[K] Neue KVB-Wartehäuschen vom Star-Architekten
Mal eine ernst gemeinte Frage: Wozu braucht man bei einem Wartehäuschen einen Stararchitekten, noch dazu damit dann sowas rauskommt? Ich mein, ich mags ja gern schlicht, aber das hätte doch ein mittelmäßiger Handwerksmeister auch konstruieren können? Wenns um einen Bahnhof wie den Heumarkt an der 5 geht, seh ichs ja noch ein, aber so? Würd mich doch mal interessieren...
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck
Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Ohne es zu wissen: Es steht auf vielen Dingen Foster drauf, hinter denen gar nicht Foster steht. Wäre nicht das erste Mal, dass etwas Sir Norman Foster zugeschrieben wurde, wohinter in Wahrheit böse gesagt der Praktikant steht, denn Foster + Partners ist ein riesiges internationales Architekturbüro, und nur wenige Projekte stammen wirklich aus der Feder vom alten Foster.
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SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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Weshalb ich eigentlich frage ist nicht, ob auf dem Häuschen dann Foster draufsteht - sondern ob's auf der Rechnung steht. Und da wird wohl nicht 95% Rabatt gewährt, weils nur die Putzfrau in ihrer nächtlichen Pause schnell mal hingekritzelt hat 

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Woher weißt du, welche Vorgaben es gab? Und wenn ich schon "städtische Design-Kommission" lese, dann erklärt das eigentlich schon wieder einiges. Aber auch die Firmen, die nach Stars ihrer Branche benannt sind, machen überwiegend "ganz normale Arbeit", im Prinzip wie die Wartehaus-Firma um die Ecke oder so wie auch die wenigsten Audis ein R8 und die wenigsten DB-Züge ein ICE sind oder Calvin Klein nicht jede Unterhose selbst zusammengenäht oder auch nur entworfen hat.spock5407 @ 10 Mar 2015, 18:05 hat geschrieben:Was ist daran "Star"?

In 90% der Fälle wenn auf Designer geschimpft wird, haben übrigens Kunden oder Ingenieure rumgepfuscht und Teile nicht so umgesetzt wie geplant. Man erinnert sich z.B. an den Streit um das Dach am Berliner Hauptbahnhof. Dass dort das Dach zu kurz ist, ist nicht Schuld des Architekten! Und genau so läuft das meistens. :ph34r:
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Dass es die Vorgabe gab, zwischen Dach und Seitenwand so viel Platz zu lassen, dass es reinregnet, kann ich mir jetzt eher nicht vorstellen.Rohrbacher @ 10 Mar 2015, 18:32 hat geschrieben: Woher weißt du, welche Vorgaben es gab?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Regnet es denn rein? ... Aber wie gesagt, das lief sicher mal wieder so: Kunde: "Wir nehmen ihren Entwurf B. Aber bitte mit den Scheiben aus A, dem Dach aus C und statt Ihrem Beleuchtungskonzept möchten wir lieber unsere Standardteile." - Designer: "Das wird dann aber ganz grauslig und es regnet rein." - Kunde: "Schau mal da, ein Vogel!"Boris Merath @ 10 Mar 2015, 22:48 hat geschrieben:Dass es die Vorgabe gab, zwischen Dach und Seitenwand so viel Platz zu lassen, dass es reinregnet, kann ich mir jetzt eher nicht vorstellen.
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Der ist exakt so von Sir Norman Forster gewollt. Steht auch in Paris und Luxemburg so rum.Rohrbacher @ 11 Mar 2015, 01:55 hat geschrieben: Regnet es denn rein? ... Aber wie gesagt, das lief sicher mal wieder so: Kunde: "Wir nehmen ihren Entwurf B. Aber bitte mit den Scheiben aus A, dem Dach aus C und statt Ihrem Beleuchtungskonzept möchten wir lieber unsere Standardteile." - Designer: "Das wird dann aber ganz grauslig und es regnet rein." - Kunde: "Schau mal da, ein Vogel!"
Um es mal so zu sagen: "Ist das Kunst oder kann das weg?"
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Für diese Unterstellung hätte ich dann doch gerne mal nen Beweis :rolleyes: Oder ist jetzt auch schon Werner von Siemens schuld an der Nicht-Zulassung des C2?TravellerMunich @ 11 Mar 2015, 07:43 hat geschrieben: Der ist exakt so von Sir Norman Forster gewollt.
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So sehen Fosters Dinger in Kasachstan aus:NJ Transit @ 11 Mar 2015, 10:01 hat geschrieben: Für diese Unterstellung hätte ich dann doch gerne mal nen Beweis :rolleyes: Oder ist jetzt auch schon Werner von Siemens schuld an der Nicht-Zulassung des C2?
http://en.tengrinews.kz/industry_infrastru...akhstan-256843/
Und hier der European Standard Bus Shelter designed by Sir Norman F.:
http://www.turbosquid.com/3d-models/bus-sh...3d-model/223567
Hier im echten Leben
http://www.vitruvio.ch/mediagallery/vitruv...0and%20Partners
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Aub...xembourg_01.jpg
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Zumindest verdient er dran.NJ Transit @ 11 Mar 2015, 22:49 hat geschrieben: Wie gesagt - Foster oder Foster? Ich weiß es nicht, ich bezweifle bloß, dass sich Foster selber mit sowas abgibt.
So wie an einem Wettbewerbsentwurf mit riesigen Baldachin über den Reichstag.
Denn er dann bei der Umsetzung strich und die Kuppel des zuvor ausgeschiedenen Konkurrenten Calatrava verwendete.
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Damit wären wir wieder bei Werner von Siemens und dem C2.
Und nein, der Kuppelentwurf von Santiago Calatrava hätte nochmal ganz andere Maßstäbe, eine völlig andere Formensprache und eine deutlich andere Funktionalität gehabt als der Fostersche Turban.
Und nein, der Kuppelentwurf von Santiago Calatrava hätte nochmal ganz andere Maßstäbe, eine völlig andere Formensprache und eine deutlich andere Funktionalität gehabt als der Fostersche Turban.
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Sicherlich. Es zwingt aber auch niemanden die Stadt Köln, die Stadt Luxembourg oder sonst eine beliebige Stadt, diese Halle zu kaufen. Zumal das mit der Hässlichkeit eine sehr subjektive Frage ist, und die Funktionalität kann zumindest ich nicht per Ferndiagnose beurteilen.
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Ich glaube gekauft werden die eh nicht. Es gibt einen Vertrag mit der Pariser Firma Decaux, der zumindest für die Bushaltestellen und die Stadtbahnvorlauf- sowie zulaufstrecken im BoStrab-Bereich gilt (Voll-Stadtbahn ausgenommen, da ist die Firma Stroer zu Gange – ebenfalls ausgenommen ist der EBO-Bereich), der besagt, dass die Häuschen kostenlos aufgestellt werden, dafür kann die Firma Decaux die Werbung schalten.
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Finde ich jetzt nicht besonders spektakulär. Da gefallen mir sowohl optisch (lichter) als auch funktional (seitlicher Wetterschutz) die Standardwartehäuschen, die wir hier seit Jahrzehnten in Augsburg haben, deutlich besser:
http://www.rita-kriege.com/images/Fahargas...-Augsburg-5.jpg
Sind auch relativ modular anpassbar, sowohl in der Länge (sozusagen Segment an Segment) als auch bzgl. seitlichem Wetterschutz, je nach Haltestellenbreite, wenn er hinpasst räumlich. Und hat sich über alle Moden hinweg gehalten.
http://www.rita-kriege.com/images/Fahargas...-Augsburg-5.jpg
Sind auch relativ modular anpassbar, sowohl in der Länge (sozusagen Segment an Segment) als auch bzgl. seitlichem Wetterschutz, je nach Haltestellenbreite, wenn er hinpasst räumlich. Und hat sich über alle Moden hinweg gehalten.
Dummerweise ist nur da an der Seite nicht nur ein Spalt wo's reinregnet sondern einfach gar nichts? 

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Was meinst du? Die schmalen Seiten? Die Ausstattung hängt immer von den Gegebenheiten ab, man findet (erstaunlich oder nicht) nicht gerade viele Fotos von Haltestellenhäuschen im Netz und das ist das, was ich auf die schnelle ausfindig machen konnte. Dort gibt es aufgrund des schmalen Bahnsteiges an den schmalen Seiten keinen Wetterschutz, da war einfach kein Platz dafür. Im Übrigen sorgt bei diesen Haltestellen das vergleichsweise hohe Dach insgesamt für einen ganz guten Regenschutz. Simple Physik, sobald ein einzelner Regentropfen die Dachlinie erreicht hat ist er durch die durchgehend geschlossene Halbschale des Häuschens vom Wind abgeschnitten, die Gravitation sieht und er fällt relativ weit vorne gerade zu Boden, anstatt den Fahrgästen, die in niedrigen Häuschen Regenschutz gesucht haben und mit dem Kopf knapp unter dem Dach stehen, noch schräg ins Gesicht zu prasseln - ich habe noch nie verstanden, dass in vielen Städten die Haltestellenhäuschen besonders klein, gedrungen und kurz gestaltet werden.
- TramBahnFreak
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