Ich habe in jungen Jahren meine Milch noch selbst gemolken, und kuhwarm getrunken - gänzlich ohne Homogenisierung oder gar Pasteurisierung! Ist inzwischwen verboten, aber mei, im Kuhstall laufen nicht so viele Menschen rum, die so was interessieren würde. Mein Frühstücksei habe ich unterm Hintern der Henne weggeklaut, ehe ich wusste, wer Heidi eigentlich sein soll - aber spinn dir dein Weltbild nur so, wie es deiner Vorstellung am besten passt, zusammen. Das Leben war damals ein vollkommen anderes - und in vielerlei Hinsicht bei weitem schöner - wenn auch arbeitsintensiver.DSG Speisewagen @ 12 Feb 2016, 13:44 hat geschrieben:
Wie weltfremd du und andere wahrscheinlich in der Stadt geborene sind zeigt dieses Klischeebild vom ländlichen Raum. Milch, Eier. Tolles Bild vom ländlichen Raum, zu viel Heidi angeschaut.
Der Anteil der Landwirtschaft ist zudem heute sehr gering geworden, wir haben nicht 1895 wo das den ländlichen Raum dominiert hat, gerade in Bayern.
Ich bitte daher diesen arroganten, abwertenden Unterton gegenüber dem ländlichen Raum zu unterlassen.
Von manchem ist es nicht anders zu erwarten, aber von dir hätte ich schon gedacht dass du differenzieren kannst, so wie du in anderen Themen zurecht eine Differenzierung forderst.
Gerade weil ich beide Seiten kenne, sehe ich es als unmöglich an, die unterschiedlichen Lebensumstände zu "werten", um damit eine "Gleichwertigkeit" herstellen zu können. Die Freiheit, die man spürt, wenn man ohne Sattel einfach aufs Pferd steigt, und quer durch die Prärie reitet, ist einfach nicht vergleichbar mit einer 20.000 Gigbit-leitung, um im heimischen Kinderzimmer "Doom 4000" in 16K-Auflösung mit 27 Trilliarden Farben und unendlich vielen Stereotönen spielen zu können. Andererseits ist es natürlich angenehm, direkt vor der Haustür eine öffentlichens Verkehrsmittel zu haben, welches bei jedem Wind und Wetter in dichtem Takt mich praktisch überall (innerhalb der Stadt) hin bringt, wo ich hin will, anstatt auf einen in unregelmäßigen Abständen verkehrenden Bus angewiesen zu sein. sicher könnte man mit entsprechendem Aufwand das schnellste Internet auch bis auf den letzten Leuchtturm hinter Helgoland bringen, aber irgendwann stellt sich dann doch die Frage der Verhältnismäßigkeit. (Überhaupt sind die deutschen Inseln, gerade auch, was Breitband angeht noch wesentlich unantraktiver, als es der "ländliche Raum" in Bayern oder Baden-Würtemberg wäre. Aber auch da weiss ich nicht, wie man das werten will. Ein echter Helgoländer wird in Helgoland immer den schönsten Ort der Welt sehen, wogegnn Hamburg, Berlin oder Köln ihm nur minderwertgie, und keiensfalls auch nur annäherd gleichwertige Lebensbedingungen bieten könnte. Ein jeder bemisst den "Wert" des Lebens, oder der Lebensbedingungen eben anders.
Vielleicht bist du nun bereit, etwas näher auszuführen, was genau du dir unter "gleichwertigen", (aber ja nicht "gleichen"!) Lebensbedingungen vorstellst.