Zustand der Berliner U-Bahn

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
Thomas089
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Beitrag von Thomas089 »

In München wird ja im Nachtverkehr jede zusätzliche Fahrt oder jede zusätzliche Linie von der MVG propagiert wie ein Weltwunder, das es nur in einer so leistungsfähigen Metropole wie München gibt. Von einer solchen Kleinkariertheit kann man in Berlin nun wirklich nicht sprechen.

Und sogar Wien hat nun am Wochenende U-Bahn Nachtverkehr im 15 Minuten Takt, obwohl diese Stadt nun wirklich nicht für ein dekadentes Partyleben bekannt ist.

Also das reiche München sollte sich in dieser Hinsicht mal schämen. <_<
Gruß, Thomas
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Thomas089 @ 8 Dec 2011, 22:31 hat geschrieben:Und sogar Wien hat nun am Wochenende U-Bahn Nachtverkehr im 15 Minuten Takt, obwohl diese Stadt nun wirklich nicht für ein dekadentes Partyleben bekannt ist.
OT: Nicht nur das...ich zitiere meine Freundin im Wien-Urlaub auf dem abendlichen Heimweg vom Heurigen in Nußdorf gegen 22 Uhr nach Blick auf den Aushangfahrplan an der Haltestelle: "Oh, jetzt müssen wir noch warten bis die Trambahn kommt, um die Uhrzeit ist nur noch 8-Minuten-Takt..." (die Linie D fährt untertags 5'-Taktung, ab ca. 18 Uhr dann besagten 7,5 bzw 8'-Takt)

Genauso legendär auch der Fahrplan der U3 ab Stephansplatz: erste Fahrt 5:02 Uhr - ab dann sofort "Intervall 3'-5'" bis 20:53 Uhr, danach auch "nur noch" 7,5-Minuten-Takt.

Und bei uns? Um 19:40 schlägt oberirdisch der 20-Minuten-Takt ein, und auf der U-Bahn muss man sich noch freuen, dass alle 10 Minuten (angeblich) was fährt...

Gruß Michi
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Thomas089
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Beitrag von Thomas089 »

Diesen 7,5-Minuten-Takt im Abendverkehr habe ich bei meinem letzten Wien-Aufenthalt als sehr wohltuend empfunden. Man muss allerdings einschränkend sagen, dass unter der Woche um 00:30 Uhr abrupt Schluss ist. Trotzdem: Einfach schön, spätabends ohne große Wartezeiten nach Hause zu kommen. In Berlin ist - um wieder zurück zum Thema zu kommen - ab ca. 23:15 Uhr nur mehr 15-Minuten-Takt auf der U-Bahn.

Tagsüber ein (mindestens) 5-Minuten-Takt auf (fast) allen U-Bahn-Linien: Da geben sich Wien und Berlin die Hand. Was sind diese elenden Wartezeiten in München bis zu 10 Minuten nervig, wenn man aus einer solchen Stadt zurückkommt. :angry:
Gruß, Thomas
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Die BVG wird 20 4-Wagen-Züge für das Kleinprofil ohne Ausschreibung beschaffen und anschließend mit Blumenbrettern ausgestattet auf der U5 einsetzen.
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Wenn es den Weg über Dringlichkeitsbeschaffung gehen soll, und fürs Großprofil, warum ordert man dann nicht einfach noch ne Serie H-Züge?
Werden die nicht mehr angeboten, da zu lange her/zu alt?

Ich vermute mal, die Ik sind einfach schneller verfügbar.
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Beitrag von U6 Münchner Freiheit »

Zu den H-Zügen: Der H Zug ist aus technischer Sicht schon veraltet. Der Hersteller bietet diese Züge auch nicht mehr an. Die letzte H Zug Serie H01 hatte das Baujahr 2001-2003. Nach 14 Jahren ist das auch verständlich.

Aber eine Weiterentwicklung vom H-Zug Konzept würde technisch bestimt gehen. Das hat auch in München mit dem C1 und C2 geklappt.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Dir ist bewusst, wie lange für München die A-Wagen gebaut wurden?

Nur weil was alt/älter ist, ist es noch lange nicht schlecht. Mein gutes altes CT-S 920S z.B. tut noch einwandfrei. Pack ne MX-S 90 oder MA-XG 90 rein und Du kannst dagegen fast jeglichen mobilen "Geräuscherzeuger" von heute papiertonnisieren.
Oder auch beim Programmieren. Das alte FoxPro kann so einiges in kurzen prägnanten Befehlen, wo ich mir mit Visual Studio VB/VC nen Wolf "drumherum" programmier.
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Beitrag von U6 Münchner Freiheit »

Ich hab nicht gesagt, dass alt schlecht ist.

Aber in Berlin mag ich lieber den H Zug als einen F Zug. Die Linien 5, 8 und 9 benutze ich öfters. Da ist im Durchschnitt jeder 2.ein H Zug oder machmal kommen mehrere hintereinnander. :)
Linie 6 und 7 ist sehr selten H Zug.
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

spock5407 @ 1 Nov 2017, 21:29 hat geschrieben: Dir ist bewusst, wie lange für München die A-Wagen gebaut wurden?

Nur weil was alt/älter ist, ist es noch lange nicht schlecht. Mein gutes altes CT-S 920S z.B. tut noch einwandfrei. Pack ne MX-S 90 oder MA-XG 90 rein und Du kannst dagegen fast jeglichen mobilen "Geräuscherzeuger" von heute papiertonnisieren.
Oder auch beim Programmieren. Das alte FoxPro kann so einiges in kurzen prägnanten Befehlen, wo ich mir mit Visual Studio VB/VC nen Wolf "drumherum" programmier.
Die A-Wagen hatten aber signifikant weniger Elektronik als der H-Wagen. Da sind die Entwicklungs- und Verfügbarkeitszyklen leider ganz andere (und das geht ja schon bei diversen Bauteilen im B-Wagen los)
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Beitrag von 218 105-5 »

U6 Münchner Freiheit @ 1 Nov 2017, 20:47 hat geschrieben: Aber in Berlin mag ich lieber den H Zug als einen F Zug.
Ich mag lieber Gisela aber die fahren so selten und nur auf der U2. Warum kann man nicht Gisela mit Trittstufen ausrüsten und auf die U5 schicken? Das wär doch viel schöner :(
Außerdem passen die Giselawagen eh besser ins Großprofilnetz weil sie nur zwei Türen haben und das ist im Großprofil besser als auf der U2 :rolleyes:
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

U6 Münchner Freiheit @ 1 Nov 2017, 20:47 hat geschrieben: mag ich lieber
"Ich mag" ist halt ein Grundsatz, der bei öffentlichen Bestellungen genau nie zur Anwendung kommt. Und das zu Recht.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

TramBahnFreak @ 2 Nov 2017, 00:47 hat geschrieben: "Ich mag" ist halt ein Grundsatz, der bei öffentlichen Bestellungen genau nie zur Anwendung kommt. Und das zu Recht.
Dazu enthalte ich mich jetzt besser :ph34r:
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

U6 Münchner Freiheit @ 1 Nov 2017, 20:10 hat geschrieben: Aber eine Weiterentwicklung vom H-Zug Konzept würde technisch bestimt gehen. Das hat auch in München mit dem C1 und C2 geklappt.
Und nochmal, der C2 ist keine Weiterentwicklung des C1; es ist ein völlig anderes Fahrzeug, das nur ähnlich aussieht.
Gleiches mit Hk und Ik...

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S-Bahn 27
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Beitrag von S-Bahn 27 »

Aber nein, aber ja, aber nein, aber ja........solange die MVG die nicht in D-Züge umbenennt - oder am besten gleich "kein-C-Zug" - wird das mit der Freakschaft hier eh nie was.
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Beitrag von JeDi »

spock5407 @ 1 Nov 2017, 20:06 hat geschrieben: Wenn es den Weg über Dringlichkeitsbeschaffung gehen soll, und fürs Großprofil, warum ordert man dann nicht einfach noch ne Serie H-Züge?
Die H/HK sind nicht mehr zulassungsfähig. Mit den IK17 hat man ein Fahrzeug, welches zwar eigentlich kacke ist (8 Wagen haben weniger Sitzplätze als in Großprofil-4-Wagen-Zug), aber immerhin so gut wie zugelassen ist. Mit den 20 zusätzlichen IK17 wird dann die U5 zum (fast) reinen IK-Betrieb.
218 105-5 @ 2 Nov 2017, 00:39 hat geschrieben:Außerdem passen die Giselawagen eh besser ins Großprofilnetz weil sie nur zwei Türen haben und das ist im Großprofil besser als auf der U2 rolleyes.gif
Muss ich das verstehen? Übrigens fahren die Giselas planmäßig nicht nur auf der U2...
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gmg
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Beitrag von gmg »

So eine Flickschusterei ist zwar typisch für Berlin aber von der BVG hatte ich eigentlich immer einen besseren Eindruck. die müssen ja total verschlafen haben, dass sie Fahrzeugbedarf auf dem Großprofil haben.

Umgekehrt scheinen sie die IK-Züge anzuschaffen, obwohl das Kleinprofil ganz gut ohne sie auskommt.

Was ich nur nicht verstehe, ist, warum sie den Fahrzeugmangel nur auf dem Rücken der U5 und U9 austragen. Sie könnten doch auch von den anderen Großprofillinien ein paar Züge abordnen, sodass auf allen Linien ein bisschen kürzer getreten werden muss.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Weil nicht alle Strecken genügend Bahnsteiglänge haben. 6 Wagen grossprofil ist kürzer als 8 Wagen Kleinprofil.
Die U5 als letzte Vorkriegs-grossprofilstrecke, hat längere Bahnsteige als die alten Grossprofillinien U6 und U8. Die U9 hat Afaik auch längere BStg als die Vorkriegs-Abschnitte vom Grossprofil.
U7 hat ja auch noch kurze alte Abschnitte mit drin.

U5 und später U9 wurden für Züge aus 18m-Wagen dimensioniert (Baureihe C), die Grossprofilstrecken vorher dagegen nur für 15m-Wagen. Dementsprechend wurden auch die neuen Grossprofilzugbaureihen spezifiziert.
Und darum könnten bei der U5 auch die E-Wagen als 6er Zug fahren, die sind ja auch etwas länger als 18m da sie ja aus S-Bahnen umgebaut wurden.

Heißt, U6, U7 und U8 fallen aus für 8Wagenzug Ik.
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Zudem ist die U5 zur Zeit vom Restnetz abgeschnitten. Man müsste die Ik also auf noch mehr Betriebshöfe verteilen.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

gmg @ 3 Nov 2017, 12:53 hat geschrieben: So eine Flickschusterei ist zwar typisch für Berlin aber von der BVG hatte ich eigentlich immer einen besseren Eindruck. die müssen ja total verschlafen haben, dass sie Fahrzeugbedarf auf dem Großprofil haben.

Umgekehrt scheinen sie die IK-Züge anzuschaffen, obwohl das Kleinprofil ganz gut ohne sie auskommt.
Die Ik auf der U5 sind ja sicherlich nur eine vorübergehende Lösung - mittelfristig wird man neue Großprofilzüge anschaffen. Die dadurch freigesetzten Ik kann man dann auf den Kleinprofillinien zum Ersatz alter Züge nutzen. Verloren sind daher nur die Kosten für die Blumenbretter, und das dürfte sich vermutlich in Grenzen halten.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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gmg
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Beitrag von gmg »

spock5407 @ 3 Nov 2017, 14:04 hat geschrieben: Weil nicht alle Strecken genügend Bahnsteiglänge haben. 6 Wagen grossprofil ist kürzer als 8 Wagen Kleinprofil.
Die U5 als letzte Vorkriegs-grossprofilstrecke, hat längere Bahnsteige als die alten Grossprofillinien U6 und U8. Die U9 hat Afaik auch längere BStg als die Vorkriegs-Abschnitte vom Grossprofil.
U7 hat ja auch noch kurze alte Abschnitte mit drin.

U5 und später U9 wurden für Züge aus 18m-Wagen dimensioniert (Baureihe C), die Grossprofilstrecken vorher dagegen nur für 15m-Wagen. Dementsprechend wurden auch die neuen Grossprofilzugbaureihen spezifiziert.
Und darum könnten bei der U5 auch die E-Wagen als 6er Zug fahren, die sind ja auch etwas länger als 18m da sie ja aus S-Bahnen umgebaut wurden.

Heißt, U6, U7 und U8 fallen aus für 8Wagenzug Ik.
Das geht jetzt aber irgendwie an meinem Einwand vorbei.

In dem Artikel steht, dass die U5 von dem Fahrzeugmangel betroffen ist.
Ich frage, warum man nicht, alle Großprofilwagen so im Groprofilnetz verteilt, dass auch der Fahrzeugmangel verteilt ist.
auf der U6 und der U7 sind hauptsächlich F84er bis F92er unterwegs. Von ihnen könnten die beiden Linien ein paar Züge abgeben und einen leicht verdünnten Takt fahren
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Beitrag von 146225 »

gmg @ 3 Nov 2017, 18:12 hat geschrieben: In dem Artikel steht, dass die U5 von dem Fahrzeugmangel betroffen ist.
Ich frage, warum man nicht, alle Großprofilwagen so im Groprofilnetz verteilt, dass auch der Fahrzeugmangel verteilt ist.
auf der U6 und der U7 sind hauptsächlich F84er bis F92er unterwegs. Von ihnen könnten die beiden Linien ein paar Züge abgeben und einen leicht verdünnten Takt fahren
Ein Fahrzeugmangel wird nicht dadurch kleiner, dass man mehr Fahrgäste an ihm teilhaben lässt, sondern durch zusätzliche Fahrzeuge. Also macht die BVG aus den aktuellen Gegebenheiten noch was brauchbares.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Meine Antwort liefert durchaus das richtige: weil man alle Großprofilwagen bewusst abseits der U5 konzentriert, um die Ik auf die U5 zu bringen.
Da diese eben erste Wahl ist, Ik-Doppeltraktionen einzusetzen, während Ik auf U6/7/8 nicht sinnvoll einsetzbar sind.

Also bestückt man erst mal U6/7/8/9 mit Großprofilwagen und füllt die entstehenden Lücken bei der U5 in den Umläufen mit Ik.

Die Ik sollten ursprünglich mal anfangen, die alten A3 und Gisela im Kleinprofil ablösen und weitere Ik sind wohl sofort abrufbar. Notdürftig kommen sie halt erstmal im Großprofil zum Einsatz. Hat in Berlin auch schon gewisse Tradition.
Sobald I verfügbar sind, wandern die Ik dann ins Kleinprofil.


Btw, die Taktreduzierung ggü. den 80ern und 90ern in der HVZ ist letztlich auch der Ausmusterung der DL zu "verdanken", ohne dass genug H bestellt wurden (ist irgendwie wie die Story "ersetze ~40 Pp-Wagen durch 17 (+3) R3-Züge in München...) .
Teilw. könnte natürlich auch die Verlagerung von Verkehren auf die wiederhergestellten S-Bahnstrecken dafür Verantwortlich gewesen sein. Dass man dachte, man käme mit weniger U-Bahnen hin. Nicht unwesentliche Neubauten in Westberlin sind ja Ersatz für entfallene S-Bahnstrecken (U7 z.B., die fährt ja lange Strecken quasi parallel zum S-Bahn Süd-/Südwestring). S-Bahn-Ring gibts ja wieder , S nach Spandau auch.

Eine U8Nord Ri Wittenau kommt konzeptionell auch aus der Zeit, als die Nordsüd-S-Bahn durch Ostberlin fuhr.

Insgesamt finde ich die Berliner U-Bahn aber ein ziemlich spannendes Gemisch aus Überlastung und viel zu leeren Zügen (U4), historischen recht langsamen Strecken (die alten Hochbahnstrecken) und ziemlich flotten Abschnitten (U9).
War schon lange nicht mehr "oben".
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gmg
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Beitrag von gmg »

Boris Merath @ 3 Nov 2017, 15:50 hat geschrieben: . Verloren sind daher nur die Kosten für die Blumenbretter, und das dürfte sich vermutlich in Grenzen halten.
Und die Stromabnehmer müssen ausgetauscht werden.
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Beitrag von U6 Münchner Freiheit »

Der Zustand der U-Bahn Berlin ist schon deutlich in die Jahre gekommen. Viel zu viele überaltete Züge über 40 Jahre. Vorallem sind die F-Zug Schaltwerker zzt. nur schwer instand zu halten. Die haben Risse im Wagenkasten. Die Aufarbeitung geht nur mühsam und die fehlen einfach im Fahrgastverkehr. Folge: zur HVZ Ausfälle und verkürzte Züge auf Linuen 5, 8 und 9. Da ärgert man sich als Fahrgast. Zudem sehen diese alten F-Züge total abgenutzt aus. Es sollten mal schnell neue Fahrzeuge kommen. :)
In anderen Städten klappt es doch auch mit neuen Zügen beschaffen um alt auszumustern. Hamburg kann es, München kann es, Nürnberg kann es und viele weitere. Nur Berlin fährt mit altem Schrott vom Schrottesten rum. :(
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Beitrag von 146225 »

München kann vielleicht neue Züge ausschreiben und bestellen, ist dann aber auf Jahre hinaus einem Wahnwitz von Bürokratie ausgeliefert, so dass nie ganz klar ist, wann eine solche Fahrzeugbeschaffung auch tatsächlich ohne Restriktionen dauerhaft für den alltäglichen Einsatz im Gesamtnetz zur Verfügung stehen kann. So gesehen wäre es also vielleicht sogar möglich, dass Berlin in der nächsten Zeit seine neuen Grossprofil-U-Bahnen ausschreiben, beschaffen und zum Einsatz bringen kann, alles noch bevor in München die C2 netzweit uneingeschränkt verlehren dürfen. Nicht können, dürfen. Wem mit diesem Irrsinn gedient sein soll...
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ein armer alleinatehender Beamter der mit aller Kraft seinen Posten verteidigt...
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

U6 Münchner Freiheit @ 4 Nov 2017, 00:10 hat geschrieben: In anderen Städten klappt es doch auch mit neuen Zügen beschaffen um alt auszumustern. (...), München kann es, (...)
Drum ist ein signifikanter Teil des Fahrzeugparks in München knapp 40 Jahre alt, einige Fahrzeuge steuern stramm auf die 50 zu. <_<
Beste Grüße usw....
Christian


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1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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Beitrag von JeDi »

Wildwechsel @ 6 Nov 2017, 09:25 hat geschrieben: Drum ist ein signifikanter Teil des Fahrzeugparks in München knapp 40 Jahre alt, einige Fahrzeuge steuern stramm auf die 50 zu.  <_<
Ist in Berlin jetzt nicht groß anders. Nur: München hat nach den C 1.1 noch 2 Serien gekauft, Berlin nach dem ähnlich alten H nichts. Entsprechend musste ja auch die BVG (und nicht etwa die MVG) die Notbeschaffung durchführen.
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gmg
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Beitrag von gmg »

Die BVG hat ja eigentlich längere Erfahrung als die MVG. Deshalb verwundert es mich ja auch so, dass die das nicht absehen konnten, dass ihnen irgendwann die Züge ausgehen.
Vielleicht haben sie auch diese Idee mit den IK insgeheim schon länger verfolgt und deshalb nicht für Großprofil-Nachschub gesorgt. :ph34r:
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Vermutlich hatte die BVG einfach kein Geld.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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