[M] S-Bahn-Stammstrecke

Alles über die Netze von S-Bahnen
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Fahrgast
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Beitrag von Fahrgast »

mtg @ 4 Oct 2013, 11:00 hat geschrieben:Gestern habe ich auf dem Bahnsteig Hackerbrücke einen Polizei-Kombi gesehen. Soll wohl als "Wache" für die im Wiesn-Dienst eingesetzten Beamten dienen, vermute ich.
Der steht da während der gesamten Wiesn-Zeit. Das wird schon seit einigen Jahren so gehandhabt.

Neben dem Kombi ist ja auch noch ein Pavillon aufgebaut. Da gehen doch einige Meter des Bahnsteigs verloren. Wie ist das denn eigentlich mit Langzügen? Ist der Bahnsteig Hackerbrücke länger als 210 m?
ropix
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Beitrag von ropix »

Fahrgast @ 4 Oct 2013, 11:50 hat geschrieben:
mtg @ 4 Oct 2013, 11:00 hat geschrieben:Gestern habe ich auf dem Bahnsteig Hackerbrücke einen Polizei-Kombi gesehen. Soll wohl als "Wache" für die im Wiesn-Dienst eingesetzten Beamten dienen, vermute ich.
Der steht da während der gesamten Wiesn-Zeit. Das wird schon seit einigen Jahren so gehandhabt.

Neben dem Kombi ist ja auch noch ein Pavillon aufgebaut. Da gehen doch einige Meter des Bahnsteigs verloren. Wie ist das denn eigentlich mit Langzügen? Ist der Bahnsteig Hackerbrücke länger als 210 m?
Nein, früher konnte man an der Türe 1 immer wunderbar in die Polizeiabsperrung hineinfahren. Man wurde dann halt freundlich hinausgebeten. Und einmal hat sich ein E-Rolli-Nutzer erdreistet in Erwartung eines S1-Langzuges an der ersten Türe einsteigen zu müssen. Keine Szenen die dafür sprechen würden dass dieses Land barrierefrei ist.
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Die teilweise vierzig Jahre alten Aufsichtskanzeln auf der Stammstrecke müssten für viel Geld saniert werden, S-Bahnchef Weisser hingegen will eine Abschaffung der Auf sichten prüfen.

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/sparma...bitte-1.1853570
andreas
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Beitrag von andreas »

du bist doch S-bahner, Martin H. du müßtest doch den Nutzen dieser Aufsichten am besten beurteilen können oder?
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Ich bin nur im Rahmen der Linie A S-Bahner.
Was ich ansonsten mitbekomme, sind die Aufsichten vor allem im Berufsverkehr oder Abweichungen vom Regelbetrieb jedweder Art sinnvoll.
Nicht zuletzt wurden an allen Stationen im Berufsverkehr die Aufsichten erst kürzlich wieder eingeführt und das sogar gefeiert.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Dass es zu einer Abschaffung kommt kann ich mir nicht vorstellen - die Untersuchung dürfte ziemlich sicher zu dem Ergebnis kommen, dass man die Aufsichten unbedingt braucht.

Warum man dafür unbedingt eine Untersuchung braucht? Spontane Vermutung: Um die Ausgabe vor dem Mutterkonzern zu rechtfertigen?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
elchris
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Beitrag von elchris »

andreas @ 1 Jan 2014, 13:49 hat geschrieben: du bist doch S-bahner, Martin H. du müßtest doch den Nutzen dieser Aufsichten am besten beurteilen können oder?
Ohne Aufsichten kein Zwangsschliessen. Die Untersuchung soll Alternativen zu Personal+Häuschen (Monitore, Spiegel etc.) aufzeigen, die Zwangsschliessen ermöglicht.
ropix
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Beitrag von ropix »

Naja, man könnte auch untersuchen ob man die Mitarbeiter nicht in einem [runden] Raum mit 200 Monitoren konzentrieren kann. :D
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chris232
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Beitrag von chris232 »

elchris @ 1 Jan 2014, 15:55 hat geschrieben: Ohne Aufsichten kein Zwangsschliessen. Die Untersuchung soll Alternativen zu Personal+Häuschen (Monitore, Spiegel etc.) aufzeigen, die Zwangsschliessen ermöglicht.
Die werden selbstverständlich dann alle Kollegen bei der S-Bahn gerne nutzen, weil sie ja wissen, dass falls was passieren sollte, der Arbeitgeber jederzeit hinter ihnen steht.



Mit dem Messer in der Hand.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Ich rechne eher mit einer Mischlösung, Teilabschaffung oder Modifizierung. An Stationen wie Isartor oder Rosenheimer Platz ging es früher auch ohne Aufsichten. Ich bin persönlich zwar immer für Personal am Bahnsteig, könnte aber auch nachvollziehen, dass man hier oder an Stationen wie Laim durchaus hinterfragen darf, ob der Nutzen die Kosten rechtfertigt. Gleiches gilt auch für die Besetzung bis 1.30 Uhr in der Nacht. Diese ist wohl eher unter Kundenservice zu verbuchen, als unter Abfertigung, oder? Wenn ich mir ansehe, wie oft die Aufsichten alleine am Hbf Fragen von Kunden beantworten müssen, würde ich eine Beibehaltung doch sehr begrüßen.

Denkbar ist ja alles: Abschaffung von Aufsichten und Ersatz durch Monitore und co. Teilabschaffung der Aufsichten, Reduzierung der Präsenzzeiten, Konzentration des Personals in einem Raum außerhalb der Bahnhöfe, Abgabe der Dienstleistungen an Station&Service, Ersatz durch Personal direkt auf dem Bahnsteig, etc. Der Phantasie sind da doch keine Grenzen gesetzt.

Was mich mal interessieren würde, ist die Position der BEG zu dem Thema. Schließlich hat sie ja die notwendigen Signalanlagen an den oberirdischen Stationen mit finanziert. Würde sie sich dazu durchringen, Personalpräsenz mit auszuschreiben, wäre das Thema umgehend vom Tisch... Ich persönlich hoffe ja genau darauf!
christian85
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Beitrag von christian85 »

chris232 @ 1 Jan 2014, 16:27 hat geschrieben: Die werden selbstverständlich dann alle Kollegen bei der S-Bahn gerne nutzen, weil sie ja wissen, dass falls was passieren sollte, der Arbeitgeber jederzeit hinter ihnen steht.



Mit dem Messer in der Hand.
Wobei das bei der U-Bahn die Abfertigung mithilfe von Spiegeln/Monitoren an sich ja schon klappt.

Frage: Könnte die S-Bahn (nach Zwangsschließung) überhaupt anfahren, wenn z. B. eine Hand oder sowas in einer Tür eingeklemmt ist bzw. würde dem Tf eine Türstörung (oder was auch immer) angezeigt?
viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

Flo_K @ 1 Jan 2014, 19:49 hat geschrieben: Ich rechne eher mit einer Mischlösung, Teilabschaffung oder Modifizierung. An Stationen wie Isartor oder Rosenheimer Platz ging es früher auch ohne Aufsichten. Ich bin persönlich zwar immer für Personal am Bahnsteig, könnte aber auch nachvollziehen, dass man hier oder an Stationen wie Laim durchaus hinterfragen darf, ob der Nutzen die Kosten rechtfertigt. Gleiches gilt auch für die Besetzung bis 1.30 Uhr in der Nacht. Diese ist wohl eher unter Kundenservice zu verbuchen, als unter Abfertigung, oder? Wenn ich mir ansehe, wie oft die Aufsichten alleine am Hbf Fragen von Kunden beantworten müssen, würde ich eine Beibehaltung doch sehr begrüßen.

Denkbar ist ja alles: Abschaffung von Aufsichten und Ersatz durch Monitore und co. Teilabschaffung der Aufsichten, Reduzierung der Präsenzzeiten, Konzentration des Personals in einem Raum außerhalb der Bahnhöfe, Abgabe der Dienstleistungen an Station&Service, Ersatz durch Personal direkt auf dem Bahnsteig, etc. Der Phantasie sind da doch keine Grenzen gesetzt.

Was mich mal interessieren würde, ist die Position der BEG zu dem Thema. Schließlich hat sie ja die notwendigen Signalanlagen an den oberirdischen Stationen mit finanziert. Würde sie sich dazu durchringen, Personalpräsenz mit auszuschreiben, wäre das Thema umgehend vom Tisch... Ich persönlich hoffe ja genau darauf!
Die Betriebsabwicklung ist doch die Sache der Verkehrsunternehmen, nicht des Bestellers? Aber es ist wie immer: wenn es um Sparpotenziale oder Vorteile ggü. anderen Unternehmen geht, so steht die "unternehmerische Freiheit" im Vordergrund. Wenn es ums Bezahlen geht, ist der Staat gefragt. Aber es letztlich Sache der DB, WIE sie den bestellten 2-Min-Takt stabil hinbekommt.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Wie der Zwei-Minuten-Takt gefahren wird mag Sache des Bestellers sein. Aber das Vorhandensein von Personal kann sehr wohl auch Sache des Bestellers sein. Dieser ist doch frei in seinen Vorgaben. Die BEG kann jederzeit Bahnsteigpersonal vorschreiben, so, wie sie ja auch Zugbegleiter oder Service-Center vorschreibt. Die Aufsichten lassen sich ja nicht nur auf Abfertigung reduzieren, sondern spielen auch bei Sicherheit und Service eine Rolle. Nachdem die BEG die Ausrüstung mit Abfertigungssignalen mitfinanziert hat, unterstelle ich ihr auch ein zumindest geringes Interesse daran, diese Investition nicht nach ein paar Jahren als überflüssig dastehen zu lassen. Klar kann sie der S-Bahn (vermutlich) nicht vorschreiben, wie dort abzufertigen ist. Aber sie kann vermutlich schon sagen, dass Bahnhöfe besetzt sein sollen. Und wenn sie das täte, könnte sich die S-Bahn Investitionen in aufwendige Technik für Selbstabfertigung gleich sparen.

Aber im Moment ist ohnehin alles Spekulation und Zukunftsmusik. Lassen wir uns überraschen. (Meine Hoffnung, dass sich die BEG für die Aufsichten interessiert ist übrigens sehr gering, nichtsdestotrotz ist es aber ein mögliches Szenario)
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chris232
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Beitrag von chris232 »

christian85 @ 1 Jan 2014, 21:22 hat geschrieben: Wobei das bei der U-Bahn die Abfertigung mithilfe von Spiegeln/Monitoren an sich ja schon klappt.

Frage: Könnte die S-Bahn (nach Zwangsschließung) überhaupt anfahren, wenn z. B. eine Hand oder sowas in einer Tür eingeklemmt ist bzw. würde dem Tf eine Türstörung (oder was auch immer) angezeigt?
Stimmt, bei der U-Bahn gibts aber auch keine andere Möglichkeit. Bei der S-Bahn gibts die mit TAV eben schon - und ich bin mir ziemlich sicher, dass dann viele Kollegen einfach abwarten bis alle aus den Lichtschranken raus sind, egal wie lang das dauert. Da gibt's einige, bei denen das Zwangsschließen verpönt ist. (Dass bei manchen Aufsichten die Abfertigung dann immernoch schneller geht ist wieder ein anderes Thema.)

Das ist relativ einfach: Wenn die Tür schließt und nicht mehr von selbst auf geht, wird sie als geschlossen angezeigt und somit ist für den Lokführer alles in Ordnung. Und zumindest meine flache Hand erkennt die Tür nicht (und die ist dann auch nicht ganz einfach rauszuziehen). Das wird in der Werkstatt eingestellt - ich weiß allerdings nicht mehr, ab wie viel cm die Tür reversieren muss. Was anderes könnte es mit den taktilen Leisten geben, die man teilweise zum Test eingebaut hat - die sind aber meines Wissens nicht (vollständig?) aktiv. Dort sollen dann auch kleinere Gegenstände erfasst werden.
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andreas
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Beitrag von andreas »

christian85 @ 1 Jan 2014, 21:22 hat geschrieben:
chris232 @ 1 Jan 2014, 16:27 hat geschrieben: Die werden selbstverständlich dann alle Kollegen bei der S-Bahn gerne nutzen, weil sie ja wissen, dass falls was passieren sollte, der Arbeitgeber jederzeit hinter ihnen steht.



Mit dem Messer in der Hand.
Wobei das bei der U-Bahn die Abfertigung mithilfe von Spiegeln/Monitoren an sich ja schon klappt.

Frage: Könnte die S-Bahn (nach Zwangsschließung) überhaupt anfahren, wenn z. B. eine Hand oder sowas in einer Tür eingeklemmt ist bzw. würde dem Tf eine Türstörung (oder was auch immer) angezeigt?
wobei bei der U-Bahn die Voraussetzungen anders sind.
An vielen U-bahnhöfen steigen fast alle Leute ein, die am Bahnsteig stehen - während bei der S-bahn viele Leute am Bahnsteig stehen, was die Sache unübersichtlicher macht - und wenn mal Langzug gefahren wird, dann sind die halt gut 200 m lang, ist halt fast 90 m mehr als ein C Zug der U-Bahn....
ropix
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Beitrag von ropix »

Also genau eine handbreit Erwachsenenhand sollte erkannt werden. Kinder und zierliche Hände könnten schon mal steckenbleiben. Genau dafür gibt's ja eigentlich das Lichtgitter, welches logischerweise beim Zwangsschließen dann aber deaktiviert ist.

Naja, die U hat keine spanischen Bahnsteige und ist deutlich kürzer. Das sind schon zwei Punkte die es bei den blauen etwas erleichtern. Und nicht zu vergessen - auch die U fertigt hin und wieder, jetzt ja wohl sogar häufiger mit Bahnsteigpersonal ab. Und das sind dann viele. Nicht einer hinter Glas.
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Beitrag von Mark8031 »

Nachdem (gefühlt) 90% der Aufsichten sowieso nur ihre Knöpfchen drückt ohne wirklich zu wissen was sie tun (Zp 9 bei noch offenen Türen lässt grüssen) kann ich mir das sehr gut vorstellen, dass man über eine Abschaffung/Modifizierung nachdenkt.

Wie Marienplatz Gleis 2 seit Jahren beweist geht das ja auch super ohne örtliche Anwesenheit über Monitor. Warum also nicht alle Aufsichten in ein Zentrum konzentrieren? Hamburg hatte mal sowas, da haben sich abzufertigende Züge automatisch bei der Aufsicht an einem freien Platz angemeldet. Damit könnte man auch ausserhalb der HVZ an mehr Stationen mit gleicher Anzahl Personal abfertigen.

Ich persönlich wäre jedoch für eine Beibehaltung des jetzigen Systems, denn die 10% der Aufsichten, die ihren Job wirklich ernst nehmen und gut machen, sind auch ausserhalb der Abfertigung wichtig: um die Leute verbal hinter den Sicherheitsstreifen zu stauben.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Servus,

die Version aus Hamburg find ich persönlich nicht wünschenswert, da die Aufsichten ja auch noch andere Aufgaben als nur Ansagen und Abfertigung haben. Zum Beispiel sperren zu lassen wenn jemand ins Gleis fällt, zum Beispiel erste Hilfe, zum Beispiel Evakuierung im Brandfall, zum Beispiel überhaupt das Erkennen von Gefahren - alles Dinge, die nur mit ständiger Präsenz vor Ort funktionieren. Und eben auch die persönliche Fahrgastinfo - diese Rufsäulen hab ich noch nie jemanden nutzen sehen, persönliche Nachfragen jedoch ständig. Und auch wenn da die meisten Fragen einfach mit Fahrplan lesen beantwortet werden könnten, gehört das eben zum Service. So oft ich mich auch darüber geärgert hab: Auf so viel frequentierten Stationen sind die Aufsichten schon ein Gewinn. Ganz nebenbei ist auch in der NVZ genug los, dass eine Aufsicht für beide Richtungen gerade so in der Nacht ausreicht (und selbst da zu Verspätungen führt). Wenn man das ganztags will, kann man ja bei der S-Bahn Berlin mal nachschauen, wie "schnell" da die Abfertigung funktioniert - das dauert selbst in Hegermühle nachts länger als hier am Marienplatz zur HVZ... :rolleyes:

Ich denke, dass das auch die entscheidenden Stellen bei der S-Bahn wissen, und hoffe, dass man das tatsächlich nur für den Konzern prüfen muss.
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Beitrag von ropix »

Und es lange genug vorher hinauspossaunen damit schon alle Barrikadengänger genug Zeit hatten Barrikaden vorzubereiten für den Fall dass tatsächlich jemand auf die Idee kommt die Aufsichten abschaffen zu wollen :D
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Lustigerweise einige Tage nachdem ich es vorgeschlagen hatte :P kündigt die Münchner S-Bahn die Einzäunung der Stammstrecke an.
Merkur
Die gesamte oberirdische Stammstrecke zwischen Pasing und Hackerbrücke werde eingezäunt, kündigte S-Bahn-Chef Heiko Büttner im Interview mit dem Münchner Merkur an. Damit sollen die mittlerweile täglichen Störfälle wegen „Personen im Gleis“ endlich deutlich reduziert werden. „Wenn alle mitwirken, könnten im Laufe des Jahres die Zäune stehen“, sagte Büttner
Weiterhin gibt es, wie zuvor durchgesickert "neue" ET420, die auch durch die Stammstrecke fahren sollen.

tz
An der Donnersberger- und der Friedenheimerbrücke sind bereits Zäune aufgebaut worden. „Das ging schnell, weil es sich um Bahngelände handelt“, so Büttner. An anderen Stellen müsse die S-Bahn auf die Grundstücksbesitzer zugehen. Büttners Hoffnung: „Aber wenn alle mitwirken, könnten im Laufe des Jahres die Zäune stehen.“ Außerdem sollen die Bahnsteig-Enden laut S-Bahn-Chef besser abgesichert werden.
Weiterhin will man die Fahrgäste besser am Bahnsteig verteilen:
Besonders wenn das Gedränge sehr groß ist, will sie ihre Fahrgäste besser am Bahnsteig verteilen – und auch in kleineren Gruppen ansprechen können. Deswegen testet sie im Mai am Hauptbahnhof tief eine abschnittsweise Bahnsteigbeschallung. Ein Versuch, den das Unternehmen zusammen mit dem Berliner Start-up Holo­plot unternimmt, das für sein Audiosystem mit einem Innovationspreis ausgezeichnet wurde.
Finde das mit der abschnittsweisen Beschallung sehr ambitioniert. Heute ist es oft nicht möglich einen gesamten Bahnsteig so zu beschallen, dass man es auch versteht.

Weiterhin gibt es eine Erklärung und Gelobe für Besserung für das nennen wir es mal suboptimale Störfallmanagement
Technisch gesehen ist sie aber nicht in der Lage, das jeweilige Konzept per Knopfdruck als Fahrgastinformation in den Online-Streckenagenten, in die Anzeigentafeln und Durchsagen einzuspeisen. „Bei einem Störfall erhält jede S-Bahn eine neue Betriebsnummer. Diese muss bis jetzt händisch in die Fahrgastinformationen eingegeben werden. Bei der Masse an Fahrten gibt es natürlich Verzögerungen“, erklärt Heiko Büttner. Das bedeutet: Die Bahn weiß schon, welche Züge zum Beispiel auf anderen Gleisen fahren oder als Nächstes starten können, in den Smartphone-Apps und auch auf den Anzeigetafeln wird aber ein alter Stand der Dinge angezeigt, der zusätzlich für Verwirrung sorgt. Der S-Bahn-Chef kündigt an: „Als Erstes hoffen wir, dass wir bis Jahresende so weit sein werden, dass Störfall-Informationen in Echtzeit aufs Smartphone gespielt werden können.“
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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khoianh
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Registriert: 03 Apr 2010, 00:31
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Beitrag von khoianh »

Ich glaube, um die Leute besser zu verteilen, würde es reichen, je nach Bedarf abschnittsweise das Tinnitus-Fiepen beim Türöffnen auf dem Bahnsteig zu spielen. Damit bewegt man in Windeseile die Leute in die richtige Richtung. :blink:
Die einzige Lösung für die Verkehrswende wäre Home Office für alle... - flickr
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