Warum soll ich das Grundgesetz einschränken wollen? Die Freizügigkeit innerhalb der EU ist doch gut und eine feine Sache, aber dennoch unterwirfst du dich gewissen Spielregeln und das ist durchaus Grundgesetzkonform.TramBahnFreak @ 29 Sep 2013, 21:35 hat geschrieben: Sehe ich das richtig, dass Electrification hier das Grundgesetz einschränken will?
Das ist meines Erachtens der definitiv falsche, weil nicht gangbare Weg.
Ja, du darfst überall hinziehen und keiner kann dich daran hindern, aber es muss auch die entsprechende Infrastruktur vorhanden sein. Du kannst nicht einfach ein Feld aussuchen und sagen da baust du jetzt hin und hast das Recht darauf, das meint nämlich die Freizügigkeit nicht.
Es spricht auch nichts dagegen wenn jemand in Weiler XY zieht, wenn da was vermietet wird oder reingeheiratet wird. Nur neu darf da eben nicht gebaut werden und das ist in vielen Gemeinden gängige Vorschrift, dass nur in ausgewiesenen Bereichen neu gebaut werden darf. Ein übergeordnetes Steuerungs- und Lenkungskonzept fehlt aber trotzdem.
Man muss die Neubauvorhaben eben steuern, so dass diese an strategisch günstigen Orten sind und damit die Infrastrukturkosten minimieren und indirekt auch dem ÖPNV helfen. Deswegen hast du dann immer noch die Freizügigkeit zu entscheiden ob du im ausgewiesenen Neubaugebiet X oder im Neubaugebiet Y bauen willst.
Also wo soll meine Argumentation gegen das Grundgesetz verstoßen? Ich glaube du scheinst das Wort Freizügigkeit falsch zu interpretieren.
(Außerdem war ja klar dass ChristianMUC gleich wieder auf den Zug aufspringt, schlechter Stil wie ich finde, aber jeder wie er will)
Das ist klar dass man die traditionellen Strukturen bewahren muss. Hier geht es darum Zersiedlung nicht weiter zu fördern, es entstehen ja immer noch Neubaugebiete in Gegenden die ungünstig liegen und langfristig die Infrastruktur verteuern.Rohrbacher hat geschrieben: Mag sein, aber die Zersiedelung um die es hier geht, hat vor sicherlich über 500 Jahren stattgefunden, als begonnen wurde das Land zwischen den Alpen und der Nordsee großflächig landwirtschaftlich zu nutzen und man noch nicht die Fahrzeuge und Infrastruktur hatte, mal eben 10 km zwischen Wohnhaus und Acker rumzufahren und riesen Landflächen mit wenig Personal in kurzer Zeit zu bestellen.
Es ist auch gut dass die Leute in ihren Orten und Weilern bleiben und oftmals auch gerne bleiben wollen, spricht ja nichts dagegen. Das Neubauverbot würde ja nur für Leute gelten die nicht aus diesen Kleinstdörfern kommen (und viele Gemeinden weisen schon heute nur noch in ihrem Zentralort Neubaugebiete aus um das zu bündeln).
Dann wären diese Orte eben im Auslaufbetrieb, sie würden zwangsläufig kleiner, aber das würde die Infrastrukturkosten auf Dauer, gerade im demografischen Wandel minimieren. Übrigens ist so ein leer stehendes Haus in so einem Weiler dann wieder eine Möglichkeit für jemanden der sowas explizit will, der kann es kaufen (ist ja dann kein Neubau) und sich dort ein schönes Leben machen.
Die Leute müssen doch gar nicht in den stadtnahen Bereich ziehen. Es gibt auch auf dem Land viele Orte und Städte die entlang der wichtigen Verkehrsachsen liegen und was spricht dagegen von dort zu pendeln? Von meiner niederbayerischen Heimat, z. B. Landshut, sind es mit dem Zug nur ca. 45 Minuten nach München.rabauz hat geschrieben: Das Ganze ist ein komplexes Problem: Viele Leute zögen gerne in stadtnahe Bereiche, doch dort ist das Angebot knapp und demzufolge der Wohnraum scheissteuer, anders kann man es nicht sagen. Das zieht sogar sehr weite Kreise durch den ganzen S-Bahn Bereich.
Es ist eben entscheidend sich entlang dieser Achsen anzusiedeln und dort den Wohnungsbau zu fördern, also besonders Orte mit Bahnanschluss im Zulauf auf Oberzentren.