Situation: ich muss am Wochenende von Ziegelbrücke (CH) nach München Hbf. Verschiedene Gründe führen zur Wahl des Normalpreises (ich möchte hier keine Tarifdiskussion anzetteln). An und für sich also keine große Sache. Glaubt man.
Aus mir völlig unverständlichen Gründen ist der Krampf aber weder online noch am Automaten buchbar. Herrschaftzeiten nochmal! Das ist doch keine Fahrt von der inneren Mongolei auf die Fidjis, sondern eine stinknormale Fahrt zu unseren Nachbarn im Jahr 2013.
Also habe ich mich gestern auf den Weg ins Reisezentrum in [acronym title="MH: München Hbf <Bf>"]MH[/acronym] gemacht. Nach satten 20 Minuten dann endlich auch mal dran gekommen (und das am 1. Klasse/bahn.bonus comfort Schalter - ich muss wohl niemandem sagen, dass die Schlange weder sonderlich lang noch die Fälle recht kompliziert waren...). Anliegen in langsamen, klar verständlichen Hochdeutsch vorgetragen, los gings.
1. Versuch
Human-Fail. Mitarbeiter stellt das Ticket zwar mit BC50 + RailPlus aus, vergisst aber das SBB Halbtax zu berücksichtigen (lag ja nur vor ihm).
2. Versuch
Human-Fail II. Nun hab ich zwar die entsprechenden Rabatte bekommen, allerdings einen Fahrschein 2. Klasse (so weit so gut), allerdings eine Reservierung 1. Klasse (weniger gut).
3. Versuch
System-Fail. Gewünscht waren die Vias Uznach und St. Gallen. Stand auch auf dem
Also wieder reklamiert, lange Rede kurzer Sinn, es kann (angeblich) nicht anders gebucht werden. Also entweder jedesmal im Zug nachzahlen oder die unbequemere und mit langen Umsteigezeiten verbundene Strecke über Sargans nehmen (jaja... der ITF ist schon eine tolle Sache...).
Hier ist mir nun endgültig die Hutschnur gerissen und ich habe den ganzen Blödsinn beendet. Ich gebe zu, dass das ein Extremfall war und ich gebe auch zu, das ich mir Versuch 3 hätte sparen können wenn ich mich daran erinnert hätte bzw. bei Versuch 1 und 2 genauer hingesehen hätte. Dennoch ärgert mich das massiv: ich weiß vielleicht, dass die Vermerke auf den Tickets nicht nur dekorative Funktion haben, aber der typische Schalterkunde weiß das nicht. Der ganze Scheiß hat mich im Endeffekt ohne An- und Abfahrt fast eine Stunde gekostet und wenn ich nicht jedes Mal gleich alles überprüft hätte, stünde ich wohl jetzt noch in der Schlange. Fehler passieren, das ist ja nicht das Problem abet wenn man den personenbezogenen Verkauf schon hat möchte man doch erwarten, dass so eine simple Verbindung schmerzfrei buchbar ist und nicht der Kunde mit Argusaugen aufpassen muss, dass da kein Schmarrn gebucht wird.
Im Endeffekt habe ich nun in den sauren Apfel gebissen und die Verbindung binnen drei Minuten online bei der SBB gebucht - ohne bahn.bonus Punkte und mit einem fürstlichen SBB-Hochpreisinsel-Zuschlag.
Hätt ich mal lieber gleich gemacht, alleine die Zeit (im Endeffekt fast 2h inkl. An- und Abfahrt) war wohl deutlich mehr wert als der Gesamtpreis. Es mag ja sein, dass es irgendwo in Deutschland eine Bude gibt, die mir die Verbindung wunschgemäß buchen kann, aber das Risiko und die Zeitinvestition nehm ich nicht mehr in Kauf. So einen Blödsinn tu ich mir nicht noch mal an.
Bitte nicht falsch verstehen: ich fordere hier keineswegs die Abschaffung des Schalters, ja noch nicht ein mal den eigentlich nur fairen Kostenausgleich für "unnötig" am Schalter gebuchte Fahrscheine, aber ich frage mich langsam ernsthaft, wofür das Ding eigentlich noch da ist, wenn selbst solch vermeintlich simple Buchungen so dermaßen in die Hose gehen.
Ebenso unverständlich ist mir weshalb ich im Jahr 2013 nach wie vor so etwas nicht online oder zumidest am Automaten erledigen kann. Jeder noch so dämliche Brunz geht aber wenns ins Ausland geht, dann erscheint das ganze völlig willkürlich. Es ist ja nicht so das der DB Mitarbeiter am Schalter Tonnen von Büchen wälzen müsste, der zieht das ja auch nur aus der Datenbank. Wieso zum Geier also dann nicht auch im Internet?! Soll ich das als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme empfinden oder weshalb erwartet man dann von mir das ich meinen halben Feierabend wegen einer dämlichen Fahrkarte mit Schlangestehen verbringe?!