Abschaffung der Bahncards?

Fragen und Diskussionen zu den Tarifen von Bahnen und Verkehrsverbünden.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Die DB Bahn sollte erst ihren Saustall mit dem Fuhrpark in Ordnung bringen, bevor man im Preissysten umrührt.
Nur weil die es seit Mehrdorns Börsen-W(B)ahn mit Abstellung von einsatzfähigen Wagen ohne Ersatz von Neufahrzeugen nicht gebacken bekommen, ausreichend Kapazität zu Verfügung zu stellen, meint man die Kunden "steuern" zu können mit Zugbindung und künftig auch über den Fahrpreis.

So verjagt man die Fahrgäste. Viele sind schon weg, weil sie sich diesen Blödsinn mit Vorkaufsfrist und Zugbindung (die nur allzuoft wegen Verspätungen ohnehin nicht zu halten ist) nicht antun wollen.

DB Bahn kennt doch die Auslastung ihrer Züge. Dann sollns generell schwach ausgelaste Züge in eigenwirtschaftliche IRE umwandeln um diese mit günstigen Pauschalpreisen zu füllen. Fahrgäste, die z.B. nur 19 € zahlen, sind besser als keine Fahrgäste, die 0€ zahlen.

Ansonsten den Normalpreis (den ohnehin fast niemand zahlt) halbieren und die BC 50 und BC 25, die nochmal entsprechenden Rabatt gewähren anbieten.

Keine Trennung zw. Fern- und Regionalverkehr, sondern nur noch EINE Fahrkarte. Bei ICE/IC-Nutzung 10% Aufpreis - fertig.

Den Sparpreis-Käse gänzlich abschaffen und auf besonders stark nachgefragten Verbindungen zusätzliche Züge fahren, die aber von den Anschlüssen nicht schlechter gestellt sein dürfen. Sonst bringt der "Trabant" nichts, wie man z.B. die letzten Jahre an Wi-Sa zw. Kufstein und Heidelberg am weiterhin völlig überfüllten IC 118 und dem kurz davor fahrenden, nichtmal zu 25% ausgelasteten "Entlastungs"-IC 1218 gesehen hat.
In Einzelfällen wie diesem hätte der Rabatt gemäß Auslastung evtl. geholfen (auch meiner Kreditkarte ;-)), aber als normaler Fahrgast ohne BR 218/101-Sucht, blickt man nicht mehr durch, wenn z.B. der Zug von A nach B 20 Min. früher 20€ kostet und der nächste 90€.

Was immer DB Bahn macht: Ich bleibe bei "meinen" Zügen und wenn diese zu teuer werden, dann fahre ich eben nicht mehr Bahn, statt mich auf unbequeme, günstigere Verbindungen "lenken" zu lassen.
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Thomas_Lammpe
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Beitrag von Thomas_Lammpe »

Egal, ob die "vertrauliche Vorlage für den Aufsichtsrat" jemals existiert hat, ob der Hessische Rundfunk hier einer Fehlinformation aufgesessen ist oder ob sich die Bahn trotz aller Überlegungen schlussendlich doch für die Beibehaltung der BahnCard entschieden hat: Die BahnCard50 schafft sich (langsam) selber ab, wie nachfolgende Statistik der in Umlauf befindlichen BahnCard50 zeigt:

Code: Alles auswählen

Jahr BC50-Inhaber +/- 
2007 1.735.000 
2008 1.738.000    3.000 
2009 1.698.000 -40.000 
2010 1.657.000 -41.000 
2011 1.657.000           0 
2012 1.560.000 -97.000 
2013 1.480.000 -80.000 
2014 1.386.000 -94.000
2015 1.311.000 -75.000
Quelle: http://de.statista.com/statistik/daten/stu...land-seit-2007/
(Premium-Account kann einmal weggeklickt werden)

Der Grund dafür sind die Alternativen, die sich dem Bahnreisenden bieten. War anfangs die Kombination BahnCard25 + Sparpreis durch die mindestens dreitätige Vorbucherfrist nur für wenige eine echte Alternative, hat sich das in den letzten zwei Jahren deutlich geändert. Aufgrund der Fernbuskonkurrenz musste die Bahn neue Angebote schaffen, die auch für Reisende ohne BahnCard attraktiv sind:

1. Die Frühbucherfrist für Sparpreise ist bei der Bahn abgeschafft
2. Die Anzahl der verfügbaren Sparpreise hat zugenommen
3. Fernbusse bieten eine langesame aber sehr preiswerte Alternative
4. Die Bahn experimentiert mit Sonderangeboten im Nahverkehr wie dem Regio120Ticket, Ostseeticket oder anderen Angeboten.

Man kann davon ausgehen, dass dieser Trend weiter anhalten wird. Dabei ist es keinesweg notwendig, dass ein Reisender alle seine Reisen auch ohne BahnCard50 durchführt. Je nach individuellem Reiseverhalten kann es bereits ausreichen, nur einige Reisen besser ohne BahnCard50 durchzuführen, damit deren Kauf unwirtschaftlich wird.

Es ist auch kein Geheimnis, welche Reisende im Wesentlichen weiter an der BahnCard50 festhalten werden: Diejenigen, die keine brauchbaren Alternativen haben: Wochenendpendler, die zur Hauptverkehrszeit kaum günstige Sparpreise bekommen, und flexibel reisende Geschäftsleute, die zwar häufiger unterwegs sind, für die sich aber keine BahnCard100 lohnt.

Dann wird sich für die Bahn erneut die Frage stellen, ob die BahnCard50 für sie Sinn ergibt. Denn Wochenendpendler besetzten zur Hauptverkehrszeit zu sehr günstigen Preisen Plätze, die sich auch teurer verkaufen ließen, und Geschäftsreisende gelten sowieso als eher weniger preissensibel. Die BahnCard50 einfach abzuschaffen, ohne sonst etwas am Tarifsystem zu ändern, wird aber auch dann sicher nicht funktionieren. Zumindest für die Wochenendpendler muss dann ein anderes Angebot her.
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Beitrag von viafierretica »

Thomas_Lammpe @ 24 Jun 2016, 21:37 hat geschrieben: Egal, ob die "vertrauliche Vorlage für den Aufsichtsrat" jemals existiert hat, ob der Hessische Rundfunk hier einer Fehlinformation aufgesessen ist oder ob sich die Bahn trotz aller Überlegungen schlussendlich doch für die Beibehaltung der BahnCard entschieden hat: Die BahnCard50 schafft sich (langsam) selber ab, wie nachfolgende Statistik der in Umlauf befindlichen BahnCard50 zeigt:

Code: Alles auswählen

Jahr BC50-Inhaber +/- 
2007 1.735.000 
2008 1.738.000    3.000 
2009 1.698.000 -40.000 
2010 1.657.000 -41.000 
2011 1.657.000           0 
2012 1.560.000 -97.000 
2013 1.480.000 -80.000 
2014 1.386.000 -94.000
2015 1.311.000 -75.000
Quelle: http://de.statista.com/statistik/daten/stu...land-seit-2007/
(Premium-Account kann einmal weggeklickt werden)

Der Grund dafür sind die Alternativen, die sich dem Bahnreisenden bieten. War anfangs die Kombination BahnCard25 + Sparpreis durch die mindestens dreitätige Vorbucherfrist nur für wenige eine echte Alternative, hat sich das in den letzten zwei Jahren deutlich geändert. Aufgrund der Fernbuskonkurrenz musste die Bahn neue Angebote schaffen, die auch für Reisende ohne BahnCard attraktiv sind:

1. Die Frühbucherfrist für Sparpreise ist bei der Bahn abgeschafft
2. Die Anzahl der verfügbaren Sparpreise hat zugenommen
3. Fernbusse bieten eine langesame aber sehr preiswerte Alternative
4. Die Bahn experimentiert mit Sonderangeboten im Nahverkehr wie dem Regio120Ticket, Ostseeticket oder anderen Angeboten. 

Man kann davon ausgehen, dass dieser Trend weiter anhalten wird. Dabei ist es keinesweg notwendig, dass ein Reisender alle seine Reisen auch ohne BahnCard50 durchführt. Je nach individuellem Reiseverhalten kann es bereits ausreichen, nur einige Reisen besser ohne BahnCard50 durchzuführen, damit deren Kauf unwirtschaftlich wird.

Es ist auch kein Geheimnis, welche Reisende im Wesentlichen weiter an der BahnCard50 festhalten werden: Diejenigen, die keine brauchbaren Alternativen haben: Wochenendpendler, die zur Hauptverkehrszeit kaum günstige Sparpreise bekommen, und flexibel reisende Geschäftsleute, die zwar häufiger unterwegs sind, für die sich aber keine BahnCard100 lohnt.

Dann wird sich für die Bahn erneut die Frage stellen, ob die BahnCard50 für sie Sinn ergibt. Denn Wochenendpendler besetzten zur Hauptverkehrszeit zu sehr günstigen Preisen Plätze, die sich auch teurer verkaufen ließen, und Geschäftsreisende gelten sowieso als eher weniger preissensibel. Die BahnCard50 einfach abzuschaffen, ohne sonst etwas am Tarifsystem zu ändern, wird aber auch dann sicher nicht funktionieren. Zumindest für die Wochenendpendler muss dann ein anderes Angebot her.
Soooo dramatisch ist der Rückgang nun auch nicht. Und es gibt nach wie vor viele Relationen auch im Nahverkehr, bei denen die BC 50 die günstigste Fahrkarte ist. Für viele Relationen, bei denen es keinen Fernverkehr mehr gibt, bleibt nur die BC 50. Nicht alle können sich den Luxus leisten, erst ab 9h zu fahren - und auch dann werden die Nahverkehrsangebote auf Dauer zu teuer. Ob eine Hochpreispoltik angesichts der Fernbuskonkurrenz sinnvoll ist, ist zu bezweifeln. Der Fernbus wirkt sich ja auch auf den Nahverkehr aus, zumal in einigen Relationen der "Nahverkehr" eigentlich klassischer Fernverkehr ist (typisches Beispiel München - Hof, Eifelstrecke, Stuttgart - Würzburg, mittlerweile auch Saarbrücken - Mannheim etc etc). Wenn mehrere Bundesländer durchquert werden, bringt die Ländertickets auch nichts.
Bei einer Aufhebung der BC 50 würde die DB damit sehr viele Kunden verlieren. Alle schauen nur auf den Fernverkehr mit den Sparangeboten, der allergrößte Teil der Kunden fährt im Nahverkehr!
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Beitrag von Rohrbacher »

viafierretica @ 24 Jun 2016, 23:16 hat geschrieben: Alle schauen nur auf den Fernverkehr mit den Sparangeboten, der allergrößte Teil der Kunden fährt im Nahverkehr!
Und dort überwiegend mit Verbundtarifen.
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Beitrag von 218 466-1 »

Rohrbacher @ 24 Jun 2016, 23:37 hat geschrieben: Und dort überwiegend mit Verbundtarifen.
Wo die BC unsinnigerweise oft nicht anerkannt wird.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

218 466-1 @ 24 Jun 2016, 23:52 hat geschrieben: Wo die BC unsinnigerweise oft nicht anerkannt wird.
Eben genau. Früher gab's zusätzlich auch bei vielen Regionalbussen noch Bahncard-Rabatt. Heute nutzt dir Bahncard im Nahverkehr meistens nur noch was, wenn du mit den richtigen Linien über Verbundgrenzen hinaus fährst oder ein paar "Tricks" nutzen kannst. Für einmal im Jahr eine Fernfahrt kauft keiner mehr eine Bahncard, wenn das Teil sonst im Nahverkehrsalltag nichts mehr nutzt. Der Fehler ist, die Bahncard dient nicht mehr der Kundenbindung bei der Eisenbahn an sich, sondern de facto nur noch im Teilbereich Fernverkehr. Und der ist verglichen mit dem Nah- und Regionalverkehr ziemlich klein und eben oft quasi abgeschottet.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Rohrbacher @ 25 Jun 2016, 00:07 hat geschrieben:Eben genau. Früher gab's zusätzlich auch bei vielen Regionalbussen noch Bahncard-Rabatt. Heute nutzt dir Bahncard im Nahverkehr meistens nur noch was, wenn du mit den richtigen Linien über Verbundgrenzen hinaus fährst oder ein paar "Tricks" nutzen kannst. Für einmal im Jahr eine Fernfahrt kauft keiner mehr eine Bahncard, wenn das Teil sonst im Nahverkehrsalltag nichts mehr nutzt. Der Fehler ist, die Bahncard dient nicht mehr der Kundenbindung bei der Eisenbahn an sich, sondern de facto nur noch im Teilbereich Fernverkehr. Und der ist verglichen mit dem Nah- und Regionalverkehr ziemlich klein und eben oft quasi abgeschottet.
Einige VV erkennen die BC an...
http://www.desiro.net/BC-Verbund.pdf

Bei allen, die sie nicht anerkennen, sollte es die Option "Nur Bahn" geben, damit man DB-Tarif mit BC weiterhin/wieder nutzen kann.
In der Tat sind Fahrkarten ab oder bis zur nächsten Station außerhalb der Verbundgrenze mit BC oft deutlich billiger als die kürzere Strecke innergalb des VV. Es gibt zwar auch vergleichbare Angebote in einigen VV, aber weniger Rabatt und am Ende muss man sich 10 "Cards" kaufen, wenn man öfter überregional und jeweils auch auf Kurzstrecken unterwegs ist. :wacko:

Ich bin froh, dass weder MVV noch VGN an Ingolstadt heranreichen und dass das INVG-Gebiet klein ist. :)

Bei der RAB gibt es auch die BusCard, die aber ebenfalls nicht in VV gilt.
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Thomas_Lammpe
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Beitrag von Thomas_Lammpe »

viafierretica @ 24 Jun 2016, 22:16 hat geschrieben:Soooo dramatisch ist der Rückgang nun auch nicht. Und es gibt nach wie vor viele Relationen auch im Nahverkehr, bei denen die BC 50 die günstigste Fahrkarte ist. Für viele Relationen, bei denen es keinen Fernverkehr mehr gibt, bleibt nur die BC 50. Nicht alle können sich den Luxus leisten, erst ab 9h zu fahren [..] Bei einer Aufhebung der BC 50 würde die DB damit sehr viele Kunden verlieren.
Nicht zu Unrecht hatte ich geschrieben, dass sich die BahnCard50 langsam selbst abschafft. Es ist ein von den aufgrund der Fernbuskonkurrenz auch bei der Bahn selbst zunehmenden Alternativen zur BahnCard50 getriebener schleichender Prozess.

Gerade die "vielen Relationen auch im Nahverkehr, bei denen die BC 50 die günstigste Fahrkarte ist" entwickeln sich dort für die Bahn zum Problem, wo es eine Fernbuskonkurrenz gibt. Denn ohne ein entsprechendes Angebot für Reisende ohne BahnCard50 hat die Bahn hier wenig Chancen gegen den Fernbus. Dem ist man sich bei der Bahn auch durchaus bewusst und hat z. B. das RegioTicket120 eingeführt und ausgeweitet: "Das Angebot ist auch als eine Antwort auf den Fernbusverkehr zu verstehen." http://www.naumburger-tageblatt.de/mitteld...ernbus-24148086 Insofern kann man davon ausgehen, dass die Alternativen zur BahnCard50 weiter zunehmen werden.

Natürlich haben die Alternativen Einschränkungen, wie z. B. im Nahverkehr die Nutzung erst ab 9:00 Uhr, die meist deutlich längere Fahrzeit im Fernbus oder die frühzeitige Festlegung auf eine Verbindung bei den Sparpreisen. Aber es ist keinesfalls nötig, dass alle Fahrten eines Reisenden ohne BahnCard50 günstiger sind, damit er sein BahnCard-Abo kündigt: Schon wenn es für einige Fahrten preiswertere (oder zumindest nicht deutlich teurere) Alternativen gibt, stellt sich die Frage, ob sich der hohe Anschaffungspreis der BahnCard50 überhaupt noch lohnt, oder ob nicht doch eine günstigere BahnCard25 die bessere Alternative ist.

Eine einfache Abschaffung der BahnCard50 ohne Alternativen für die Restkunden (insbesondere Wochenendpendler) zu schaffen, würde die Bahn mit Sicherheit einige Kunden kosten. Aber die Anzahl dieser Restkunden nimmt kontinuierlich ab, so dass sich die Frage einer Abschaffung der BahnCard50 immer mehr stellen wird.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Thomas_Lammpe @ 25 Jun 2016, 09:29 hat geschrieben: so dass sich die Frage einer Abschaffung der BahnCard50 immer mehr stellen wird.
Ein feuchter Traum der Busmarketiers, gell?

Weil die BC50 nämlich die Einnahmemöglichkeiten für Fernbusanbieter massiv deckelt, da man deutlich unter diesen Preisen bleiben muss um verglichen attraktive Angebote bieten zu können.
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Beitrag von Thomas_Lammpe »

spock5407 @ 25 Jun 2016, 09:11 hat geschrieben:Ein feuchter Traum der Busmarketiers, gell?

Weil die BC50 nämlich die Einnahmemöglichkeiten für Fernbusanbieter massiv deckelt, da man deutlich unter diesen Preisen bleiben muss um verglichen attraktive Angebote bieten zu können.
Richtig an der Aussage ist, dass Inhaber einer BahnCard50 nur eine geringe Motivation haben, einen Fernbus zu nutzen, dass also die BahnCard50 das tut, was sie soll: Kunden an die Bahn binden. Es ist allerdings weniger die BahnCard50, sondern es sind die Sparpreisangebote der Bahn, die den Fernbusunternehmern zu schaffen machen:
Die Bahn hatte in den vergangenen Monaten ihre Preise gesenkt und mit 19-Euro-Fahrscheinen mehr Kunden in ihre Fernzüge gelockt. [..] Der Rückgang bei Bus-Linien und Fahrten spiegele den Preiskampf zwischen digitalen Mitfahrzentralen, Fluggesellschaften und der Bahn, hieß es beim Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer. "Die Mitbewerber haben inzwischen auf vielen Verbindungen günstigere Angebote als der Fernbus."
http://www.t-online.de/wirtschaft/unterneh...chwaechelt.html

Genau das hat MeinFernbus bereits 2014 als Risiko in ihrem Geschäftsbericht bezeichnet:
Als Geschäftsrisiko werden der "Preis- und Wettbewerbsdruck zwischen den Fernbus-Anbietern sowie von der Deutschen Bahn" und die Einführung einer Fernbusmaut ausgemacht.
https://www.facebook.com/FernbusForum/posts...957748577657635

Also: Nicht die BahnCard50, deren Bedeutung immer mehr abnimmt, sondern die günstigeren und besser verfügbaren Sparpreise der Bahn begrenzen die Einnahmemöglichkeiten der Fernbusanbieter!
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Beitrag von 146225 »

Ach, ist der infantile kleine Bahncard-Hasser jetzt hier aus dem Fernbus ausgestiegen? Süß.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Scheint so. Offenbar macht unserem MFB-Marketier (dafür halte ich ihn) das gelbe Forum keinen Spaß mehr, da dort fast nix im FB-Unterforum gepostet wird.
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Beitrag von 146225 »

spock5407 @ 25 Jun 2016, 12:23 hat geschrieben: Scheint so. Offenbar macht unserem MFB-Marketier (dafür halte ich ihn) das gelbe Forum keinen Spaß mehr, da dort fast nix im FB-Unterforum gepostet wird.
Jaja, er wird seine Mär vom einzig wahren besten Tarifsystem halt von Forum zu Forum weitertragen, halt immer solange wie er geduldet ist.
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Beitrag von Thomas_Lammpe »

spock5407 @ 25 Jun 2016, 11:23 hat geschrieben:Scheint so. Offenbar macht unserem MFB-Marketier (dafür halte ich ihn) das gelbe Forum keinen Spaß mehr, da dort fast nix im FB-Unterforum gepostet wird.
Bei DSO gibt es nicht nur fast keine Beiträge mehr von mir sondern gar keine, da ich dort gesperrt bin. Auslöser war die von mir erstmalig(!) dort geäußerte These, dass ein gutes Angebot zu fairen Preisen wichtiger für die Kundenbindung ist, als der Verkauf von Rabattkarten: http://www.drehscheibe-online.de/foren/rea...317#msg-7792317

Da die Moderatoren dort nicht in der Lage waren, zwischen der gleichbleibenden These, dass die BahnCard abgeschafft werden sollte, und der Vielzahl von Begründungen, die ich dafür geliefert habe, zu unterscheiden, waren sie der Meinung, ich würde mich immer nur wiederholen. Ich bin gespannt, ob man hier intellektuell in der Lage ist, diesen Unterschied zu erkennen, oder ob man wie auf DSO der Meinung sein wird, dass die Forumsteilnehmer vor derartigen Gedanken "geschützt" werden müssen, um beim Kauf einer BahnCard kein schlechtes Gewissen zu bekommen.
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Beitrag von spock5407 »

Die DSO-Moderation hatte IMO Recht.
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Beitrag von Cloakmaster »

spock5407 @ 25 Jun 2016, 13:27 hat geschrieben: Die DSO-Moderation hatte IMO Recht.
Zustimmung.
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Beitrag von 146225 »

spock5407 @ 25 Jun 2016, 13:27 hat geschrieben: Die DSO-Moderation hatte IMO Recht.
Unterstützt. Nichts gegen neue Ideen, aber jemand der nur gebetsmühlenhaft immer wieder den gleichen Sermon runter betet und gegen jede von seinen Ideen abweichende Meinung am Ende immun ist, ist wirklich für jedes Forum mehr Belästigung als Bereicherung.
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Beitrag von Mark8031 »

146225 @ 25 Jun 2016, 14:51 hat geschrieben: Unterstützt. Nichts gegen neue Ideen, aber jemand der nur gebetsmühlenhaft immer wieder den gleichen Sermon runter betet und gegen jede von seinen Ideen abweichende Meinung am Ende immun ist, ist wirklich für jedes Forum mehr Belästigung als Bereicherung.
Dann passt er doch sehr gut hier her. :rolleyes:
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
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Beitrag von viafierretica »

Thomas_Lammpe @ 25 Jun 2016, 10:57 hat geschrieben:
spock5407 @ 25 Jun 2016, 09:11 hat geschrieben:Ein feuchter Traum der Busmarketiers, gell?

Weil die BC50 nämlich die Einnahmemöglichkeiten für Fernbusanbieter massiv deckelt, da man deutlich unter diesen Preisen bleiben muss um verglichen attraktive Angebote bieten zu können.
Richtig an der Aussage ist, dass Inhaber einer BahnCard50 nur eine geringe Motivation haben, einen Fernbus zu nutzen, dass also die BahnCard50 das tut, was sie soll: Kunden an die Bahn binden. Es ist allerdings weniger die BahnCard50, sondern es sind die Sparpreisangebote der Bahn, die den Fernbusunternehmern zu schaffen machen:


http://www.t-online.de/wirtschaft/unterneh...chwaechelt.html

Genau das hat MeinFernbus bereits 2014 als Risiko in ihrem Geschäftsbericht bezeichnet:


https://www.facebook.com/FernbusForum/posts...957748577657635

Also: Nicht die BahnCard50, deren Bedeutung immer mehr abnimmt, sondern die günstigeren und besser verfügbaren Sparpreise der Bahn begrenzen die Einnahmemöglichkeiten der Fernbusanbieter!
Das ewige Rummeckern an der BahnCard - was soll das? Was will Herr Lammpe eigentlich mit seinen posts erreichen? Im Moment gibt es sie, und mit den dargestellten Verkaufszahlen ist sie nach wie vor gut. Nachdem es jede Art von schwachsinnigen Regionaltickets - TraunAlz-Ticket und was weiß ich was - gibt, wird man sich die BC 50 auch noch im Vertrieb leisten können - ob man auf die BC den Aufdruck 25 oder 50 oder 32,4537 stempelt, ist von der Produktion her unerheblich. Und jeder Rechner kann den Normaltarif durch 2 teilen.
Die DB wird ihre Gründe haben, die BC 50 - im Moment noch - beizubehalten. Und wenn es sie ändern wird, dann sicher nicht wegen den posts von Herrn Lammpe.
Für den Kunden ist die BC 50 das einfachste Mittel, günstig OHNE Zugbindung zu fahren - nicht jeder will sich 3 Monate vorher festlegen, ob er um 17.23 oder um 18.54h von Hamburg nach Berlin fährt. Die Schweiz (und auch Österreich) fahren mit ihren Halbtax-Abos sehr gut. Warum um jeden Preis abschaffen, was gut ist? Für viele Kunden ist Flexibilität wichtig, und die BC ist nach wie vor die einzige Ermässigung, mit der man flexibel jeden Zug nehmen kann. Das unterscheidet die Bahn vom Fernbus und vom Flugzeug - man muss nicht jeden Nachteil nachahmen. Und, wie im Vorposts dargestellt, ist die BC 50 die beste Art der Kundenbindung - während Sparpreise immer was für Schnäppchenjäger mit viel Zeit ist.
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Mark8031 @ 25 Jun 2016, 14:58 hat geschrieben:
146225 @ 25 Jun 2016, 14:51 hat geschrieben:Unterstützt. Nichts gegen neue Ideen, aber jemand der nur gebetsmühlenhaft immer wieder den gleichen Sermon runter betet und gegen jede von seinen Ideen abweichende Meinung am Ende immun ist, ist wirklich für jedes Forum mehr Belästigung als Bereicherung.
Dann passt er doch sehr gut hier her. :rolleyes:
In der Tat. Hier gibt es so einige, die mindestens einmal wöchentlich aus einem beliebigen Thema, IHR Thema machen und deren Beiträge sich wie ein Ei dem anderen gleichen. :rolleyes:
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Beitrag von Jogi »

Thomas_Lammpe @ 25 Jun 2016, 13:06 hat geschrieben:[...] Da die Moderatoren dort nicht in der Lage waren, zwischen der gleichbleibenden These, dass die BahnCard abgeschafft werden sollte, und der Vielzahl von Begründungen, die ich dafür geliefert habe, zu unterscheiden, waren sie der Meinung, ich würde mich immer nur wiederholen. Ich bin gespannt, ob man hier intellektuell in der Lage ist, diesen Unterschied zu erkennen, oder ob man wie auf DSO der Meinung sein wird, dass die Forumsteilnehmer vor derartigen Gedanken "geschützt" werden müssen, um beim Kauf einer BahnCard kein schlechtes Gewissen zu bekommen.
Moment mal, du armes, verkanntes Genie - hast du dir mal überlegt, dass deine Sperre bei DsO nicht mit deiner "Vielzahl von Begründungen" zusammenhängen könnte, sondern mit deinem selbstherrlich-arrogant wirkenden Getue ("Nicht zu Unrecht hatte ich geschrieben, dass [...]"; "ob man hier intellektuell in der Lage ist"), deiner mangelnden Reflexionsfähigkeit (BC50 werde schleichend abgeschafft. Definitiv. Todsicher. Klar wie Kloßbrühe. Doch. Woooohhl. Imer zwei Mal mehr Abschaffen als wie Du!), was selbst im Kampfkindergarten DsO bleibenden Eindruck hinterlassen hat, und deinem latenten Hang zu kategorischen Schlussfolgerung mit normativem Charakter ("um beim Kauf einer BahnCard kein schlechtes Gewissen zu bekommen"), vulgo Vorwürfe, die dein virtuelles Gegenüber herabsetzen -

kurz, dass du durch dein Verhalten zu einem negativen Forenklima beigetragen hast?

Oh je, jetzt verteidige ich gewissermaßen schon DsO... :lol:
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Beitrag von Thomas_Lammpe »

viafierretica @ 25 Jun 2016, 20:10 hat geschrieben:Im Moment gibt es sie [die BahnCard50], und mit den dargestellten Verkaufszahlen ist sie nach wie vor gut. Nachdem es jede Art von schwachsinnigen Regionaltickets - TraunAlz-Ticket und was weiß ich was - gibt, wird man sich die BC 50 auch noch im Vertrieb leisten können [..] Die DB wird ihre Gründe haben, die BC 50 - im Moment noch - beizubehalten. [..] Für den Kunden ist die BC 50 das einfachste Mittel, günstig OHNE Zugbindung zu fahren - nicht jeder will sich 3 Monate vorher festlegen, ob er um 17.23 oder um 18.54h von Hamburg nach Berlin fährt. [..] Warum um jeden Preis abschaffen, was gut ist? Für viele Kunden ist Flexibilität wichtig, und die BC ist nach wie vor die einzige Ermässigung, mit der man flexibel jeden Zug nehmen kann.
Zweifellos befinden sich noch eine Vielzahl von BahnCards50 im Umlauf. Es fällt aber schwer, darin ein Erfolgsprodukt zu erkennen, wenn die Verkaufszahlen seit Jahren kontinuierlich zurückgehen.

Das Problem der BahnCard50 besteht weder in den Herstellungs- noch in den Vertriebskosten oder Werbekosten. Die kommen zwar als bürokratischer Aufwand hinzu, sind aber eher klein. Man kann davon ausgehen, dass diejenigen, die nach wie vor eine BahnCard50 haben, diejenigen sind, die den größten Nutzen daraus ziehen, und diejenigen, die darauf verzichten einen geringeren bis gar keinen Vorteil mehr in der BahnCarc50 gesehen haben. Tendenziell behalten also folgende Gruppen ihre BahnCard50: Wer viele Kilometer mit der BahnCard50 unterwegs ist, da er nach Verrechnung mit dem Anschaffungspreis der BahnCard50 den höchsten Rabatt erzielt, und wer häufig zur Hauptverkehrszeit fährt, da mangels attraktiver Sparpreise der Nutzen der BahnCard50 für ihn am höchsten. Im Gegenzug bedeutet das für die Bahn, dass die Einnahmen pro Personenkilometer der BahnCard50-Inhaber kontinuierlich sinken und sie immer mehr die Plätze zur Hauptverkehrszeit in den Zügen besetzen, die man auch teurer verkaufen könnte. Beides wird in dem Maße, in dem die Anzahl der BahnCard50-Inhaber zurückgeht, immer mehr zu einem Negativgeschäft für die Deutsche Bahn, was sie sich angesichts der Fernbuskonkurrenz nicht mehr leisten kann, was auch erklärt warum man die BahnCard50 abschaffen sollte.

Selbstverständlich kann oder will sich nicht jeder Kunde 3 Monate vorher auf eine konkrete Fahrt festlegen. Wenn es so wäre, würden die Frühbuchersystem von Flugzeug, Fernbus oder Bahn nicht funktionieren, weil sich jeder frühzeitig einen günstigen Preis sichern würde. Wahlweise die S.N.C.F oder Flixbus machen bereits vor, wie man diese Zugbindung zwar nicht abschaffen aber doch deutlich relativieren kann, indem sie im Gegensatz zur DB bei Umbuchungen keine oder nur sehr geringe Gebühren verlangen. Der aktuelle Flexpreis wäre bei einer Abschaffung der BahnCard50 natürlich für Spontanreisende viel zu hoch angesetzt.

Ja, die BahnCard ist aktuell "die einzige Ermäßigung, mit der man [günstig!] flexibel jeden Zug nehmen kann" und ihre Abschaffung würde ohne weitere Änderungen am Tarifsystem zu einem größeren Kundenverlust führen. Ihre Nutzung schränkt aber den Kundenkreis, der davon profitieren kann, auf Vielfahrer ein, und sie ist keinesfalls die einzige Möglichkeit, auch spontanreisenden Kunden akzeptabel Preise zu bieten.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Ah, also ein weiterer Anhänger des Flugzeug-Prinzips der Bahn.

Damit wird die Bahn endgültig untergehen. Oder was glaubst du, machen die ganzen Anzugträger, die heute zwischen Hamburg und Köln spontan mit der Bahn unterwegs sind, wenn es ohne BC50 mindestens das doppelte kostet? Ein kleiner Tipp: 4U.

Die Bahn ist kein Flugzeug. Sie wird es auch mit Bordentertainment nicht sein. Sie wird es nie sein. Mit der Abschaffung der BC50 auch nicht.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Thomas_Lammpe
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Beitrag von Thomas_Lammpe »

Bayernlover @ 26 Jun 2016, 07:56 hat geschrieben: Oder was glaubst du, machen die ganzen Anzugträger, die heute zwischen Hamburg und Köln spontan mit der Bahn unterwegs sind, wenn es ohne BC50 mindestens das doppelte kostet?
Ich verstehe nicht, wie du auf die Idee kommst, dass bei einer Abschaffung der BahnCard50 eine Fahrt "mindestens das Doppelte kostet". Unter Einrechnung des Anschaffungspreises der BahnCard50 würde selbst bei Zahlung des Flexpreises der Preis deutlich weniger als das Doppelte betragen, bei Nutzung einer BahnCard25 sogar noch deutlich weniger.

Gerade wegen der "Anzugträger" ist die BahnCard50 ein großes Minusgeschäft für die Bahn. Glaubst du wirklich, dass ein Geschäftsreisender auf eine Bahnfahrt von Hamburg nach Köln verzichtet, weil die Fahrt statt dem BahnCard50-Fahrpreis von 45€ den BahnCard25-Fahrpreis von 67,50€ kostet, eine Differenz von 22,50€? Für einen Geschäftsreisenden sind kurze Fahrzeiten und die Möglichkeit, im Zug zu arbeiten, die entscheidenden Kriterien für die Verkehrsmittelwahl. Wegen 22,50€ fährt kein Geschäftsreisender mit dem Auto von Hamburg nach Köln oder nimmt den Flieger.

Die Deutsche Bahn verliert hier viel Geld, weil sie aufgrund der BahnCard50 von der Kundengruppe der wenig preissensiblen Geschäftsreisenden nicht entsprechend ihrer Zahlungsbereitschaft einen höheren durchsetzbaren Preis verlangt.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

So ein Blödsinn. Auch Geschäftskunden sind durchaus Preis-sensibel. Dein "höherer durchsetzbarer Preis" wird dann nur um so öfter in den Kassen einer Fluggesellschaft landen. Für +/-60€ bekommt man schon relativ leicht einen Flug von Hamburg nach Köln/Bonn, als regelmäßiger Kunde sowieso. Und ja, 22,50€ können sehr wohl einen Unterschied in der Verkehrsmittelwahl darstellen, vor allem, da man sie gegen andere Vorteile abwägen kann - und die Nachteilie dabei bisweilen vergisst. Hinzu kommt der psychologische Effekt: Wenn eh schon eine BC50 da ist, "Muss" man schon auch regelmäßig mit der Bahn fahren, auch wenn man eigentlich lieber das Auto näme oder flöge. Eine relativ günstige BC25, welche - gefühlt - "kaum" Ersparnis bringt kann dieses Druck weniger ausüben.
Und: Wenn die Schlipsträger so wenig preissensibel sind, warum ist die 1. Klasse dann nicht voller? Dort kann man wesentlich entspannter reisen, und auch besser arbeiten.

Davon ab widersprischst du dir doch selbst: einerseits soll die BC50 ein großes Minunsgeschäft für die Bahn - also ein großes plus für den Bahnkunden, sein, andererseits soll sie sich bereits jetzt aufgrund sinkender Bestellungen selbst abschaffen. Ja, wie denn nun?
Thomas_Lammpe
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Beitrag von Thomas_Lammpe »

Cloakmaster @ 26 Jun 2016, 09:02 hat geschrieben: So ein Blödsinn. Auch Geschäftskunden sind durchaus Preis-sensibel. Dein "höherer durchsetzbarer Preis" wird dann nur um so öfter in den Kassen einer Fluggesellschaft landen. Für +/-60€ bekommt man schon relativ leicht einen Flug von Hamburg nach Köln/Bonn, als regelmäßiger Kunde sowieso. Und ja, 22,50€ können sehr wohl einen Unterschied in der Verkehrsmittelwahl darstellen, vor allem, da man sie gegen andere Vorteile abwägen kann - und die Nachteilie dabei bisweilen vergisst. Hinzu kommt der psychologische Effekt: Wenn eh schon eine BC50 da ist, "Muss" man schon auch regelmäßig mit der Bahn fahren, auch wenn man eigentlich lieber das Auto näme oder flöge. Eine relativ günstige BC25, welche - gefühlt - "kaum" Ersparnis bringt kann dieses Druck weniger ausüben.
Und: Wenn die Schlipsträger so wenig preissensibel sind, warum ist die 1. Klasse dann nicht voller? Dort kann man wesentlich entspannter reisen, und auch besser arbeiten.

Davon ab widersprischst du dir doch selbst: einerseits soll die BC50 ein großes Minunsgeschäft für die Bahn - also ein großes plus für den Bahnkunden, sein, andererseits soll sie sich bereits jetzt aufgrund sinkender Bestellungen selbst abschaffen. Ja, wie denn nun?
Natürlich ist auch Geschäftsreisenden der Preis nicht völlig egal. Ich weiß nicht, in welcher Firma du arbeitest und wie dort Dienstreisen gehandhabt werden. Ich bin kein "Anzugträger" habe keine Berechtigung, die 1. Klasse zu benutzen, und bin eher selten unterwegs aber 22,50€ waren noch nie ein Kriterium für oder gegen die Wahl eines Verkehrsmittels. Da sind die Kriterien Flexibilität, Reisezeit und die Möglichkeit, während der Reise zu arbeiten weit wichtiger.

Zu meinem angeblichen Widerspruch:
Beides ist richtig: Die BahnCard50 ist ein Minusgeschäft für die Bahn, weil die DB von einigen Kundengruppen wie Geschäftsreisenden und Reisenden zu Hauptverkehrszeit mehr Geld verlangen könnte, und sie ist dabei sich selbst abzuschaffen, weil andere ehemalige BahnCard50-Inhaber günstigere Angebote bei der Bahn oder auch den Fernbussen finden. Da insbesondere diejenigen, die jetzt günstigere Angebote finden, vorher mit der BahnCard50 relativ mehr bezahlt haben als die die bei der BahnCard50 bleiben, wird das Minusgeschäft für die Bahn langsam immer größer.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

viafierretica @ 25 Jun 2016, 21:10 hat geschrieben: .....
Im Moment gibt es sie, und mit den dargestellten Verkaufszahlen ist sie nach wie vor gut. Nachdem es jede Art von schwachsinnigen Regionaltickets - TraunAlz-Ticket und was weiß ich was - gibt, wird man sich die BC 50 auch noch im Vertrieb leisten können - ob man auf die BC den Aufdruck 25 oder 50 oder 32,4537 stempelt, ist von der Produktion her unerheblich.
.....
Diese Angebote die vielfach nur geringfügig unterhalb eines der Ländertickets liegen hat den einfachen Grund, dass die Bahn trotzdem mehr erhält da nicht mit jedem Verkehrsverbund und den ganzen Meyers Dorfbusreisen geteilt werden muss.
Ist also nicht soo schwachsinnig. Trotzdem wird der Tarifdschungel natürlich dichter.
146225
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Beitrag von 146225 »

Das ist genau das was ich meine: Das ewig gleiche Lammpe-Geseier, die BahnCard muss abgeschafft werden, weil nur Tarifgott Lammpe weiß wie es geht, und damit er seinen Hass-Fetisch befriedigt bekommt, und die Kunden, die die Eisenbahn noch verlässlich(!!) hat, gewiss noch mit Belästigungen wie Zugbindungen, Kontingenten und vielleicht auch gleich noch Reservierungspflichten endgültig und nachhaltig vertrieben werden? Es dürfte halt immer noch einfacher sein, BahnCard-Inhaber, vor allem jene mit BC50 oder BC100, die sich bewusst für die Eisenbahn entschieden haben, als Stammkunden auf Dauer zu halten, wie jedes Mal den theoretisch frei bleibenden Platz möglichst teuer im Lotterieverfahren zu verkaufen. Denn wenn man von Zufallskundschaft, die nur dann die Eisenbahn wählt, wenn das Angebot zufällig gerade zu den eigenen Bedürfnissen passt, in hohem Maße abhängig ist, wird die Marge definitiv noch geringer - immer neue Sonderangebote zum Kundenfang werden ja erforderlich! - und dass die Umsätze (gerade im FV) auf diese Weise stabil bleiben oder steigen, halte ich für zweifelhaft.

Nein, der wahre Systemvorteil einer Eisenbahn im Taktverkehr ist Verfügbarkeit und Flexibilität, die Möglichkeit dann unterwegs zu sein, wann es am Besten zu den persönlichen Bedürfnissen passt, von Bahnhof zu Bahnhof wie es am Besten passt - ob das jetzt von München Hbf nach Düsseldorf Hbf, von München-Trudering nach Düsseldorf-Unterrath oder von Altglashütten-Falkau nach Hohenwulsch ist. Oder irgendeine andere von zigtausend anderen Möglichkeiten, dank City-Ticket kann die Fahrt ja auch in Stadtverkehren beginnen oder enden. DAS kann bislang kein Fernbus, das kann keine Airline bieten, wer es noch flexibler will, muss mit dem Auto selbst fahren, mit allen Unwägbarkeiten und der Anstrengung die das mit sich bringt.

Wenn man diesen Vorteil bis zum Maximum ausspielen will, kann die logische Konsequenz nur heißen: Weg mit allen "Zufallsfaktoren" im Tarif, weg mit allen Barrieren, her mit einem verlässlichen, immer gleichen Tarif, der simpel und einfach aufgebaut ist und einfach, immer, überall Gültgkeit hat. In Deutschland sicher eine Illusion, aber wer würde eigentlich auf Kundenseite persönliche Nachteile erleiden, wenn dieser gleiche Tarif auch für jede Buslinie, jede Fähre, jede Tram,... landauf, landab gelten würde? Durchgehende Fahrkarte von der Haltestelle um die Ecke bis ans Ziel, egal wo? Natürlich, aus Betreibersicht ist das anstrengender, dann müssen Fernzüge halt zuverlässig auch 12-14 Wagen haben, nicht 5-7, weil die freie Entscheidung der Kunden sich Freitagnachmittag mal wieder ballt, aber auf lange Sicht ist dieser Invest besser als dem potentiellen Kunden über "Auslastungssteuerung" zu zeigen, dass er zum Zeitpunkt seiner Nachfrage vom Anbieter gar nicht gewünscht ist.

Ein solches System braucht als einzige "Abweichung" neben sozial gewollten Komponenten wie Kinder- und Seniorenermäßigungen nur noch einen Mengenrabatt für Vielnutzer, sprich: aktive Gewinnung und dauerhafte Haltung eines möglichst großen Stammkundenpotenziales. Dieser lässt sich einfach auf zwei Wegen gestalten: Durch (bedingungslose, dauernd verfügbare) Rabatte, sprich: BahnCard und durch Flatrates, sprich: Netzkarten.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von Mark8031 »

Thomas_Lammpe @ 26 Jun 2016, 10:20 hat geschrieben: Die BahnCard50 ist ein Minusgeschäft für die Bahn, (...) ehemalige BahnCard50-Inhaber günstigere Angebote bei der Bahn (...) vorher mit der BahnCard50 relativ mehr bezahlt haben (...) wird das Minusgeschäft für die Bahn langsam immer größer.
Wenn man Deinen Ausführungen folgt, dann schreibst Du ja selbst, dass die günstigeren Angebote das Problem sind und nicht die BC50. Wer viel und kurzfristig reist, für den ist die BC50 alternativlos.
Thomas_Lammpe @ 26 Jun 2016, 10:20 hat geschrieben:Ich bin kein "Anzugträger" habe keine Berechtigung, die 1. Klasse zu benutzen, und bin eher selten unterwegs aber 22,50€ waren noch nie ein Kriterium für oder gegen die Wahl eines Verkehrsmittels.
Die Regelungen sind bei jeder Firma unterschiedlich, bei mir wären 22,50€ durchaus ein Kriterium, bei dem man mir ein Auto aus dem KFZ-Pool nahelegen würde.
Martin H. @ 26 Jun 2016, 10:28 hat geschrieben:Trotzdem wird der Tarifdschungel natürlich dichter.
Und das nicht nur im Nahverkehr. Das schreckt immer mehr ab.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
Thomas_Lammpe
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Beitrag von Thomas_Lammpe »

146225 @ 26 Jun 2016, 09:55 hat geschrieben:Es dürfte halt immer noch einfacher sein, BahnCard-Inhaber, vor allem jene mit BC50 oder BC100, die sich bewusst für die Eisenbahn entschieden haben, als Stammkunden auf Dauer zu halten, wie jedes Mal den theoretisch frei bleibenden Platz möglichst teuer im Lotterieverfahren zu verkaufen.
Ich möchte noch mal meine These erneuern, dass man Stammkunden besser durch ein gutes Angebot zu fairen Preisen bindet als durch den Verkauf von Rabattkarten, auch wenn mir dieser Gedanke in einem anderen Forum zum Verhängnis geworden ist. Die Entwicklung hin zu immer weniger BahnCard50-Inhabern zeigt, dass immer mehr Fahrgäste genau das bevorzugen: Fahrkarten günstig im "Lotterieverfahren" kaufen.

146225 @ 26 Jun 2016, 09:55 hat geschrieben:Nein, der wahre Systemvorteil einer Eisenbahn im Taktverkehr ist Verfügbarkeit und Flexibilität, die Möglichkeit dann unterwegs zu sein, wann es am Besten zu den persönlichen Bedürfnissen passt, von Bahnhof zu Bahnhof wie es am Besten passt [..] DAS kann bislang kein Fernbus, das kann keine Airline bieten, wer es noch flexibler will, muss mit dem Auto selbst fahren, mit allen Unwägbarkeiten und der Anstrengung die das mit sich bringt. 
Dem stimme ich voll und ganz zu, halte es aber für nicht nötig, dass für die Fahrten auch immer derselbe Preis verlangt wird, wobei der gegenwärtige Flexpreis eindeutig zu hoch ist.
146225 @ 26 Jun 2016, 09:55 hat geschrieben:Weg mit allen "Zufallsfaktoren" im Tarif, weg mit allen Barrieren, her mit einem verlässlichen, immer gleichen Tarif, der simpel und einfach aufgebaut ist und einfach, immer, überall Gültgkeit hat.  [..] Natürlich, aus Betreibersicht ist das anstrengender, dann müssen Fernzüge halt zuverlässig auch 12-14 Wagen haben.
Aus Kundensicht wirkt das erstmal erstrebenswert. Aber aus Betreibersicht ist es nicht nur "anstrengender" sondern auch richtig teuer. Ein "immer gleicher Tarif" ohne Komponenten einer Auslastungsregelung würden zu völlig überfüllten Zügen zur Hauptverkehrszeit führen, so dass die Bahn dann dort teure Spitzenlastkapazitäten einsetzen müsste, um die Nachfrage zu befriedigen. Das würden den "immer gleichen Tarif" massiv in die Höhe treiben. Nicht ganz zufällig ist die SBB von diesem Modell abgekehrt und hat so etwas wie Sparpreise eingeführt.
Mark8031 @ 26 Jun 2016, 09:59 hat geschrieben:Wenn man Deinen Ausführungen folgt, dann schreibst Du ja selbst, dass die günstigeren Angebote das Problem sind und nicht die BC50. Wer viel und kurzfristig reist, für den ist die BC50 alternativlos.
Die günstigeren Angebote sind das Problem für die BahnCard50, aber unerlässlich, um gegen die neue Fernbuskonkurrenz bestehen zu können.

Mark8031 @ 26 Jun 2016, 09:59 hat geschrieben:Die Regelungen sind bei jeder Firma unterschiedlich, bei mir wären 22,50€ durchaus ein Kriterium, bei dem man mir ein Auto aus dem KFZ-Pool nahelegen würde.
Ich glaube kaum, dass statt für 67,50€ mit dem Zug von Hamburg nach Köln zu fahren, du das stattdessen in einem Auto machen würdest. Selbst bei einem bescheidenen Stundensatz von 80€ entsprechen 22,50€ gerade einmal einer Viertelstunde Fahrzeit, die du mehrfach verlierst, wenn du während der Fahrt nicht mehr arbeiten kannst.
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