Allgemeine Diskussion über Politik in Deutschland

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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

An dieser Stelle bietet sich ein Link zu Twitter an, wo Anonymous Austria einige interessante Interna der AfD geleakt hat...
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Balduin @ 2 Sep 2014, 22:25 hat geschrieben: So ist im Grunde die AfD halt ein Mischmasch aus 45% FDP, 45 % CDU und 10% SPD.
Was auch erklärt, warum fast keiner mehr FDP wählt. Ihren "Marktanteil" haben hauptsächlich Grüne auf der einen und AfD auf der anderen Seite übernommen.
Nun der Untergang der Untergang der FDP deckt sich zwar zeitlich mit dem Aufstieg der AfD aber wenn man die Wähler Wanderungen ansieht, dann sind die meisten FDP Wähler Nichtwähler geworden oder zur CDU gewandert.
Die AfD rekrutiert ihre Wähler aus dem rechten Rand der CDU und "sonstige", welches überwiegend Prozessparteien sind, einige davon vom rechten Rand.
Wenn ich Prozente für die AfD angeben müsste wären das 30% CDU, 30 Schill Partei, 30 % NPD und 2% FDP und 8% Linke. Auch wenn letztere es nie zugeben würden, das Bekenntnis der AfD in Sachsen zu den positiven Errungenschaften der DDR wildert auch in ihrem Gebiet. Deswegen wird aus dem "linken' Lager fast genauso viel gewonnen wie von der sich auflösenden FDP. Wäre die FDP nicht so desolaten dran wäre die Wählerwanderung zur AfD weit geringer.
Man bedenke die FDP atomisiert sich selbst und die AfD bekommt aus dem Kuchen kaum kehr als von den restlichen Parteien obwohl bei der FDP am meisten zu holen ist.
Ich glaube das Erbe der FDP wird von AfD Anhängern so gerne bemüht weil man nicht zugeben möchte, selbst im Niemandsland zwischen CDU und NPD zu stehen.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

JeDi @ 2 Sep 2014, 14:18 hat geschrieben: Dafür gibts ja das schöne Hufeisenbild, wonach sich die beiden extreme in vielen Punkten näher sind als die Extremen und die Mitte.
Das machts nicht besser. Die Links/Rechts-Masche ist einfach ungeeignet, um die politischen Vorstellungen sinnvoll darzustellen. Das klappt bei den großen Volksparteien gut, abseits von SPD und Union (und vielleicht noch Linke) siehts dann schon schlecht aus.

Wo liegt die FDP? Was Bürgerrechte angeht am nähesten bei den Grünen (und ganz sicher nicht ganz rechts, auch wenn sie in Sitzverteilungen gerne dort hin gepflanzt werden), was Wirtschaft angeht aber sicherlich weiter weg von der SPD als die Union.
In meinen Augen ist die FDP in dem links/rechts oder von mir aus auch Hufeisen schon nicht mehr sinnvoll einsortierbar, und auch wenn man sich die Geschichte von Deutschland anschaut wäre ein Dreieck zur Drei-Parteien-Zeit wohl das einzig sinnvolle Symbol für die Platzierung der Parteien gewesen.

Genauso sind die Grünen, die meistens links von der SPD dargestellt werden, nun nicht wirklich in allen Themen links der SPD.

Und deswegen ist auch die Behauptung, dass sich linksaußen und rechtsaußen wieder treffen, Blödsinn. Es gibt Menschen, die den Wunsch nach Kommunismus im Staat mit dem Fremdenhass, Antisemitismus o.ä. verbinden, ja. Das sind zwei Dinge, die erstmal nichts miteinander zu tun haben, und damit kombiniert werden können oder halt eben auch nicht. Genauso gibt es aber auch mit Sicherheit genug Personen mit antisemitischen Tendenzen in der Union. Oder man schaue sich mal an, was Herr Sarazzin so vom Stapel gelassen hat. So ist das halt, Idioten gibts überall, in allen Parteien. Und auch Nazis, oder dem Gedankengut von Nazis nahestehende Personen gibt es in allen Parteien.

Die Frage ist halt wie man damit umgeht - und auch darauf kann es verschiedene Antworten geben. Parteiausschluss ist eine Möglichkeit. Da ist aber die Grenzziehung dann wieder sehr schwer. Autoritär geführte Parteien tun sich damit naturgemäß leichter als basisdemokratische Parteien.
Und Parteien wie die Linke oder die AfD stehen da auch mehr im Fokus, als andere. Wenn in der SPD ein Mitglied rumspinnt, dann kommt keiner auf die Idee, dafür gleich die ganze Partei in Sippenhaft zu nehmen, bei den kleineren Parteien ist das dagegen gleich der lang gesuchte Beweis dafür, dass die Partei extremistisch ist.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Meikl
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Beitrag von Meikl »

Ganz gut kann man Parteien eigentlich einordnen, wenn man aus der Rechts-Links-Achse zwei Koordinaten macht. Die erste Koordinate ist die wirtschaftliche. Diese geht von Rechts außen, wie z.B. der Libertarismus der Tea Party bis links außen wie z.B. sozialistische Planwirtschaft. Die andere Koordinate ist die Werte-Koordinate (mir fällt gerade kein besseres Wort ein...). Da geht das Spektrum von nationalistisch-fremdenfeindlich (oft mit Ausgrenzung anderer Randgruppen wie Homosexuelle) bis extrem werteprogressiv, wie es z.B. in den 68'ern ein Ideal war.

Ich würde die Parteien in diesem System folgendermaßen einordnen (natürlich meine subjektive Meinung):

Union: beide Koordinaten leicht rechts von der Mitte
SPD: Wirtschaft in der Mitte, Werte leicht links davon
Grüne: Wirtschaft in der Mitte, Werte links von der Mitte
FDP: Wirtschaft rechts von der Mitte, Werte leicht links von der Mitte
Linke: Wirtschaft und Werte links von der Mitte (Wirtschaft weiter als die Werte)

Und jetzt wird es interessant:

AfD: Wirtschaft und Werte weit rechts von der Mitte
NPD: Werte am rechten Rand, Wirtschaft weit links von der Mitte

Und das ist der fundamentale Unterschied von nationalsozialistisch geprägten Parteien wie NPD, DVU und evtl. auch Republikaner und nationalpopulistischen Parteien wie die AfD oder auch die Schill-Partei und die ganzen Pro-irgendwas-Parteien, daß die ersteren wirtschaftlich weit links stehen können (es gab beispielsweise auch einen nationalbolschewistischen Flügel der NSDAP), während die letzteren auch wirtschaftlich rechts außen sind.
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

146225 @ 2 Sep 2014, 22:32 hat geschrieben:
Balduin @ 2 Sep 2014, 22:25 hat geschrieben: Bei der AfD gibt es einige Leute die zum Teil ziemlich krude Thesen vertreten. Gibt es aber bei Sozen und Grünen genau so, das gibt sich nicht wirklich viel.
Netter Versuch, aber eine Partei die durch platte Neid- und Hassparolen auffällt wie die AfD kann man nicht durch diesen mehr als hinkenden Vergleich verharmlosen. Weder SPD noch Grüne sehe ich als eine Gefahr für Frieden, Freiheit und Demokratie in diesem Land - die AfD aber schon, wenn man sie denn ließe...
Ich verharmlose nicht die AfD, eher verklärst du die etablierten Parteien. Es gibt diverse Spinner bei SPD und Grünen die für Castro, RAF etc. schwärmen oder Pädophilie verharmlosen. Anno 1998 waren es sogar mehr als heute. Auch deshalb haben damals "Rechtskonservative" gern den Untergang des Abendlandes an die Wand gemalt, aber unsere Demokratie hat die 7 Jahre Rot-grün irgendwie überlebt. Auf der anderen Seite ist z.B. das Geschichtsbild a la "Damals war bei weitem nicht alles schlecht" wie es so mancher AfDler hat auch in Teilen der Union zu finden.

Und von solchen ideologischen Idiotien abgesehen, die tatsächliche Politik der anderen Parteien treibt der AfD erst die Leute zu. Von mir aus kann man die AfD als Gefahr für die Demokratie ansehen. Das sagt aber dann mehr über den Zustand der Demokratie aus als über diese Partei aus. Und an den aktuellen Verhältnissen haben nunmal alle Parteien von Linke bis CSU mit ihrer Vetternwirtschaft, Selbstbedienungsmentalität, Doppelmoral, Inkompetemz, Ignoranz usw. ihren Anteil. Die AfD wird es sicher nicht besser machen - aber ob wirklich so viel schlechter ist als die anderen sehe ich (noch) nicht.

Iarn hat geschrieben: Wenn ich Prozente für die AfD angeben müsste wären das 30% CDU, 30 Schill Partei, 30 % NPD und 2% FDP und 8% Linke. Auch wenn letztere es nie zugeben würden, das Bekenntnis der AfD in Sachsen zu den positiven Errungenschaften der DDR wildert auch in ihrem Gebiet. Deswegen wird aus dem "linken' Lager fast genauso viel gewonnen wie von der sich auflösenden FDP. Wäre die FDP nicht so desolaten dran wäre die Wählerwanderung zur AfD weit geringer.
Man bedenke die FDP atomisiert sich selbst und die AfD bekommt aus dem Kuchen kaum kehr als von den restlichen Parteien obwohl bei der FDP am meisten zu holen ist.
Ich glaube das Erbe der FDP wird von AfD Anhängern so gerne bemüht weil man nicht zugeben möchte, selbst im Niemandsland zwischen CDU und NPD zu stehen.
Die Prozentzahlen sind natürlich eine grobe Vereinfachung, und sollen auch nur die ungefähren Relationen darstellen. Trotzdem gibt es denke ich einige Überschneidungen von AfD und FDP. Der Bonze und Raffzahn Henkel hat früher immer eifrig für die Gelben getrommelt, dann hat er die Seiten gewechselt. Er ist bestimmt nicht der einzige, wenn auch die Motive vielleicht anders sind. Die Statistik der Sachsenwahl ist da nur bedingt representativ fürganz Deutschland. Eher taugt da die letzte Europawahl.
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

@Meikl:

Wenn ich in dein Modell die Extremfälle Hitler und Stalin eingebe bekomme ich gleiche Ergebnisse: Wirtschaft ganz links, Werte ganz rechts. Womit man wieder zum Schluss kommen kann, dass sich Kommunismus und Faschismus nicht wesentlich unterscheiden. Von überzeugten Linken wird natürlich üblicherweise kommen, dass ein Stalin gar nichts mit Kommunismus zu tun hat - man kommt also auch wieder in so eine theoretisch-philosophische Diskussion hinein, die mit der Realität und ihren bestehenden Problemen nur rein gar nichts zu tun hat
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Balduin @ 3 Sep 2014, 15:53 hat geschrieben: Wenn ich in dein Modell die Extremfälle Hitler und Stalin eingebe bekomme ich gleiche Ergebnisse: Wirtschaft ganz links, Werte ganz rechts.
Bei Hitler war die Wirtschaftspolitik alles andere als links. Natürlich hatte man im Namen "Sozialismus" stehen (damit konnte man in der damaligen Zeit gut werben), tatsächlich musste sich die Wirtschaft aber nur einem unterordnen: Dem Führer und seinen Weltherrschaftsphantasien. Natürlich wurde enteignet - aber nicht zugunsten der Arbeiterklasse, sondern um den bösen bösen Juden sowie politische Gegner zu schaden. Soll das Sozialismus sein?
Mit Sozialismus hat das nichts zu tun, auch wenn es in der Anfangszeit der NSDAP wohl auch sozialistische Strömungen gab in der Partei.

Natürlich stehen Stalin und Hitler ganz weit oben in der Weltrangliste der brutalsten, unmenschlichsten Diktatoren aller Zeiten. Darüber braucht man nicht diskutieren.
Womit man wieder zum Schluss kommen kann, dass sich Kommunismus und Faschismus nicht wesentlich unterscheiden.
DAS kann man daraus aber nicht rauslesen.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Vielleicht sollte man sich immer um die Mitte bewegen, denn die Ränder haben immer eine Gefahr.

Die AfD stelle ich auf eine Stufe mit der ex-SED-Partei (Linke), nur eben auf der jew. anderen Seite. Populistisch eben.

Was die Werte angeht, so ist einerseits Intolleranz/Rechtsextremismus auf der einen Seite eine große Gefahr, die andere Seite die Gender-PC-Indoktrinierung ist aber ebenso eine Gefahr, da sie erstens den anderen Rand stärkt und zweitens falsch verstandene Korrektheit mehr Schaden anrichtet als er bringt.
So wie in Rotherham in England, wo man scheinbar aus Angst davor als Rassisten zu gelten, nicht gegen die Vergewaltigungen ermittelt hat, weil es scheinbar Pakistaner waren.

Wichtig ist dass in einer Gesellschaft alle gleich behandelt werden. Minderheiten müssen geschützt und eben nicht benachteiligt werden, aber ebenso dürften sie nicht bevorteilt werden, was aber bei vielen PC-Jüngern der Fall ist oder Richter die ernsthaft Strafmilderung erkennen, wenn der Mord aus Glaubensgründen passiert und die Scharia das eben so vorsieht.

Wir brauchen also eine faire, gerechte Gesellschaft wo jeder gleich behandelt wird und keiner bevor- oder benachteiligt wird wegen Glauben, Sprache, Herkunft usw.
Das beinhaltet fördern und fordern. Intoleranz sollte in einem modernen Staat genauso wenig Platz haben wie Über-Toleranz, wie das hier weiter oben angesprochene Beispiel dass Weihnachten nicht gebastelt werden durfte. Das kommt ja von den PC-Jüngern, schadet aber natürlich den Leuten die zu 99% gar nichts gegen Weihnachtsbasteln haben.
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Beitrag von 218 466-1 »

Immerhin hat die AfD etwas gutes bewirkt: Sie hat der NPD einige Wähler gekostet, die dadurch aus dem Landtag in Sachsen geflogen ist. :)
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 3 Sep 2014, 17:51 hat geschrieben: Bei Hitler war die Wirtschaftspolitik alles andere als links. Natürlich hatte man im Namen "Sozialismus" stehen (damit konnte man in der damaligen Zeit gut werben), tatsächlich musste sich die Wirtschaft aber nur einem unterordnen: Dem Führer und seinen Weltherrschaftsphantasien. Natürlich wurde enteignet - aber nicht zugunsten der Arbeiterklasse, sondern um den bösen bösen Juden sowie politische Gegner zu schaden. Soll das Sozialismus sein?
Mit Sozialismus hat das nichts zu tun, auch wenn es in der Anfangszeit der NSDAP wohl auch sozialistische Strömungen gab in der Partei.
Hitler und die Wirtschaftspolitik der NSDAP hatten meines Erachtens sehr wohl sozialistische Elemente.

Man sehe sich nur die Kraft durch Freude Aktionen an, deren Ziel es war breiten Massen einen Urlaub zu ermöglichen. Dabei waren alle insofern gleich dass es nur einen Einlassen Urlaub gab.
Auch viele andere Aktionen hatten den Zweck einer sozialen Egalisierung. Auch die ganzen Uniformen haben ja den Effekt (weswegen viele Befürworter von Uniformen aus dem wirtschaftspolitisch linken Lager kommen). Natürlich durfte nur der gleich sein, der die aus Sicht der Herrscher passenden Attribute hatte.
Weiterhin wurden schon vor Kriegseintritt die meisten Statussymbole verpönt, das ideologische Leitbild war Konsum kritisch (mit Ausnahmen wie KdF) welche auf eine gewisse Art den Bemühungen sozialistischer Regierungen gleicht, die Lebensverhältnisse ihrer Bürger durch staatliche Aktionen zu egalisieren.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 3 Sep 2014, 18:54 hat geschrieben: Man sehe sich nur die Kraft durch Freude Aktionen an, deren Ziel es war breiten Massen einen Urlaub zu ermöglichen. Dabei waren alle insofern gleich dass es nur einen Einlassen Urlaub gab.
Ziel von KdF war aber nicht, die Lebensfreude der Arbeiterklasse zu verbessern, sondern es ging darum, das Volk auf den Krieg vorzubereiten und die Diktatur zu stärken. Brot und Spiele. Es ging nicht um die Freude, sondern um Kraft - Kraft, die zum Nutzen von Hilter und seinen Leuten eingesetzt werden sollte, nicht zum Wohl der jeweiligen Menschen. Das ist ein ganz erheblicher Unterschied gegenüber Kommunismus oder Sozialismus.

"Alle sind gleich" ist nicht nur Kommunismus. "Alle sind gleich" gilt u.U. auch für alle Sklaven unter einem Großgrundbesitzer.
Auch viele andere Aktionen hatten den Zweck einer sozialen Egalisierung.
Auch in der Bundeswehr sind alle Rekruten gleich. Ist die Bundeswehr kommunistisch?

So ist das halt in einer Armee, die einfachen Truppen sind alle gleich, und dann gibts die Führungsetagen, die nach unten treten und nach oben buckeln. Unter Hitler wurde das gesamte Volk zur Armee umgebaut. Ist das kommunistisch? Ich melde mal Zweifel an.
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Beitrag von Balduin »

Boris Merath @ 3 Sep 2014, 17:51 hat geschrieben: Bei Hitler war die Wirtschaftspolitik alles andere als links. Natürlich hatte man im Namen "Sozialismus" stehen (damit konnte man in der damaligen Zeit gut werben), tatsächlich musste sich die Wirtschaft aber nur einem unterordnen: Dem Führer und seinen Weltherrschaftsphantasien. Natürlich wurde enteignet - aber nicht zugunsten der Arbeiterklasse, sondern um den bösen bösen Juden sowie politische Gegner zu schaden. Soll das Sozialismus sein?
Mit Sozialismus hat das nichts zu tun, auch wenn es in der Anfangszeit der NSDAP wohl auch sozialistische Strömungen gab in der Partei.


Wenn man die Wirtschaft im 3. Reich mit der im real existierenden Sozialismus vergleicht, gibt es viele Übereinstimmungen, beides sind im Prinzip Planwirtschaften. In der Nazizeit gab es:

- Autobahnbau und andere Prestige-Großbaustellen des Staates
- Organisationen wie die DAF mit ihren weit reichenden Kompetenzen und eigenen Betrieben
- 5-Jahresplan um Autarkie zu erreichen
- staatlich geforderte und geförderte Entwicklung von Konsumgütern wie Volksempfänger oder KdF-Wagen
- Mefowechsel
- z.T. staatlich festgelegte Preise
- gezielter massiver Ausbau der Rüstungsindustrie

Die Planwirtschaft der Nazis war halt subtiler, weil sie im Vergleich zu den Kommunisten einzelne Bereiche ausließ und bei gleicher Richtlinienvorgabe weniger ins Detail ging. Wenn man so will war sie damit auch die effizientere.

Alle autoritären Systeme egal welcher Couleur zeichnen sich dadurch aus, dass in der Wirtschaft wie in anderen Bereichen schlussendlich das zu tun ist, was eine kleine Gruppe für richtig erachtet. Der Unterschied ist nur, woher die Legitimation dafür genommen wird. Das kann wahlweise Gottesgnadentum, die Vorsehung, die gesammelten Werke von Marx oder die Aliens von Roswell sein.

Parallelen von Kommunismus und Faschismus in der Wirtschaft im weiteren Sinne finden sich auch in der Frage von Privateigentum: Bei ersteren ist ja von vornherein das Ideal, dass es keines gibt, weil allen alles gehört. Bei letzteren gilt das aber auch, so gab es ja bei den Nazis die Parole: "Du bist nichts, dein Volk ist alles". Mit Individualismus und Selbstbestimmung wird damit indirekt auch privates Eigentum abgelehnt, weil dem Volk wirklich alles unterzuordnen ist. Faschismus und Kommunismus unterscheiden sich an der Stelle nur, wer per willkürlicher Definition zum Volk gehört und wer nicht.

Bei so einer akademischen muss man am Ende verdammt aufpassen dass man nicht versucht auf einer Glatze Haare zu spalten ;)
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Beitrag von Boris Merath »

Kommunismus bedeutet Planwirtschaft. Planwirtschaft bedeutet nicht zwingend Kommunismus.

Man schaue z.B. mal nach https://de.wikipedia.org/wiki/Zentralverwal...tungswirtschaft

Laut Wikipedia wurden z.B. 1937 Banken, die vorher verstaatlicht wurden, wieder privatisiert. Das soll Kommunismus sein?
Nein, das ist kein Kommunismus, sondern die Planwirtschaft diente dazu alles auf den geplanten Krieg auszurichten.

Und nein, ich behaupte nicht, dass der real existierende Kommunismus gut war. Der real existierende Kommunismus war effektiv eine Katastrophe. Trotzdem kann man Kommunismus und Faschismus nicht gleichsetzen. Auch wenn es natürlich möglich ist, kommunistische und faschistische Elemente zu kombinieren. Und wenn es gewisse Parallelen natürlich gab, genauso wie es Parallelen zwischen den Grünen und der FDP gibt. Aber es sind trotzdem zwei ganz andere Sachen.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Eine grausame Gemeinsamkeit ist jedoch dass im Namen von Faschismus und Kommunismus viele Millionen Menschen ihr Leben verloren haben.

Auseinander geht bei den vielen Mördern jedoch die Wahrnehmung, während die einen zurecht verurteilt werden, werden andere wie Che Guavera oder Mao von einigen noch gefeiert, warum auch immer.
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Beitrag von Boris Merath »

DSG Speisewagen @ 3 Sep 2014, 23:42 hat geschrieben: Eine grausame Gemeinsamkeit ist jedoch dass im Namen von Faschismus und Kommunismus viele Millionen Menschen ihr Leben verloren haben.
Im Namen des Kapitalismus auch. Nur dezenter.

Und erst zu Zeiten der Kolonialisierung...

Kapitalismus ist Schrott. Kommunismus ist Schrott. Faschismus ist eine Katastrophe.
Blöderweise hat keiner ne bessere Idee.Wir müssen also versuchen das beste draus zu machen.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Die soziale Marktwirtschaft ist nicht perfekt, aber sie kommt der Sache noch am nächsten und zwar so wie sie früher war und nicht das was man heute darunter versteht.

In der SZ gibt es übrigens einen interessanten Artikel:
Neoliberales Herrschaftssystem - Warum heute keine Revolution möglich ist
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Beitrag von Boris Merath »

DSG Speisewagen @ 4 Sep 2014, 00:08 hat geschrieben: Die soziale Marktwirtschaft ist nicht perfekt, aber sie kommt der Sache noch am nächsten und zwar so wie sie früher war und nicht das was man heute darunter versteht.
Das hilft aber auch nur innerhalb Deutschlands - nicht aber beim globalen Kapitalismus, der noch viel schlimmer für die Menschheit ist.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Boris Merath @ 4 Sep 2014, 01:12 hat geschrieben: Das hilft aber auch nur innerhalb Deutschlands - nicht aber beim globalen Kapitalismus, der noch viel schlimmer für die Menschheit ist.
Das kannst du auf ganz Europa übertragen und insgesamt muss man weltweit versuchen ein gerechtes Modell zu finden, wo sich nicht nur wenige Eliten bereichern (was ja sowohl beim Kapitalismus als auch beim Sozialismus und seinen Formen der Fall ist).
Das heißt nicht dass alle gleich sein müssen, das funktioniert nicht und ist auch nicht gerecht. Gerecht ist aber wenn keiner hungern muss, wenn alle leben können und nicht nur überleben.

Die Welt läuft aber immer mehr hinaus auf eine Diktatur des Kapitals.
TTIP und TiSA sind ja weitere Bausteine auf diesem Weg.
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Beitrag von Galaxy »

Meikl @ 3 Sep 2014, 07:48 hat geschrieben:Ganz gut kann man Parteien eigentlich einordnen, wenn man aus der Rechts-Links-Achse zwei Koordinaten macht. Die erste Koordinate ist die wirtschaftliche. Diese geht von Rechts außen, wie z.B. der Libertarismus der Tea Party bis links außen wie z.B. sozialistische Planwirtschaft. Die andere Koordinate ist die Werte-Koordinate (mir fällt gerade kein besseres Wort ein...). Da geht das Spektrum von nationalistisch-fremdenfeindlich (oft mit Ausgrenzung anderer Randgruppen wie Homosexuelle) bis extrem werteprogressiv, wie es z.B. in den 68'ern ein Ideal war.

Ich würde die Parteien in diesem System folgendermaßen einordnen (natürlich meine subjektive Meinung):

Union: beide Koordinaten leicht rechts von der Mitte
SPD: Wirtschaft in der Mitte, Werte leicht links davon
Grüne: Wirtschaft in der Mitte, Werte links von der Mitte
FDP: Wirtschaft rechts von der Mitte, Werte leicht links von der Mitte
Linke: Wirtschaft und Werte links von der Mitte (Wirtschaft weiter als die Werte)

Und jetzt wird es interessant:

AfD: Wirtschaft und Werte weit rechts von der Mitte
NPD: Werte am rechten Rand, Wirtschaft weit links von der Mitte

Und das ist der fundamentale Unterschied von nationalsozialistisch geprägten Parteien wie NPD, DVU und evtl. auch Republikaner und nationalpopulistischen Parteien wie die AfD oder auch die Schill-Partei und die ganzen Pro-irgendwas-Parteien, daß die ersteren wirtschaftlich weit links stehen können (es gab beispielsweise auch einen nationalbolschewistischen Flügel der NSDAP), während die letzteren auch wirtschaftlich rechts außen sind.
Der "Political Compass." Hier ist deren politische Einstufung von Deutschland 2013:

http://www.politicalcompass.org/germany2013

Die AFD und CDU haben die meines Erachtens viel zu nah aneinander platziert. Ich würde die CDU zwar weiter rechts oben von der SPD platzieren, aber nicht annähernd so weit Richtung AFD.


Hier ist übrigens mein Compass laut deren Test:


http://www.politicalcompass.org/facebook/p...=1.25&soc=-1.44

Ich würde sagen dass ist relative akkurat.
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Beitrag von Balduin »

Die Linke und libertär??? :blink:

Das ist doch Satire, oder?
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Beitrag von Fichtenmoped »

Balduin @ 5 Sep 2014, 19:14 hat geschrieben: Die Linke und libertär??? :blink:

Das ist doch Satire, oder?
Nee... Das da ist Satire:http://www.der-postillon.com/2014/03/us ... siges.html

Die Libertäre Linke ist wohl Realität...
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von Galaxy »

Balduin @ 5 Sep 2014, 19:14 hat geschrieben: Die Linke und libertär??? :blink:

Das ist doch Satire, oder?
Das bezieht sich nicht auf Wirtschaftsliberalismus.
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Beitrag von 146225 »

Immer dann, wenn der baden-württembergische CDU-Landeschef Strobl den Mund aufmacht, wird es schnell peinlich - insbesondere weil man nicht glauben sollte, dass der auch noch aus Heilbronn kommt, das ist ja gleich doppelt peinlich...

Nun findet er also starke Worte, die (vermuteten?) gewaltbereiten Islamisten den Aufenthalt in Deutschland erschweren sollen. Prinzipiell wäre da durchaus insoweit Zustimmung vorhanden, dass es nicht (mehr) angehen kann, dass Menschen im Namen einer Religion töten - gleich welcher. Nur: Über diesen Konsens hinaus ist es wieder der übliche Strobl-Blabla-Bullshit: Wer wirklich gewaltbereit ist, das lässt sich wohl erst sagen wenn derjenige schon in den Schlachten des nahen Ostens verschwunden ist - denn eine generelle Vorverurteilung darf und kann es nicht geben!
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von Balduin »

Galaxy @ 5 Sep 2014, 21:37 hat geschrieben:
Das bezieht sich nicht auf Wirtschaftsliberalismus.
Die Libertäre Linke ist wohl Realität...
Ja, Assad, Putin, Castro und andere geliebte Führer denen die Linke bei diversen Gelegenheiten zujubelt sind ja bekannt für ihre liberitäre Politik gegenüber Minderheiten und Andersdenkenden. Die DDR war auch als liberitärer Musterstaat bekannt, dort konnte auch jeder wenn er wollte anderer Leute Wohnung durchsuchen oder seine Mitbürger erschießen und wurde dafür sogar belobigt - also wenn er bei der Stasi bzw. Grenztruppen war. Das freie Rumballern mit automtischen Waffen ist ja auch etwas, was den "liberitären" Teebeutlern in den USA wichtig ist, schließlich sollte jeder Mensch diese Freiheit haben.

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Beitrag von Fichtenmoped »

Balduin @ 12 Sep 2014, 18:14 hat geschrieben:
Galaxy @ 5 Sep 2014, 21:37 hat geschrieben:
Das bezieht sich nicht auf Wirtschaftsliberalismus.

Ja, Assad, Putin, Castro und andere geliebte Führer denen die Linke bei diversen Gelegenheiten zujubelt sind ja bekannt für ihre liberitäre Politik gegenüber Minderheiten und Andersdenkenden. Die DDR war auch als liberitärer Musterstaat bekannt, dort konnte auch jeder wenn er wollte anderer Leute Wohnung durchsuchen oder seine Mitbürger erschießen und wurde dafür sogar belobigt - also wenn er bei der Stasi bzw. Grenztruppen war. Das freie Rumballern mit automtischen Waffen ist ja auch etwas, was den "liberitären" Teebeutlern in den USA wichtig ist, schließlich sollte jeder Mensch diese Freiheit haben.

*FACEPALM*
Du weißt hoffentlich, dass bei den DDR-Grenztruppen auch Wehrpflichtige gedient haben?

Wie auch immer - Assad war sehr liberal was Andersdenkende (Religionen!) anging. Er war in dem Fall das wesentlich kleinere Übel als das, was heut in der Region sein Unwesen treibt.
Castro hat zuerst den Kommunismus abgelehnt - irgendwann ist er wohl dahin gedrängt worden. Man munkelt, dass die Haltung der USA wegen dem Sturz von Batista (auch ein Diktator) etwas Catsrofeindlich war...
Putin ist auch das kleinere Übel - willst Du lieber einen Schirinowski im Kreml haben? Wenn Ja - dann hoffe ich für Dich dass Du einen Atomschutzbunker hast...

Aber was ist mit unseren "freien" Nationen? Inzwischen hat die Bespitzelung durch BND, NSA und Co leider Ausmaße erreicht, dass die Stasi gelb vor Neid wird. Klar, die anderen spionieren auch, was das Zeug hält... Ungerechtfertigte Wohnungsdurchsuchungen und Amtsmissbrauch von der Polizei sind leider auch in Deutschland eher die Regel als die Ausnahme... Kann sich noch jemand an die Polizeiaktion wegen 5Euro in einer Schule erinnern?!

DA sollte man mal anfangen zu kritisieren - WIR haben genug Dreck am Stecken und sollten auch vor der eigenen Türe kehren, bevor wir anderen Nationen ihren Lebensweg vorschreiben.

Ach ja - Freiheit und Stabilität geht in Einklang mit Wohlstand für die Massen. Wo dieser Wohlstand in Gefahr oder nicht vorhanden ist, dann ist's mit der Freiheit nicht weit.

Warum wünschen sich scheinbar so viele Menschen die DDR zurück? Auch wegen der sozialen Sicherheit. Was nützt einem die schönste Reisefreiheit, wenn man mangels Arbeit nicht das Geld hat überhaupt in den Urlaub zu fahren? Aber das ist eine andere Geschichte...

Bestimmt kommt jetzt die März vom faulen Ossi, der das Land heruntergewirtschaftet hat. Nix für ungut - hätte die BRD im selben Umfang Reparationsleistungen zahlen müssen, wäre auch der Westen nicht so weit gekommen...
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von 146225 »

Fichtenmoped @ 12 Sep 2014, 23:22 hat geschrieben: Wie auch immer - Assad war sehr liberal was Andersdenkende (Religionen!) anging. Er war in dem Fall das wesentlich kleinere Übel als das, was heut in der Region sein Unwesen treibt.
Castro hat zuerst den Kommunismus abgelehnt - irgendwann ist er wohl dahin gedrängt worden. Man munkelt, dass die Haltung der USA wegen dem Sturz von Batista (auch ein Diktator) etwas Catsrofeindlich war...
Putin ist auch das kleinere Übel - willst Du lieber einen Schirinowski im Kreml haben? Wenn Ja - dann hoffe ich für Dich dass Du einen Atomschutzbunker hast...

Aber was ist mit unseren "freien" Nationen? Inzwischen hat die Bespitzelung durch BND, NSA und Co leider Ausmaße erreicht, dass die Stasi gelb vor Neid wird. Klar, die anderen spionieren auch, was das Zeug hält... Ungerechtfertigte Wohnungsdurchsuchungen und Amtsmissbrauch von der Polizei sind leider auch in Deutschland eher die Regel als die Ausnahme... Kann sich noch jemand an die Polizeiaktion wegen 5Euro in einer Schule erinnern?!

DA sollte man mal anfangen zu kritisieren - WIR haben genug Dreck am Stecken und sollten auch vor der eigenen Türe kehren, bevor wir anderen Nationen ihren Lebensweg vorschreiben.

Ach ja - Freiheit und Stabilität geht in Einklang mit Wohlstand für die Massen. Wo dieser Wohlstand in Gefahr oder nicht vorhanden ist, dann ist's mit der Freiheit nicht weit.

Warum wünschen sich scheinbar so viele Menschen die DDR zurück? Auch wegen der sozialen Sicherheit. Was nützt einem die schönste Reisefreiheit, wenn man mangels Arbeit nicht das Geld hat überhaupt in den Urlaub zu fahren? Aber das ist eine andere Geschichte...

Bestimmt kommt jetzt die März vom faulen Ossi, der das Land heruntergewirtschaftet hat. Nix für ungut - hätte die BRD im selben Umfang Reparationsleistungen zahlen müssen, wäre auch der Westen nicht so weit gekommen...
Faszinierende Weltsicht. Und wahrscheinlich auch noch ernst gemeint. :wacko:
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andreas
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Beitrag von andreas »

wobei ich z.b. die Sanktionen der USA gegen Kuba, nur weil die Kommunisten sind schon sehr fragwürdig finde.
Zudem kamen die ja nur zu Stande, weil die Castro den USA und ihren Unternehmen ihren Spielplatz weggenommen hat.
Denn das Castros vergängern auch ein Diktator war, der sich nen Dreck um Menschenrechte usw. geschert hat, hat sie damals ja auch nicht gestört
Hauptsache, der war kein Kommunist. (wobei Kuba wohl die Diktatur ist, bei der am ehesten Chancen auf eine funktionierende Demokratie sehe)

Und gerade in Libyen sieht man ja schön, was passiert, wenn man einen Diktator zwar stürzt, danach das Land aber sich selbst überlässt. Durch den Sturz von Ghaddafi hat man aus den fortschrittlichsten Land Afrikas wieder ein 3. Welt Land gemacht, das auf dem Weg ist, der nächste Gottestand zu werden.
Syrien wird nicht anders laufen, im Irak ist es das gleiche.

Man kann nicht einfach die Staatsgewalt entfernen und dann hoffen, daß danach das richtige passiert.

Demokratie funktioniert nur dann, wenn man keine extremen Parteien zuläßt (mit dem Nebeneffekt, daß es dann keine Rolle mehr spielt, was man wählt, weil alle Parteien im Prinzip gleich sind). Aber wird sicher lustig, wenn man Islamistische Parteien nicht zur Wahl zulassen will...
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Beitrag von Autoverbot »

Warum immer diese Geheimniskrämerei?
110% der Münchner wollen doch immer mehr und mehr Flüchtlinge :)


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Beitrag von Tequila »

146225 @ 13 Sep 2014, 07:17 hat geschrieben:
Fichtenmoped @ 12 Sep 2014, 23:22 hat geschrieben: Wie auch immer - Assad war sehr liberal was Andersdenkende (Religionen!) anging. Er war in dem Fall das wesentlich kleinere Übel als das, was heut in der Region sein Unwesen treibt.
Castro hat zuerst den Kommunismus abgelehnt - irgendwann ist er wohl dahin gedrängt worden. Man munkelt, dass die Haltung der USA wegen dem Sturz von Batista (auch ein Diktator) etwas Catsrofeindlich war...
Putin ist auch das kleinere Übel - willst Du lieber einen Schirinowski im Kreml haben? Wenn Ja - dann hoffe ich für Dich dass Du einen Atomschutzbunker hast...

Aber was ist mit unseren "freien" Nationen? Inzwischen hat die Bespitzelung durch BND, NSA und Co leider Ausmaße erreicht, dass die Stasi gelb vor Neid wird. Klar, die anderen spionieren auch, was das Zeug hält... Ungerechtfertigte Wohnungsdurchsuchungen und Amtsmissbrauch von der Polizei sind leider auch in Deutschland eher die Regel als die Ausnahme... Kann sich noch jemand an die Polizeiaktion wegen 5Euro in einer Schule erinnern?!

DA sollte man mal anfangen zu kritisieren - WIR haben genug Dreck am Stecken und sollten auch vor der eigenen Türe kehren, bevor wir anderen Nationen ihren Lebensweg vorschreiben.

Ach ja - Freiheit und Stabilität geht in Einklang mit Wohlstand für die Massen. Wo dieser Wohlstand in Gefahr oder nicht vorhanden ist, dann ist's mit der Freiheit nicht weit.

Warum wünschen sich scheinbar so viele Menschen die DDR zurück? Auch wegen der sozialen Sicherheit. Was nützt einem die schönste Reisefreiheit, wenn man mangels Arbeit nicht das Geld hat überhaupt in den Urlaub zu fahren? Aber das ist eine andere Geschichte...

Bestimmt kommt jetzt die März vom faulen Ossi, der das Land heruntergewirtschaftet hat. Nix für ungut - hätte die BRD im selben Umfang Reparationsleistungen zahlen müssen, wäre auch der Westen nicht so weit gekommen...
Faszinierende Weltsicht. Und wahrscheinlich auch noch ernst gemeint. :wacko:
Naja... ich kann ihn da eigentlich auch nur zustimmen...
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Spiegel Online Snowden-Dokumente: NSA und britischer Geheimdienst haben offenbar Zugang zu Telekom-Netzen

Ich denke, jeder der noch über die deutsch-amerikanische Freundschaft faselt, hat das Stockholm Syndrom.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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