[M] Nordost Stadtentwicklung & Verkehr

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Mark8031
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Beitrag von Mark8031 »

bestia_negra @ 21 Mar 2017, 15:31 hat geschrieben: Welche Gründe sprechen eigentlich gegen eine Erschließung des Gebiets mit der S-Bahn?
Grund Nr. 1: Bis sich Deutsche Bahn, Bund und Freistaat bei der S-Bahn mal bewegt haben, bekommt man das trotz drölfzig Jahrzehnten städtischen Stillstand und weiteren drölfzig Jahrzehnten Planungen deutlich schneller auf die Reihe.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Die Stadt baut lieber Tunnel für die eigene U-Bahn.

Ein Tunnelkilometer S-Bahn ist nicht billiger als ein Kilometer U-Bahn. Eine U-Bahn Spange nach Riem würde bei vielleicht ähnlich dimensionierten Kosten viele neue Umsteigeverbindungen eröffnen und für die Stadt auch sehr wichtig die U2 bei Großmessen entlasten.

Zudem ist eine S-Bahn als Zusatz Angebot sehr groß dimensioniert und würde bestimmt nur in Takt 15 angeboten. Immer dran denken, das ist ein Zusatz Angebot zu der S8 die man mittelfristig ja auch deutlich aufstocken will (Takt 15 plus Espresse)

Deswegen kann ich mir schwer vorstellen, dass so eine Idee auf Gegenliebe stößt.
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bestia_negra
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Beitrag von bestia_negra »

Iarn @ 21 Mar 2017, 15:50 hat geschrieben: Die Stadt baut lieber Tunnel für die eigene U-Bahn.

Ein Tunnelkilometer S-Bahn ist nicht billiger als ein Kilometer U-Bahn. Eine U-Bahn Spange nach Riem würde bei vielleicht ähnlich dimensionierten Kosten viele neue Umsteigeverbindungen eröffnen und für die Stadt auch sehr wichtig die U2 bei Großmessen entlasten.

Zudem ist eine S-Bahn als Zusatz Angebot sehr groß dimensioniert und würde bestimmt nur in Takt 15 angeboten. Immer dran denken, das ist ein Zusatz Angebot zu der S8 die man mittelfristig ja auch deutlich aufstocken will (Takt 15 plus Espresse)

Deswegen kann ich mir schwer vorstellen, dass so eine Idee auf Gegenliebe stößt.
Dass das nicht auf Gegenliebe stößt war mir wie gesagt schon klar.


Wenn das eine Option wäre, dann hätte man davon sicher schon mal irgendwo gelesen.

Mich hat es einfach interessiert woran das liegt.

An den Kosten wird es wohl nicht liegen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die U4 von der Cosimastr. bis ins Neubaugebiet deutlich billiger wäre.


Dass die Stadt lieber die U-Bahn baut macht natürlich Sinn, wenn auch nur auf den ersten Blick. Stadt, Freistaat, Bund und Bahn (indirekt) sind alles staatliche Stellen und sollten das Gemeinwohl im Blick haben und jeweils die sinnvollste Variante realisieren. Eine U-Bahn zu bauen wo eine S-Bahn sinnvoller wäre, nur weil die Zuständigkeiten anders verteilt sind ist einfach dämlich. (Das war jetzt allgemein gemeint und nicht auf diesen Fall bezogen.)

Die Begründung mit der möglichen Fortführung der U4 zur Messe macht dagegen absolut Sinn.


Danke auf jeden Fall euch beiden für die Erklärungen!
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Doch, eine S-Bahn wäre wohl, deutlich, sehr, sehr deutlich teurer, als eine U-Bahn.

Und warum eine S-Bahn da sinnvoller wäre, kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen. Eher im Gegenteil. die wäre dann einfach mal noch eine ganze Hausnummer größer, würde aber mit Sicherheit seltener fahren.
bestia_negra
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Beitrag von bestia_negra »

Cloakmaster @ 21 Mar 2017, 18:23 hat geschrieben: Doch, eine S-Bahn wäre wohl, deutlich, sehr, sehr deutlich teurer, als eine U-Bahn.

Und warum eine S-Bahn da sinnvoller wäre, kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen. Eher im Gegenteil. die wäre dann einfach mal noch eine ganze Hausnummer größer, würde aber mit Sicherheit seltener fahren.
Ich habe ja geschrieben, dass ich nicht der Meinung bin, dass die S-Bahn in diesem Fall besser ist.


Warum wäre die S-Bahn denn deutlich teurer?

Ich hab von sowas keine Ahnung, deshalb muss ich da so dumm fragen.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Unter anderem durch die benötigte Oberleitung wird der Tunneldurchmesser deutlich größer., eien S-Bahn ist auch etwas breiter, als eine U-Bahn. Zudem wird man wohl kaum Bahnsteige nur für Kurz- oder Vollzüge bauen, sondern, dann auch gleich für Langzüge. Das macht den Bahnhof entsprechend größer, und damit erneut wieder teurer. Auch was die "Bahntechnische ausstattung" angeht, wird man die S-Bahn, welche eine Eisenbhan ist, deutlich aufwändiger, als bei der U-Bahn, welche nur als "Strassenbahn" anzusehen ist.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Und die U4 hat noch Kapazität, die nachfragegerecht befüllt werden will.
bestia_negra
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Beitrag von bestia_negra »

Cloakmaster @ 21 Mar 2017, 18:53 hat geschrieben: Unter anderem durch die benötigte Oberleitung wird der Tunneldurchmesser deutlich größer., eien S-Bahn ist auch etwas breiter, als eine U-Bahn. Zudem wird man wohl kaum Bahnsteige nur für Kurz- oder Vollzüge bauen, sondern, dann auch gleich für Langzüge. Das macht den Bahnhof entsprechend größer, und damit erneut wieder teurer. Auch was die "Bahntechnische ausstattung" angeht, wird man die S-Bahn, welche eine Eisenbhan ist, deutlich aufwändiger, als bei der U-Bahn, welche nur als "Strassenbahn" anzusehen ist.
Danke.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Süddeutsche zu S- und U-Bahn im Nordosten
Das S-Bahn-Projekt wird länger brauchen: Planungszeit und Genehmigungsverfahren für den viergleisigen Ausbau samt Tunnel dauern nach Schätzung der Stadtbaurätin bis 2031, die Bauzeit dann bis 2038, allerdings mit Tunnelbetrieb bereits 2037. Diese Zeitplanung sei aber "als grober Richtwert zu betrachten", heißt es weiter.
Damit ist 2037 so halbwegs amtlich. Wenn die Amtsseite von einem groben Richtwert spricht, dann kann es eigentlich nur noch später werden. Ein Trauerspiel, wenn man bedenkt, dass schon 1975 Vorgärten für eine Höhenfreimachung des Bahnübergangs Daglfing enteignet wurden. Geht man von einem Planungsbeginn Ende der 60er Jahre aus, waren das dann 70 Jahre Realisierungszeit.
Bei der U-Bahn geht es unwesentlich schneller. Sprach man bei der Eröffnungsrede der U4 1988 noch von einem baldigen Weiterlaufen nach Pasing und Englschalking, sind bald heute 42 Jahre.
Um auf das Seminar zurück zu kommen:
Mit einem Abschluss der Bauarbeiten an der Tieferlegung der Bahn 2038 kommt für mich nur eine Lösung in Frage, die den Straßenverkehr über die Savitsstraße, sowie über Verbindungen zum Schatzbogen sowie der M3 erschliesst. Die Vorstellung der Stadt ggf auf die Savitsstraße sowie die Schatzbogen Anbindung verzichten zu können, sind doch Makulatur.
Der Istzustand, der Bau (Lastwagen und Baumaschinen) und erste Siedlungen vor 2038 ist mit dem Bestand doch nicht tragbar. Es muss aus meiner Sicht einen Stufenplan geben, der Auch deutlich vor 2038 greift. Das schließt aus meiner Sicht das Busnetz mit ein. Das jetzige Startkonzept der 2. Stammstrecke bedeutet wesentlich längere Schließzeiten der Schränke Daglfing, was den 183 und die Wende des 188 tötet.
Die Stadt braucht jetzt ein Konzept für 2025, 2030 etc.
Nur auf 2038 zu planen ist doch eine Fahrt mit Vollgas gegen die Wand.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Süddeutsche zu Plänen des Galopp Vereins

Der überlegt statt seine Trainingsbahn zu verkaufen dort evtl. Selbst Wohnungen zu bauen und zu vermieten um so sein Defizit auszugleichen.

Sollte das so umgesetzt werden hätte das Einfluss auf die Planungen. Auf jeden Fall gebe es durchaus einen Schwerpunkt im Osten des Entwicklungsgebietes welcher auch verkehrlich berücksichtigt werden müsste.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Schlamperei? Überlastung? Unwissenheit? Absicht?
fragt die Süddeutsche in ihrem Kommentar "Verspieltes Vertrauen" zur Causa der 12 m hohen Lärmschutzwand welche entgegen ursprünglichen Abmachungen und dem ursprünglichen Bebauungsplan nicht transparent ausgeführt wurde.
Bereits vorher beim Durchdrücken des OBI durch die Stadt und beim Gewerbegebiet Hüllgraben, wo der klassische Mittelständler (so der Tenor der Stadt) Amazon eingezogen ist, gab es Dissonanzen zwischen Stadtreferaten und Bürgern.

Ich Frage mich wie um Himmels Willen man dort eine Großsiedlung im Einvernehmen nach bauen will, wenn die Stadt aus Unfähigkeit oder Unwillen alles tut, dass die Lokalpolitik der Stadt keinen Meter mehr über den Weg traut?
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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

Davon ab das übliche...
Die Häuser - zum Teil drei, zum Teil vier Stockwerke plus zurückgesetztes Terrassengeschoss - werden bis zu 16 Meter hoch.
Es ist zum verzweifeln... So wird das nie was mit den benötigten Wohnungen. Drei bis 4 Stockwerke kann man meinetwegen in Mühldorf/Inn bauen, aber doch net in München!
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Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Iarn @ 2 Jun 2017, 14:07 hat geschrieben: Der überlegt statt seine Trainingsbahn zu verkaufen dort evtl. Selbst Wohnungen zu bauen und zu vermieten um so sein Defizit auszugleichen.

Sollte das so umgesetzt werden hätte das Einfluss auf die Planungen. Auf jeden Fall gebe es durchaus einen Schwerpunkt im Osten des Entwicklungsgebietes welcher auch verkehrlich berücksichtigt werden müsste.
Wär das ein so großes Problem? Da könnte man "kurzfristig" einfach die U-Bahn noch weiter verlängern. Bis Englschalking wirds ja schon geplant, im Fall des Falles dann halt noch etwas weiter bis zur Trainingsbahn. Ginge vermutlich sogar oberirdisch und damit relativ billig.

Aber klar - verbauen sollte man die Trasse natürlich nicht, von daher hast Du mit "berücksichtigen" schon recht.
Ich Frage mich wie um Himmels Willen man dort eine Großsiedlung im Einvernehmen nach bauen will, wenn die Stadt aus Unfähigkeit oder Unwillen alles tut, dass die Lokalpolitik der Stadt keinen Meter mehr über den Weg traut?
Ja v.a. muss man aber fragen, wer gepennt hat und weshalb da jetzt doch eine Betonmauer gebaut wird, statt etwas Transparentem. Das muss doch irgendeiner planen und so festlegen? Pfusch am Bau kennt man mittlerweile ja, aber Pfusch bei der Planung?
christian85
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Beitrag von christian85 »

Im Prinzip würde es doch wunderbar passen mit einer Wohnbebauung auf der Trainingsbahn - man will doch bis Riem (und Messestadt) bauen. Zwischen Englschalking und Riem sind es geschätzt knapp 3 km - 2 Zwischenstationen wäre dann doch vollkommen angemessen, d. h. alle Stationen wären knapp 1 km voneinander entfernt.
Bei passenden Siedlungsschwerpunkten lassen sich so große Teile des Neubaugebietes mit der U-Bahn günstig erschließen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Süddeutsche Gemeinsam gegen den Verkehrsinfarkt
Wegen des Neubaugebiets für 30 000 Menschen in Johanneskirchen fordern SPD-Politiker ein Konzept von Stadt und Kreis für Münchnens Nordosten. Zentrale Bestandteile: ein Ausbau von B 471 und M 3 sowie eine Stadt-Umland-Bahn
Teilweise wird zwar der Mund etwas voll genommen
"Es darf nicht Aufgabe der Kommunen sein, U-Bahnen und Tramlinien zu finanzieren", unterstrich Lenz-Aktas.
aber ich finde gut, dass auch das Umland Druck aufbaut.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Merkur zu Überlegungen der CSU die beiden SEM im Norden und Nordosten zu stoppen
Auch wenn Schmidt mit diesem Satz recht hat
„Es fehlt die einheitliche Verkehrsplanung.“
verhält sich die CSU wie eine Oppositionspartei (nicht nur hier). Wenn er die gemeinsame Regierungslinie nicht mittragen will, sollte die CSU meiner Meinung nach in die Opposition gehen.
Zum Inhaltlichen: die Ziele der Bürgerinitiative sollten eigentlich auch klar sein: mit der bayrischen Dreifelderwirtschaft (Ackerland - Bauerwartungsland - Bauland) möglichst viel Geld machen, deswegen lieber kleinteilig per SOBON statt im Großen als SEM. Gerade in Daglfing kenne ich die Pappenheimer von Heimatboden ganz gut aus Kindertagen, das ist
Menschen, „die über Generationen denken und handeln“
nur auf die Dreifelderwirtschaft bezogen.
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Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Nun ja, die Stadtrats-CSU fordert ja auch ernsthaft kostenloses Kurzzeitparken...
cretu
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Beitrag von cretu »

Rathgeber @ 21 Aug 2017, 11:20 hat geschrieben: Nun ja, die Stadtrats-CSU fordert ja auch ernsthaft kostenloses Kurzzeitparken...
Nun ja, für viele Geschäfte wäre kostenloses Kurzzeitparken nicht verkehrt. Man springt kurz rein, kauft was im Laden und fährt wieder. Das würde den Kleingewerbetreibenden sicher helfen. Und manch Elektronikartikel, Geschenkartikel oder z.B. ne Kiste Wein lässt sich nun wirklich leichter mit dem Auto als mit der U-Bahn transportieren.

Ich bin 2 mal die Woche in Augsburg und dort funktioniert das System wunderbar. Zudem wird konsequent von den Politessen aufgeschrieben, so dass man üblicherweise tatsächlich in der Nähe des Geschäftes, wo man hin will, nen Parkplatz findet.
146225
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Beitrag von 146225 »

Ein Grundrecht auf kostenlosen Parkraum gibt es nicht. Aus diesem Grund sollten Städte und Gemeinden, München und anderswo in der Republik, schon längst damit aufgehört haben, die kostenlose Verschwendung rarer Flächen für das Abstellen von Fahrzeugen zu unterstützen.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Weil man ja mit Kfz, Mineralöl, öko und Mehrwertsteuer nicht schon vierfach zur Kasse gebeten wird.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

cretu @ 21 Aug 2017, 18:40 hat geschrieben:Nun ja, für viele Geschäfte wäre kostenloses Kurzzeitparken nicht verkehrt. Man springt kurz rein, kauft was im Laden und fährt wieder. Das würde den Kleingewerbetreibenden sicher helfen. Und manch Elektronikartikel, Geschenkartikel oder z.B. ne Kiste Wein lässt sich nun wirklich leichter mit dem Auto als mit der U-Bahn transportieren.
Das ist zumindest für München innerhalb des Mittleren Rings Unsinn, weil es die Parklätze außer im August und zwischen den Jahren, wenn die Stadt urlaubt oder ihre Verwandtenbesuche erledigt, eh nicht gibt. Das Problem, dass zu viel in der 2. Reihe, auf Gehsteigen oder Radwegen geparkt wird, bekommt man damit gewiss nicht in Griff. Es ist eher zu befürchten, dass durch diese Einladung das wilde Parken gefördert, satt eingedämmt wird. Wesentlich sinnvoller ist eine Parkraumüberwachung, die nicht nur darauf achtet, dass nicht jemand ohne Quartierpickerl einen der raren freien Parkplätze belegt. Und es ist nicht nachvollziehbar, warum Parken auf einmal billiger werden soll, während die Mieten unverdrossen weiter steigen. Aber die SEM im Nord-Osten will man ja verhindern...
Der Einzelhandel, den die CSU protegieren will, profitiert davon auch nicht. Dessen Problem sind eher zu hohe Mieten und/oder fehlender Nachwuchs. Denn die guten Bäckereien, Metzgereien, etc.(so viele gibt es ja nicht mehr) sind voll. Und wer sich eine Kiste Wein beim Garibaldi holt, wird auch noch den einen oder anderen Euro für den Parkplatz übrig haben, sofern er sich die nicht eh gegen Aufpreis liefern lässt.
Cloakmaster @ 21 Aug 2017, 20:26 hat geschrieben:Weil man ja mit Kfz, Mineralöl, öko und Mehrwertsteuer nicht schon vierfach zur Kasse gebeten wird.
...während die Fahrgäste jedes Jahr mehr für ihr Ticket bezahlen müssen, ohne dass in den ÖPNV-Ausbau wirkungsvoll investiert wird.
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Beitrag von 146225 »

Cloakmaster @ 21 Aug 2017, 19:26 hat geschrieben: Weil man ja mit Kfz, Mineralöl, öko und Mehrwertsteuer nicht schon vierfach zur Kasse gebeten wird.
Steuern zahlst du auch anderswo im Leben und bekommst dafür nichts geschenkt. Du zahlst ja auch Grund- und Grunderwerbssteuern im Immobilienbereich, werden deshalb in München (und anderswo) die Wohnungen billiger? Nein? Ach.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von Elch »

Die Parkgebühren in den Lizenzgebieten sind doch international betrachtet eh' ein Witz. 1€/h bzw. 6€/Tag halten doch nun wirklich keinen davon ab mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Da sind die Gebühren in jeder französischen oder italienischen Provinzstadt höher. Wirksam wären wohl eher 0,50€ je 10 Minuten und der Verzicht auf einen Tageshöchstsatz für Nicht-Anwohner. Zudem sind die Gebühren seit ich denken bzw. autofahren kann/darf ('98) nicht erhöht worden. Schon damals hat man meist 2 DM/h bezahlt. Abgesehen davon sind aber auch die Strafen für "Parksünden" viel zu niedrig (10€-20€ sind billiger als jedes Parkhaus).
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Tolle CSU-Idee, Anreize schaffen mit dem Auto zum Bäcker nebenan zu fahren! ...damit weniger auf dem Gehsteig oder Radweg parken. :angry:

Wie wäre es mit: Anreize schaffen mal das Auto stehen zu lassen und mit dem Rad oder zu Fuß zum Bäcker zu gehen?
Also Gegenvorschlag: vor jedem Laden einen Parkplazt opfern und darauf Radständer für 6 oder 8 Räder installieren! Plus jedem Laden ein kleines Wägelchen zur Verfügung stellen, damit auch die Kiste Wein zu Fuß nach hause geschoben werden kann.
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Beitrag von eherl2000 »

Ich hab es hier schon öfter geschrieben, die CSU ist und bleibt die "Autofahrerpartei" und macht Politik aus dem letzten Jahrhundert.
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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

Und wenn ihr das jetzt auch bei der CSU so kommentieren könntet, dann käme da die Meinung auch mal an. Die Argumente sind doch stichhaltig.
Für die dauerhafte werktägliche U8
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Elch
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Beitrag von Elch »

imp-cen @ 22 Aug 2017, 09:17 hat geschrieben: Und wenn ihr das jetzt auch bei der CSU so kommentieren könntet, dann käme da die Meinung auch mal an. Die Argumente sind doch stichhaltig.
Erledigt! ;)
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]
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Beitrag von Cloakmaster »

146225 @ 22 Aug 2017, 06:00 hat geschrieben: Steuern zahlst du auch anderswo im Leben und bekommst dafür nichts geschenkt. Du zahlst ja auch Grund- und Grunderwerbssteuern im Immobilienbereich, werden deshalb in München (und anderswo) die Wohnungen billiger? Nein? Ach.
Nur zahlt man woanders halt nur einmal Steuern, statt vier Mal. Grundsteuer zahlt jeder Immobilienbesitzer, Grunderwerbsteuer aber nicht jeder Immobilienerwerber. Aber ausnahmslos jeder Kfz- Halter zahlt Kfz- Steuern und Mineralöl Steuern und Öko Steuern und auf diese Steuern noch einmal Mehrwertsteuer. Das ist schon ziemlich einzigartig, und auch kaum nachvollziehbar.
Und damit hat man eben immer ein Argument, die Autofahrer nicht noch weiter belasten zu "dürfen" - sei es nun BAB- oder City- Maut, oder Parkraumbewirtschaftung.

Warum sollten die Mieten billiger werden dank der Grundsteuer? Dazu müsste die Grundsteuer schon abschaffen.
eherl2000
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Beitrag von eherl2000 »

Lieber imp-cen! Das habe ich der CSU auch schon so vorgehalten. Aber es war denen nicht einmal eine Antwort wert. Was ist Kritik - sowas gibts bei uns nicht. Mir an de mehran!
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Jean
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Beitrag von Jean »

Eigentlich müsste jedes Verkehrsmittel das zahlen was es an Kosten tatsächlich verursacht...
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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