Laufruhe im Talent 2

Rund um die Technik der Bahn
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120 104-5
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Beitrag von 120 104-5 »

Schonmal vielen Dank an Martin für die immer ausführlichen Antworten.
Vom Hbf kommend stellt das ESTW (der Selbststeller/Zuglenkung/Automatik) die Ausfahrt von Pasing Gleis 4 Richtung Starnberg sehr spät, um sich Fahrten zwischen Gleis 3 und der Geltendorfer Strecke vorzubehalten. Auch wenn weit und breit keine zu sehen ist. Dass man bei Signalverfehlung nicht in diese Fahrstraße gerät bekommt man am Einfahrvorsignal Höhe Abzweig Kanal die Vorankündigung 60 km/h für die Einfahrt, durch die Zugbeeinflussung muss man auf mindestens auf unter 85 km/h. Die 60 werden erst nach einer ganzen Weile aufgewertet auf 120 mit Ankündigung 100.
Also eigentlich 60, man muss aber nur auf unter 85 bremsen.
Das ist dann aber im Sinne des Energiesparens nicht wirklich optimal gelöst, da es ja in den meisten Fällen eine unnötige Geschwindigkeitsbeschränkung ist und es ja in den meisten Fällen bekannt sein sollte, ob es die Fahrstraße aus Richtung Allgäu in der jeweiligen Situation braucht. Wäre natürlich wünschenswert wenn der Selbststeller mal dahingehend optimiert würde (aber natürlich wenn nicht auch kein Weltuntergang).
Dazu kommt eben noch die Umstellung auf V60, das sollte möglichst schnell gehen weil die Fahrzeuge mit unterschiedlicher Software ja nur mechanisch kuppelbar sind, da scheidet Fahrgasteinsatz aus.
Habe heute mitgekriegt, dass 218 jetzt auch die V60 hat und auch im Einsatz ist. Stelle mir da die Einsatzplanung eh "interessant" vor, da sie ja nicht mit den V42er gekuppelt werden dürfen, die meisten Züge aber Weilheim/Kochel und Garmisch abwechselnd fahren, garniert mit dem Schwächen in Garmisch...
Aus meiner Sicht würden sich da am ehesten die REs anbieten, die fahren aber weiter wie bisher (nicht, dass ich damit ein Problem hätte), obwohl jetzt ja mehr Züge da sein sollten als vorher. Nach der Webseite wird das wohl auch noch bis März so weitergehen, wenn dann erst angekündigte Verstärkungen möglich sein sollen.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Hier noch ein Video des Kollegen Z aus L, bei 4:04 kommt das Vorsignal welches immer die 60 anordnet.

https://www.youtube.com/watch?v=J5Fl81jCKAE
giovane7
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Beitrag von giovane7 »

gestern den 212 in Starnberg gesichtet, Revisionsdatum 28.11.2014 und nicht kuppelbar mit dem aus Kochel: das war ein Quietsch :-D
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Um wie viel Uhr etwa war das denn?
Edit: Und wie bemerkte man das in Starnberg, Kurzzug?

Nachher hab ich dann noch eine inoffizielle Liste mit den bereits umgerüsteten Zügen.
giovane7
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Beitrag von giovane7 »

also der Hamster 13:43, der Triebwagen der Baureihe 425 gefühlte 5 min vorher, beide hielten in Starnberg Richtung München.

Müsste sich demnach nach RIS-Studium um 59518/618 gehandelt haben.

Wie man das bemerkt ? In Starnberg stehend, frierend, Glühweintrinkend verwundert nach oben schauend und danach entkräftet auf S-Bahn nach Tutzing wartend. Es kam sogar eine Durchsage, dass der RB sowieso heute aus zwei Zugteilen bestehe.

Den 207 übrigens später noch einsam in MWH gesichtet
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Gut, 442 und 425 konnten sich noch nie gegenseitig steuern. Ursache für die einzelnen Fahrten war aber wohl eher ein Personenunfall in Wilzhofen, der Kochler fuhr schon ab in Tutzing da wurde die Strecke wieder freigegeben, dabei kam wohl noch mehr durcheinander.

Martin H. @ 28 Dec 2014, 08:23 hat geschrieben:Nachher hab ich dann noch eine inoffizielle Liste mit den bereits umgerüsteten Zügen.
HIER ENTLANG
giovane7
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Beitrag von giovane7 »

Stimmt, es gab davor einen "Notarzteinsatz". Danke übrigens für den link mit der Führerstandsmitfahrt mit der Stimme eines meiner Lieblingszugbegleiter "nächster Blanhald Dudzing"

Zu "HIER ENTLANG" passt das Thema auch besser hin
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Beitrag von Pendler »

giovane7 @ 18 Dec 2014, 16:28 hat geschrieben:suche schon lange nach einer Ruckel-App ...
Bitte sehr, Stichwort "Vibration" - oder > dort < . - Bin immer an vergleichenden Messungen/Analysen interessiert.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich allen Mit-Diskutanten danken für ihre bereitwilligen Auskünfte :)
und jene, die ich mal 'vor den Kopf gestossen' habe um Vergebung bitten. :rolleyes: .

Allen wünsche ich ein [font=Geneva]*** Frohes neues Jahr 2015 ***[/font].
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Beitrag von Pendler »

Und meine letzte Erkenntnis möchte ich euch auch nicht vorenthalten.
Bild Warum der Hamster ruckt:

Es ist mir gelungen aus meinen Talent2-Messwerten mittels Frequenzanalyse (FFT) vier dominierende Resonanzfrequenzen herauszufiltern. Zur Verdeutlichung des Ruckprinzips habe ich die 4 Frequenzen in einer vereinfachten Simulation als Sinuskurven addiert:
Bild
Wie in der Grafik erkennbar ist, addieren sich die Resonanzen ca. alle 1,5 Sekunden zu deutlichen Rucken. Es kann also angenommen werden, dass sich die ungenügend gedämpften Eigenresonanzen der einzelnen Wagons im ('ungepufferten') 4-er-Gespann auch so verhalten.

Abhängig ist die Ruck-Stärke von folgenden Parametern:

- Gleisbeschaffenheit (Höhenschlag)
- Fahrgeschwindigkeit (energetischere und höherfrequente Anregung)
- Eigenresonanzfrequenzen (Abstände zueinander und Amplituden)

Die Wiederholfrequenz der Rucke ergibt sich aus den Frequenzabständen.

Damit dürfte die Ursache von meiner Seite geklärt sein. Ich bin aber weiterhin für alternative Erklärungen offen.

Freundliche Grüße vom P. :rolleyes: :) :D
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Pendler @ 12 Jan 2015, 18:39 hat geschrieben:
Damit dürfte die Ursache von meiner Seite geklärt sein. Ich bin aber weiterhin für alternative Erklärungen offen.
Ganz einfach: Schrott.
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Ich war vorgestern auf der Strecke nach Murnau unterwegs. Es hat nicht lange gedauert bis ich an diesen Thread erinnert wurde.

Sowohl auf der Hinfahrt (Dreifachtraktion, Sitzplatz im vordersten Tw auf dem Jakobsdrehgestell zwischen dem 1. und 2. Wagen) als auch bei der Rückfahrt (Zweifachtraktion, Sitzplatz im vorderen Tw ganz vorne direkt hinter dem Führerstand) ist mir bei hohen Geschwindigkeiten ein äußerst unangenehmes Ruckeln aufgefallen. Es ist sowohl zwischen Pasing und Starnberg als auch nochmal unweit Murnau aufgetreten und hat beim Lesen dafür gesorgt, dass mir die Buchstaben vor den Augen verschwommen sind...

Irgendwie ist das schon merkwürdig. Im Saxonia ist mir sowas noch nie aufgefallen. :unsure:
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Beitrag von Baureihe 218 »

Pendler @ 6 Feb 2014, 14:45 hat geschrieben: Aus: Werdenfelsbahn <u>/NJ</u>


Mahlzeit Bahnfreunde,

natürlich, es ruckelt gewaltig in dieser "TALENT"-Bahn, in Fahrtrichtung. Und zwar zeitweise so stark, dass beim Zeitung lesen die Buchstaben vor den Augen verschwimmen oder der Kopf an der harten Sitzlehne anschlägt. Mir schlägt das dann auf den Magen.

Sein ganzes Talent entfaltet der "Talent-2" auf der Strecke Pasing-Starnberg (& retour). Und nein, das kann nicht nur nur an den Schienen oder der Geschwindigkeit liegen. Nach meinem Studium der Regeltechnik vermute ich, dass je nach Anregung von unten (Störgröße) die einzelnen Antriebe der Wagons - durch eine "intelligente" Computersteuerung verursacht - gegeneinander arbeiten, anstatt die Störgröße weg zu regeln. Bei der Vorstellung, welche Energie diese harten Stöße in Verbindung mit der Zug-Masse wohl unsinnig verschlingen mögen befällt einen Ingenieur das kalte Grausen.

<u>Frage</u>: Welche "Genialitäten" haben das denn verbrochen?

Und es beschleicht mich das ungute Gefühl, dass der Sparzwang nur noch praxisfremde Techniker zugelassen hat nachdem das Entwicklungs-Budget bereits von den Architekten für die Optik fast verbraten war.

Bei Wiki lässt sich nachlesen, dass die Bahn bereits 2007 321 Stück solcher "Talente" bestellt hat ohne dass ein Prototyp vorhanden war. Seit der Auslieferung 2009 gab/gibt es massive technische Probleme mit der Computersteuerung für Bremsen, Antriebe und Heizung.

Inzwischen wurden einige Züge offensichtlich mit einem Software-Update etwas beruhigt, weg ist das Ruckeln nicht und das wird vermutlich auch so bleiben. Laut Bahn-Sprecher muss die gesamte Computersteuerung überarbeitet werden und das wird "Monate" dauern.

Ich halte diesen Zug aus dem "Talentschuppen" der Firma Bombardier für eine technische Missgeburt. Eine Schande für den HiTech-Standort Deutschland. Er rattert, kreischt, dröhnt und rockt. Schalldämmungsmaßnahmen bez. Immission und Emission wurden ganz eingespart. An entsprechenden Sitzplätzen sitzt der Fahrgast über einem Presslufthammer, das ist vermutlich der Luftdruck-Kompressor für die Bremsen. Und, ich bedauere die Anwohner der Bahnhöfe, wo diese Lärmmaschine nachts geparkt wird und nicht einfrieren soll.

Fahrkomfort sieht anders aus. Die brettartigen Sitze sind für den Fahrgast mit Rückenbeschwerden nur dann erträglich, wenn es ihm gelingt einen der wenigen Plätze einzunehmen, wo er die Füße hochlegen kann.

Mein Fazit: "Talent-2", ein tolles Fotomodell mit schwer erträglichen Macken.

Ein Pendler.


P.S.: Wegen dieses unabänderlichen Fahrkomforts denke ich daran meine Bahncard rechtzeitig zu kündigen. Mit den Verspätungen allein kam ich noch ganz gut zurecht.
Ja, da bin ich genau deiner Meinung. Dass das Ruckeln mit dem Antrieben zusammenhängt habe ich mir auch schon gedacht und an den Gleisen liegt es sicher nicht.
Ich fand die 111er mit den n-Wagen besser, auch weil die nicht ständig überfüllt waren.
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panurg
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Beitrag von panurg »

218 466-1, bist du es? :ph34r:
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Beitrag von 218 466-1 »

panurg @ 27 Mar 2016, 09:29 hat geschrieben:218 466-1, bist du es?  :ph34r:
:huh:
Nö, aber ein weiteres Mitglied des 218 Anti-Triebzüge-Netzwerks. :D
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Beitrag von 146225 »

218 466-1 @ 27 Mar 2016, 19:09 hat geschrieben: Nö, aber ein weiteres Mitglied des 218 Anti-Triebzüge-Netzwerks. :D
aka "die Vorgestrigen" :ph34r:
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Beitrag von 218 466-1 »

146225 @ 28 Mar 2016, 08:12 hat geschrieben:aka "die Vorgestrigen"  :ph34r:
Nö. eher "die Bahngenießer(innen)". :P
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Beitrag von 146225 »

218 466-1 @ 28 Mar 2016, 17:07 hat geschrieben: Nö. eher "die Bahngenießer(innen)". :P
Wie machst Du das nur ohne Laufruhe, Schnecke. :P :D
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Beitrag von 218 466-1 »

146225 @ 28 Mar 2016, 17:12 hat geschrieben: Wie machst Du das nur ohne Laufruhe, Schnecke. :P :D
Die Sitzbänke in n-Wagen federn das prima ab, während bei harten Sitzen in Nicht-n-Wagen jeder Ruckler 1:1 an die Fahrgäste weitergegeben wird. ;)
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Beitrag von 146225 »

218 466-1 @ 28 Mar 2016, 17:17 hat geschrieben: Die Sitzbänke in n-Wagen federn das prima ab, während bei harten Sitzen in Nicht-n-Wagen jeder Ruckler 1:1 an die Fahrgäste weitergegeben wird. ;)
Ich hätte es wissen müssen. ;)
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Naja, ohne den MMC und eure Flirtversuche unterbrechen zu wollen, aber physikalisch völlig unsinnig ist das Argument mit den Federkernsitzen nicht. Für die Lokführer, die den ganzen Arbeitstag Zug fahren, sind ebenso wie für Bus- und Lkw-Fahrer teils sehr aufwändig konstruierte, gefederte Sitze seit längerem Standard. Zum Spaß wird keiner einen Sitz an die Druckluftversorgung anschließen. ;)
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Beitrag von 146225 »

Rohrbacher @ 28 Mar 2016, 18:16 hat geschrieben: [...] Flirtversuche [...]
Verdammt, merkt man das so arg? :lol: :lol:
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Rohrbacher @ 28 Mar 2016, 17:16 hat geschrieben: Naja, ohne den MMC und eure Flirtversuche unterbrechen zu wollen, aber physikalisch völlig unsinnig ist das Argument mit den Federkernsitzen nicht. Für die Lokführer, die den ganzen Arbeitstag Zug fahren, sind ebenso wie für Bus- und Lkw-Fahrer teils sehr aufwändig konstruierte, gefederte Sitze seit längerem Standard. Zum Spaß wird keiner einen Sitz an die Druckluftversorgung anschließen. ;)
Im Fahrzeug des Thementitels hat man es dann wieder weitgehend bleiben lassen. Mit der Luft sowie anderweitigen großartigen Änderungen gegenüber den restlichen paar Dutzend Sitzen im Fahrzeug.
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Beitrag von chris232 »

Rohrbacher @ 28 Mar 2016, 18:16 hat geschrieben: Für die Lokführer, die den ganzen Arbeitstag Zug fahren, sind ebenso wie für Bus- und Lkw-Fahrer teils sehr aufwändig konstruierte, gefederte Sitze seit längerem Standard.
Das kannst mal getrost auf Taurus und ICEs (?) einschränken. Bei den meisten anderen (neueren) Baureihen sind Sitze drin, die bereits von Pkws der Kompaktklasse in den Schatten gestellt werden - und bei den älteren gibts sogar mehr Funktionen, dafür ist die Federung ausgeleiert bis sonstwohin wenn sie denn überhaupt noch verstellbar ist...
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Und um die Federverstellung zu schonen, wird die neu an die abenteuerlichsten Stellen montiert.
Und an Luft anschließbar bedeutet nicht, dass tatsächlich angeschlossen wird.
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Beitrag von Rohrbacher »

Echt? So schlimm? Natürlich haben nicht alle Luftfederung, aber völlig ungefedertes Camping- oder Bürogestühl wie zu Bundesbahnzeiten teilweise eingebaut war, gibt's ja nicht mehr. Sei's drum, die Reaktion zeigt, dass ein gut gefederter Sitz (besonders in einem Fahrzeugübergang) durchaus seinen Sinn hat, scheinbar geht die Entwicklung aber nicht nur bei den Fahrgastsitzen rückwärts.
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Beitrag von Metropolenbahner »

chris232 @ 28 Mar 2016, 21:04 hat geschrieben: Das kannst mal getrost auf Taurus und ICEs (?) einschränken. Bei den meisten anderen (neueren) Baureihen sind Sitze drin, die bereits von Pkws der Kompaktklasse in den Schatten gestellt werden ...
Was ist den bei den neuesten Traxxen / Vectrons eingebaut?
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Rohrbacher @ 28 Mar 2016, 22:09 hat geschrieben: Echt? So schlimm? Natürlich haben nicht alle Luftfederung, aber völlig ungefedertes Camping- oder Bürogestühl wie zu Bundesbahnzeiten teilweise eingebaut war, gibt's ja nicht mehr.
Die Smartphoneära begann hier leider erst Anfang 2011, Ende 2010 war in einem Karlsruher Steuerwagen noch ein richtiger, alter und originaler Küchenstuhl aus Holz unterwegs.

Teils noch später traf man Kollegen von ihm als Beimannsitz an, aber das war ja "nichts Besonderes" und wurde deshalb nicht extra fotografiert.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Metropolenbahner @ 29 Mar 2016, 00:00 hat geschrieben: Was ist den bei den neuesten Traxxen / Vectrons eingebaut?
Generell heißts immer "was bestellt wird". Faktisch ist das in der Regel (wie seit Jahren) aus dem VEB Möve-Werk Mühlhausen und auf deren Seite gibts ein kleines Bild, aber keine Details. Was er kann:
- Sitz vor/zurück (bleibt gerne hängen, wenn die Neigungsverstellung ausgeschlagen ist)
- Sitzfläche verlängern mit Spalt zwischen den zwei Teilen (lässt sich aber nicht arretieren, rutscht also zurück sobald man sich draufsetzt)
- Neigung der Sitzfläche einstellen (in drei Stufen: waagrecht, bergab, steil bergab - nix zum Reinlegen wie ich das gern hätte - und schlägt sich schnell aus, sodass nur noch steil bergab geht)
- Neigung der Rückenlehne einstellen (das einzige was wirklich funktioniert)
- Druck in der Federung und damit Höhe/Härte gleichzeitig einstellen (bleibt z.B. auf den 189ern ständig hängen, sodass da nur "ganz oben und steinhart" oder "ganz unten und steinhart" geht)
- Armlehnen einstellen (die Schrauben sind bei ungefähr jedem dritten Sitz nicht mehr mit Muskelkraft zu drehen)
- Lordosenstütze (braucht eh keiner...)
- Kopfstütze hoch/runter (meistens nur mit Gewalt)
- selten mal mit Kleiderbügel (und wenn gern mal abgerissen)


Was Sitze wie die von Isri im Taurus oder in handelsüblichen Linienbussen können:
- Sitz vor/zurück
- Sitzfläche nicht nur verlängern, sondern komplett ausziehbar (mit Arretierung)
- Neigung der Sitzfläche einstellen (in mehreren Stufen, auch bergauf, bleibt dann auch so!)
- Neigung der Rückenlehne unten und oben getrennt einstellen
- Höhe und Härte separat einstellen
- Armlehnen einstellen (andere Schrauben, die gangbar bleiben) - sind sogar so lang, dass nicht nur der Ellenbogen drauf Platz findet
- Lordosenstütze (drei verschiedene Bereiche!)
- keine separate Kopfstütze, Sitz geht einfach weiter hoch
- kein Kleiderbügel
- dafür Sitzheizung/Sitzkühlung in je drei Stufen
- Entlüften der Federung falls was kaputt sein sollte (hatte ich da noch nie) direkt am Sitz und nicht in einer Klappe neben der Fußnische
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Beitrag von Metropolenbahner »

chris232 @ 29 Mar 2016, 01:19 hat geschrieben: Generell heißts immer "was bestellt wird". Faktisch ist das in der Regel (wie seit Jahren) aus dem VEB Möve-Werk Mühlhausen und auf deren Seite gibts ein kleines Bild, aber keine Details. Was er kann:
- Sitz vor/zurück (bleibt gerne hängen, wenn die Neigungsverstellung ausgeschlagen ist)
- Sitzfläche verlängern mit Spalt zwischen den zwei Teilen (lässt sich aber nicht arretieren, rutscht also zurück sobald man sich draufsetzt)
- Neigung der Sitzfläche einstellen (in drei Stufen: waagrecht, bergab, steil bergab - nix zum Reinlegen wie ich das gern hätte - und schlägt sich schnell aus, sodass nur noch steil bergab geht)
- Neigung der Rückenlehne einstellen (das einzige was wirklich funktioniert)
- Druck in der Federung und damit Höhe/Härte gleichzeitig einstellen (bleibt z.B. auf den 189ern ständig hängen, sodass da nur "ganz oben und steinhart" oder "ganz unten und steinhart" geht)
- Armlehnen einstellen (die Schrauben sind bei ungefähr jedem dritten Sitz nicht mehr mit Muskelkraft zu drehen)
- Lordosenstütze (braucht eh keiner...)
- Kopfstütze hoch/runter (meistens nur mit Gewalt)
- selten mal mit Kleiderbügel (und wenn gern mal abgerissen)


Was Sitze wie die von Isri im Taurus oder in handelsüblichen Linienbussen können:
- Sitz vor/zurück
- Sitzfläche nicht nur verlängern, sondern komplett ausziehbar (mit Arretierung)
- Neigung der Sitzfläche einstellen (in mehreren Stufen, auch bergauf, bleibt dann auch so!)
- Neigung der Rückenlehne unten und oben getrennt einstellen
- Höhe und Härte separat einstellen
- Armlehnen einstellen (andere Schrauben, die gangbar bleiben) - sind sogar so lang, dass nicht nur der Ellenbogen drauf Platz findet
- Lordosenstütze (drei verschiedene Bereiche!)
- keine separate Kopfstütze, Sitz geht einfach weiter hoch
- kein Kleiderbügel
- dafür Sitzheizung/Sitzkühlung in je drei Stufen
- Entlüften der Federung falls was kaputt sein sollte (hatte ich da noch nie) direkt am Sitz und nicht in einer Klappe neben der Fußnische
Danke für die Infos das erste Exemplar ist dann ja wirklich nicht der Hit :(
Schade, dass der Preis anscheinend so wichtig ist :(
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