218 466-1 @ 12 Jul 2016, 20:39 hat geschrieben:Wie kommt man dann von Dachau nach Reichertshausen oder von Paindorf nach Baar-Ebenhausen?
So ist es. Irgendein Zug muss alle Halte bedienen, sonst geht die Nahversorgung flöten. Ob's langfristig bei der heutigen Anzahl an Haltepunkten bleibt, würde ich bezweifeln. Zwischen Ingolstadt und Rohrbach sind die Haltabstände für die heutige/künftige Siedlungsstruktur nicht mehr tragbar. In Winden am Aign sehe ich Potenzial, es kann auch nicht sein, dass im Gemeindebereich Manching zwei Bahnstrecken ohne Halt durchfahren und man die Anbindung hier nur dem Bus überlässt. Siehe auch weiter unten.
Ein exakter 30er-Takt mit RB und RE wird an den Trassen für ICE und Güterverkehr scheitern. Der Wackeltakt ergibt sich heute teilweise aus nicht ganz minutengenauen Takten im Fernverkehr und Trassen des Güterverkehrs. Die rund 5 Minuten frühere Abfahrt von RB 59164 in München resultiert beispielsweise aus der Überholung durch den PIC in Pfaffenhofen. In anderen Fällen geht man z.B. von längeren Fahrgastwechseln aus oder braucht aus anderen Gründen mehr Puffer auf andere Züge. Es benötigen auch nicht alle Halte gleich viel Zeit. Ein Halt in Dachau dauert aufgrund der Einfahrt in der Praxis länger als in Paindorf und teilweise unterscheiden sich die benötigten Zeiten auch in der Fahrtrichtung. Rohrbach Richtung Norden geht relativ fix, Richtung Süden steht das Esig ziemlich weit draußen.
Außerdem würde ich die Fahrzeiten eher dahin optimieren, dass sich die Züge (wie heute meistens schon) in Pfaffenhofen zeitgleich begegnen und damit ein optimaler Busanschluss in alle Richtungen möglich wird. Ob die Züge in München oder Ingolstadt exakt alle 30 Minuten abfahren oder leicht verschoben auf einen 20/40-Takt, ist eigentlich egal bzw. böte die Möglichkeit mit den HVZ-Taktverstärkern ab München auf einen ordentlichen 20er Takt zu verdichten:
15:05 RE Nürnberg Hbf
15:25 RB Nürnberg Hbf
15:45 RB Ingolstadt Nord
16:05 RE Ingolstadt Hbf
16:25 RB Treuchtlingen
16:45 RB Ingolstadt Nord
17:05 RE Nürnberg Hbf
etc.
So ganz grob scheint das auch bisher schon gewollt zu sein oder es ist Zufall. Die Abhängigkeit von den S-Bahntrassen besteht jedenfalls schon lange nicht mehr.
Heute sieht's real ja so aus:
15:04 RE Nürnberg Hbf
15:29 RB Nürnberg Hbf
15:41 RB Ingolstadt Nord
16:00 RE Ingolstadt Hbf
16:25 RB Treuchtlingen
16:39 RB Ingolstadt Nord
16:58 RE Ingolstadt Hbf (de facto Vorzug zu 17:12)
17:12 RE Nürnberg Hbf
Lobedan @ 12 Jul 2016, 22:59 hat geschrieben:Baar-Ebenhausen erweckt mir aber zumindest rein von den Einwohnern her für groß genug, Takt 30 ins nahe Ingolstadt zu rechtfertigen.
Der neue Bahnhof Baar-Ebenhausen liegt allerdings recht weit außerhalb ohne direkten Busanschluss nach in den Ort und nach Reichertshofen, auch liegt Ingolstadt Hbf recht weit außerhalb der Stadt, der Nordbahnhof ist deutlich zentraler. Den RE, der in Ingolstadt Hbf lange steht, zur Anbindung an Ingolstadt in Baar-Ebenhausen halten lassen, dürfte ein Schuss in den Ofen sein. Von Ingolstadt ZOB fährt über Ingolstadt Hbf, Ebenhausen-Werk, Baar-Ebenhausen (durch den Ort, nicht via Bahnhof), Reichertshofen, Agelsberg und Winden nach Langenbruck die INVG-Linie 18 im Stundentakt.
Der Bahnverkehr Ingolstadt <-> näheres Umland ist außer nach Gaimersheim, Eitensheim etc. eh so gut wie nicht vorhanden. Man sah/sieht Bahn und Bus in Ingolstadt eher in einer Art Konkurrenzsituation, das zeigt auch die Einführung eines Express-Busses zwischen Eichstätt Stadt und Ingolstadt vor ein paar Jahren und der Tatsache, dass um die Großstadt Ingolstadt erst 2014 ein Hauch von Verkehrsverbund zu Stande kam.
Ich hätte mir den neuen Bahnhof Baar-Ebenhausen eher an der Brücke zwischen Reichertshofen und Baar-Ebenhausen gewünscht, aber in den Gleisbogen rein wollte man warscheinlich keinen Bahnhof bauen...