Ladenschluss

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TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Cloakmaster @ 29 Nov 2014, 16:43 hat geschrieben:
DSG Speisewagen @ 29 Nov 2014, 14:31 hat geschrieben:
Was ist denn mit unbezahlten Überstunden oder der Erwartung dass Personale bei Discountern die gesamte Öffnungszeit (+ evtl. davor/danach, z. B. Abrechnung) anwesend sind und Überstunden mit der Bezahlung vergütet sind?
woher kommt dieses vorgebliche wissen? Überxstunden werden erfasst, und entlohnt. Bezahlte Arbeitszeit bei Ladenschluss 20:00 geht standard-mässig bis 20:30, im Schnitt ist man aber schon um 20:15 vom Acker, an "guten" Tagen kann es auch nochmal 5 oder gar 10 Minuten schneller gehen - ok dafür kann es, wenns blöd läuft, ab un an auch mal 20:35 oder 20:40 werden, ohne daß diese Extra-zeit aufgeschrieben würde.
Das kann ich als ehemaliger Teilzeit-Angestellter im Einzelhandel bestätigen. Ich hätte auch nicht umsonst Überstunden gemacht.
Ob Filialleiter unbezahlt schuften, kann ich nicht beurteilen.
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Beitrag von Cloakmaster »

TravellerMunich @ 29 Nov 2014, 17:00 hat geschrieben:
Ob Filialleiter unbezahlt schuften, kann ich nicht beurteilen.
Unbezahlt nicht, nur werden sämtliche Überstunden im Gegensatz zu den einfachen Angestellten mittels einer Pauschale abgegolten, und nicht zeitlich erfasst. Es liegt in der Verantwortung der Führungskraft, zu entscheiden. wie viel Zeit sie aufwendet, um die Filiale ordnungsgemäss zu führen. Und wer ein gutes Ergebnis erreichen will, der hängt sich entsprechend mehr rein...
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Beitrag von Bayernlover »

Jetzt nehmt unserem DSG doch nicht die Illusion, dass er sich als Rächer aller unterdrückten Arbeitnehmer fühlen darf.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

DSG Speisewagen @ 27 Nov 2014, 20:25 hat geschrieben:Edeka und Rewe betreiben kaum noch eigene Filialen, da werden auch große Märkte immer mehr ausgelagert
Kann nicht ganz folgen: Edeka war, wie schon genannt, doch immer schon ein Zusammenschluss selbständiger Einzelhändler. Der Anteil durch die Edeka-Zentrale/Regionalgesellschaften selbst betriebener Läden ist niedrig, aber ich vermute, dass er in den letzten Jahrzehnten durch Schließung vieler "Tante Emma"-Edeka-Läden eher gestiegen ist.

DSG Speisewagen @ 27 Nov 2014, 20:25 hat geschrieben:Arbeitnehmerrechte zählen genauso viel wie beim Discounter. Nur weil viele immer sagen, da werden beim Einkauf dort die Bedingungen unterstützt, die sind überall gleich.
Diese Erkenntnis nimmst Du woher? Aus meinem familiären Umfeld kann ich zumindest zwei verschiedenen "E-Center Kotzberger", wie Du so schön schreibst, beste Arbeitsbedingungen und einen sehr guten, flexiblen Umgang mit Elternzeit/Teilzeit nachsagen. Überall gleich?
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Südostbayer @ 29 Nov 2014, 20:21 hat geschrieben: Diese Erkenntnis nimmst Du woher? Aus meinem familiären Umfeld kann ich zumindest zwei verschiedenen "E-Center Kotzberger", wie Du so schön schreibst, beste Arbeitsbedingungen und einen sehr guten, flexiblen Umgang mit Elternzeit/Teilzeit nachsagen. Überall gleich?
Ich habe ja nicht gesagt dass alle selbstständigen Betreiber so sind. Es gibt genug Betreiber mit einer gewissen Berufsehre und moralischen Ethik, die ihre Mitarbeiter am Erfolg teilhaben lassen.
Gilt auch für dich Bayernlover.

Dennoch kenne ich auch Gegenbeispiele, von wegen Illusion. Heißt ja nicht dass man alle in einen Topf werfen kann. Ein Beispiel von einem Discounter (fängt weder mit A noch L an) wo die Einzelhandelsfachkraft für 30 Stunden eingestellt ist, aber faktisch Vollzeit arbeitet, jedoch nur die 30 Stunden bezahlt bekommt. Oft ist eine Anwesenheit von Öffnung bis Schließung erforderlich.

Auch bei Edeka oder Rewe gab es schon derartige Fälle. War ja mehrfach in den Medien zu lesen.
Daher sollte man alle lobend herausstellen die sich noch an die Regeln von Moral und Ethik halten. Noch dürfte es die Mehrheit der Läden sein, aber es gibt ja leider schon genug Gegenbeispiele und dass es genug Märkte gibt, die gezielt Gründungen von Betriebsräten verhindern und entsprechend Personal einschüchtern ist auch keine Erfindung von mir.

Also weg vom Schwarz-Weiß-Denken, es gibt sowohl als auch. Nur weil man schwarze Schafe kennt heißt das nicht dass es nur solche gibt, aber umgekehrt heißt es auch nicht, nur weil man persönlich nur gute Beispiele kennt, dass es nur diese gibt.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Bei uns war Edeka früher "Karga", dann "Preisfux".
Inzwischen ersetzt Edeka sogar die Post.
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

DSG Speisewagen @ 29 Nov 2014, 22:00 hat geschrieben:Also weg vom Schwarz-Weiß-Denken, es gibt sowohl als auch. Nur weil man schwarze Schafe kennt heißt das nicht dass es nur solche gibt, aber umgekehrt heißt es auch nicht, nur weil man persönlich nur gute Beispiele kennt, dass es nur diese gibt.
Ich fürchte, jetzt sind Ihnen Ihre Textbausteine durcheinandergeraten. Was Sie ausführen ist die Bekräftigung des "Schwarz-Weiß-Denkens", und kein Weg weg vom "Schwarz-Weiß-Denken".
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Woodpeckar @ 30 Nov 2014, 00:22 hat geschrieben: Ich fürchte, jetzt sind Ihnen Ihre Textbausteine durcheinandergeraten. Was Sie ausführen ist die Bekräftigung des "Schwarz-Weiß-Denkens", und kein Weg weg vom "Schwarz-Weiß-Denken".
Wie kommst du drauf? Ich sage ja mit dem Beitrag dass es sowohl als auch gibt. Für die einen gibt es nur die guten Händler die alle Arbeitnehmer lieben, haha und für die anderen gibt es nur die bösen Händler, die die Arbeitnehmer am liebsten auspeitschen wollen. Die Nuancen dazwischen treffen die Wahrheit. Es gibt Händler die stehen zu einer gewissen moralischen und ethischen Verantwortung und es gibt eben Händler die auch vor Ausbeutung zur Steigerung des Gewinns nicht zurückschrecken.

Genau, wenn man nicht mehr weiter weiß, sucht man sich Standardsprüche wie "Textbausteine", denn es kann nicht geben was es nicht geben darf und im Einzelhandel ist alles toll und alle, ausnahmslos alle Mitarbeiter sind glücklich und zufrieden.
Ich nehme alles zurück, der Einzelhandel ist das Arbeitnehmerparadies, danke dir Woodpeckar und meine Textbausteinsammlung verschenke ich zu Weihnachten an dich, dann sind alle zufrieden und der Weltfrieden ist hergestellt. :lol:
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Beitrag von DumbShitAward »

Woodpeckar @ 30 Nov 2014, 00:22 hat geschrieben: Ich fürchte, jetzt sind Ihnen Ihre Textbausteine durcheinandergeraten. Was Sie ausführen ist die Bekräftigung des "Schwarz-Weiß-Denkens", und kein Weg weg vom "Schwarz-Weiß-Denken".
Muss man jetzt nicht verstehen... wahrscheinlich hat hier mal wieder eine persönliche Antipathie über eine sachliche Argumentation gesiegt.

Ich gehe ja definitiv nicht oft mit DSG inhaltlich konform, aber dieses inhaltsleere Geschwurbel deinerseits kann eigentlich keiner so akzeptiern.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

DSG Speisewagen @ 29 Nov 2014, 23:00 hat geschrieben:
Südostbayer @ 29 Nov 2014, 20:21 hat geschrieben:
DSG Speisewagen @ 27 Nov 2014, 20:25 hat geschrieben:Arbeitnehmerrechte zählen genauso viel wie beim Discounter. Nur weil viele immer sagen, da werden beim Einkauf dort die Bedingungen unterstützt, die sind überall gleich.
Diese Erkenntnis nimmst Du woher? Aus meinem familiären Umfeld kann ich zumindest zwei verschiedenen "E-Center Kotzberger", wie Du so schön schreibst, beste Arbeitsbedingungen und einen sehr guten, flexiblen Umgang mit Elternzeit/Teilzeit nachsagen. Überall gleich?
Ich habe ja nicht gesagt dass alle selbstständigen Betreiber so sind.
"überall gleich", siehe Zitat oben, lässt das jetzt nicht direkt vermuten...
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Beitrag von Woodpeckar »

DSG Speisewagen @ 30 Nov 2014, 13:47 hat geschrieben:... Für die einen gibt es nur die guten Händler die alle Arbeitnehmer lieben, haha und für die anderen gibt es nur die bösen Händler, die die Arbeitnehmer am liebsten auspeitschen wollen. Die Nuancen dazwischen treffen die Wahrheit...
Dass Sie mit "es gibt sowohl als auch" gerade die Nuancen zwischen "gut" und "böse" meinen, habe ich in Ihrem von mir kritisierten Beitrag nicht so verstanden.

Sorry, mein Fehler!
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

Cloakmaster @ 29 Nov 2014, 16:43 hat geschrieben:
DSG Speisewagen @ 29 Nov 2014, 14:31 hat geschrieben:
Was ist denn mit unbezahlten Überstunden oder der Erwartung dass Personale bei Discountern die gesamte Öffnungszeit (+ evtl. davor/danach, z. B. Abrechnung) anwesend sind und Überstunden mit der Bezahlung vergütet sind?
woher kommt dieses vorgebliche wissen? Überxstunden werden erfasst, und entlohnt. Bezahlte Arbeitszeit bei Ladenschluss 20:00 geht standard-mässig bis 20:30, im Schnitt ist man aber schon um 20:15 vom Acker, an "guten" Tagen kann es auch nochmal 5 oder gar 10 Minuten schneller gehen - ok dafür kann es, wenns blöd läuft, ab un an auch mal 20:35 oder 20:40 werden, ohne daß diese Extra-zeit aufgeschrieben würde.
Also ich hab mal bissl mit einer Kassiererin bei Aldi geschäkert ;) Da hab ich dann den Grund erfahren, warum sie ab ca. 19 Uhr immer hektisch von der Kasse verschwinden, wenn grad keine Kundschaft da ist und wie besessen mit den Putzmaschinen die Gänge entlangfahren: Weil sie die Zeiten ab 20 Uhr nicht mehr bezahlt kriegen, aber danach noch Abrüstarbeiten wie Kassen rausnehmen und abschalten und ggf. Pfandbons zusammenzählen usw. machen müssen..
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Ich weiß nicht, ob es hier schon zu lesen war. Im Zwischengeschoss des Münchner Hauptbahnhofes macht eine kleine Rewe-Filiale auf. Ich vermute, dass es sich dabei nur um einen "Rewe to go" handeln wird, also nichts, was mit einem Supermarkt zu tun hätte. Aber vielleicht haben wir auch Glück, und es ist doch ein kleiner normaler Rewe
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Beitrag von NJ Transit »

Definiere Zwischengeschoss. U-Bahn? S-Bahn?
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SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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Beitrag von TramBahnFreak »

NJ Transit @ 8 Dec 2014, 21:23 hat geschrieben: Definiere Zwischengeschoss. U-Bahn? S-Bahn?
Das U-Bahn-seitige Zwischengeschoss ist doch inzwischen voll?
Bliebe eigentlich nur der S-Bahn-Flügel...
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Beitrag von spock5407 »

Nachdem direkt gegenüber in der Bahnhofspost ein Rewe City (der für seine Größe gar nicht so schlecht bestückt ist) ist, dürfte das dann in der Tat nur ein "to go" werden.
Stadtbahn für Regensburg , offizielle Projektseite der Stadt Regensburg
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

In Trauchgau (Ostallgäu) soll es angeblich einen Edeka geben, der eine Gesetzeslücke gefunden hat und sonntags öffnet. Angeblich kein Tankstellenshop. Angeblich auch keine zeitweise Absperrung eines Ladenteils mit schwerer Kette.

Das hat mir ein Bekannter gerade gesagt, der eigentlich glaubwürdig ist. Habe aber (noch) keine offizielle Bestätigung gefunden. Weiß da jemand was?

Wie die Gesetzeslücke genau aussieht, konnte der Bekannte nicht sagen.
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mmouse
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Beitrag von mmouse »

Der neue 23/7 Kiosk an der Münchner Freiheit ist angeblich eine "erlaubnisfreie Gaststätte" (§2 Gaststättengesetz). Was außer "alkoholfreien Getränken" und "zubereiteten Speisen" noch so verkauft wird, sind "Nebenleistungen".

Zeigt m.E. was alles möglich ist, wenn man nur will...
Ein Vier-Milliarden-Tunnel ist kein Ersatz für ein sinnvolles Nahverkehrskonzept.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

mmouse @ 9 Dec 2014, 00:34 hat geschrieben: Der neue 23/7 Kiosk an der Münchner Freiheit ist angeblich eine "erlaubnisfreie Gaststätte" (§2 Gaststättengesetz). Was außer "alkoholfreien Getränken" und "zubereiteten Speisen" noch so verkauft wird, sind "Nebenleistungen".

Zeigt m.E. was alles möglich ist, wenn man nur will...
Die Behörden spielen aber oft nicht mit. Manche legen die Gesetze sogar strenger aus, als es notwendig ist. Einige habe ja deshalb schon entnervt aufgegeben.

Man muss sich schon mal fragen, warum es in München keine Kioskkultur gibt. Dass es daran liegt, dass die potenziellen Betreiber nicht wollen, glaube ich kaum. Mit einem Laden, der sonntags tagsüber geöffnet hat, könnte man sicherlich einen riesigen Umsatz machen. Der Fokus muss dann aber wiederum auf einer Gaststätte liegen, sobald ein bisschen mehr verkauft wird als Nebenleistungen, dann ist es sehr schnell wieder eine Umgehung des Ladenschlussgesetzes.

Es führt m.E. also nichts an einem bayerischen Ladenöffnungsgesetz vorbei. Vielleicht könnte man sogar für den Sonntag eine Regelung finden, etwa, dass kleinere Familienbetriebe sonntags ein paar Stunden öffnen dürfen. Ja, da gäbe es dann Protest der größeren Verbände. Aber man versucht es ja nicht einmal seitens der CSU, eine Verbesserung zustande zu bringen.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

In Berlin oder so gab es schon vor vielen Jahren einen Laden, der bis spät abends auf hatte - weit über die allgemein gestatten Öffnungszeiten hinaus. Einer der Tricks war, das gesamte Personal zu "Leitenden Angestellten" zu ernennen, für diese gilt zB das Arbeitszeit-gesetz nicht.
andreas
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Beitrag von andreas »

was ist eine Kioskkultur?
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Beitrag von 423-Treiber »

TramPolin @ 9 Dec 2014, 01:14 hat geschrieben: In Trauchgau (Ostallgäu) soll es angeblich einen Edeka geben, der eine Gesetzeslücke gefunden hat und sonntags öffnet. Angeblich kein Tankstellenshop. Angeblich auch keine zeitweise Absperrung eines Ladenteils mit schwerer Kette.

Das hat mir ein Bekannter gerade gesagt, der eigentlich glaubwürdig ist. Habe aber (noch) keine offizielle Bestätigung gefunden. Weiß da jemand was?

Wie die Gesetzeslücke genau aussieht, konnte der Bekannte nicht sagen.
Die haben eine eigene Facebook-Seite und da ist dieses Foto zu sehen: Bild Edeka Trauchgau
Es handelt sich also um eine Agip-Tankstelle mit Edeka-Geschäft. Sowas ähnliches gibt es doch auch bei Jet mit den Spar-Express-Filialen. Ansonsten gibt es ja für Urlaubsregionen oft Ausnahmeregeln die Öffnungszeiten betreffend, also auch Sonntagöffnung, inwieweit das für Trauchgau gilt weiss ich natürlich nicht.
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

andreas @ 9 Dec 2014, 09:33 hat geschrieben: was ist eine Kioskkultur?
Ich weiß nicht was in Deutschland damit gemeint ist, aber in Kiew (und auch Moskau, St. Petersburg und wahrscheinlich auch vielen anderen ex-sowjetischen Metropolen) gibt es gut sortierte Kioske an jeder größeren Straßen-Ecke (auch draußen in den Plattenbauvierteln), an bzw. in jeder Metrostation sowie an größeren Straßenzügen im Zentrum sogar alle paar hundert Meter.

Diese haben im Regelfall täglich 24 Stunden geöffnet und stellen eine Grundversorgung mit Süßwaren und Knabberzeug, Getränken (auch Alkohol), Tabakwaren, Handykarten und allerlei anderem Zeug her (allerdings interessanterweise ganz ganz oft keinerlei Presse-Erzeugnisse, das haben nur wenige Kioske, und auch keine ÖPNV-Tickets, die gibt es meist nur an separaten Ticketbuden der Verkehrsbetriebe direkt an den Haltestellen). Zudem finde ich, dass sie durchaus auch das Sicherheitsgefühl nachts auf der Straße erhöhen, da ich mich im Zweifelsfall mit einer Frage oder in einer Notsituation an das Verkaufspersonal wenden kann (außer Taxifahrern, Hotelrezeptionen und Kiosken hat man ja nachts in fremden Städten nicht so viele Möglichkeiten, sich Hilfe zu holen, vor allem zu Zeiten, in denen kaum bzw. keine Passanten mehr auf der Straße unterwegs sind und auch keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr fahren).

Zudem gibt es teilweise auch noch kleine bis mittelgroße Lebensmittelgeschäfte, die zwar schon in etwas größeren Abständen verteilt sind und eher nur im Zentrum zu finden sind, aber ebenfalls 24 Stunden geöffnet sind und eine breite Auswahl an allerlei Waren bieten. Dann natürlich als nächsthöhere Stufe noch die Supermärkte, von denen allerdings nur wenige 24 Stunden geöffnet haben und die zudem im Zentrum auch kaum größer als ein privat geführtes Lebensmittelgeschäft sind (der Billa beim Bessarabski-Markt in Kiew zum Beispiel).

In München (und wahrscheinlich auch in vielen anderen Teilen Deutschlands) ist ein Kiosk ja meist etwas ganz anderes: im Regelfall Presse und Tabak, selten noch MVV-Fahrkarten. Wenn man Glück hat, steht noch eine kleine Getränke- oder Eistruhe im Eck. Bei eßbaren Produkten hört es dann abgesehen von Kaugummi oft schon auf. Und natürlich wird brav um 18 Uhr geschlossen, samstags um 13 Uhr. Wo gibt es denn eigentlich in München noch richtige Kioske, mal abgesehen von den beiden bekannten "Spätis" an der Reichenbachbrücke und jetzt neu an der Freiheit, sowie mal abgesehen von den zahlreichen U-Bahn-Kiosken und Souvenir-Kiosken in der Fußgängerzone?

Am Max-Weber-Platz steht ein "klassischer" Kiosk bei der Einmündung in die Kirchenstraße, aber sonst?
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Beitrag von rautatie »

Oliver-BergamLaim @ 9 Dec 2014, 10:15 hat geschrieben: Wo gibt es denn eigentlich in München noch richtige Kioske, mal abgesehen von den beiden bekannten "Spätis" an der Reichenbachbrücke und jetzt neu an der Freiheit, sowie mal abgesehen von den zahlreichen U-Bahn-Kiosken und Souvenir-Kiosken in der Fußgängerzone?
Mir fällt da immer der Kiosk ein, der im Heppel und Ettlich (Drugstore-Kneipe) an der Münchner Freiheit in der Gaststätte integriert ist und von vielen Leuten lebhaft genutzt wird. Der sieht ungefähr aus wie ein Mini-Laden in der Kneipe, mit Zeitschriften, Schokolade, Bier und Wein, etc.
Wo ist das Problem?
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

423-Treiber @ 9 Dec 2014, 08:50 hat geschrieben: Ansonsten gibt es ja für Urlaubsregionen oft Ausnahmeregeln die Öffnungszeiten betreffend, also auch Sonntagöffnung, inwieweit das für Trauchgau gilt weiss ich natürlich nicht.
Die Regelungen für die Öffnung außerhalb der gesetzlichen Zeiten in Urlaubsregionen sind in Bayern sehr streng.

Verkauft werden dürfen an Sonn- und Feiertagen Badegegenstände, Devotionalien, frische Früchte, alkoholfreie Getränke, Tabakwaren sowie Waren, die für die jeweilige Gemeinde kennzeichnend sind. Mehr nicht. Da bietet mancher Automat schon mehr, ein üblicher Kiosk auch.

Der folgende Artikel ist schon etwas älter - von 2012:

http://www.bgland24.de/bgland/schoenau/sch...ri-2437052.html

Das Gesetz wurde aber nicht verändert, nur die Behörden können in Einzelfällen beim Vollzug ein Auge zudrücken.

Update:

Hier noch ein ganz anderes Konzept, ein Artikel der gerade reingekommen ist.

Der Betreiber des 24-Stunden-Kiosks an der Reichenbachbrücke will den Ladenschluss mit einem Lieferdienst austricksen. Dabei handelt es sich aber nicht um einen Lieferdienst zur Haustüre, zuumindest vorerst nicht. Der Kunde muss seine telefonisch bestellten Waren vielmehr selbst in der Fraunhoferstraße abholen. Die Abholstation ist 200 Meter von dem Kiosk entfernt:

http://www.merkur-online.de/lokales/muench...en-4518526.html

Der Clou ist dabei, dass auch Waren geliefert werden, die am Kiosk außerhalb der gesetzlichen Zeiten nicht verkauft werden dürfen.

Mal sehen, was die Behörden dazu sagen. Ist es eine Umgehung des Ladenschlussgesetzes?
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Beitrag von Cloakmaster »

423-Treiber @ 9 Dec 2014, 09:50 hat geschrieben:
Die haben eine eigene Facebook-Seite und da ist dieses Foto zu sehen: Bild Edeka Trauchgau
Es handelt sich also um eine Agip-Tankstelle mit Edeka-Geschäft. Sowas ähnliches gibt es doch auch bei Jet mit den Spar-Express-Filialen. Ansonsten gibt es ja für Urlaubsregionen oft Ausnahmeregeln die Öffnungszeiten betreffend, also auch Sonntagöffnung, inwieweit das für Trauchgau gilt weiss ich natürlich nicht.
Man kanns auch auf der Seite der Ortschaft finden:

http://www.gewerbegemeinschaft-halblech.de...ce-station.html
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Zu dem Pseudo-Aboholdienst:

Wenn man die Idee weiterspinnt, könnte man einen Laden eröffnen, in dem man über ein Terminal oder per Telefon eine Bestellung aufgibt. Die Waren werden dann mit einem Bollerwagen in einen Nachbarraum gefahren und können dort abgeholt werden.

Die Geschäftsidee an der Fraunhoferstraße funktioniert auch nicht viel anders. Ich fürchte, dass das nicht legal ist, wie auch immer die Behörden das begründen werden. "Der Charakter ist ein normales Ladengeschäft, also illegal" oder so was in der Richtung könnten sie sagen.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Einfach lächerlich, mit was sich unsere Behörden beschäftigen. Der Witz ist aber, dass gerade die etwas betagtere Bevölkerung begeistert "Hurra" schreien würde, wenn man wieder zu 9-18 und 9-14 Uhr zurückkehren würde. Ich glaube einfach, der Rückhalt für längere Öffnungszeiten fehlt in Bayern auf breiter Basis.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Oliver-BergamLaim @ 9 Dec 2014, 10:15 hat geschrieben:Diese haben im Regelfall täglich 24 Stunden geöffnet und stellen eine Grundversorgung mit Süßwaren und Knabberzeug, Getränken (auch Alkohol), Tabakwaren, Handykarten und allerlei anderem Zeug her
Also alles was man nachts und Sonntags unbedingt einkaufen können muß...:rolleyes:
(allerdings interessanterweise ganz ganz oft keinerlei Presse-Erzeugnisse, das haben nur wenige Kioske, und auch keine ÖPNV-Tickets, die gibt es meist nur an separaten Ticketbuden der Verkehrsbetriebe direkt an den Haltestellen).
Also genau das, was man vielleicht in einer (fremden) Stadt gerne zu "unüblichen" Zeiten brauchen könnte.
andreas @ 9 Dec 2014, 09:33 hat geschrieben:was ist eine Kioskkultur?
Die Meinung "Ich muß meine Zigaretten und mein Bier jederzeit überall kaufen können; auch Sonntag früh um 7 Uhr! Und da hat gefälligst ein Laden aufzuhaben!"

Gruß Michi
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
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Beitrag von 146225 »

Bayernlover @ 9 Dec 2014, 19:12 hat geschrieben: Der Witz ist aber, dass gerade die etwas betagtere Bevölkerung begeistert "Hurra" schreien würde, wenn man wieder zu 9-18 und 9-14 Uhr zurückkehren würde. Ich glaube einfach, der Rückhalt für längere Öffnungszeiten fehlt in Bayern auf breiter Basis.
Baden-Württembergs Rentner sind oftmals auch nicht gerade weniger nörgelnde und bruddelnde NIMBYS mit eisenharter "Früher-war-alles-besser"-Mentalität. Die haben es auch überlebt, dass der Ladenschluss nicht mehr restriktiv geregelt ist.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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