Württembergische Schwarzwaldbahn

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Beitrag von Olympiatriebwagen »

Stuttgarter Nachrichten

Thema: Böblingen/Calw
Hesse-Bahn soll kommen – trotz Kritik aus Böblingen

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inha...0f97ec41e8.html
JeDi
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Beitrag von JeDi »

sommi @ 15 May 2014, 16:00 hat geschrieben: Calw: Grünes Licht für Hesse-Bahn
Anbei der Zeitungsbericht aus der Stuttgarter Zeitung

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.r...53c09c54f3.html
...in der Printausgabe stand dann übrigens auch nicht wirklich viel mehr. Wobei mich die Diskussionen irgendwie etwas wundern. Besteht der Landkreis Böblingen für den Herrn Landrat nur aus dem Altkreis Böblingen und im Altkreis Leonberg muss man nichts tun? In LEO hat man ja schon bei der Strohgäubahn quergeschossen - während in BB-alt bereits 2 Strecken erfolgreich reaktiviert wurden - durchaus auch in Kooperation mit den Tübinger Nachbarn...
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Beitrag von Olympiatriebwagen »

Schwarzwälder Bote

Thema: Althengstett Beschluss

http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.a...db576f1c35.html
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Beitrag von Olympiatriebwagen »

VCD begrüßt Elektrifizierung der Bahnlinie nach Calw

Perspektive für Direktverbindung Stuttgart – Calw

http://www.vcd-bw.de/presse/2014/10-2014/index.html
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Beitrag von Olympiatriebwagen »

Schwarzwälder Bote

Thema: Ostelsheim
Gemeinderäte in Sachen S-Bahn skeptisch

http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.o...07fbb26310.html
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Beitrag von Olympiatriebwagen »

Schwarzwälder Bote

Thema: Hesse-Bahn
Schwarzes Lob für grün-rote Verkehrspolitik

http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.h...866d482e16.html
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Beitrag von Olympiatriebwagen »

Pforzheimer Zeitung

Thema: Alte Bahnlinie kommt wieder in Fahrt

http://www.pz-news.de/region_artikel,-Alte...rid,488463.html
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Beitrag von Olympiatriebwagen »

Stuttgarter Nachrichten

Thema: Renningen/Weil der Stadt
Experte: Hesse-Bahn würde S 6 nur hinterher fahren

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inha...f594397dcc.html
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Beitrag von Olympiatriebwagen »

szbz.de

Thema: Kreis-BB
Bauchweh wegen Betriebskosten

http://www.szbz.de/nc/nachrichten/news-det...cd03452d85f9042
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Beitrag von Rohrbacher »

Warum muss die Gemeinde die Betriebskosten zahlen?
Meine Gemeinde zahlt für den Bahnverkehr direkt nix. :unsure:
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Beitrag von JeDi »

Rohrbacher @ 20 May 2014, 17:33 hat geschrieben: Warum muss die Gemeinde die Betriebskosten zahlen?
Meine Gemeinde zahlt für den Bahnverkehr direkt nix. :unsure:
Wir reden hier über eine Strecke, die 1993 nicht in Betrieb war, und die damit nicht aus Regionalisierungsmitteln finanziert wird.
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Beitrag von 146225 »

JeDi @ 20 May 2014, 21:24 hat geschrieben: Wir reden hier über eine Strecke, die 1993 nicht in Betrieb war, und die damit nicht aus Regionalisierungsmitteln finanziert wird.
Was für eine armselige und faule Ausrede der verantwortlichen Politik. :(
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Beitrag von Jogi »

Olympiatriebwagen @ 20 May 2014, 15:49 hat geschrieben:Experte: Hesse-Bahn würde S 6 nur hinterher fahren

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inha...f594397dcc.html
Vorab, ich hab lange überlegt, ob ich dazu etwas schreiben soll. Einerseits bettelt der Artikel förmlich danach, kommentiert zu werden (in „Bild“-Manier ein Titel, indem ein namentlich nicht benannter „Experte“ irgendetwas bahnbrechend-banales bemerkt; zwei Contra-Positionen werden vorgestellt, ohne das nicht mal als Feigenblatt eine Pro-Stimme wenigstens erwähnt wird; ein zwar schönes Symbolbild, das aber bis auf den Fotostandpunkt in Calw mit dem Thema nicht zutun hat), andererseits habe ich für das Gegenchecken und Recherchieren zu den Positionen und für Niederschreiben und Formulieren so viel Zeit aufgewendet, die ich nicht „nutzlos“ für mich behalten möchte
In diesem Sinne bitte ich Euch um Feedback dazu. Reißt meine Zeilen ebenso auseinander wie ich die der StZ, der Freien-Wähler-PM und der grundlegenden Kurzbetrachtungen. Weist mich auf Fehler hin. Aber bitte mit etwas mehr Tiefgang als bei Einzeilern nach dem Motto „Du kommst aus 1973, geh doch zurück zum Mars“.

Da, wie angedeutet, mir im Artikel die Pro-Postitonen fehlen, habe ich mal gegooglet, worauf der Autor Binkowski seine Ausführungen stützt. Am 18. Mai, also vor zwei Tagen, haben die FW Weil der Stadt eine PM veröffentlich, die sich wohl im Wesentlichen auf die zweite Quelle, eine Kurzbetrachtung (Eigenbezeichnung) des „Bahnexperten Klaus Wößner“ (Binkowski) stützt, die auf der – ohne Anmeldung einsehbaren – Facebook-Seite der Interessengruppe Schnallenäcker am 8. Mai (vor zwölf Tagen!) online gestellt wurde.

Zur ersten Quelle, der PM „Fragezeichen um die Hermann-Hesse-Bahn“ der FW Weil der Stadt. Die lohnt es sich näher anzuschauen, auch wenn hier noch der Kommunalwahlkampf aus allen Zeilenporen trieft. Da steht durchaus „Richtiges“ und eigentlich nichts „Falsches“, bloß dieses nicht „Falsche“ ist in meinen Augen tendenziös.
Dazu [Zusage des Landes, die HHB zu fördern] sind zunächst folgende Fakten festzuhalten:
1.      Die HHB verläuft zu einem beachtlichen Teil auf dem Gebiet des Landkreises Böblingen. Dort ist der Landkreis BB Aufgabenträger. Ohne dessen Beteiligung und Mitwirkung, die bisher nicht erkennbar ist, ist das Projekt nicht machbar. Wie sich der Calwer Landrat einen „Durchbruch“ ohne den Landkreis Böblingen vorstellt, bleibt seiner Phantasie überlassen. Ebenso die Frage, ob es klug war, so ein wichtiges Projekt ohne die Einbindung des unverzichtbaren Partners zu verkünden.
2.      Die Nachricht in der Pressemitteilung, das Land übernehme die „Hälfte der Investitionskosten für Strecke und Fahrzeuge“ ist schlicht falsch und erweckt unerfüllbare Hoffnungen. Nach dem LGVFG werden seit Jahren Fahrzeuge nicht mehr gefördert. Auf diesen erheblichen Kosten bleiben die Aufgabenträger alleine sitzen.
3.      Die Aufgabenträger müssen nun erst einmal die Planungen und Untersuchungen an der Strecke vertiefen, Planfeststellungen und umfangreiche Beteiligungen sind erforderlich, der Ausgang ist offen. Am Ende bleibt die bisher unbeantwortete Frage, ob die Bahn überhaupt die Kriterien für eine Kosten-Nutzen-Bewertung besteht. (Standardisierte Bewertung)
4.      Schließlich ist die Belastung der S-Bahn-Strecke Renningen- Weil der Stadt, die zwischen Malmsheim und Renningen eingleisig ist, nach wie vor mehr als fraglich. Würde die HHB bis Renningen fahren, was ja lt. Aussagen geplant ist, kämen bei einem 30-Minuten Takt in der Hauptverkehrszeit  12 Fahrten einschl. S-Bahn zustande. Damit stünde jedem Zug für seine Fahrt zwischen Malmsheim und Renningen im Durchschnitt  ein Brutto-Zeitfenster von 5 Minuten zur Verfügung. Eine derart zeitlich exakte Gleichverteilung der Züge kann die Fahrplangestaltung nicht erreichen; notwendig Erholungszeiten der S-Bahn noch nicht mitgerechnet. Für die Fraktion der Freien Wähler kommt aber eine zusätzliche Belastung des ohnehin am Anschlag befindlichen und verspätungsanfälligen  S-Bahn-Netzes nicht in Betracht.
Als Fazit bleibt deshalb festzuhalten:
Der Schnellschuss des Ministers weckt viele Hoffnungen,  die sich ebenso schnell in Luft auflösen können. Es sind noch mehr Fragen offen als beantwortet.

„So sehr wir den Calwern den Fortschritt gönnen, so sehr müssen wir der Wahrheit halber auch darauf hinweisen. Wegen eines relativ bescheidenen Fahrgastaufkommens und eines fraglichen Umsteigevorteils ohne Zeitgewinn werden wir eine solch ungünstige Beeinflussung des gesamten S-Bahn-Netzes nicht akzeptieren. Die Calwer sind gut beraten, sich in ihren Intensionen auf die Strecke Calw-Weil der Stadt zu beschränken. Auch dafür gibt es noch genug zu tun“ so der Sprecher der Fraktion der Freien Wähler in der Regionalversammlung Landrat a.D. Bernhard Maier.
Zu 1: Wenn es der Landkreis Calw unbedingt wollen würde, gäbe es doch keinen Grund, auf der von ihm gepachteten Strecke eine gänzlich eigenfinanzierte Durchbindung nach Renningen durchzuführen (Stichwort diskriminierungsfreier Netzugang) und dabei den Landkreis Böblingen außen vor zu lassen – wenn die Strecke durchgehend befahrbar wäre. Das ist das Druckmittel, zumindest der Renninger und Weil der Städter. Wenn Weil sich quer stellt, die Brücke über die B 295 zu bauen oder am Hacksberg Gutachten nach Gutachten einfordert, bevor die Maschinen dort anrücken dürfen, wenn Renningen partout den Grünstreifen für das HHB-Wendegleise nicht rausrücken will, ist es Essig mit der Reaktivierung.
Und das "Beteiligung und Mitwirkung" des Landkreises Böblingen nicht erkennbar ist, ist auch eher frommer Wunsch (wobei das auch stark davon abhängt, was die FW genau darunter verstehen), obgleich es zweifellos geringer ist als das Calwer Engagement. Dass aber Landrat Bernhard zumindest schon mal in den Diskurs eingeführt hat, Schönbuchbahn-RegioShuttles bei erfolgter Elektrifizierung ebendort abzugeben, wenn „die S 6 nicht gefährdet wird“, spricht zumindest nicht für eine kategorische Ablehnung.

Zu 3: Wie viele Standardisierte Bewertungen braucht es für eine Streckenreaktivierung? Mein letzter Stand ist die Förderwürdigkeit der Strecke, die zum Dezember 2013 nachgewiesen wurde (s. etwa diese Mittelung des Landkreises Calw vom 17.12.2013). Gibt es also unterschiedliche standardisierte Bewertungen – oder verzapft da eine Partei falsche Informationen (Calw etwa: es gibt noch keine oder die Bewertung wurde falsch bezeichnet; oder FW etwa: Nichterwähnen davon, aus welchen Gründen auch immer)?

Zu 4: Offensichtlich ist der falsche Abschnitt eingleisig, aber sei der Flüchtigkeitsfehler nicht weiter kritisiert; bemerkenswerter an diesem Punkt die Argumentationskette: Es wird (erstens) eine durchschnittliche Bruttobelastung von 5 min je Zug in beiden Richtungen errechnet (was allenfalls indiziert, dass damit Druck im Kessel besteht, aber über die Handhabbarkeit eigentlich nichts aussagt);
es wird (zweitens) eingeführt, dass „eine derart zeitlich exakte Gleichverteilung der Züge […] die Fahrplangestaltung nicht erreichen“ könne (was durchaus stimmen kann, aber über die Betriebsqualität wenig aussagt: Wenn auf den anschließenden letzten zehn Kilometern zehn Minuten Puffer bestünden, wäre die wenige Pufferzeit auf dem betrachteten kurzen Abschnitt egal);
es wird (drittens) nachgeschoben, dass „notwendige Erholungszeiten der S-Bahn“ nicht mitgerechnet seien (was sie aber für den Abschnitt Renningen-Weil sind, denn es sind ja Bruttominuten; dementsprechend fließen nicht der 4-Minuten-Aufenthalt in Renningen sowie die Puffer auf dem restlichen Stück bis Zuffenhausen mit ein);
es wird (viertens) als Schlussfolgerung auf 1.-3. „eine zusätzliche Belastung des ohnehin am Anschlag befindlichen und verspätungsanfälligen S-Bahn-Netzes“ abgeblockt.
Aus der Voraussetzung (brutto Druck im Kessel wegen der HHB) und der Unmöglichkeit der gleichmäßigen Bruttoverteilung (Sinn davon?) und dem bewussten und betonten Ausklammern vorgegebener Faktoren (exogen: S-Bahn aus Stuttgart, deren Fahrplangestaltung, Infrastruktur in Renningen und Weil der Stadt) folgern die FW also, dass der Druck im Kessel nicht nach Außen weitergegeben werden soll.
Sieht für mich nach einem Zirkelschluss aus, der mit dem vergifteten Lob Bernhard Maiers garniert wird, der im Namen seiner Partei zwar Calw den Fortschritt gönne (häh?), „der Wahrheit halber“ (:rolleyes:) hinweist, dass ein „relativ bescheidene Fahrgastaufkommen[]“ (:rolleyes:) vorliegt, das er aber leider nicht mit Zahlen belegt (:rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:). Deswegen hier nachgeholt, angenommen werden bei einer Durchbindung bis Renningen 2.750 Nutzer je Werktag (zum Vergleich, bei der Schönbuchbahn wurde zur Reaktivierung von etwa 2.500-3.500 Fahrgästen ausgegangen). Ebenso wenig erwähnt der Landrat a.D. leider auch, dass nach den Verlautbarungen des Landkreises Calw bei seiner vorgeschlagenen Reaktivierung bis Weil die Förderwürdigkeit der Strecke nicht gegeben ist.


Die zweite Quelle ist mutmaßlich die Skizzierung (nicht negativ gemeint) „Reaktivierung der Bahnstrecke Weil der Stadt – Calw (- Renningen) [sic!]. Kritische Kurzbetrachtung aus bahnbetrieblichen Aspekten [sic!]“ von Klaus Wößner, einzusehen auf der Facebook-Seite der "Interessengruppe Schnallenäcker“:
Wößner spricht er sich für eine Reaktivierung nur bis Weil der Stadt aus, da – Überraschung! – „im Durchschnitt gerechnet“ zwei Minuten Pufferzeit je Zug verblieben (eigentlich richtungsabhängig drei oder zwei Minuten oder eben durchschnittlich zweieinhalb) und „[e]ine derartige, zeitlich exakte Gleichverteilung der Züge“ der Fahrplan „nach aller Voraussicht nicht erreichen“ könne.
Als Zwischenfazit wird bilanziert: „Mit einem Parallelbetrieb der HHB und der S6 zwischen Renningen und Weil der Stadt wäre unter den gegebenen Umständen aus Fahrplansicht voraussichtlich kein stabiler Verkehr zu erreichen.“ Bemerkenswert, bei den 229 Wörtern dieses Abschnitts samt Überschrift wird je zwei Mal von Gleichverteilung, von Durchschnitt und von „Voraussicht(-lich)“ gesprochen. Ist das üblich bei Fahrplanbetrachtungen, von der durchschnittlichen Belastung auszugehen und dann den Daumen zu heben oder zu senken (ernst gemeinte Frage!)?

Weiterhin ist die Fahrzeit HHB-S60 gleich derjenigen HHB-S6-S60, dafür ist bei der ersten Variante ein Bahnsteigwechsel in Renningen vonnöten, während bei der zweiten zwei Mal, dafür aber bahnsteiggleich umgestiegen werden könne. Außerdem wird angeführt, dass die HHB der S6 „gewissermaßen hinterher“ fahre, was Binkowski wohl so toll findet, dass er diese Formulierung als Aufhänger für seinen Artikel verwendet. Danach vergleicht Wößner das Hinterherfahren mit zwei Minuten Abstand mit dem Stuttgarter Verbindungstunnel, der mit „schmerzhaften Erfahrungen“ zeige, „dass bereits eine Zugfolge von zweieinhalb Minuten äußerst eng und in keiner Weise fehler- bzw. verspätungstolerant ist. Es ist daher nicht zu erwarten, dass zwischen Weil der Stadt und Renningen eine Zugfolge von gar nur zwei Minuten verspätungsfrei möglich ist.“ Wem beim Lesen dieser Stelle nicht der Kopf auf die Tischplatte geknallt ist, wird noch bemerken, dass die Stammstrecke von doppelt so vielen Zügen in einer Richtung befahren wird, die von unwesentlich mehr Fahrgästen (allein am Hbf stiegen bereits 1993 120.000 Fahrgäste ein, aus oder um) benutzt werden. Nicht zu vergessen, dass in Stuttgart bei nicht mal drei Kilometern Streckenlänge ganze vier Mal gehalten wird, was den Durchfluss erschwert. Zwischen Renningen und Weil wird bei ziemlich genau drei Kilometern ein Mal von zwei Dritteln der Züge gehalten, das andere Drittel fährt durch. Allein dies macht doch klar, dass die Stammstrecke nicht derart unmittelbar mit der Schwarzwaldbahn vergleichbar ist. Nicht, dass zwei Minuten Zugfolge verspätungshemmend sind, aber um so etwas Triviales aufzuzeigen, braucht es doch keinen Hammervergleich S-Bahn-Stamm vs. Nebenhauptbahn reloaded.

Abschließend seien zu Wößners Fahrplanskizze, die mit dem Stammstreckenvergleich verbunden ist, kritisch zwei Punkte angemerkt. Er geht von einem direkten Anschluss in beiden Richtungen an die S60 in Renningen aus, was folgerichtig auf den Zwei-Minuten-Abstand zur S6 hinausläuft. Allerdings weist diese Fahrplanskizze, bei der die Kreuzung der HHB-Züge in Weil stattfände (etwas verschwurbelt formuliert: „So müsste – basierend auf dem derzeitigen S-Bahn-Fahrplan – die HHB der S6 von Renningen nach Weil der Stadt im Abstand von nur zwei Minuten folgen, damit (nach einer Pufferzeit in Weil der Stadt von ebenfalls nur zwei Minuten [eigene Hervorh.]) der gegenläufige HHB-Zug planmäßig von Weil der Stadt nach Renningen starten kann. Und auch diesem HHBZug müsste die S6 in einem Abstand von nur zwei Minuten folgen, damit sie in Renningen rechtzeitig zur Vereinigung mit dem S60-Zug von Böblingen eintrifft.“) einen gewaltigen Haken auf. Dieser Fahrplan ist sowohl mit der aktuellen als auch der geplanten Infrastruktur gar nicht fahrbar, da HHB-Kreuzung in Weil bei bereitstehender S-Bahn gar nicht möglich ist. Deswegen soll sie ja, wie bereits seit mindestens 2012 bekannt, bei Ostelsheim stattfinden, wofür der Hacksberg-Tunnel zwingend nötig ist. Des Weiteren wäre bei Wößners Konstrukt (Abfahrt in Renningen direkt nach ankommender S60 und abfahrender S6 zur Minute .24/.54) mit den anvisierten 23 Minuten Fahrzeit für Renningen-Calw gar kein Umlauf mit zwei Zugpaaren möglich. Es braucht den dritten, der dank der Tunnelung des Hacksbergs ebenso wegfallen soll (bei Durchbindung nach Renningen).

Als zweiter, daraus folgender Kritikpunkt sei explizit angemerkt, dass dieses hieraus ableitbare (der URL nach von 2012) Fahrplankonzept für die HHB, was eine Unterscheidung nach Lastrichtung in der HVZ vorsieht, nicht betrachtet wird. Eigentlich sieht es in Grundzügen das vor, was Wößner resp. die FW als wünschenswert, aber schwer realisierbar darstellen: eine weitgehende Gleichverteilung der zwölf Zugpaare. In jede Viertelstunde ein HHB-Zug eingefügt, das die „durchschnittlichen“ zwei Minuten Puffer zur S-Bahn aufweist.

Nicht, dass das dieses Konzept ohne Probleme fahrbar und das Beste seit Erfindung der Leberwurst wäre. Eine nähere Betrachtung ist es sicher wert, womit der Haken zurück zu den FW zu schlagen ist. Einerseits wird (auch) aus dieser Ecke ein „Stresstest“ gefordert (zu Recht, denn 12 Züge pro Stunde auf einem eingleisigen Streckenstück mit dem Rattenschwanz S-Bahn Stuttgart dran, sind anspruchsvoll. Ich behaupte aber einfach mal, dass es in der Schweiz ähnliche Fälle gibt). Andererseits lehnt dieselbe Ecke aber den Betrieb schon mal prophylaktisch ab aufgrund einer Kurzbetrachtung, die aus dem Durchschnitt Voraussichtlichkeiten ableitet, ein unmögliches Fahrplankonzept zugrunde legt, einen von der treibenden Kraft vorliegendes Fahrtlagenentwurf unbeachtet lässt, dafür aber die Württembergische Schwarzwaldbahn mit dem Stuttgarter Verbindungstunnel vergleicht. Und genau diese Ecke schießt dann noch Pfeile zum Nachbarn, indem sie ihm den „Fortschritt gönnt“ (ehrlich, diese Formulierung :rolleyes:), ihm diesen im gleichen Atemzug verwährt. Wenn die HHB nur mit der Durchbindung bis Renningen förderwürdig ist, diese aber mit salbungsvollen Worten verwährt wird in dem Wissen, dass die vorgeschlagene Alternative nichtig ist, dann fällt mir dazu nur ein Wort, um es nicht als heuchlerisch zu bezeichnen: scheinheilig.

Abschließend, damit ich mit gutem Vorbild voranschreite, wenn ich schon darauf Wert lege, beide Seiten zu Wort kommen zu lassen, sei nicht nur den FW einer mitgegeben, sondern auch dem Landkreis Calw: Für die HHB ist das Engagement der Anrainer Weil und Renningen unabdingbar. Allein der Grünstreifen am Renninger Bahnhof, der essentiell für die HHB bis dorthin ist, dürfte als Faustpfand ausreichen, die Reaktivierung bis zum Ende des GVFG auszubremsen. Allein schon deshalb ist die Kommunikation des Calwer Landrats mindestens suboptimal. Wer die kritischen Stimmen sinngemäß damit abtut, die haben jetzt nichts zu sagen und im gleichen Atemzug deren Bedürfnisse als irrelevant abwertet und als übertrieben abtut; wenn Kollegen im Weiler und Renninger Rathaus den aktuellen Sachstand aus der Tagespresse erfahren und sich übergangen fühlen; wer einen „Stresstest“ für Ende März zusagt und bis Mai trotz anstehender Kommunalwahlen keinen aktuellen Sachstand darüber verlautbart – kurz, wer die Betroffenen mehr oder weniger vor vollendete Tatsachen stellt nach dem Motto „Friss oder stirb“, der sollte sich nicht wundern, wenn heftiger Gegenwind aufkommt. Zumal dann, wenn die Betroffenen einige kräftige Windmaschinen haben.

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Wer bis hierher durchgehalten hat: Danke :)
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Beitrag von ropix »

Jogi @ 21 May 2014, 00:39 hat geschrieben: (zu Recht, denn 12 Züge pro Stunde auf einem eingleisigen Streckenstück mit dem Rattenschwanz S-Bahn Stuttgart dran, sind anspruchsvoll. Ich behaupte aber einfach mal, dass es in der Schweiz ähnliche Fälle gibt).
Das dürfte die Hamburger S1 aber auch schaffen?
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Beitrag von Naseweis »

Ach herrje. Wenn man sich wegen der Zugfolge auf dem eingleisigen Abschnitt, möglichem Hinterfahren und der voraussichtlichen Blockade eines Wendegleises auf etwas Wiese so in die Hose macht:

EINFACH DURCHBINDEN!

Also die S6 bis Calw. Anstatt umzusteigen und hinterherzufahren lässt man in Weil der Stadt einfach etwas Pufferzeit.
Für gnadenlose Vertaktung und strategische Ausbauten!
Jede Stunde, jede Klasse - willkommen auf der Gäubahn!
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Beitrag von Rohrbacher »

JeDi @ 20 May 2014, 21:24 hat geschrieben:
Rohrbacher @ 20 May 2014, 17:33 hat geschrieben: Warum muss die Gemeinde die Betriebskosten zahlen?
Meine Gemeinde zahlt für den Bahnverkehr direkt nix. :unsure:
Wir reden hier über eine Strecke, die 1993 nicht in Betrieb war, und die damit nicht aus Regionalisierungsmitteln finanziert wird.
Das heißt: Blumberg, Bad Urach, Dettenhausen, Weißenhorn, Weidenberg, Kinding (!), Allersberg (!), Traunreut und zukünftig (vielleicht) auch so Sachen wie die Zweite Stammstrecke München, Geretsried, ggf. auch Freyung und Viechtach und sowas bezahlt dann wer? Sind das Eigenmittel des Landes? Dass die Gemeinden oder Landkreise den Bahnbetrieb bezahlen, muss an mir vorbeigegangen sein!? :unsure:
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Beitrag von JeDi »

Rohrbacher @ 21 May 2014, 10:14 hat geschrieben: Das heißt: Blumberg, Bad Urach, Dettenhausen, Weißenhorn, Weidenberg, Kinding (!), Allersberg (!), Traunreut und zukünftig (vielleicht) auch so Sachen wie die Zweite Stammstrecke München, Geretsried, ggf. auch Freyung und Viechtach und sowas bezahlt dann wer? Sind das Eigenmittel des Landes? Dass die Gemeinden oder Landkreise den Bahnbetrieb bezahlen, muss an mir vorbeigegangen sein!? :unsure:
Blumberg, Urach und Dettenhausen zahlen zumindest die beteiligten Kreise den Spaß.

Ansonsten kannst du natürlich deine Regionalisierungsmittel dafür hernehmen - dazu sind sie aber eigentlich nicht gedacht. Das selbe Problem hast du ja auch an den „NE-Stammzellen“...
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Beitrag von Rohrbacher »

Ach, drum haben die HzL-Züge auch keine Löwen aufgepappt!? Das bremst ja dann einen Bahnausbau arg aus. Ein Land kann also zwar gerne neue SPNV-Strecken eröffnen, mehr Geld bekommt das Land aber nicht. Damit scheint ja dann gewollt zu sein, den Status von 1993 zu zementieren oder die Verantwortung für alles weitere auf das Land und die Kreise/Gemeinden abzuwälzen.

Aber den Unterhalt seit 1993 gebauter Bundesstraßen und Autobahnen bezahlt der Bund aber schon, oder?
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

Nunja, die Regionalisierungsmittel waren eigentlich auch nicht dazu gedacht, FV-Ersatzverkehre zu bestellen (IRE Stuttgart - Ulm - Lindau, Karlsruhe - Offenburg - Singen - Konstanz, Stuttgart - Karlsruhe; RE Hagen - Siegen & RE Siegen - Frankfurt, RE Berlin - Rostock, ALEX Lindau/Oberstdorf - München - Hof...). Dennoch wird das gemacht.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Ihr entfernt Euch allmählich von der Württembergischen Schwarzwaldbahn!
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Beitrag von Olympiatriebwagen »

Schwarzwälder Bote

Thema: Calw
WSB will auch weiterhin mitdenken

http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.c...d0152f8cab.html
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Beitrag von Olympiatriebwagen »

Calw Stadtnachrichten

Thema: Hermann-Hesse-Bahn

http://www.calw.de/de/B%C3%BCrger+Service/...article&id=1043
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Beitrag von Olympiatriebwagen »

szbz.de

Thema: Kreis-BB
Bürgermeister beschweren sich

http://www.szbz.de/nc/nachrichten/news-det...ich-950675.html
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Beitrag von Olympiatriebwagen »

Stadtanzeiger FilderExtra

Thema: Kreis Böblingen
Hesse-Bahn: Calw will, Bedenken in Böblingen bleiben

http://www.stadtanzeiger-im-netz.de/lokale...blingen-bleiben
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Beitrag von 146225 »

Olympiatriebwagen @ 22 May 2014, 16:10 hat geschrieben: szbz.de

Thema: Kreis-BB
Bürgermeister beschweren sich

http://www.szbz.de/nc/nachrichten/news-det...ich-950675.html
Es mag ja sein, daß die egomanischeren unter den Provinz-Politikern im westlichen Landkreis Böblingen dem Vorhaben noch Steine in den Weg legen wollen und können. Manch einer lässt ja keine sich bietende Gelegenheit aus, um sich öffentlich bis zum bitteren Ende der Lächerlichkeit preiszugeben. Die Herren sollten nur bedenken: Nachbarschaft ist etwas gegenseitiges. Irgendwann, irgendwo, irgendwie könnten die Herren Bürgermeister und ihr Landrat mal auf den guten Willen und die Kooperation des Kreises Calw angewiesen sein. Wenn sie so weitermachen, brauchen sie sich nicht wundern, wenn die Saat spätestens dann aufgeht, die sie jetzt in ihrer kurzfristigen Arroganz alle säen. Ach, und wer einen 650 als "alte Lok" bezeichnet, braucht eigentlich ohnehin nicht weiter ernst genommen werden.
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Beitrag von Olympiatriebwagen »

Schwarzwälder Bote

Thema: Calw
Riegger kontert "haltlose Aussagen"

http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.c...faae75f1a1.html
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Beitrag von Olympiatriebwagen »

Stuttgarter Zeitung

Thema: Kreis Böblingen
Hesse-Bahn: Landrat will Streithähne zusammenführen

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.k...72316ceb65.html
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Beitrag von Olympiatriebwagen »

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Thema: Kreis-BB
Ein paar Weichen falsch gestellt

http://www.szbz.de/nc/nachrichten/news-det...llt-951620.html
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Stuttgarter Zeitung

Thema: Renningen/Weil der Stadt
Hesse-Bahn: Elektrische Triebwagen rücken näher

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.r...8888b2dcf8.html
Olympiatriebwagen
Kaiser
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Landkreis Calw

Thema: Nach Gespräch der beiden Landräte zur Hermann-Hesse-Bahn

http://www.kreis-calw.de/servlet/PB/menu/1...9_l1/index.html
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