschen Sender einspeisen. Die Konstellation ist so einmalig - bei anderen Länderübergreifenden Sprachen haben immer alle Sender beider Länder für den Sprachraum die Rechte (UK-Irland, Holland-Belgien-Frankreich-Luxemburg usw.). In den meisten Ländern gilt darüber hinaus noch ein anderes System für die Einspeisung ins Kabel, während bei uns Verträge mit den Programmanbietern geschlossen müssen, gilt z.B. in der Schweiz "was empfangbar ist, wird eingespeist" - für den ORF steht der Einspeisepunkt in der Ostschweiz, die RAI wird wohl in Lugano abgefangen, die BBC via Sat in Basel - na und der Rest kommt FTA via Satellit in der ganzen Schweiz.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Das finde ich ungerecht, in A und CH hat man damit deutlich mehr deutschsprachige Sender zur Auswahl und hier wird man abgespeist und darf zum Dank noch mehr zahlen, weil unser unfähiges ÖR-System nicht in der Lage ist sich zu modernisieren und mal lernt dass man keine europa- und weltweiten Rechte braucht oder sind unsere Menschen hier blöder als andere?
Aber was will man erwarten wenn Politiker da mitreden und das sagen haben, da kommt nur Mist raus.

Der ORF war früher in ganz Bayern im Kabel, auf Druck der privaten Sender wurde das geändert, erst ORF1, später auch ORF2 in vielen Landesteilen.
Eine Frechheit.

Ich betone es nochmal, wir haben ein zusammenwachsendes Europa und genau in solchen verbindenden Elementen treibt man einen Keil rein.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Electrification @ 12 Jul 2013, 12:25 hat geschrieben: Das finde ich ungerecht, in A und CH hat man damit deutlich mehr deutschsprachige Sender zur Auswahl und hier wird man abgespeist und darf zum Dank noch mehr zahlen, weil unser unfähiges ÖR-System nicht in der Lage ist sich zu modernisieren und mal lernt dass man keine europa- und weltweiten Rechte braucht oder sind unsere Menschen hier blöder als andere?
Aber was will man erwarten wenn Politiker da mitreden und das sagen haben, da kommt nur Mist raus.
Meiner Meinung nach haben die ÖRs Angst, dass die Generation 60+, bei denen hauptsächlich ARD+ZDF eingeschaltet wird, die ÖR-Sender nicht mehr empfangen kann, wenn die Verschlüsselung kommt. Immerhin bedeutet das eine erhebliche Umstellung. Manche sind ja schon überfordert, sich an eine neue Fernbedienung zu gewöhnen.

Damit also u.a. die Volksmusiksendungen, Groschenroman-Verfilmungen weiterhin höchste Einschaltquoten haben, kauft man europaweite Lizenzen für Fremdproduktionen (!), also gerade für andere Sendungen. Klingt komisch und unlogisch, ist aber so. Aber es geht natürlich auch um Sportrechte, da hat man ja auch keine Lizenzen, sondern muss diese erwerben.

Natürlich übertreibe ich hier stark, im Grunde genommen ist da aber was dran. Immer wieder beteuern die Intendanten,wie wichtig ihnen auch die älteren Zuschauer sind.

Es muss natürlich auch sichergestellt werden, dass auf den Kanarischen Inseln ARD+ZDF empfangen werden können - für lau versteht sich. Dort halten sich viele Rentner auf (ich meine das nicht abfällig, ich mache selbst dort auch Urlaub), also wird ein spezieller Transponder mit Kanarenspot, der also auch den Bereich fernab von Europa separat ausleuchtet, angemietet. Kostet sicherlich auch zusätzlich Geld. Fast könnte man meinen, die ÖRs lieben ihre älteren Zuschauer tatsächlich. Aber da geht es wohl um mehr - auch darum, dass der Staats- und Parteienfunk die Wähler berieseln (und beeinflussen) kann.

Traurig, aber wahr. Wenn ich auf heise.de wäre, würde ich sagen: Und jetzt färbt mich rot! :ph34r:
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ich muss sagen, ich halte es in letzter Zeit immer mehr mit Peter Lustig oder Holger Kreymeier: "Schalten Sie mal wieder ab!"

Denn die ÖR's verschwenden viel Geld, Startrek-Folgen kenn ich in und auswendig und genug Private senden vielfach diesen Scriptedreality-Mist , der lediglich an die niederen Instinkte appelliert und vielfach vom Bloßstellen von Randgruppen lebt.
Oder auf fast allen Kanälen rund um die Uhr Papst, Royalhochzeiten oder Fluten kommen. Oder der ganze Soap-Gschmarre.
Von dem haufen Astro- und Shoppingkacke red ich gar ned.

Da brauch ich ehrlichgesagt nicht noch mehr Bandbreite für noch mehr unsinnige Kanäle. Da lass ich lieber die Glotze aus und geh 2 Stunden Schwimmen.
Und sollte mir doch zu langweilig werden, bekommen halt samtpfötige 2 Katzerln bei mir ein Zuhause. Da bekomm ich genug Unterhaltung und zu tun.
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

mapic @ 11 Jul 2013, 23:36 hat geschrieben:Es soll aber auch durchaus auch noch Geräte geben, die eben keinen integrierten DVB-C Tuner haben.
Als Neugerät eigentlich kaum mehr, allenfalls noch im Billigstsegment auf der Resterampe, DVB-C/T TUner sind quasi Standard, DVB-S(2) ist inzwischen oft dabei.
mapic @ 11 Jul 2013, 23:36 hat geschrieben: Und was meinst du mit Einstiegsgeräten? Das habe ich irgendwie nicht verstanden...
Sorry, ungeschickt ausgedrückt. Ich meinte, dass selbst bei DVB-C Receivern der Einstiegsklasse die Bedienung inzwischen durchaus brauchbar ist und dem (meist blauen) On Screen Display der alten Röhren in Punkto Ergonomie klar überlegen ist. Den Witz "Naja für XY braucht man ja kein Hochschulstudium oder die Fähigkeit einen Videorecorder zu programmieren" verstehen die meisten schon nicht mehr.

mapic @ 11 Jul 2013, 23:36 hat geschrieben: Das stimmt, aber deshalb nutzt man ja für die anderen Sender nicht automatisch digitales Kabel. Die Sache mit dem ORF betrifft z.B. meine Eltern. Da wird eben der ORF über analoges Kabel geschaut, und der Rest läuft über T-Entertain.
Naja, aber es liegt ja an und abgesehen von etwaiger Hardware (welche man ja bei Entertain auch braucht) gibts ja keinen Grund das ganze brach liegen zu lassen. Weshalb man aber Entertain und Kabel bezahlen will (Kabel werden deine Eltern wohl zahlen müssen) erschließt sich mir allerdings nciht wirklich...
mapic @ 11 Jul 2013, 23:36 hat geschrieben: Da hast du im Allgemeinen schon recht. Aber bei meinem Beispiel mit dem oben genannten Gerät (das kostenlos und ungefragt von Kabel Deutschland zugeschickt wurde) war es definitiv so. Das Teil konnte ja noch nicht mal HD Sender empfangen. Die Verbindung zum TV ist auch nur über Scart möglich. Der Qualitätsunterschied zum Analogen Kabel war daher wirklich nur sehr gering. Und dann braucht man sich natürlich nicht wundern, wenn das dann so nicht akzeptiert wird.
Ja, da krebsen schon ein paar unglaubliche Boxen herum, da hast du recht. Wenn dann noch ein schelchtes SCART-Kabel dazu kommt wirds natürlich echt haarig. Glücklicherweise ist das ja inzwischen die Ausnahme
Boris Merath @ 12 Jul 2013, 00:39 hat geschrieben:Ein großer Teil der Fernsehzuschauer will seine Fernbedienung nehmen, eine Taste drücken und dann Fernsehen. So wie seit 40 Jahren. Und auf keinen Fall etwas neues, wo dann am Ende die Tasten an der Fernbedienung wo anders sind.

Alles andere ist viel zu kompliziert.
Auch wenn ich deinen Sarkasmus nicht übersehen habe (und du trotz Überzeichnung auch inhaltlich recht hast), muss man die Frage stellen, ob eine solch vermeintliche Bequemlichkeit, welche ja durch den immensen Bandbreitenbedarf des analogen Fernsehens zu Lasten der anderen Kunden geht, denn von der Allgemeinheit "subventioniert" werden soll, oder ob es nicht vielleicht fairer wäre, einen Zuschlag von ein paar Euro auf das analoge Fernsehen zu erheben. Werden die KNBs nicht machen, viel zu riskant, aber wenn jemand "Legacy-Support" in dieser Art haben will, dann soll er das auch bezahlen.

Boris Merath @ 12 Jul 2013, 00:39 hat geschrieben: Und DVB-C-Tuner - naja, da muss man schon suchen, um einen zu bekommen. Wie es bei in Fernseher direkt eingebauten aussieht weiß ich aber nicht, würde aber mal vermuten auch incht so viel besser?
Weder noch. Beinahe alle großen Receiverhersteller haben die große Mehrzahl ihrer Boxen inzwischen auch als Kabelvariante, vielfach sind das Plug & Play Tuner die sogar vom Nutzer ohne großes Trara ausgetauscht werden können. Die Anforderungen an die Box sind ja von der Hard- wie Software die gleichen. Natürlich gibt es noch immer deutlich mehr Sat- als Kabelreceiver (der Bedarf ist da auch deutlich höher), aber so eng wie noch vor 5 Jahren ist das schon lange nicht mehr. Bei den eingebauten Geraten ist es andersrum, da ist DVB-C/T de facto Standard und DVB-S2 gibts nicht immer oder nur gegen Aufpreis (was auch damit zusammenhängt, dass viele Nutzer lieber zu den deutlich elaborierteren externen Receivern greifen).
TramPolin @ 12 Jul 2013, 00:58 hat geschrieben: Ganz überzeugt bin ich nicht von DVC-C. Bei meiner Mutter (KMS-Kundin) etwa kommt es auf einigen Frequenzen immer wieder zu Klötzchenbildungen oder Totalausfälllen. Klar, da funkt sehr wahrscheinlich irgendjemand rein, das kann man nur bedingt der Technik anlasten. Ein neues dreifach geschirmtes Kabel brachte leider kaum Besserung.

Bei mir ist es ähnlich (auch KMS-Kunde in einer anderen Wohnanlage), einige Frequenzen sind massiv störgefährdet.
Ist ein leidiges Problem, frag mal einen Amateurfunker nach seiner Meinung zur Hauskabelinfrastruktur in Deutschland, da lernst neue Schimpfwörter.

Vielfach sind die Kabelanlagen im Haus im Grunde noch aus den 60er Jahren und wurden, als Kabelfernsehen in den 80ern gelegt wurde, einfach weiter genutzt. Koaxialkabel hat leider die unangenehme Eigenschaft über die Jahre anfällig für Störungen zu werden. Von Steckverbindungen wo die Isolierung sich mehrere Zentimeter zurückgezogen hat über völlig veraltete Verstärker, die mehr Rauschen als Verstärkung produzieren und dürrsten Strippen bishin zu Nagetierbefall ist da alles dabei. Nachdem so eine Totalrevision, wie sie nach 25-30 Jahren durchaus mal benötigt werden kann aber Ar***teuer ist, wird das halt auf die lange Bank geschoben und ausgesessen. Im Übrigen ein Grund die Mietnebenkosten zu kürzen.
Dass man mit solchen "Hochfrequenzlecks" auch mächtig in Schwulitäten geraten kann, wird gerne übersehen. Stört man im besten Falle "nur" den Amateurfunk ist das für die Betroffenen sehr nervig, es sind aber auch schon Behördenfunk und Flugsicherung betroffen gewesen und da ist dann natürlich Schluss mit Lustig und man bekommt dann auch recht schnell Besuch von der BNetzA (zuvor RegTP, ganz zuvor Bundespost). Ironischerweise hat es vor etwa 2 Jahren einen Fall gegeben, dass in, ich glaube, NRW das dort neuaufgeschaltete DAB-Bouquet Das Erste (analog) so krass gestört hat (natürlich nur bei Haushalten mit schlechten Abschirmungen), dass sich Unitymedia gezwungen sah den Kanal im Kabel komplett zu räumen. Die BNetzA ist natürlich im Dreieck vor Wut gesprungen, hat aber im Endeffekt die "Täter" niemals ausfindig gemacht (war wohl zu teuer).

Die berühmte "DECT-Störung" bei Sat auf 12,48GHz ist im Prinzip das gleiche. An der Kabelschirmung liegts meistens nicht, da langt dir auch ein eher günstiges Kabel mit 90-100dB Schirmung, die Stecker (ggf. auch minderwertig oder schlecht angeschlossene Dosen) sind meistens der Übeltäter. Hatte neulich mal wieder so einen Fall mit Problemen auf dem Transponder, Aufdrehstecker durch Kompressionsstecker ersetzt, 1dB mehr Signal (überall) und keine Störungen mehr. Kostenpunkt: 2,68€ (okay und ne Spezialzange braucht man auch). Billiger als die Pflaster, die man für die Finger nach der selben Zahl Aufdrehstecker braucht.

Electrification @ 12 Jul 2013, 01:01 hat geschrieben:Ich finde es ist eher ein Skandal dass es in einem vereinten Europa ein abgeschottetes Fernsehen gibt. Wenn in Bayern jemand ORF sehen will, dann sollte er es können und zwar auf legale Weise.
Ist auch jetzt schon legal möglich, du kannst dir die FTV Karten der diversen Länder problemlos auf dem Graumarkt besorgen (kostet halt... Stückpreis für eine ORF-Karte für 5 Jahre liegt derzeit bei ca. 130€, Schweizer kosten etwas weniger, Holländer deutlich mehr, BBC musst halt empfangen können...). Verstößt zwar gegen die AGB der jeweiligen Anbieter, aber du brichst kein Gesetz, zumindest kein Deutsches.

Dennoch gab es bereits Ansätze das zu beheben, ein europäischer Rechtepool für Lizenzware sollte geschaffen werden. Somit wäre es durchaus möglich gewesen, auch in anderen Ländern wohnhaften Personen (gegen Zahlung der jeweiligen Rundfunkgebühren) Zugang zu den jeweiligen Sendern auf unkomplizierte Weise zu ermöglichen. Gescheitert ist das lustigerweise nicht an den ultrakomplexen Verteilungsschlüsseln* für solch ein Unterfangen sondern an einer Totalblockade von ARD und ZDF... Zyniker behaupten nach wie vor, dass ja dann die Ausreden O-Ton, aktuellere Spielfilme oder gar Serien zu zeigen, weg wären, manch einer spekulierte gar, dass so der "Nebenverdienst" (lies: Veruntreuung von Rundfunkgebühren durch über Wert eingekaufte Rechte) wegbräche und man das deshalb nicht täte.


Electrification @ 12 Jul 2013, 01:01 hat geschrieben: Wieso setzt sich die EU-Kommission nicht mal für sowas ein, für wirklich wichtige Dinge und die Beseitigung digitaler Grenzen, so dass jeder Bürger in Europa die Möglichkeit hat jeden freien Sender (Nicht-Pay-TV) auch frei zu bekommen.
Stell eine Satantenne auf, da bekommst du alle freien Sender, wenn du entsprechend Blech hast.
Sarkasmus bei Seite: das Problem sind nicht etwaige Verschlüsselungen, das funktioniert in ganz Europa wunderbar (nur halt nicht in Deutschland), das Problem ist unterm Strich die Eigenbrötlerei diverser Rundfunkanstalten, die nicht im 21. Jahrhundert ankommen wollen. Da sind die deutschen öffentlich-rechtlichen sicherlich die schlimmsten Hardliner, aber bei weitem nicht alleine.
Electrification @ 12 Jul 2013, 12:25 hat geschrieben: Der ORF war früher in ganz Bayern im Kabel, auf Druck der privaten Sender wurde das geändert, erst ORF1, später auch ORF2 in vielen Landesteilen.
Eine Frechheit.
Stimmt so nicht ganz.
Das ganze war damals möglich, weil sich ARD/ZDF und der ORF nicht gegenseitig konkurriert haben, zumindest nicht zeitgleich (damals gab es ja noch ab und an etwas für nichtpensionierte Personen). Das änderte sich natürlich mit Aufkommen der Privatsender massiv, ORF und RTL hatten vielfach das gleiche Programm. Im Endeffekt lief es so, dass die Rechteinhaber bzw. deren Verwerter dem ORF die Wahl gegeben haben, entweder die Sendeleistung der terrestrischen Anlagen zu verringern und die Einspeisung ins Telekomkabelnetz (mit Ausnahme der Gebiete wo der ORF "ortsüblich" ist) zu beenden oder die Deutschlandrechte zu erwerben. Letzteres war natürlich viel zu teuer und auch vor dem österreichischen Gebührenzahler nicht zu rechtfertigen, also hat man das ganze heruntergefahren.

RTL und Kirch hatten damit recht wenig zu tun - die haben das dankend angenommen, logisch, und sich auch nicht groß geziert, dass der ORF diese etwas eigenwillige Interpretation, Kirch habe den ORF dazu gezwungen, verbreitet hat, da es immer noch besser war als zuzugeben, dass man mit dem ORF, einem öffentlich-rechtlichen Sender, also genau dieser Form des Fernsehens, dass man gerade als altbacken, realitätsfern und dröge dargestellt bekommen hat (und retrospektiv: nicht ganz zu Unrecht), einen Konkurrenten hätte, der es stellenweise klar besser hinbekommt und besser ankommt.

Mal ganz davon abgesehen: diese Freibiermentalität ist auch so eine Sache. Wieso soll der österreichische Gebührenzahler für Bayern, das ja alleine mehr Einwohner hat als ganz Österreich, aufkommen? Dass das umgekehrt auch noch jetzt so ist, mag ja sein, ist aber kein Argument. Nur weil die Piefkes zu blöd sind endlich ihr Fernsehen zu verschlüsseln, so wie alle anderen auch, stürzt sich der ORF doch noch lange nicht in (noch mehr) Unkosten.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

TramPolin @ 12 Jul 2013, 12:54 hat geschrieben: Es muss natürlich auch sichergestellt werden, dass auf den Kanarischen Inseln ARD+ZDF empfangen werden können - für lau versteht sich. Dort halten sich viele Rentner auf (ich meine das nicht abfällig, ich mache selbst dort auch Urlaub), also wird ein spezieller Transponder mit Kanarenspot, der also auch den Bereich fernab von Europa separat ausleuchtet, angemietet. Kostet sicherlich auch zusätzlich Geld. Fast könnte man meinen, die ÖRs lieben ihre älteren Zuschauer tatsächlich. Aber da geht es wohl um mehr - auch darum, dass der Staats- und Parteienfunk die Wähler berieseln (und beeinflussen) kann.

Traurig, aber wahr. Wenn ich auf heise.de wäre, würde ich sagen: Und jetzt färbt mich rot!  :ph34r:
Der "Kanarenspot" war ursprünglich ein Defekt von Astra 1C, der hatte da wohl irgendwann mal was abbekommen und so gabs eine Seitenkeule auf die Kanaren. Seitdem wird die Antenne des Transponders durch Astra weiter so produziert, ist kein großer Aufwand und Satelliten sind in diesem Aspekt ohnehin Maßanfertigungen (die Engländer nutzen das ja seit Astra 2D und jetzt 2F exzessiv).

Aber es geht noch doller: aus irgendwelchen Gründen sendet die ARD seit eh und je auf Eutelsats Hotbird 13° Ost. Zwar sind Hotbird/Astra-Multifeeds heute immer noch recht üblich, aber bei weitem nicht mehr so wie noch vor 15 Jahren (was auch mit dem Rückgang der freiempfänglichen Pornographie auf diesem Satelliten zu tun haben könnte...). Kapazitäten auf einem zweiten Satelliten zu ordern ist natürlich richtig teuer und eigentlich auch unnötig, also hat man das einstellen wollen.

Hotbird 13 hat aber eine ziemliche Eigenart: der Beam ist extrem weitgefächert, der geht von Westeuropa bis weit in den nahen Osten, selbst im Irak noch mit nicht total kranken Antennendurchmessern empfangbar. Als die Ausstrahlung dann eingestellt wurde, regte sich immenser Widerstand. So groß, dass die ARD wieder aufgeschaltet wurde. Wer wars? Die Bundeswehr in Afghanistan *headdesk*. Wieso? Weltmeisterschaft...


Neben den erhöhten Kosten für die Satelliten als auch die irren Summen die für die REchte wie, z.B. für die Champions League fällig werden (das ZDF zahlte schlappe 400 Mio Euro - British Sky Broadcasting nicht mal 300 und zwar für ALLE Spiele) kommt noch erschwerend hinzu, dass wir in Deutschland vieles gar nicht erst bekommen.

Erst kürzlich wars wieder mal so weit: den Kampf Froch vs. Kessler (immerhin die Nr. 1 und Nr. 2 im Supermittelgewicht) gabs in Deutschland nicht zu sehen und das obwohl Kessler im Sauerlandboxstall, der ja einen Exklusivvertrag mit der ARD hat, ist. Grund? ARD hat nur die Deutschlandrechte und BSkyB (Froch ist Engländer) hat das ganze Pay per View vermarktet... die verlangen doch nicht 6GBP für den Kampf, nur damit dann jeder zweite das bei den Deutschen schaut? Gabs für alles Geld der Welt nicht. Trotz Nachfrage wollte die ARD aber die Rechte für den Kampf nicht an Sky Deutschland verkaufen (ergo auch die Retourkutsche von Sky beim Wimbledon Finale).
Ergo haben die Gebührenzahler den Kampf bezahlen müssen (und die Boxrechte sind sackteuer), konnten ihn aber nicht sehen...

Im September haben wir das gleiche Theater bei Haye vs. Fury wohl wieder, sofern nicht Sky Deutschland die Rechte aufgabelt - diesmal hat die ARD aber glücklicherweise nichts zu schnabeln.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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