"The Shard" überragt die Umgebung
Zwei Generationen Eurostars in St. Pancras
Eurostar Trouble
Eurostar ist gute Überleitung zur Aufregung bei der Rückfahrt. Als ich eine Stunde vor Abfahrt meine Zugs am Bahnhof ankam, war noch alles gut (Die Anzeigen sagten "on time"). Checkin, Paß und Gepäckkontrolle waren rasch erledigt und das Boarding sollte 30min vor Abfahrt beginnen.
Etwa 35min vor der Abfahrt viel Eurostar auf, daß der Zug "due to late arrival" mit einer Stunde Verspätung abfahren wird. Damit wäre der 20min Umsteig in Brüssel auf den ICE im Eimer. Es formte sich direkt eine lange Schlange vor dem Infoschalter, umzu erfahren wie es jetzt weitergeht. Eurostar-Mitarbeiter liefen mit Zetteln die Schlange ab und notireten die Reservierungsnummer und wer wo hin will.
Nach einer halben Stunde kamen die Infos: ICE wartet definitiv nicht, der nächste Thalys ausgebucht und damit heute keine Verbindung mehr über Brüssel nach Deutschland. Eurostar würde Hotelkosten übernehmen. Die Reisenden hätten die Wahl, ob sie in London bleiben oder zumindest bis Brüssel weiterfahren wollen - wegen der Streikankündigungen in Belgien war aber nicht klar, ob es dann am nächsten Tag ab Brüssel weitergehen würde (einge Reisende hat der Streik schon auf Hinweg erwischt und mußten von Donnerstag auf Freitag schon in Brüssel übernachten. Ob die nochmal mit dem Zug nach London fahren werden, frage ich mich).
Dank WLAN und DB-App war für mich eine Fahrt über Paris und Strasbourg eine Option. So habe ich mich auf den nächsten Eurostar nach Paris umbuchen lassen. Ein Buchung auf den Zug weiter nach Strasbourg konnte man bei Eurostar nicht machen. Das müßte ich mit den Kollegen am Gare de l'Est klären. Netterweise habe ich aber noch ein Metroticket bekommen.
In Paris angekommen bin ich zum Infostand am Gare de l'Est (kleine Bude vor Gleis 5) und habe dort mein Problem geschildert (zum Glück reicht mein Fränzösisch zum Überleben im Alltag). Man könne mir hier nicht helfen, dazu müsse ich zum Fahrkartenschalter. Also dort angestellt und den ganzen Sermon nochmal erzählt. Man beschied mir, daß ich hier falsch sei und zum Infostand vor Gleis 26 müßte - die Kollegen dort kümmern sich im internationale Fahrgäste.
Getreu dem Motto: Aller guten Dinge sind drei, die ganze Predigt nochmal gehalten. Dann habe ich eine Freigabe für den nächsten TGV bekommen (eine Reservierung dafür konnte man mir aber nicht ausstellen, dazu müßte ich nochmal an den Fahrkartenschalter - würde aber nichts bringen, weil der Zug ausgebucht sei. Habe auch am Anfang erstmal auf den Notsitz gesessen, aber nach einer Viertel Stunden einen freien Platz gefunden).
Der erste Versuch mir eine Reiseverbindung auszudrucken hat auch nicht funktioniert, weil der SNCF-System wohl einen Teil der Regionalzüge nach Deutschland nicht zu kennen scheint - es wollte mich über Basel schicken. Ich habe dem Mitarbeiter die DB-Verbindung auf dem Handy gezeigt und seine Kollegin hat ihm die Tip gegeben, die Reiseauskunft der DB zu probieren. Damit hat er die Verbindung gefunden (und ich weiß jetzt wie die DB-Webseite auf französisch aussieht).
So kam es dann, daß ich mit all dem Hickhack dann nur eine Stunde später als geplant zu Hause ankam und noch in den Genuß kam, mit dem neuen Siemens-Eurostar zu fahren. Mein 1. Klasse Wagen (den mußte ich mir nur mit einem anderen Fahrgast teilen)
Tunneltrivia auf dem Monitor
Da ich kurzfristig auf den Paris-Zug umgebucht wurde, bestand die Chance, daß ich kein Essen bekomme. Hatte aber Glück und sie hatten noch eines für mich übrig (übrigens um einiges besser, als das was früher in den Alleo-ICE/TGV serviert wurde).
Trotz der turbulenten Rückreise ein schöner Kurzurlaub. Freue mich über Rückmeldungen und Anmerkungen
So long
Charly