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rautatie
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Beitrag von rautatie »

ic111 @ 25 Jun 2015, 13:10 hat geschrieben: Im Prinzip ist das halt eine technische Lösung für das Problem, dass man sich bei traditionellen Zeitfahrkarten immer auf einen genau begrenzten Bereich festlegen muss, und wenn es dann am Wochenende mal woanders hingeht als auf die übliche Pendelstrecke steckt man sofort wieder drin im Einzelticket-Tarifwirrwar - siehe die Diskussionen darüber wie man Einzelkarten an eine Abo-Karte anstückeln kann.
Naja, das hängt vom Tarifsystem ab. Es gibt auch Tarifsysteme, die es einem sehr einfach ermöglichen, den gesamten Tarifbereich per Tages- , Wochen- oder Monatskarte zu bekommen.

Die Systeme in China buchen übrigens einfach für jede Einzelfahrt ein paar Yuan vom Guthaben der Karte ab. Ich weiß nicht, ob es dort auch Zeitkarten mit fixem Betrag gibt.
Wo ist das Problem?
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

DumbShitAward @ 25 Jun 2015, 08:54 hat geschrieben: Ich lese immer wieder was von Touristen...
wenn ein Tourist in einem fremden Land ankommt (Bahnhof oder Flughafen ist da erst mal egal), dann ist Bargeld in der Landeswährung oft genau das, was er eben NICHT hat.


Es mag ja sein, dass das Bargeld nach wie vor das einzige verpflichtend anzunehmende Zahlungsmittel ist, das heißt aber nicht, dass das so sinnvoll ist.
Ich weiss nicht, ob es eine "deutsche" Eigenart ist, plötzlich aus einem Zug, Schiff, oder Flugzeug zu fallen, und sich völlig unvorhofft ein einem Land mit einer fremden Währung zu befinden, und festtzustellen, daß das Geld, das ich bei mir habe so schlicht nicht akzeptiert wird.
Selbst in den USA, wo auch ich schon meine 2 Dollar für eine Cola per Kreditkarte bezahlt habe, kennt man noch den Wert von Bargeld als schnelles, einfaches, unkompliziertes, und vor allem: jederzeit mit absoluter Zuverlässigkeit verfügbares Zahlungsmittel.

Ich traue den un-baren Zahlungssystem noch immer nicht blind genug, um diese allgegenwärtig zu nutzen - obwohl ich inzwischen auch bevorzugt unbar bezahle, auch wenn es nur kleines Einkäufe unter 20€uro sind. Ausnahme hiervon: Die Geldkarte. Die habe ich noch nie geladen, und werde es wohl auch nie tun. Zum einen, weil das laden/Entladen der karte zumeist mit Kosten verbunden ist, zum zweiten, weil die Geldkarte im Prinzip keinerlei Vorteile bringt.

Aber insbesondere grenzüberschreitend ist mit das auch oft genug nicht wirklich geheuer - welcher Wechslkurd wird bei der Buchung zu Grunde gelegt, sprich: was kostet mich dieser Kauf denn nun gerade wirklich? Von da her verwende ich im Ausland (Framdwährungs-land) noch immer bei weiten lieber Bargeld...
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Nun, es sind ja nicht nur die USA, unbare Zahlungsmittel finden auch z.B. in UK und Tschechien (nur zwei willkürlich gewählte Beispiele) erheblichen Absatz. Gerade in England kann man bei Kleinbeträgen seit der Einführung von NFC Debitkarten erhebliche Zuwächse in diesem Bereich erkennen.

Das Bargeld hat sicherlich seine Daseinsberechtigung und gewisse Vorteile sind auch nicht von der Hand zu weisen. Allerdings ist es mit der Zuverlässigkeit auch nicht immer so weit her: beim Bäcker mit zwei Brezn und einem 50€-Schein antanzen führt dann doch noch zu heftigem Augenrollen - war auch alles mal schlimmer, aber beliebt macht man sich damit nicht. Beim Fahrtkartenautomat ist das nicht unähnlich, aus verständlichen Gründen frisst das Ding bei kleinen Beträgen nicht alle Banknoten. Was mach ich also, wenn ich für die Einzelfahrt nur noch 2€ in Münzen im Geldbeutel habe und ansonsten nur einen 20er? Blöd aus der Wäsche schauen oder unbar zahlen, ganz einfach.


Im Ausland verschärft sich das dann noch: hast du mal in letzter Zeit versucht bei einer ganz normalen Hausbank "schnell mal" Devisen zu bekommen? Das ist, auch zu meinem Erstaunen, gar nicht mehr so einfach, da müssen selbst GBP oder USD inzwischen bestellt werden, dauert ein paar Tage. Gebühren kostet das da natürlich auch, je nach Bank auch nicht zu knapp. Ich habe, wenn ich mir zwei Fahrten zur Hausbank sparen will und überhaupt noch Zeit dafür habe, nur noch die Möglichkeit zu den Wucherern à la Reisebank zu gehen, vor Ort umzutauschen (je nach Situation auch nicht unbedingt so eine gute Idee) oder ganz bequem vor Ort Geld mit meiner Debit oder Kreditkarte aus dem Automaten zu lassen. Natürlich ist das immer stark abhängig von der jeweiligen Situation und den eigenen Karten/Konten, aber unterm Strich sind die Leute, die mit der Fremdwährung bereits ins Land reisen inzwischen eher die Ausnahme als die Regel, ergo kommen die Leute immer öfter ohne örtliches Bargeld an. Wieso auch, in Zeiten wo man - entsprechende Karte vorausgesetzt - für netto 50c am Geldautomaten im Ausland 100€ abheben kann (ja, ich weiß: es gibt auch andere Situationen wo unter 10€ gar nichts geht - Mitleid hält sich in Grenzen)? Zumindest bei halbwegs seriösen Anbietern ist der Wechselkurs so ohnehin am günstigsten für den Kunden, da dort meist die "offiziellen" Kurse veranlagt werden (es sei denn man drückt auf "Euro"... aber das ist ja wohl inzwischen bekannt).

Für mich ist gerade im Ausland die Kreditkarte unverzichtbar geworden, Bargeld benutze ich allenfalls noch zum Spielen in Las Vegas ;)
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

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Beitrag von Valentin »

DumbShitAward @ 25 Jun 2015, 17:22 hat geschrieben: Nun, es sind ja nicht nur die USA, unbare Zahlungsmittel finden auch z.B. in UK und Tschechien (nur zwei willkürlich gewählte Beispiele) erheblichen Absatz. Gerade in England kann man bei Kleinbeträgen seit der Einführung von NFC Debitkarten erhebliche Zuwächse in diesem Bereich erkennen.
Schweden ist auch ein Land, daß Barzahlung abschafft. Dort werden von den Kartenunternehmen bisher bis zu 15% Gebühren je Bezahlvorgang von den Händlern verlangt. Barzahlung war dort bei Kleinbeträgen für Händler weitaus günstiger als die Kreditkarte.

Das EU-Parlament hat allerdings vor kurzem Kostenobergrenze (0,3%) für Kreditkartenzahlungen verabschiedet. Als Reaktion darauf haben Aldi & Lidl die Annahme von Kreditkarten angekündigt. Da könnten sich einige an die Nutzung der Kreditkarte gewöhnen. Dabei war Aldi bisher eines der letzten Geschäfte, die noch problemlos 500€ Banknoten akzeptieren.
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Beitrag von Bayernlover »

Valentin @ 25 Jun 2015, 20:54 hat geschrieben: Dabei war Aldi bisher eines der letzten Geschäfte, die noch problemlos 500€ Banknoten akzeptieren.
In Schweden? Sicher? :D
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Beitrag von DumbShitAward »

Ne, er meinte Deutschland.

Das mit der Gebührendeckelung ist auch so ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ist es natürlich schon eine Voraussetzung hin zu größerer Kreditkartenakzeptanz, andererseits könnte das auch gut das Ende der kostenfreien Kreditkarte bedeuten bzw. die Jahresgebühren empfindlich anheben.

Der Einzelhandel hat ja die Zahlungskosten natürlich eingepreist und, ich formuliere das einmal vorsichtig, dass dieser Vorteil irgendwie an den Kunden weiter gegeben wird, dürfte nicht unbedingt eine realistische Annahme sein. Die ganzen Bonussysteme der Kreditkarten könnte das auch ordentlich durchschütteln (z.B. Bahn Bonus Punkte, Airline Meilen, Cashback, usw.). Alternativ könnte es auch gut und gerne passieren, dass die Grundgebühren für die Händler hochgeschraubt werden.

Könnte sich als Subventionsmaßnahme für den Einzelhandel entpuppen und der Dumme ist der Kunde.
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Beitrag von 146225 »

DumbShitAward @ 26 Jun 2015, 06:20 hat geschrieben: Könnte sich als Subventionsmaßnahme für den Einzelhandel entpuppen und der Dumme ist der Kunde.
Wenn dieser so dumm ist, überhaupt Gebühren für einen Bezahlvorgang zu akzeptieren ... das ist für mich ein Grund, irgendwelche Kreditkartensysteme nach wie vor eher abzulehnen. Es muss nicht mit jedem Kauf noch irgendwer mitverdienen. Von Dingen wie Rückverfolgbarkeit mal zu schweigen.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

DumbShitAward @ 25 Jun 2015, 18:22 hat geschrieben: Im Ausland verschärft sich das dann noch:  hast du mal in letzter Zeit versucht bei einer ganz normalen Hausbank "schnell mal" Devisen zu bekommen?
Ich finde es auch zunehmend schwieriger, sich für Auslandsreisen in Nicht-Euroländer mit Devisen zu versorgen. Der früher ziemlich weitverbreitete Reisescheck ist ja anscheinend so gut wie ausgestorben, und Fremdwährungen in Deutschland zu bekommen (früher gang und gäbe) stellt die Banken anscheinend inzwischen vor Herausforderungen.

In der Regel heißt es inzwischen: Abheben vor Ort vom Geldautomaten. Aber da kommt als nächste Frage: akzeptieren die Automaten im Reiseland überhaupt meine Geld- und Kreditkarten? Es gibt anscheinend gelegentlich Länder, in denen das nicht problemlos funktioniert, und wo man entweder vorher die Karten gezielt freischalten muss, oder wo nur einheimische Karten akzeptiert werden.

Übrigens habe ich vor kurzem gelesen, dass in Dänemark in Zukunft die Geschäfte von der Verpflichtung entbunden werden sollen, Bargeld anzunehmen. Dort bezahlen wohl die meisten Dänen mit der sogenannten Dankort (einer dänischen Bank- oder Guthabenkarte, ich weiß es nicht genau). Für Dänen ist das praktisch, nur als Tourist kommt man nicht an so eine Dankort. EC-Karten gehen wohl auch, aber ich persönlich fände es unangenehm, wenn Bargeld keine Garantie mehr wäre, um beispielsweise an Lebensmittel zu kommen. Was ist, wenn die Karte nicht funktioniert? Lesefehler? Versehentlich gesperrt?

Das ist gar nicht so abwegig, und ist mir in Chile passiert: die von mir dort genutzte Kreditkarte hatte plötzlich nicht mehr funktioniert. Die Zahlungen wurden von einem Tag auf den anderen plötzlich vom System abgelehnt. Wie sich hinterher herausgestellt hatte, war die Sperre durch eine am Tag zuvor getätigte Buchung in einem Reisebüro in Santiago de Chile ausgelöst worden. Der Kreditkartensoftware war der relativ hohe Betrag und der Buchungsort Chile verdächtig vorgekommen und die Karte war automatisch gesperrt worden.
Wo ist das Problem?
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Beitrag von Valentin »

Bayernlover @ 25 Jun 2015, 21:08 hat geschrieben: In Schweden? Sicher? :D
Nein, natürlich der Aldi hier. Spart Zeit beim Abrechenen.
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Beitrag von Elch »

Chipkarten oä. stehe ich ja durchaus offen gegenüber, aber besonders in meiner Freizeit lege ich eigentlich Wert darauf KEIN Smartphone dabei zu haben. Mir langt es schon während der Arbeit stets damit behelligt zu werden. Und mein gutes alten Somim-Handy kann solchen App-Ticket-Mist nicht. Und so ein wenig diskriminiert komme ich mir da beim neuen Anschlußticket schon vor :angry:
Vielleicht sollte man da mal an geeigneter Stelle Klage einreichen :lol:
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]

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Beitrag von Valentin »

Elch @ 16 Jul 2015, 09:08 hat geschrieben:Chipkarten oä. stehe ich ja durchaus offen gegenüber, aber besonders in meiner Freizeit lege ich eigentlich Wert darauf KEIN Smartphone dabei zu haben. Mir langt es schon während der Arbeit stets damit behelligt zu werden. Und mein gutes alten Somim-Handy kann solchen App-Ticket-Mist nicht. Und so ein wenig diskriminiert komme ich mir da beim neuen Anschlußticket schon vor  :angry:
Vielleicht sollte man da mal an geeigneter Stelle Klage einreichen  :lol:
Oder an geeigneter Stelle Kleidung tragen :D

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