Im Tal der Loire - Stadt, Schloss, Straßenbahn

Eure Reportagen und Reiseberichte finden hier ihren Platz, gerne auch Bilder abseits von Gleisen
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Bei so vielen interessanten Bildern aus Frankreich muss ich endlich auch etwas aus dem Tramparadies zeigen.

Tag 1 Rastatt -> Tours

Meine Reise startet in Rastatt und führt wegen der geografisch günstigen Lage nach Frankreich. Da die Umsteigezeit in [acronym title="RK: Karlsruhe Hbf <Bf>"]RK[/acronym] etwas knapp bemessen ist und ich keine durchgehende Fahrkarte habe, fahre ich schon etwas früher los, sodass mir noch etwa eine Dreiviertelstunde bis zur Abfahrt des TGV bleibt. Am nahegelegenen Albtalbf tobe ich mich aus. Schließlich rollt die S-Bahn meiner eigentlich geplanten Verbindung doch pünktlich auf den Albtalbf zu, muss aber bei der Einfahrt warten, sodass ich mich zügig zum TGV begebe, der bereits von den Fahrgästen gestürmt wird.
„Guten Tag meine Damen und Ärren…“

Nach etwa 10 Minuten passieren wir nochmal Rastatt, kurz darauf die Baustelle des Rastatter Tunnels. Es geht etwas zäh voran, kaum haben wir die 250 km/h erreicht, müssen wir schon wieder bremsen. Wahrscheinlich haben wir einen Gz vor der Nase. Zuerst denke ich, wir erreichen Straßburg dennoch pünktlich. Aber da die Einfahrt mit 30 km/h über einen ziemlich großen Bereich sehr lange dauert, haben wir nach dem Ankuppeln an einen weiteren Zugteil +10. Wie ich nach der Ankunft in Paris feststelle, kann der TGV Duplex problemlos mit einem älteren Einstock-TGV Reseau gekuppelt werden.
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Der Zug ist sehr gut ausgelastet, gut möglich, dass manch ein Fahrgast wegen der Reservierungspflicht nicht mitfahren konnte.
Der Bildschirm für die Fahrgastinformation bietet diverse Infos in 3 Sprachen an, unter anderem auch die Außentemperatur. Nur die Anschlusszüge leider nicht. Mittlerweile läuft ein gelbes Band durch und verkündet die Verspätung von 10 Minuten. Einfacher wäre es wohl, an die Ankunftszeit im Zuglauf +10 zu ergänzen. Wenn man „Verzögerungen im Betriebsablauf“ ins Französische und anschließend wieder zurückübersetzt, kommt wahrscheinlich „Schwierigkeiten bei der Verkehrslenkung“ als Verspätungsgrund heraus.
Mit etwa 120 km/h geht es über die vorhandene Strecke weiter, der im Bau befindliche 2. Abschnitt der NBS wird unterquert. Viel fehlt nicht mehr zur Betriebsaufnahme, die Fahrleitung hängt schon. Einige im gegenüberliegenden Vierer sitzenden Japaner sind unglücklich. „It´s quite slow…“
Das ändert sich aber, nachdem wir die NBS erreichen. Die Geschwindigkeit schwankt zwischen 280 und 320 km/h, da vermutlich Schwungfahren angewendet wird. Mit Hochgeschwindigkeit nähern wir uns Paris, nach etwa 1h auf der NBS beginnt das Häusermeer.
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Die Bildschirme zeigen jetzt die Metroverbindungen zu den anderen Bahnhöfen an. Schade, dass der Gare d´Austerlitz, wo ich hin muss, nicht dabei ist. Zum Glück habe ich mich bereits vorher informiert, dass ich die M5 Richtung Place d´Italie brauche.

Nach der Ankunft in Paris
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„All transport free today, just go“, tönt es aus den Lautsprechern am U-Bahneingang. Die verwinkelten, gekachelten Zugangstunnel ohne Rolltreppen sind noch genau so, wie ich sie von vor fast 10 Jahren in Erinnerung habe.
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Einen Augenblick später fährt auch schon die U-Bahn ein.
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Praktischerweise ist die Haltestelle Gare d´Austerlitz oberirdisch, sodass die verbliebene Zeit bis zur Abfahrt meines Intercitee nach Tours fotografisch genutzt wird.
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Ja, ich weiß, das SNCF-Gebäude hätte man auch ganz auf das Bild bringen können...
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Anschließend begebe ich mich in den Bahnhof, der gerade umgebaut wird und Höhlenstimmung verbreitet. Angenehm empfangen werde ich durch Klaviermusik. In jedem größeren Bahnhof in Frankreich gibt es ein Klavier, auf dem jeder spielen kann, der Lust hat.
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Der Zug ist wohl 400m lang und ich gehe weiter nach vorne, wo es nicht so voll ist. Verwirrend ist die anscheinend völlig zufällige Wagenreihung der 1. und 2. Klasse-Wagen, die sich in unregelmäßigen Abständen abwechseln.
Pünktlich zum Zeigersprung setzen wir uns in Bewegung und nachdem wir das Häusermeer verlassen haben, folgt ein ziemlich großer Wald.
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Obwohl mehrmals Schaffner durch den Zug gehen, wird zumindest in meinem Wagen niemand kontrolliert. Die Fahrt verläuft unspektakulär, die Auslastung dürfte bei etwa 50% liegen.
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Pünktlich komme ich in Tours an.
Nach dem Abendessen mache ich einen kleinen Spaziergang, um einen ersten Eindruck von der Stadt und Tarifinformationen für Bahn und Stadtverkehr zu bekommen. Betreiber des Stadtverkehrs ist filbleu, Infos gibt es an jeder Tramhaltestelle, aber leider nur auf Französisch. Meine bescheidenen Sprachkenntnisse reichen aus, um zu verstehen, dass es eine Tageskarte für 3,70 € gibt.
Ob wohl wenigstens jemand am Infoschalter im Bahnhof Englisch spricht? A little.
Nach dem Wühlen in einigen Schubladen findet er sogar noch einen topografischen Liniennetzplan für mich. Dafür verzeihe ich ihm auch, dass er meine Nachfrage nach Angebotstickets analog zu unseren Ländertickets nicht versteht.
Erster Eindruck: Hübsches Stadtbild, außergewöhnliches Design der Tram (das wusste ich allerdings schon), ohne Französisch aufgeschmissen. Dann müssen wohl meine bescheidenen Kenntnisse ausreichen.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Entenfang @ 18 Apr 2015, 18:48 hat geschrieben: Angenehm empfangen werde ich durch Klaviermusik. In jedem größeren Bahnhof in Frankreich gibt es ein Klavier, auf dem jeder spielen kann, der Lust hat.
Das ist etwas, das ich großartig finde, das ist mir in Straßburg sehr positiv aufgefallen. Da ist richtig tolle Atmosphäre aufgekommen, als da hintereinander mehrere Leute Platz nahmen und die ganze Halle mit wirklich gutem Klavierspiel beglückt haben.

Allgemein könnte sich Deutschland bei den französischen Bahnhöfen eine dicke Scheibe abschneiden. Sauberkeit, Atomsphäre, Serviceeinrichtungen haben dort ein Standard, von dem wir weit, ganz weit entfernt ist. In Frankreich habe ich in vielen Bahnhöfen einfach den Eindruck, dass die Verantwortlichen wirklich einen schönen Ort schaffen wollen, der für Reisende da ist und kein Shoppingcenter mit Gleisanschluss.

Ansonsten vielen Dank für die Bilder und den Reisebericht. Immer wieder schön, etwas aus Frankreich hier zu finden :)
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Entenfang @ 18 Apr 2015, 18:48 hat geschrieben:Wie ich nach der Ankunft in Paris feststelle, kann der TGV Duplex problemlos mit einem älteren Einstock-TGV Reseau gekuppelt werden.
https://farm8.staticflickr.com/7647/1656676...3e69096ff_c.jpg
:blink: Krass! Das wusste ich bisher auch nicht.
Bei DB Bahn musste dagegen bei jedem neuen Zug das Rad neu erfunden werden, sodass Baureihenübegreifene Kombinationen nicht möglich sind.
Das hat die SNCF wesentlich besser gelöst.
Keine Alternative zum Transrapid MUC
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146225
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Beitrag von 146225 »

218 466-1 @ 19 Apr 2015, 06:59 hat geschrieben: Das hat die SNCF wesentlich besser gelöst.
Oder auch die ÖBB. Oder auch... naja, es ist halt Deutschland.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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chris232
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Beitrag von chris232 »

218 466-1 @ 19 Apr 2015, 06:59 hat geschrieben: Bei DB Bahn musste dagegen bei jedem neuen Zug das Rad neu erfunden werden, sodass Baureihenübegreifene Kombinationen nicht möglich sind.
Echt? Also ich bin bei meinen letzten beiden Schichten gemischtes Doppel gefahren, hat funktioniert...
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von Entenfang »

Tag 2 Tours & Chenonceaux

Zuerst steht ein Fahrkartenkauf an, denn nachmittags soll es zum Schloss Chenonceau gehen. In der Touristeninformation gibt es zwar keine Verständigungsschwierigkeiten, aber ob es Ländertickets gibt, weiß man dort nicht. Ich soll im Bahnhof fragen. Im Reisezentrum der SNCF empfängt mich eine Frau mit einem Redeschwall auf Französisch. Ein Ticket will ich… Sie drückt mir eine Wartenummer in die Hand. Keine zwei Minuten später bin ich dran. Ob der Mitarbeiter wohl Englisch kann? A little. Aber er versteht schon meinen ersten Satz nicht und leitet mich an die Kollegin weiter. Ich habe Glück. Sie ist kompetent und spricht mehr als a little Englisch. Es gibt keine Ländertickets, dafür wird heute gestreikt. Zum Glück nur heute, denn ich habe noch weitere Ausflüge im Laufe der nächsten Tage geplant. Sie erkundigt sich, wie lange ich bleibe und wohin ich anschließend fahre. Sie schlägt mir die „BC 25“ der SNCF für 50€ vor. Da ich die Rückfahrt schon habe, wird sich das wohl kaum lohnen.
Wie ich bereits einer aushängenden Information entnehmen konnte, wird in Peak (Weiße Periode) und Off-Peak (blaue Periode) unterschieden.
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Der Abfahrtszeitpunkt entscheidet grundsätzlich über die Zugehörigkeit zur entsprechenden Periode, die Peak-Zeiten sind abhängig vom Wochentag. Darüber hinaus gibt es noch Tage, an denen Sonderregeln gelten. Der Normalpreis ist immer derselbe, aber es gibt unterschiedliche Vergünstigungen. Für mich ist beispielsweise der U25-Rabatt interessant. Auf Offpeak-Tarife spare ich 25%, bei Peak-Tarifen bekomme ich diesen Rabatt nicht. Fragt mich jetzt nicht, ob die Vergünstigungen kombiniert oder zusätzlich zu SNCF-BC-Rabatten in Anspruch genommen werden können. Um den Tarif, soweit hier erläutert, zu durchblicken habe ich die ganze Woche gebraucht.

Meine geplante Hinfahrt um 15:09 Uhr fährt, die Rückfahrt um 18:11 Uhr fällt dagegen aus. Da das Schloss um 17:30 Uhr schließt, wähle ich die frühere Rückfahrt um 17:33. Damit bin ich bei der Rückfahrt in der Peak-Periode und zahle 5,30€ + 7€ für 2x31 km. Fahrkarten haben keine Zugbindung, aber mit einer Off-Peak-Fahrkarte kann man natürlich keinen Peak-Zug nutzen.

Nachdem die tariflichen Fragen zufriedenstellend geklärt sind, bleibt mir noch etwas Zeit für einen Stadtrundgang in Tours. Beginnen wir doch mit ein paar Worten zur Tram.
Der Straßenbahnbetrieb von Tours ist noch ziemlich neu. Die Eröffnung fand im September 2013 statt. Auf der 15 km langen Nord-Süd-Strecke ist man eine gute Dreiviertelstunde unterwegs.
Am Bahnhof wird der Stromabnehmer eingefahren und das Zentrum oberleitungsfrei mit Versorgung durch eine Stromschiene durchquert. Sie führt natürlich nur Strom, wenn sich gerade eine Bahn darüber befindet. Nach größeren Startschwierigkeiten mit dem System APS hat man die Probleme, die insbesondere bei Nässe auftraten, nun weitestgehend im Griff.
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Um Sehbehinderten das Auffinden der Türen zu erleichtern, ohne aber das Design zu stören, sind sowohl auf den Türen als auch am Boden entsprechende Streifen angebracht. Wirklich perfekt passen sie aber selten zueinander.
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Zwei Bahnen treffen sich an der Haltestelle Anatole France
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Blick über die Pont Wilson auf die Steigung zum Place de la Tranchee
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Blick über die Loire
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Eine Tram überquert die Pont Wilson
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An vielen Stellen gibt es für den MIV eine Einbahnregelung, während die Tram in beide Richtungen fährt, hier auf der Pont Wilson
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Gleich auf meiner ersten Fahrt mit der Tram werden die Fahrkarten kontrolliert, meine einzige Kontrolle während meines Aufenthalts.
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Beitrag von Entenfang »

Nun ein paar Bilder abseits der Tramgleise.
Abteikirche St. Julien
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Es gibt viele kleine Parks und Grünflächen, die gerne mit Blumen geschmückt werden
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Der Wikingerpark wird wirklich von vielen kleinen Wikingern unsicher gemacht ;)
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Nur noch Reste der großen Basilika und Abtei Saint-Martin sind noch erhalten. Das ursprüngliche Bauwerk muss wirklich gigantisch gewesen sein…
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Die engen Gassen der Altstadt sind größtenteils als Shared Space ausgelegt. Für den MIV nur in eine Richtung befahrbar, dürfen Radfahrer auch in die Gegenrichtung fahren.
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Dann mache ich mich auf den Weg in den mittelalterlichen Stadtkern, der zum Unesco-Weltkulturerbe gehört.
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Beitrag von Entenfang »

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Bis zur Abfahrt des Zuges nehme ich mir den Nordteil der Tram vor.
Ein echter Hingucker ist der Place de la Tranchee.
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Die Säulen sind auf der einen Seite grün, auf der anderen rot. Von der Seite wird das Designelement der schwarz-weißen Streifen wieder aufgegriffen.

Blick zurück über die Pont Wilson zur Altstadt
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Eine Station weiter an der Kirche Christ-Roi
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Interessant ist hier auch die Verkehrsraumgestaltung. Während für die stadtauswärtige Richtung genug Platz für einen besonderen Bahnkörper war, muss sich die Tram in stadteinwärtiger Richtung die Trasse mit dem MIV teilen. An der vorherigen Ampel bekommt sie aber die Pulkführung.
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Flächendeckende Verkehrsberuhigung mit viel Platz für den nichtmotorisierten Verkehr sieht so aus:
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Auch von innen ist das Design ansprechend. Sämtliche Tickets sind elektronisch, die Abos als Plastikkarte, die Gelegenheitsfahrkarten (auch meine Tageskarte) aus Papier. Bei jedem Einstieg muss die Karte an den Entwerter gehalten werden, der dann grün leuchtet. Was man allerdings macht, wenn der rot leuchtend protestiert, ist mir nicht klar. Denn Fahrkartenautomaten gibt es zwar an jeder Haltestelle, aber keine in der Bahn.

An der nördlichen Endstation Vaucanson, wo sich auch die Zufahrt zum Betriebshof befindet
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Von hier bringt mich die Buslinie 2 zurück ins Zentrum. Es handelt sich um eine Art Metrobus, der ganztägig in einem ähnlich dichten Takt (alle 7-10 min.) wie die Tram (alle 6-8 min.) fährt. Sonntags kommt er aber auch nur alle 30 min. (Tram alle 15 min.) Leider darf der Vordereinstieg am Viertürer nicht fehlen…
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Beitrag von Entenfang »

Bis zur Abfahrt meines Zuges schaue ich mich noch am Bahnhof um.
Am Bahnhofsvorplatz gibt es einen Shared Space. Die markierte Fahrbahn ist für die Taxen da.
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Auch hier gibt es sehr viel Grün in der Umgebung. Am Bahnhofsplatz…
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…und in der Mitte eines Boulevards.
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Am Bahnhof begegnet uns noch ein Bus.
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Die Bahnhofshalle empfängt mich wieder mit Musik. In Tours ist die Akustik aber leider nicht besonders gut.
Nach einem schnellen Bild vom Zug mache ich es mir gemütlich.
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Verdammt nochmal. Man muss die Fahrkarte entwerten. Noch 2 Minuten bis zur Abfahrt. Ich renne den Bahnsteig entlang, um am Zugang zu stempeln und gleich wieder einzusteigen. Kurz darauf pfeift es und der Triebwagen setzt sich lautlos in Bewegung. Abgesehen vom Rumpeln über die Schienenstöße ist es fast völlig still. Auch die Anzahl an Fahrgästen hält sich sehr in Grenzen. Nach dem langsamen Geholper bis St. Pierre des Corps (dem Durchgangsbahnhof von Tours) beschleunigt der Zug und bringt mich mit einigen Zwischenhalten in einer halben Stunde nach Chenonceaux.
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Warum sich die beiden Japanerinnen gegenseitig auf den Gleisen fotografieren, habe ich nicht verstanden.
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Das Schloss liegt glücklicherweise unweit des Bahnhofs. Die Wache am Eingang wirft einen kurzen Blick in meinen Rucksack. Beanstandet wird das Sandwich für das Abendessen. Wie ich denn hergekommen bin? Auto, Bus? Die Bahn ist wohl für viele nicht die 1. Wahl zur Anfahrt und der Haltepunkt ist nicht mal auf dem Übersichtsplan für das Schloss eingezeichnet.
Mir bleibt nichts erspart. Das Sandwich ist verboten und er will es bis zu meiner Rückkehr aufbewahren.

Ich beginne mit dem kleinen Labyrinth, in dem es anscheinend keine Sackgassen gibt. Fast alle Wege führen zum Ziel.
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1 Minute später: Geschafft!
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Die Parkanlage ist größer als erwartet.
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Beitrag von Entenfang »

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Blick auf das Schloss vom Garten Katharinas von Medici, die das Schloss um die Galerie erweiterte
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Das Besondere am Schloss Chenonceau ist die Bauweise der Galerie als Brücke über die Cher. Weil die Geschichte fast ausschließlich durch Frauen bestimmt ist, wird es auch Schloss der Damen genannt.
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Der Tour des Marques bewacht die Brücke
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Im Innenraum werden einige Feuerstellen genutzt, um die über den Winter angesammelte Kälte zu vertreiben.
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Ob das wohl als „gehobene Ausstattung“ durchgeht?
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Blick über die Cher
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Die Galerie über dem Fluss
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Im Keller sind die Wirtschaftsräume untergebracht.
In der Bäckerei
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Beitrag von Entenfang »

Kräutersammlung
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Küche
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Einer der Wasserdurchlässe
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Zur Anlieferung wurde eine Bootsanlegestelle verwendet.
Eine Taube macht es sich gemütlich
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Ich mache es mir im Garten Dianes de Poitiers gemütlich und ziehe zum ersten Mal in diesem Jahr die Jacke aus.
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Zu schade, dass es keine einzige Bank gibt. Schon aus Prinzip esse ich mein süßes Teilchen – am Eingang waren nur Sandwich, Hamburger und Softdrink durchgestrichen.
Weil es mir so gut gefällt, entscheide ich, doch noch eine Stunde länger zu bleiben. Um 17:30 Uhr schließt nur der Einlass, das Schloss ist noch bis 18 Uhr offen.
Allmählich leert sich das Gelände und die Sonne beleuchtet nun auch die Westfassade.
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Zum Schluss werfe ich noch einen Blick in die Wirtschaftsgebäude. Eine Gärtnerei ist hier heute noch ansässig.
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Dem Schwan schmeckt das bereitgestellte Futter offensichtlich nicht so gut wie die Topfpflanze.
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Beitrag von Entenfang »

Dann mache ich mich auf dem Rückweg zum Haltepunkt. An jedem Bahnsteig werden die nächsten 3 Abfahrten auf einem Bildschirm angezeigt – meiner hat 5 Minuten Verspätung. Da der Zug aus Tours 10 Minuten vor meinem abfährt, bleibt noch die Gelegenheit für ein Foto. Hoffentlich fährt sie mir niemand zu. Die Abfahrt meines Zuges nähert sich, aber vom Gegenzug fehlt jede Spur. Ich stemple sicherheitshalber meine Fahrkarte ab, falls ich einen Sprint einlegen muss. Den zahlreichen Aushängen, die teilweise übereinander angebracht sind, entnehme ich, dass ich zu Unrecht vermutet habe, dass es auf dieser Strecke keinen Taktverkehr gibt. Die Abfahrten zwischen 9 und 15 Uhr sind lediglich diese Woche wegen Bauarbeiten gestrichen. Ich begebe mich zurück auf die Fotoposition, dann klingelt auch schon der BÜ. Weil alle Besucher schon weggefahren sind, kann mir auch niemand mehr das Bild zufahren.
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Kurz darauf kommt auch mein Zug.
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Das Rathaus von Tours und der angrenzende Place Jean Jaures ist Objekt der Begierde zur blauen Stunde.
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Damit geht ein bilderreicher Tag zu Ende.
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Beitrag von P-fan »

Vielen Dank für die interessanten Fotos! Dem vorletzten Bild zufolge müsste es sich um den 23. März gehandelt haben?
Symmetrische Fahrpläne: Voraussetzung für gute Anschlüsse in beiden Richtungen Symmetrieminute
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Beitrag von Entenfang »

P-fan @ 19 Apr 2015, 17:11 hat geschrieben:Vielen Dank für die interessanten Fotos! Dem vorletzten Bild zufolge müsste es sich um den 23. März gehandelt haben?
Sehr gerne.
Ja, es war der 23. März. :huh:
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Beitrag von Tecko »

Danke für deine schönen Berichte. Macht sehr viel Spaß wie zu lesen.
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Beitrag von kcp »

Merci. der Bericht macht Fernweh ;-).

Das Bild in Anatole France und der Steigung zum Place de la Tranchee finde ich extrem gelungen.
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Beitrag von Entenfang »

Tag 3 Tours & Angers

Da es gestern Abend sternenklar war, ist der Regen am heutigen Morgen eine böse Überraschung. Die Wahl fällt auf einen Ausflug nach Angers.
Wieder einmal kämpfe ich im Reisezentrum mit Sprachproblemen, nach einigen Minuten halte ich meine Offpeak-Hinfahrt und meine Peak-Rückfahrt für 15€ +19€ für 2x110 km in der Hand. Günstig sieht anders aus. Bis zur Abfahrt bleibt mir noch eine Stunde, die ich für eine Besichtigung der Kathedrale nutze.
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Die kleinen Grünflächen laden eigentlich zum Verweilen ein. Nur das Wetter spielt nicht mit.
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Blick über den Bahnhofsvorplatz
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Für ein schnelles Trambild ist auch noch Zeit
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Zuerst wird mich der Shuttlezug zum Bahnhof St. Pierre des Corps bringen, heute wird er von einer Wal-Dotra gestellt.
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Die Fallblattanzeiger sind in Frankreich noch weit verbreitet, Wagenstandsanzeiger habe ich dagegen nur in elektronischer Form entdeckt.
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Beitrag von Entenfang »

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Mit nur einem Zwischenhalt geht es zügig nach Angers durch die eben Landschaft. Das flache Gras- und Ackerland wird nur gelegentlich von Dörfern oder in Reih und Glied angepflanzten kleinen Wäldern unterbrochen. Die eintönige graue Wolkendecke verheißt Dauerregen.
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In Angers verabschiedet sich am Gleis gegenüber gerade der TGV pünktlich zum Zeigersprung nach Paris.
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In Frankreich ist es durchaus üblich, die Türen schon eine Minute vor der angegebenen Abfahrtszeit zu schließen. Auf den Fahrkarten wird darauf hingewiesen, dass man mindestens zwei Minuten vor Abfahrt am Bahnsteig sein muss.
Dong duda! Angers St. Laud. Ici Angers St. Laud.
Die Stimme der SNCF ist mir mittlerweile fast schon so vertraut wie Blechelse.
Wie fast jede französische Großstadt, die etwas von sich hält, hat auch Angers eine Tram, natürlich mit Bahnen von Alstom und APS in der Innenstadt. Ob das für 2 Haltestellen unbedingt notwendig ist, darüber kann man sich streiten. Dieser Abschnitt ist ohnehin ungewöhnlich, denn der Streckenabschnitt führt durch die Fußgängerzone und zwischen 2 Haltestellen mit erheblicher Längsneigung ist es so eng, dass nur ein Gleis Platz findet. Alles kein Argument gegen eine Tram, wenn man sich in Frankreich befindet.
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Die umfangreiche Signalisierung an der „Talstation“ Moliere
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An der Universität gibt es einen verkehrsberuhigten Bereich mit Rasengleis.
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Die Haltestellen fügen sich sehr unauffällig in das Stadtbild ein. Damit man sie nicht übersieht, gibt es ein großes T auf den Masten.
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Beitrag von Entenfang »

Anschließend folgt die Pont Confluences über die Maine.
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Nach dem Mittagessen hört der Regen endlich auf.
Erst ein Bild am zentralen Place du Ralliement ohne Tram…
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…und mit Tram
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Zur Kathedrale…
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…führt mich mein Weg durch enge Straßen…
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…durch die auch Busse fahren.
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Das Haus von Adam, das älteste Gebäude der Stadt
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In der Kathedrale
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Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
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Beitrag von Entenfang »

Blick zum anderen Flussufer
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Durch die sehr beeindruckende Altstadt, die zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, gehe ich weiter zum Schloss. Fast könnte man meinen, die Zeit wurde um einige Jahrhunderte zurückgedreht…
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Dass das Schloss auch als Verteidigungsanlage gedient hat, ist auf den ersten Blick zu erkennen. Es wurde auch als Armeestützpunkt und Gefängnis verwendet.
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Der über 20000 m2 große Schlossgarten
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Das königliche Wohnhaus mit Kapelle
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Taube vor der Kulisse des 40m hohen Mühlenturms
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Vom Wehrgang hat man einen schönen Ausblick über die ganze Stadt.
Über die Maine…
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Beitrag von Entenfang »

...die Altstadt…
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…zur Kathedrale…
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…und zur Pont Confluences mit Tram
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Zum Abschluss noch ein bisschen Busverkehr von oben
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Dann verlasse ich die Burg wieder.
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Noch ein Bild von der Tram am Place Moliere.
Vermutlich kommen einige Verkehrsteilnehmer mit der neuen Tram nur schwer zurecht. Für diese Kandidaten gibt es eine schriftliche Erläuterung der Bedeutung einer rot blinkenden Ampel.
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Aber so lieb wie die schaut kann man ihr eigentlich gar nicht böse sein, wenn man mal angebimmelt wird ;)
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Mit der gut gefüllten Tram, die auch hier tagsüber im dichten Takt 6-8 kommt, geht es zurück zum Bahnhof. Wie auch in Tours ist sie trotz viel besonderem Bahnkörper und absoluter Vorrangschaltung auffallend oft aus dem Takt.
Dort bleibt mir noch etwas Zeit für weitere Bilder.
Die Bauvorleistung für die hochfliegenden Ausbaupläne, die ich an einem Fenster entdeckt habe
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Beitrag von Entenfang »

Nur schade, dass dann die gepflegten Bäume, der Buchs und der Rasen auf dem Mittelstreifen wieder weichen müssen. Immer wieder sieht man diese Kombination von Busspur und Fahrradstreifen. Ob das bei dieser Steigung wirklich eine sinnvolle Kombination ist…
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Bahnhofsvorplatz mit Brunnen
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Die Tram muss glücklicherweise nicht mehr gegen Stilllegung verteidigt werden – zumindest nicht in Frankreich
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Eine der farbenfrohen Bahnen rollt zum Bahnhof
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Muss es wirklich Rasengleis um jeden Preis sein?
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Ich lausche noch einige Minuten der Klaviermusik und begebe mich dann zum Bahnsteig.
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Der Bahnhof liegt in einer Kurve und ich positioniere mich für ein Bild des einfahrenden Zuges. Ein Bahnangestellter plappert etwas auf Französisch. Auf meine Nachfrage erklärt er mir in einwandfreiem Englisch, dass man für Fotos im Bahnhof eine Genehmigung braucht. Dann halt nicht. Als der aus 3 Wagen bestehende Dosto-Triebzug hält, fällt mir ein, dass ich mal wieder das Stempeln vergessen habe. Im Gewusel entdecke ich auf die Schnelle keinen Entwerter und frage den ausgestiegenen Schaffner, ob er die Karte entwerten kann. Es klappt so unkompliziert wie erhofft.
Mit mehr Zwischenhalten, dafür aber direkt dauert die Rückfahrt mit einer guten Stunde etwa so lange wie die Hinfahrt.
Nach der Ankunft in Tours
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Ein Intercitee
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Natürlich wird auch dieser Abend noch für Nachtfotos genutzt
Am Bahnhof…
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Beitrag von Entenfang »

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…an der Kathedrale…
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…die Industrie- und Handelskammer…
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…die wegen der grellen LED-Scheinwerfer nicht ganz einfach umzusetzende Tram im Stand…
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…und bei der Abfahrt von der Haltestelle Anatole France.
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Blick in die Fußgängerzone
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Eine Tram fährt auf die Pont Wilson
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Die Loire an der Pont Wilson
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218217-8
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Beitrag von 218217-8 »

P-fan @ 19 Apr 2015, 17:11 hat geschrieben:Dem vorletzten Bild zufolge müsste es sich um den 23. März gehandelt haben?
???
Hast du das an der Mondphase erkannt? :unsure: Bitte um Aufklärung.

Danke auch von meiner Seite für die schönen Bilder (wahrscheinlich geht es ja auch noch weiter). Was den letzten Tag betrifft: Ein guter Fotograf kann auch bei schlechtem Wetter schöne Bilder machen!

Einen besonders interessanten Effekt finde ich die Rückleuchten der Tram, die bei den Nachtaufnahmen wie rote Wände stehen bleiben, wie man auf einigen Aufnahmen sehen kann.
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panurg
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Beitrag von panurg »

218217-8 @ 21 Apr 2015, 00:20 hat geschrieben: ???
Hast du das an der Mondphase erkannt? :unsure: Bitte um Aufklärung.
Schätze mal an den Metadaten auf flickr :D
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Beitrag von P-fan »

218217-8 @ 21 Apr 2015, 00:20 hat geschrieben: ???
Hast du das an der Mondphase erkannt? :unsure: Bitte um Aufklärung.
Die Mondphase lässt sich auf dem Foto nicht mit der erforderlichen Genauigkeit feststellen. Die "Aufklärung" liefert der Abstand zur Venus, denn am Abend zuvor "überholte" der Mond die Venus.

Übrigens, auch heute abend wird der Mond (scheinbar) die Venus überholen, allerdings in respektvollem südlichem Abstand, da er sich momentan recht weit von der Ekliptik entfernt hat.

Morgen abend wird sich also ein ganz ähnlicher Anblick bieten wie auf dem Foto mit in etwa dem gleichen Abstand des Mondes zur Venus (vorausgesetzt der Mond hat nicht wegen Verzögerungen im Betriebsablauf eine Verspätung).
Symmetrische Fahrpläne: Voraussetzung für gute Anschlüsse in beiden Richtungen Symmetrieminute
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Beitrag von Entenfang »

Hmm, interessant, was ich auf diesem Bild zufällig eingefangen habe :D


Tag 4 Tours, Blois & Chambord


Da heute Morgen wieder die Sonne lacht, fällt die Wahl des heutigen Ziels nicht sonderlich schwer. Gleich nach dem Aufstehen geht es nach Blois. Für die Hinfahrt probiere ich mal was Neues aus. Es gibt nämlich viele Automaten, nur kann man dort nur mit Karte zahlen. An den ter-Automaten kann man auch bar zahlen – aber nur mit Münzen. Im Reisezentrum gibt es einen Münzwechsler. Mein 10€-Schein wird anstandslos gewechselt und ich schaffe es auch, die Fahrkarte zu kaufen, obwohl der Automat nur Französisch spricht bzw. schreibt. Aus Zeitmangel verzichte ich auf die Rückfahrkarte und versuche mein Glück nach der Ankunft in Blois. Der Bahnhof heißt Blois-Chambord, vermutlich rein aus Marketinggründen, denn das Schloss ist mehr als 15 km entfernt. Daher stellt sich die Frage nach der Überwindung dieser Distanz. Ein Kommilitone hat mir diese Seite als Auskunft für den Regionalbusverkehr empfohlen.
Einige Fahrtempfehlungen sind zwar unsinnig und würden für die etwa 70 km lange Strecke vom Bahnhof in Tours bis Chambord mehr als 3 Stunden (!) benötigen, aber dennoch komme ich über die verlinkten Betreiber zum gesuchten Fahrplan.

Ich kann also zwischen 3 Bussen pro Tag wählen. Da ich noch heute auch wieder zurückfahren möchte, bleibt nur die Abfahrt um 12:29 Uhr vom Bahnhof Blois. Die beste Umsteigeverbindung vom Zug zum Bus wäre eine IC-Verbindung, die mich mehr als der ter kosten würde.
Immerhin, um 17:12 Uhr könnte ich auch wieder zurückfahren und mit 31 Min. Umsteigezeit einen Zug nach Tours nehmen. Es geht also.
Doch zuerst möchte ich meine Rückfahrkarte kaufen. Ich hätte sogar noch genug Münzen, aber hier gibt es nur Automaten mit Kartenzahlung. Also ins Reisezentrum. Dass nur einer von vier Schaltern geöffnet hat und die gute Frau fast 15 Minuten braucht, war irgendwie vorprogrammiert. Eine halbe Stunde nach Ankunft habe ich schließlich meine Rückfahrkarte.
Ich entscheide mich gegen den Bus und für das Fahrrad. Der Fahrradweg entlang der Loire ist eine recht beliebte Strecke, sodass es in jedem größeren Ort einen Fahrradverleih gibt. Man muss das Fahrrad nicht dort zurückgeben, wo man es ausgeliehen hat. Im März haben jedoch nur die Ausleihen in Tours und Blois geöffnet.
Der Radweg nach Chambord ist gut beschildert und macht einige Umwege, sodass es fast 20 km sind. Dafür handelt es sich größtenteils um eine Route über Feldwege und ruhige Seitenstraßen, die zum Anhalten und Knipsen einladen.


In Blois
Fußgängerzone im Zentrum
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Skyline
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Pont Jaques Gabriel
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Irgendwelche Nebenstraßen weiter außerhalb
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Unterwegs zwischen Feldern…
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…durch verschlafene Dörfer…
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…und an Weinreben. Ich bin überrascht, wie wenig Weinanbau in der Region betrieben wird. Da hätte ich deutlich mehr erwartet.
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Wie bereits auf den Bildern zu erkennen ist, zieht es immer mehr zu. Einige Kilometer vor dem Ziel beginnt es zu tröpfeln. Mangels Unterstand (einige Bäume blühen zwar, aber Blätter haben sie keine…) fahre ich einfach weiter.
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Beitrag von Entenfang »

Glücklicherweise bleibt es bei einem leichten Tröpfeln und als ich in Chambord ankomme, erstrahlt das Schloss bereits wieder im zarten Licht.
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Die vielen kleinen Türmchen sind sehr beeindruckend.
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Kurz darauf zieht schon der nächste Schauer durch. Ich hoffe auf einen Regenbogen über dem Schloss, habe aber kein Glück. Ich nehme mir das Innere des Schlosses vor, hier habe ich Glück, denn U25 haben freien Eintritt.
Eine Besonderheit stellt die Doppelwendeltreppe dar.
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Sie kann von zwei Personen gleichzeitig benutzt werden, ohne sich zu begegnen. Die vier abgehenden Korridore führen zu vier vom Grundriss her völlig identischen Appartements. Nur die Ausstattung variiert etwas.

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In der Kapelle
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Treppenhaus am königlichen Flügel
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Einige Elemente des Schlosses legen die Vermutung nahe, dass Leonardo da Vinci bei den Planungen mitgewirkt hat, zumal er auch seine letzten beiden Lebensjahre in Amboise verbracht hat.
In einigen Räumen brennt ein Feuer im Kamin, sodass vielleicht 5 von 426 Räumen warm sind. Dafür riecht es überall nach Rauch. Wie dick die Luft gewesen sein muss, als in jedem der 282 Kamine ein Feuer gebrannt hat und die Türen geschlossen waren, will ich mir lieber gar nicht vorstellen. Überhaupt finde ich es ziemlich unpraktisch, in einem so großen Schloss zu wohnen. Wer will schon von der Küche ins Bad 10 Minuten laufen?

Blick über die Ländereien
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Beitrag von Entenfang »

Das 5440 Hektar große Areal ist der größte umschlossene Park Europas. Früher diente er dem Adel zur Jagd, während es sich heute um einen Wildpark handelt. Regelmäßig werden Tiere gefangen, um sie in anderen Regionen auszuwildern.
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Mir war das Glück aber nicht vergönnt, Wildschweine oder Hirsche vom Hochsitz aus zu erblicken.
Blick zurück zum Schloss
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Dann heißt es Abschied nehmen und zurück nach Blois fahren.
Ein wunderbares Beispiel für eine minimalistische Bushaltestelle unterwegs – fairerweise muss man aber sagen, dass viele Haltestellen immerhin mit einem Fahrplan ausgestattet sind.
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Wieder führt mich mein Weg durch einsame Dörfer.
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An größeren Straßen gibt es einen breiten Radweg.
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Vom Ufer der Loire hat man einen schönen Blick zum Schloss und zur Kirche Saint-Nicolas.
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Die Wolken sehen wieder einmal bedrohlich aus, sodass ich zügig weiter Richtung Bahnhof fahre. Ich rechne damit, auf den letzten Metern doch noch nass zu werden.
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In den Gassen der Altstadt
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Das Schloss von Blois
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