Bayern-Ticket

Fragen und Diskussionen zu den Tarifen von Bahnen und Verkehrsverbünden.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Augustus @ 18 Aug 2015, 17:40 hat geschrieben: Von welchen Verspätungen sprechen wir hier, quantitativ?
Meistens so irgendwas um die +20, mitunter auch mehr.
Begründung in 80% der Fälle: "Verspätung aus vorheriger Fahrt" oder "Technische Störung am Zug"
Vor allem betroffen: die Kurz-Pendel Ingolstadt – Nürnberg
Augustus

Beitrag von Augustus »

Heißt das auch längere Fahrtzeit oder betreffen die Verspätungen nur die Ankunfts- und Abfahrtszeiten?
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Augustus @ 18 Aug 2015, 17:51 hat geschrieben: Heißt das auch längere Fahrtzeit oder betreffen die Verspätungen nur die Ankunfts- und Abfahrtszeiten?
Lmgtfy
Augustus

Beitrag von Augustus »

Super Kommunikationsstil. Lassmers
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Beitrag von TramBahnFreak »

Augustus @ 18 Aug 2015, 18:03 hat geschrieben: Super Kommunikationsstil. Lassmers
Soll ich dir jetzt ernsthaft die Definition von "Verspätung" runterbeten?

Wenn der Zug zu spät ist verlängert sich selbstverständlich die Reisezeit...
Ottonormalfahrgast wird dir was husten, wenn du ihm sagst "Hey, du wolltest zwar um 16:48 in Nürnberg sein, aber weil dein Zug mit ner halben Stunde Verspätung in München losgefahren ist, kommst du erst um 147:18 an. Aber das ist ja völlig egal, schließlich hat sich deine Fahrzeit dadurch ja nicht verlängert." :wacko:
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Der Anschluss zum MüNüX ist leider ziemlich bescheuert, deswegen fahre ich nie mit dem. Habe aber schon von anderen gehört, dass der Anschluss nach München wegen Verspätung oft klappt, auch weil zurzeit (also wenn die Züge wieder zwischen Bayreuth und Nürnberg fahren) die RE über Marktredwitz fahrplanmäßig ohne NT fahren. Wenn sie dann doch geht, sind -5 in Nürnberg keine Seltenheit. Wenn man die technischen Probleme wieder in den Griff bekommt, könnte sich das aber natürlich wieder ändern.

Spätenabends Richtung München gibts oft noch wenige Tage vorher 29€-Sparpreise mit dem ICE von Nürnberg nach München, manchmal mit etwas Vorlauf auch tagsüber Richtung Norden.

Für Tschechien wäre mir außer Bayern-Böhmen- und Elbe-Labe-Ticket nichts bekannt, schneller geht das mit Sicherheit auch nicht. Die Strecken würde ich auch gern mal abklappern, das habe ich aber noch nicht geschafft.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Oliver-BergamLaim @ 18 Aug 2015, 17:16 hat geschrieben: Um ein neues Thema zu sparen, packe ich es hier mit rein: ich plane für nächstes Jahr verstärkt, den Bereich Plauen - Reichenbach - Zwickau - Chemnitz mit mehreren Wochenend-Ausflügen "abzuarbeiten", sprich Städte, Landschaft und Straßenbahnbetriebe zu besuchen.
Übrigens:
ich weiß nicht, ob das immer ein Problem ist, aber momentan scheinen die Regionalzüge von Nürnberg nach Hof ziemlich häufig verspätet anzukommen (wegen Baustellen auf der Strecke). Die Anschlüsse nach Sachsen warten jedoch leider nur dann, wenn die Verspätung gering ist. Das Risiko ist groß, dass man in Hof einen unfreiwilligen längeren Aufenthalt hat.

Das ist mir erst am letzten Wochenende so ergangen: der Zug aus Nürnberg hatte Verspätung, der Anschluss der EB nach Gera war weg. Bei einem 120-Minuten-Takt ist das schon etwas unpraktisch. Jedenfalls habe ich dann meine Pläne geändert und die Fahrt nach Gera gekippt. Ich wäre so spät dort angekommen, dass sich der Aufenthalt nicht mehr wirklich gelohnt hätte.
Wo ist das Problem?
cybertrain
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Beitrag von cybertrain »

Ab Dezember wird auch das Bayern-Ticket mal wieder kräftig erhöht, von 23 auf 25 Euro, wie in der Presse zu lesen war.

Schon in der Vergangenheit ist das Bayern-Ticket zum Teil ziemlich stark verteuert worden. 2003 war ein Bayern-Ticket single noch für 15 EUR erhältlich. Vor 10 Jahren kostete es 18 Euro, Dezember 2010 schon 21 und jetzt liegen wir bei 25.

In den letzten 10 Jahren ist das Ticket also satte 40% teurer geworden, in den vergangenen 13 Jahren um über 60%. Ich weiß ja nicht wie es Euch so geht, aber mein Gehalt hat sich die letzen 10-15 Jahren nicht um 50% erhöht? Und die allgemeine Preisentwicklung verlief sicher auch nicht in dem Tempo.
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Mit einer solchen Erhöhung hatte ich schon gerechnet, nachdem der Dschungel durch viele Regiotickets aufgeforstet wurde und so an der Marge der Bayern-Tickets geknabbert haben. Die meisten Regiotickets bleiben übrigens preisstabil, so dass sich die Spreizung zu den Bayern-Tickets nun noch erhöht.
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Beitrag von cybertrain »

Man muss bedenken, die meisten Regiotickets haben vor 3-4 Jahren um die 16 Euro gekostet, heute schon 20. Was will man da schon groß nach oben gehen, kosten ja jetzt schon fast ein Viertel mehr.

Das Bayern-Ticket für 25 Euro wird man sich bei dem Preis (über 60% mehr seit der Einführung des Bayern-Ticket Single vor 13 Jahren) auch zweimal überlegen. Seit es auf 23 Euro hochgeschraubt wurde, fahre ich persönlich viele Relationen, die ich vorher mit dem Bayern-Ticket gefahren bin, mit Flixbus. München-Regensburg oder Nürnberg bekommt man dort für 10 Euro retour, nach Lindau oder Ulm für 14.

Viele sind ja gerne bereit, für Bahn statt Bus einen gewissen Zuschlag zu zahlen. Aber ob es das für den 2,5fachen Preis noch wert ist? Die letzten 2-3 Jahre war ich, obwohl eingefleischter Bahn-Fan, mehr mit dem Bus als mit der Bahn in Bayern unterwegs. Teilweise übrigens auch aus Komfortgründen. Die neuen harten, nicht verstellbaren Sitze in den Regiozügen schmerzen nach 1-2 Stunden einfach, das Design (schmaler Sitzabstand, Fenster oft verstellt) tut ein übriges.

Wenn das andere genauso sehen, würde es mich nicht wundern, wenn die Marge bei den Bayern-Tickets schmilzt. War vor einigen Wochen wieder mit dem MüNü Express unterwegs, es gab im Gegensatz zu früher tatsächlich jede Menge freier Plätze.
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Beitrag von JeDi »

cybertrain @ 11 Dec 2016, 15:22 hat geschrieben: Man muss bedenken, die meisten Regiotickets haben vor 3-4 Jahren um die 16 Euro gekostet, heute schon 20. Was will man da schon groß nach oben gehen, kosten ja jetzt schon fast ein Viertel mehr.
Das Regioticket von vor 3-4 Jahren ist aber was ganz anderes als die heutigen Regiotickets.
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Beitrag von cybertrain »

Gemeint sind nicht die, die jetzt Hopper-Tickets heißen. Südostbayernbahn- oder Werdenfelsticket sind binnen weniger Jahre von 16 auf 20 Euro geklettert.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

cybertrain @ 11 Dec 2016, 16:22 hat geschrieben:War vor einigen Wochen wieder mit dem MüNü Express unterwegs, es gab im Gegensatz zu früher tatsächlich jede Menge freier Plätze.
Das gab's früher auch schon, wenn man den richtigen Zug oder einfach nur den richtigen Wagen erwischt hat. Vor allem zwischen Ingolstadt und Nürnberg war er manchmal spektakulär voll, vor allem in der frühsten Anfangszeit im Dezember 2006, damals gab's soweit ich mich erinnere auch noch keine Christkindlmarkt-Sonderzüge. Seitdem hält sich hartnäckig das Gerücht, der Zug hätte immer 100% Auslastung oder mehr und *alle* fahren mit Bayernticket. Am Wochenende fahren sicher viele mit dem Bayernticket, wie auf anderen Hauptstrecken-RE auch. Der Zug ist auch ICE-Zubringer, es dürften auch viele Sparpreiskunden mitfahren. RE 4040 ist um 19:48 in Nürnberg, um 20:00 Uhr fährt ICE 524 nach Dortmund, der ohne Halt aus München kam. Die größte Nutzergruppe über die Woche gesehen dürfte aber der Zeitkarten-/BC100-Kunde sein. Wenn der Zug bei deiner Stichprobe mal nicht voll war, lag das sicher nicht am teurer gewordenen Bayernticket. ;)

Richtig ist aber, für kürzere Bayernticket-Fahrten zwischen 51 und 65 km wird es zunehmend unattraktiver. 25 Euro ist nicht wenig, vor allen wenn man einen Bahnhof weiter mit einem "Hopper-Ticket 50 München-Nürnberg" (man kann damit NICHT von München nach Nürnberg hoppern, der Name ist eigentlich irreführend...) für 11 Euro, also nicht einmal die Hälfte fahren kann. Bei mir hat das dazu geführt, dass ich desöfteren schon genau das gemacht habe. Und okay, wenn man schon im Auto sitzt und in München noch eine MVV-Karte für den Bus oder die Tram bräuchte, dann kann man auch gleich bis in den Bereich von München XXL oder den Innenraum fahren, ist dann auch schon wurscht und man kommt abends um den Stundentakt rum. Vorteile, die mir nie aufgefallen wären, wäre das "Bayernticket Single" bei 15, 18 oder von mir aus auch 20 Euro geblieben... Zwar gibt es das "Regio-Ticket München - Nürnberg" für 20 Euro, aber wenn man in der Stadt noch eine U-Bahn jenseits der Kurzstrecke braucht, komme ich über 25 Euro. Mal sehen, ob dieser Umstand so arg verkaufsfördernd sein wird.
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Was halt fehlt, ist etwas für den Bereich 51km - 100km. Zwischen 11 und 25 Euro fehlt einfach eine Preisstufe, um hier einigermaßen preisattraktiv fahren zu können, ohne den Tarif verbiegen zu müssen - oder es gleich sein zu lassen.
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Beitrag von Jogi »

MVG-Wauwi @ 11 Dec 2016, 18:16 hat geschrieben:Was halt fehlt, ist etwas für den Bereich 51km - 100km. Zwischen 11 und 25 Euro fehlt einfach eine Preisstufe, um hier einigermaßen preisattraktiv fahren  (...)
Ich werfe als Beispiel dafür die Regio120-Tickets in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in den Raum: bis 120 km Regio fuer 15 Euro. Ohne den Klimbim wie Zugbindung, App-Download und Mäusemelken.
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Beitrag von MVG-Wauwi »

... fehlt nur der Sprung in ein südöstlich gelegenes Bundesland. Aus Münchner Sicht ist der 100km- Bereich einfach nur ätzend. Mit den 50km-Tickets ist nichts relevantes erreichbar. Unser Mini-Verbund endet natürlich vor den Bergen und den nächst größeren Städten. Und ein BT ist dann schon eine Hausnummer. Gut, dass wir der Nabel des Universums sind und alle so was von neidisch auf diese tolle Stadt sind :ph34r: ...
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Beitrag von JeDi »

Jogi @ 11 Dec 2016, 18:05 hat geschrieben: Ich werfe als Beispiel dafür die Regio120-Tickets in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in den Raum: bis 120 km Regio fuer 15 Euro. Ohne den Klimbim wie Zugbindung, App-Download und Mäusemelken.
Was allerdings bei Hin- und Herfahrt auch nur in Einzelfällen interessant ist (z.B. Güsen - Berlin Hbf)
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

MVG-Wauwi @ 11 Dec 2016, 20:01 hat geschrieben:... fehlt nur der Sprung in ein südöstlich gelegenes Bundesland. Aus Münchner Sicht ist der 100km- Bereich einfach nur ätzend. Mit den 50km-Tickets ist nichts relevantes erreichbar. Unser Mini-Verbund endet natürlich vor den Bergen und den nächst größeren Städten.
So ist es. Ich hab keine Tarifkilometer vorrätig, ich nehme einfach mal die Trassenkilometer bis zum ersten Münchner Halt mit U-Bahn/Tram, unabhängig von der Praxistauglichkeit:

Bad Tölz - München Harras: 52 km
Augsburg Hbf - München-Pasing: 54 km
Landsberg (Lech) - München-Pasing: 54 km
Tegernsee - München Harras: 55 km
Rosenheim - München Ost: 55 km
Landshut (Bay) Hbf - München-Feldmoching: 62 km
Murnau - München-Pasing: 68 km
Ingolstadt Hbf - München Hbf: 81 km

Fast alle halbwegs relevanten Städte und Orte kurz jenseits der MVV-Gesamtnetz-Tickets sind schon über 50 km weit weg. Man kommt höchstens von Pasing nach Weilheim oder von München Hbf nach Pfaffenhofen bzw. in der Regel eher andersrum. Im VGN kannst du von Solnhofen nach Nürnberg Hbf (74 km) für 18,70 Euro (TagesTicket Plus) fahren. Zu zweit oder mit der ganzen Familie und am Wochenende auch Samstag UND Sonntag. München Hbf - Baar-Ebenhausen (73 km) und zurück ist weit jenseits des MVV-Äquators und alleine nicht unter 25 Euro zu machen, zu zweit nicht unter 31 Euro, mit drei Kindern zwischen 15 und 18 Jahren nicht mehr unter 49 Euro. Im VGN: 18,70 Euro. Nur mal so als Entfernungsbeispiel. Beides fährt ein und die selbe Regionalbahn.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Warum man beim Bayerticket gleich einen Preissprung um 2 Euro gemacht hat, habe ich auch nicht verstanden... naja, zumindest führt es vielleicht in der Folge zu weniger vollen Zügen, weil mehr Leute auf die Fernbusse ausweichen werden?
Wo ist das Problem?
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Beitrag von MVG-Wauwi »

In der Vergangenheit hat man üblicherweise einjährige Preissprünge gehabt, wenn ich so in mein Tarifarchiv schaue.
Die Variante mit dem Additionssystem pro Nase wurde im Juni 2012 eingeführt. Dabei ergab sich folgende Preisentwicklung:

bis 06/2012: 21 Euro Single; 29 Euro für 5 Personen
06/2012: 22 Euro +4 Euro pro Mitfahrer
12/2013: 23 Euro +4 Euro pro Mitfahrer
12/2014: 23 Euro +5 Euro pro Mitfahrer
12/2015: Keine Erhöhung
12/2016: 25 Euro +6 Euro pro Mitfahrer

Man sieht also, dass es über zwei Jahre einen für Nahverkehrstarif-Verhältnisse ziemlich langen Zeitraum ohne Erhöhung gegeben hat, wobei sicherlich die Fernbusentwicklung eine maßgebliche Rolle gespielt haben wird. Nachdem sich auf der Straße nun alles konsolidiert hat, ergeben sich nun wieder Preisspielräume, die man sicher bereits gerne letztes Jahr genutzt hätte.
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Beitrag von Jogi »

MVG-Wauwi @ 12 Dec 2016, 12:07 hat geschrieben:bis 06/2012: 21 Euro Single; 29 Euro für 5 Personen
06/2012: 22 Euro +4 Euro pro Mitfahrer
12/2013: 23 Euro +4 Euro pro Mitfahrer
12/2014: 23 Euro +5 Euro pro Mitfahrer
12/2015: Keine Erhöhung
12/2016: 25 Euro +6 Euro pro Mitfahrer
Danke für die Übersicht :)
MVG-Wauwi @ 12 Dec 2016, 12:07 hat geschrieben:Man sieht also, dass es über zwei Jahre einen für Nahverkehrstarif-Verhältnisse ziemlich langen Zeitraum ohne Erhöhung gegeben hat, wobei sicherlich die Fernbusentwicklung eine maßgebliche Rolle gespielt haben wird. Nachdem sich auf der Straße nun alles konsolidiert hat, ergeben sich nun wieder Preisspielräume, die man sicher bereits gerne letztes Jahr genutzt hätte.
Irgendwie liegt das durchaus nahe, mit der diesjährigen 2-EUR-Erhöhung die letztjährige Nullrunde auszugleichen - aber an einen so starken Einfluss der Fernbusse auf die BT-Preisentwicklung glaube ich nicht. Zum einen steigt der Preis ja seit Jahren relativ konstant an (jährlich +1 EUR), zum anderen ist die Genehmigung des Preises ein Verwaltungsvorgang, der einer gewisse Zeit bedarf.

Ich stolpere darüber, dass nur drei (Bayern, NRW, MDR-Gebiet) von elf (oder wie viel es auch immer sind) Ländertickets teurer werden. Die elf dürften ja auch unter dem Einfluss der Fernbusse leiden, z.B. sind Freiburg, Karlsruhe, Tübingen, Heidelberg und Stuttgart die klassichen und nicht die einzigen Uni-Städte in Ba-Wü mit guter Fernbusanbindung. Und nachdem auch fast alle Hopper- und Regio-Tickets in Bayern teurer werden, sieht es für mich eher so aus, dass die Kunden stärker in der Finanzierung des bayerischen Regionalverkehrs miteingebunden werden sollen. Dann entweder um den Angebotsstandard zu halten oder Angebotsausbauten zu ermöglichen.

---
JeDi @ 12 Dec 2016, 00:10 hat geschrieben:Was allerdings bei Hin- und Herfahrt auch nur in Einzelfällen interessant ist (z.B. Güsen - Berlin Hbf)
War ja primär als Beispiel gedacht für eine Zwischenstufe zwischen 50 km langem Hopper-Ticket und bundeslandweitem Ticket ;)

Der Einwand ist natürlich richtig. Als "Hopper-Ticket plus" für soundsoviel Kilometer bräuchte es schon eine inkludierte Rückfahrt
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Die Regiotickets bleiben beim Grundpreis mit zumeist 20 Euro eigentlich alle gleich - lediglich der Mitfahrerpreis geht um einen Euro nach oben.
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Beitrag von 146225 »

Ich würd' das mit dem Fernbus nicht überbewerten: natürlich kann das für die Einzelfahrt München-Nürnberg oder München-Regensburg und ähnliches eine billige Alternative sein. Schon bei Verbindungen, die nicht ganz so offensichtlich die Verdichtungsräume als Start/Ziel haben, wird das schwieriger, und sobald kleinere Gemeinden dazu kommen, nochmals. Will also sagen: Bamberg-Kempten mit dem Fernbus wird schon schwieriger als München-Nürnberg, und Großarmschlag-Biessenhofen nochmals.
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Beitrag von cybertrain »

Die größten Verkehrsströme verlaufen aber zwischen den Ballungsgebieten. Nimm mal Regionalstrecken wie München - Regensburg, die Mehrheit steigt nicht in Ergoldsbach aus oder zu (die fahren eher Auto), sondern wollen von Stadt zu Stadt. Die Flixbusse auf diesen Strecken sind inzwischen gut gefüllt. Bei der Bahn freue ich mich, wenn ich da noch fahre, vor allem abends über leere Abteile. Hatte ich früher so nicht erlebt. Gut, das ist ein subjektiver Eindruck, wie Rohrbacher schon sagt, statistisch nicht belastbar. Aber die offiziellen Zahlen durch die Fernbuskonkurrenz gehen ja in die selbe Richtung.

Vor diesem Hintergrund halte ich es für keine gute Idee, diese Entwicklung auch noch durch überhöhte Preissprünge beim Bayern-Ticket zu beschleunigen. 60% Erhöhung in 13 Jahren ist einfach die verkehrte Richtung.
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Beitrag von JeDi »

cybertrain @ 13 Dec 2016, 18:52 hat geschrieben: Die größten Verkehrsströme verlaufen aber zwischen den Ballungsgebieten. Nimm mal Regionalstrecken wie München - Regensburg, die Mehrheit steigt nicht in Ergoldsbach aus oder zu (die fahren eher Auto), sondern wollen von Stadt zu Stadt.
Die Mehrheit wohnt aber auch nicht am (Bus-) Bahnhof.
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Beitrag von cybertrain »

Nein, aber sie haben in den Ballungsgebieten eine Zeitkarte oder ein Zusatzticket.

Über Dinge wie flächendeckende Netze statt Rosinenpickerei auf lukreativen Einzelstrecken müssen wir nicht diskutieren, da sind wir wahrscheinlich einer Meinung. Mir persönlich wären kein Flixbus-Parallelverkehr und vernünftige Bahnpreise lieber als das was derzeit abgeht. Die Mehrheit der Leute wird aber rechnen. Wenn sie für 5 statt 25 Euro plus 2,30 Euro RVV zum Ziel kommen, werden viele diese Option wählen. Das Bayern-Ticket war mal einfach & günstig und wird durch nicht mehr maßvolle Erhöhungen zunehmend unattraktiv gemacht. Das ist der Kern meiner Aussage.
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Beitrag von JeDi »

cybertrain @ 13 Dec 2016, 19:11 hat geschrieben: Nein, aber sie haben in den Ballungsgebieten eine Zeitkarte oder ein Zusatzticket.
Womit der günstige Buspreis plötzlich nicht mehr ganz so günstig wird.
Die Mehrheit der Leute wird aber rechnen.
Das Problem ist, dass die Mehrheit eben nicht rechnet.
Wenn sie für 5 statt 25 Euro plus 2,30 Euro RVV zum Ziel kommen, werden viele diese Option wählen.
Schon der erste Fehler: In den 25 Euro ist der RVV schon mit drin.
Das Bayern-Ticket war mal einfach & günstig und wird durch nicht mehr maßvolle Erhöhungen zunehmend unattraktiv gemacht. Das ist der Kern meiner Aussage.
Für "Einfache Fahrt nach Regensburg" war das Bayernticket nie gedacht und daher auch nie wirklich günstig. Sieht man ja auch am geringen Abstand zum Flexpreis (derzeit 28,80 ohne Bahncard). Hin und Her am selben Tag sieht die Rechnung schon anders aus: 5+2,30+2,30+5 sind dann halt auch schon wieder fast 15 Euro - mit Busbindung und der Frage obs das überhaupt um den Preis gibt, oder ob man nicht schon z.B. 10 oder gar 17 Euro hinlegen muss.

Klar ist aber auch, dass grade einfache Nahverkehrsfahrten relativ teuer sind. Da versucht man ja mit diversen Testangeboten (z.B. dem schon zitierten Regio120-Ticket und dem Regiospezial) gegenzusteuern. Eine Preissenkung der Ländertickets wäre hier aber der falsche Weg, da man die dann fehlende Tarifergiebigkeit auf längeren Tagesausflügen mit Mehrverkäufen auf Kurzstrecken eher nicht ausgleichen kann.

Zumal die Preise bei Fickbus und co (ok, viel und co gibts ja nicht mehr) in den letzten Wochen auch massiv gestiegen sind. Klar gibts immer noch Schnäppchen, aber von "Berlin-Hamburg fast immer für 7 Euro" ist nicht mehr die Rede. Selbst nach 10-Euro-Tickets muss man suchen, und findet sie eher zu so tollen Abfahrtszeiten wie 3 Uhr 10 in Schönefeld.
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Beitrag von TramBahnFreak »

JeDi @ 14 Dec 2016, 01:01 hat geschrieben: Womit der günstige Buspreis plötzlich nicht mehr ganz so günstig wird.
Mein Semesterticket (oder die IsarCardJob, oder diverse vergleichbare Angebote in anderen Verbünden oder Ballungsräumen) hab ich aber unabhängig davon, ob ich mir irgendwann mal (mehr oder weniger) spontan überlege, mal nach Regensburg oder xy zu fahren.
Und ob ich mit der Zeitkarte zum Bahnhof fahr, um ein BT zu kaufen*, oder zum Busbahnhof und mir dort ein Busticket hol, ist kein Unterschied.

*Klar, ich könnte mir das BT auch mit etwas mehr Fußweg am S-Bahnhof kaufen oder irgendwie übers www beschaffen.
Aber, das altbekannte Argument: die Zeitkarte ist ja eh da (und wäre das auch ohne den Tagesausflug). Und im Gegensatz zum Auto verursacht die bei zusätzlicher Nutzung keinerlei Mehrkosten.
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Beitrag von JeDi »

TramBahnFreak @ 14 Dec 2016, 01:20 hat geschrieben: Mein Semesterticket (oder die IsarCardJob, oder diverse vergleichbare Angebote in anderen Verbünden oder Ballungsräumen) hab ich aber unabhängig davon, ob ich mir irgendwann mal (mehr oder weniger) spontan überlege, mal nach Regensburg oder xy zu fahren.
Davon hast du aber immer noch keinen Fahrschein in Regensburg. An mindestens einem Ende wirds also in der Regel an der Weiterbeförderung scheitern.
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Beitrag von TramBahnFreak »

JeDi @ 14 Dec 2016, 01:28 hat geschrieben: Davon hast du aber immer noch keinen Fahrschein in Regensburg. An mindestens einem Ende wirds also in der Regel an der Weiterbeförderung scheitern.
Stimmt, das kommt unter Umständen noch dazu. Und ich weiß auch grad nicht, wo die Fernbusse in Regensburg halten.
Sollten sie das in Bahnhofsnähe tun, brauch ich aber auch kein weiterführendes Ticket.

Bei meinen bisherigen Ausflügen nach Regensburg (durchweg mit der Bahn, bis auf das eine Mal mit 'nem gecharterten Bus für ne Gruppe, aber das zählt ja auch nicht als Fernbus...) hab ich – dank zentraler Lage und kurzer Wege – auch nie ein Ticket für den ÖPNV benötigt.
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