Tarifverhandlungen bei der Bahn

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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pcwilli
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Beitrag von pcwilli »

Flok @ 2 Mar 2005, 22:21 hat geschrieben: Dieser Artikelausschnitt stammt von www.bahnnews.de, die sich wiederrum auf den Tagesspiegel berufen. Dort hab ich allerdings nichts gefunden:



Begeisterung. Begeisterung. Begeisterung. Ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis Vladimir Watslav hier für 2,50€ quer durch Deutschland fährt. Danke liebe EU, danke, danke danke!
Ja, soweit wird es auch bald im Bereich Eisenbahn komme, den auch da wird genauso wenig halt gemacht wie in anderen Wirtschaftszweigen.
Die sagen sich warum nur im Baugewerbe.
Davon abgesehen, ich weiß nicht ob es sich weiter entwickelt hat, ich habe es nicht weiter verfolgt, mit den Holländern hatte es doch mal angefangen, das wir bis Amsterdam durch fuhren und die sogar bis Oberhausen kamen. Zwar war es glaube ich nur im Güterverkehr, aber soweit war es schon und wenn die oder wir die andere Vorschrift und Signale kennen, warum sollen wir nicht da arbeiten? Hier haben wir doch bald sowieso nichts mehr.
Eine Vorstellung die schlimm ist. Früher haben wir Gastarbeiter geholt heute werden wir selbst zu Gastarbeiter, weil andere hier für wenig Geld unsere Arbeit verrichten.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Lohndumping wird anscheinend jetzt auch schon bei der Münchner S-Bahn betrieben. Oder wie lässt sich dann erklären, daß Ende letzten Jahres, haufenweise Leute wieder nach Sachsen usw. zurück sind, Leute nach Frankfurt überlassen wurden und unsere Azubis nicht übernommen werden, und jetzt Tf's von DB Zeitarbeit geholt werden, die natürlich nicht nach E8 bezahlt werden. :blink:
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Tigerente290
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Beitrag von Tigerente290 »

Damit DB Zeitarbeit sagen kann, dass diese GmbH nicht ganz sinnlos ist... :angry:
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Froschkönig
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Beitrag von Froschkönig »

mellertime @ 12 Mar 2005, 07:50 hat geschrieben: Lohndumping wird anscheinend jetzt auch schon bei der Münchner S-Bahn betrieben. Oder wie lässt sich dann erklären, daß Ende letzten Jahres, haufenweise Leute wieder nach Sachsen usw. zurück sind, Leute nach Frankfurt überlassen wurden und unsere Azubis nicht übernommen werden, und jetzt Tf's von DB Zeitarbeit geholt werden, die natürlich nicht nach E8 bezahlt werden. :blink:
Lässt sich erklären.

Die Kollegen aus Sachsen waren Flutopfer und eben nur zeitweise in München.
Jeder von ihnen, der in München bleiben wollte, hat einen Arbeitsvertrag bekommen.

Frankfurt hat einen Hilferuf nach Lokführern ausgesandt, weil dort ein Engpass bestand.
Freiwillige Tfs aus München wurden nach Frankfurt ausgeliehen.

Die Azubis sind zum 1. Februar übernommen worden, anderslautende Meldungen sind falsch.
Es steht sogar schon fest, dass die geeigneten Azubis zum 1. Juli ebenfalls übernommen werden.

Die sonstigen neuen Kollegen mussten von DB Zeitarbeit geholt werden, weil das eine Vorgabe der Konzernzentrale ist.
DB Zeitarbeit hat einen eigenen Tarif, der nicht ohne weiteres mit dem normalen DB-Tarif vergleichbar ist.
Die Kollegen haben einen niedrigeren Grundlohn, bekommen dafür aber die Wohnungen bezahlt und einen nach Regionen gestaffelten Ortszuschlag, der natürlich in München am höchsten ausfällt.
Außerdem ist allen Zeitarbeitern eine Übernahme bei der S-Bahn München zu regulären Konditionen in Aussicht gestellt worden.

Noch Fragen? :rolleyes:
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Froschkönig @ 12 Mar 2005, 09:26 hat geschrieben: Lässt sich erklären.




Danke.
Noch Fragen?  :rolleyes:
Natürlich.
Freiwillige Tfs aus München wurden nach Frankfurt ausgeliehen.
Und sind teilweise gleich da geblieben.
Die Azubis sind zum 1. Februar übernommen worden, anderslautende Meldungen sind falsch.
Es steht sogar schon fest, dass die geeigneten Azubis zum 1. Juli ebenfalls übernommen werden.
Na das ist doch was!
Meine letzen Informationen sind etwas veraltet (Mitte Nov.)
Die sonstigen neuen Kollegen mussten von DB Zeitarbeit geholt werden, weil das eine Vorgabe der Konzernzentrale ist.
Außerdem ist allen Zeitarbeitern eine Übernahme bei der S-Bahn München zu regulären Konditionen in Aussicht gestellt worden.
Was für'ne Vorgabe? Wenn wir wirklich Leute für längere Zeit brauchen, dann könnten die auch direkt und zu den normalen Konditionen bei uns anfangen.
DB Zeitarbeit hat einen eigenen Tarif, der nicht ohne weiteres mit dem normalen DB-Tarif vergleichbar ist.
Die Kollegen haben einen niedrigeren Grundlohn, bekommen dafür aber die Wohnungen bezahlt und einen nach Regionen gestaffelten Ortszuschlag, der natürlich in München am höchsten ausfällt.
Was bedeutet, daß sie doch nur für kurze Zeit hier sind.

Meine persönliche Meinung zu Zeitarbeitsfirmen: Moderne Sklavenhändler!
Und das weiß ich aus familiären und eigenen Erfahrungen!
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Froschkönig
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Beitrag von Froschkönig »

Naja, dass das mit den Zeitarbeitsfirmen nicht das Gelbe vom Ei ist, da sind wir uns einig.
Aber was ist die Alternative?
Andere Firmen schmeißen die überzähligen Mitarbeiter gleich raus (siehe Opel, Infinieon etc.)
Leider geht das ja mit dem Arbeitsmarkt gesamtgesellschaftlich eher rückwärts,
da sind wir in München noch ziemlich gut dran.
Und mit der geplanten Übernahme haben die Zeitarbeiter zumindest bei der S-Bahn München eine Perspektive,
von der Mitarbeiter in anderen Regionen nur träumen können.
Und wenn man sie fragt, dann bekommt man auch genau das zu hören.
Mal ausgenommen diejenigen, die Haus und/oder Familie ganz woanders haben,
doch dieses Schicksal teilen sie mit vielen Münchner S-Bahnern.

Bei allem, was bei der Bahn auch gerade personalmäßig schiefläuft oder zum Schieflaufen gebracht wird :unsure: ,
ist sie aber doch noch ein vergleichsweise sozialer Arbeitgeber.

Das Übernahme-Missverständnis bei den Azubis kam dadurch zustande,
dass ein Azubi automatisch als übernommen gilt,
wenn er nicht bis spätestens drei Monate vor Ausbildungsende gekündigt wird.
Nachdem durch die Aushandlung der neuen Arbeitszeitverträge der Personalbedarf nicht absehbar war,
mussten sie diese Kündigung erstmal bekommen.
Es war ja zeitweilig die Rede von einer 41-Stunden-Woche ohne jeden Ausgleich,
auch die durchbezahlten Pausen waren damals noch nicht sicher.
das hätte natürlich einen enormen Personalüberhang produziert
und eine Azubi-Übernahme wäre vom Konzern niemals genehmigt worden.

Auf einem ganz anderen Blatt steht natürlich,
dass bei Personaleinsparungen immer zuerst auf das Fahrpersonal geschaut wird
und die Verwaltung eher geschont wird, sodass der Arbeitsdruck im Betriebsdienst immer höher wird,
aber die Kosten nicht wesentlich sinken.
Naja, vielleicht findet sich ja mal jemand, der sich an dieser Frage die Zähne ausbeißen möchte! *fg*
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