218 466-1 @ 8 Jun 2014, 09:07 hat geschrieben: Die Zahl der Straftaten der rechtsextremen Pest ist dann doch um einiges höher, als die der linken...
Beides ist nicht richtig, aber die rechte Seite ist dann doch noch eine Stufe schlimmer, als die linke.
Wobei der quantitative Vergleich auch irreführend ist. Es ist ein Unterschied, ob man Nazi-Aufmärsche verhindert oder Nagelbombenattentate verübt.
Von den über 20.000 rechtsextrem motivierten Straftaten, die im Jahr 2009 gezählt wurden, ging eine "besondere Gefahr für Leib und Leben" der Opfer aus, betont etwa der Chef des Bundeskriminalamtes, Jörg Ziercke. Zum rechten Weltbild der "Herrenmenschen" gehört Gewalt gegen andere Menschen schlicht dazu. Linke Gewalt dagegen ist selten lebensbedrohend und trat 2009 vermehrt im Zusammenhang mit Demonstrationen auf - auch gegen rechts.
http://www.taz.de/!45722/
Seit 1993 sind über 140 Menschen durch rechte Gewalt ums Leben gekommen. Uns sind keine Todesopfer durch linksextreme Gewalttäter bekannt. Mit der Gleichsetzung von Rechts- mit Linksextremismus wird außerdem die Gefahr des Nationalsozialismus relativiert.
http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2009/1...xtremismus_1643
Darüber hinaus werden rechte Straftaten von der Polizei oft nicht als solche identifiziert:
Da ist etwa ein Vorfall vom November 2010 in Wuppertal-Elberfeld: Eine Gruppe von Neonazis marschiert in das Foyer eines Kinos, in dem an diesem Abend ein Aufklärungsfilm über Rechtsextremismus gezeigt werden soll: "Das braune Chamäleon", auf dem Filmplakat ein Mann mit Schweinsmaske, die rechte Hand zum Hitlergruß gestreckt.
Die Männer singen das "NS-Propagandalied "Ein junges Volk steht auf", sie sind mit Schlagwaffen, Messern, Gas- und Pfeffersprays bewaffnet. Sicherheitsleuten gelingt es in einem Handgemenge, die Männer vor die Tür zu befördern. Daraufhin werfen sie Steine vor die Fassade.
Die Behörden benennen und ahnden den Überfall aber nicht als politisch motivierten Gewaltakt – obwohl es in der offiziellen Stellungnahme der Polizei heißt, es habe sich um eine "Auseinandersetzung zwischen Besuchern der Vorführung und einer Gruppe rechtsextremistischer Personen" gehandelt, darunter Angehörige der "Nationalen Sozialisten Wuppertal". Letztendlich gebe es aber "keine beweiskräftige Zuordnung von Taten und Tatverdächtigen".
Das macht mich immer noch fassungslos.
http://www.welt.de/politik/deutschland/art...halbherzig.html