Am Samstag starten die 17 Übergangsverträge, um den Übergang vom „großen Verkehrsvertrag“ zu den 15 Ausschreibungslosen zu gestalten. Aus diesem Anlass haben DB Regio und das Verkehrsministerium eine
Broschüre („Informationen für unsere Fahrgäste zum Übergangsvertrag.“; PDF) erstellt. Ab Seite 12 werden die einzelnen Übergangslose vorgestellt: ihre Strecken, ihre Laufzeiten, zum großen Teil das eingesetzte Fahrzeugmaterial, z.T. einige Fahrplanänderungen (wobei im Großen und Ganzen das bestehende Angebot fortgeführt wird). Außerdem werden die bisher ausgeschriebenen Lose für die Südbahn (S. 20), das Neigetechniknetz Donau-Ostalb (S. 36) sowie das Netz Gäu-Murr (S. 39) vorgestellt.
Selektiv einige bemerkenswerte Änderungen.
Frankenbahn (RE Stuttgart—Würzburg): Ab Dezember bis Frühjahr 2017 Umstellung auf Dosto, die „teilweise klimatisiert“ seien. Ab Dezember 2019 übernimmt Go-Ahead.
Neckar-Alb-Bahn (RE Stuttgart—Tübingen): Hier haben DBuza („Honeckers Rache“) bekanntlich ihr neues Habitat gefunden. Ab Dezember 2017 sollen alle RE-Züge doppelstöckig fahren, bis dahin schwimmen ein paar einstöckige Nahverkehrswagen mit. Ab Juni 2020 übernimmt Abellio.
Filstalbahn (Stuttgart—Ulm): Wie bekannt, ab Dezember neues Verkehrskonzept mit stündlicher RB Stuttgart—Ulm und stündlichem IRE Stuttgart—Lindau, wobei in Geislingen gegenseitig umgestiegen werden kann; unter der Woche angenährter RB-Halbstundentakt zwischen Plochingen und Süßen, z.T. ab/bis Stuttgart.
Die RB-Züge sollen doppelstöckig gefahren werden, vereinzelt (wohl die Pendel Plochingen—Süßen) fahren einige einstöckige Wagen mit. Ab Dezember 2019 werden die RB-Leistungen von Go-Ahead übernommen. Die IRE-Züge fahren bis Dezember 2023 mit modernisierten Dosto, die bis Juni 2017 u.a. mit mehr Fahrradkapazitäten und W-LAN ausgerüstet werden.
Gäubahn (RE Stuttgart—Singen): Überraschung, das letzte n-Wagen-Paradies währt nur bis Dezember 2016, für die Zeit danach konnten noch irgendwo Dosto aufgetrieben werden. Ab Dezember 2017 startet dann das Interimskonzept mit IC-Zügen samt Tarifintegration.
Rheintalbahn (Offenburg—Basel Bad): Zum Juni 2017 werden die Züge komplett auf Dosto umgestellt, bis dahin scheppern noch ein paar einstöckige Wagen mit. Übergangslos läuft bis Juni 2020.
Residenzbahn (IRE & RE Stuttgart—Karlsruhe mit RE Stuttgart—Heidelberg sowie „Radexpress Enztäler“): Bei den Karlsruher Zügen keine Änderung der eingesetzten Fahrzeuge, d.h. IRE weiterhin durchgehend doppelstöckig, die RE unter der Woche quietschig und an Wochenenden doppelstöckig. Die Heidelberger RE werden ab sofort komplett auf Dosto umgestellt – bislang quietsche es hie und da mal. Der „Radexpress Enztäler“, im Sommerhalbjahr sonntäglich Stuttgart—Bad Wildbad, wird von n-Wagen auf 425er umgestellt. Ab Juni 2019 ist Abellio talentiert unterwegs.
Ab Dezember kommt es zu einigen Fahrplanänderungen zwischen Stuttgart und Karlsruhe. Morgens an Sams- und Sonntagen fahren neue RE-Züge von Stuttgart (ab 6.26 Uhr) nach Karlsruhe (an 7.53) sowie entgegengesetzt (KA ab 5.44, S an 7.04). Speziell zweiteres ist ein echter Zugewinn, bis jetzt muss mit Stadtbahnen nach Bruchsal oder Mühlacker gefahren werden, wo nach Stuttgart umgestiegen werden kann.
Abends erfährt vor allem die Richtung Karlsruhe -> Stuttgart eine Ausweitung der Taktverkehre. Der RE bekommt eine neue, tägliche Abfahrt um 21.19 Uhr (Stuttgart an 22.39), damit geht der Zweistundentakt von 7 bis 23 Uhr. Der IRE bekommt eine neue, tägliche Abfahrt um 22.05 (S an 22.58); die bestehende RE-Fahrt geht außerdem auf eine neue Stadtbahnleistung (ab um 22.11) nach Bietigheim-Bissingen (an 23.25) über. In Gegenrichtung kommt ein neue RE-Abfahrt um 21.19 ab Stuttgart (KA an 22.37 Uhr), auch hier wird der Zweistundentakt ausgedehnt.
Mit dem
Los „Donau-Ostalb“ werden „im Laufe des Jahres 2017“ die Neigetechnikstrecken auf modernisierte 612er umgestellt. Zu den neuen Merkmalen der Züge gehören dann, neben Landeslack, die Möglichkeit, 18 Fahrräder je Fahrzeug mitzunehmen. Außerdem wird ein Hublift installiert und natürlich gibt's W-LAN.
A propos Fahrradmitnahme, ab dem 30. April 2017 gilt landesweit eine kostenlose Fahrradmitnahme, ausgenommen die morgendliche HVZ von 6 bis 9 Uhr. Auch Pedelecs und E-Bikes sind darin miteingeschlossen. Im Rahmen des verfügbaren Platzes dürfen dann außerdem noch Tandems, Fahrradanhänger und Fahrradsonderkonstruktionen konstenlos mitgenommen werden. Allerdings sollen Rolli-Fahrer, Kinderwagen und „normale“ Fahrräder Vorrang genießen.
Die Kapazitäten zur Radmitnahme sollen bis dahin ausgebaut werden.
Vgl. die heutige
PM des Verkehrsministeriums dazu.