Hallo,
für alle die das neue Trassenpreissystem ab 2018 interessiert, es gibt ein neues PDF vom 3.5.2017, das alle genehmigten Änderungen samt noch offener Klagepunkte erklärt:
http://fahrweg.dbnetze.com/file/fahrweg-de...ick_tps2018.pdf
Entgegnen des ersten Entwurfs wurden der Nahverkehrstarif komplett geändert. Anstatt den Trassenpreis von der Entfernung zum nächsten Metropolbahnhof abhängig zu machen, gibt es jetzt nur feste Preissegmente für jedes Bundesland.
Nach welchen Kriterien die Länderpreise erhoben wurden, wird nicht genannt. Etwas verwunderlich sind auf den ersten Blick unterschiedliche die Entgelte für Last- und Leerfahrten. Während z.B. BaWü mehr als Bayern für Lastfahrten zahlen muss, fahren Leerfahrten dort günstiger als im blau-weissen Nachbarland.
Grob gesehen kommen bevölkerungsreiche Bundesländer - mit entsprechend viel Verkehr - billiger weg (NRW/BAY), dünn besiedelte Bundesländer, v.a. im Nordosten (Berlin, Brandenburg, Mecklenburg) zahlen am meisten.
Während die günstig weggekommenen Bundesländer im NV gegenüber den aktuellen Preisen je nach NBS-Anteil sparen können bzw. moderat mehr zahlen müssen, verteuert sich der S-Bahn-Betrieb schlagartig. Im TPS2017 gab es noch billige S-Bahn-Tarife mit 2-3 Euro/km Trassenkosten, diese fallen komplett weg. Somit dürfte der normale NV-Preis berechnet werden, in München heißt das z.B: 4,9 Euro/km pro S-Bahn-Kilometer ab 2018 anstatt 3,3 Euro/km in 2017. Immerhin wird wenigstens der MüNüX deutlich billiger werden, da die sehr teuren NBS-Preise wegfallen.
Aktuell kostet Nürnberg-München über Ingolstadt (171 km) 1.774 Euro (NV-Takttrasse).
Zukünftig mit dem NV-Entgelt in Höhe von 4,983 Euro/km werden nur noch 852 Euro fällig.
Weitere Beispielrechnung: Nürnberg-München über Treuchtlingen/Augsburg:
198 km - Preis 2017 (NV-Takttrasse): 962 Euro
Neuer Preis: 198*4,983 = 986,634
Da zahlt man also etwas mehr.
Aschaffenburg - Nürnberg:
2017: 181 km für 1.078 Euro
2018: 181 km für 902 Euro
Beim alten Preis fällt der NBS-Anteil zw. Würzburg und Nantenbach stark ins Gewicht.
Fazit: Verkehr auf NBS wird billiger, auf Alstrecken etwas teurer.
Letztes (Negativ)Beispiel:
Würzburg - Ingolstadt über Treuchtlingen (billige Altstrecken mit Vmax 160, keine LZB-Anteile):
2017: 196 km für 812 Euro
2018: 196 km für 977 Euro
Alles in Allem wird man in Bayern noch gut weggekommen sein. Mecklenburg und Co werden sich "freuen".
Edit: Noch ein paar Beispiele ergänzt.
TPS2018 Präsentation online
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Ein Schelm, wer dabei an einen gewissen DB-Betrieb, der sicher auch die nächste Ausschreibung gewinnen will, mit dezentral angeordnetem Betriebswerk und folglich immens vieler Leerfahrten gen Plochingen denkt.Metropolenbahner @ 8 May 2017, 14:50 hat geschrieben: Nach welchen Kriterien die Länderpreise erhoben wurden, wird nicht genannt. Etwas verwunderlich sind auf den ersten Blick unterschiedliche die Entgelte für Last- und Leerfahrten. Während z.B. BaWü mehr als Bayern für Lastfahrten zahlen muss, fahren Leerfahrten dort günstiger als im blau-weissen Nachbarland.
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SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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Jein, kommt ersten darauf an, ob man genügend Fahrzeuge für nen Stundentakt bestellt hat und außerdem ob man nicht die Mehrkosten der ganzen anderen Verkehre auffangen muss.Rev @ 8 May 2017, 17:21 hat geschrieben: Dann kann man den München nürnberg express ja künftig stündlich auf Reisen schicken
Der hauptsächliche Verkehr in Bay läuft ja auf Altstrecken und die werden durch die Bank teurer.
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Ja, hat man (sechs Garnituren) und der Stundentakt war auch vor dem TPS schon geplant.Metropolenbahner @ 9 May 2017, 01:31 hat geschrieben:(...) kommt ersten darauf an, ob man genügend Fahrzeuge für nen Stundentakt bestellt hat (...)Rev @ 8 May 2017, 17:21 hat geschrieben:Dann kann man den München nürnberg express ja künftig stündlich auf Reisen schicken
Keine Alternative zum Transrapid MUC

