Ticket storniert, aber kein Geld zurück

Fragen und Diskussionen zu den Tarifen von Bahnen und Verkehrsverbünden.
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Fat Hippo
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Beitrag von Fat Hippo »

Hallo zusammen,

Ich habe im Moment ein Problem im Zusammenhang mit der Stornierung eines Tickets. Ich habe vor über fünf Wochen (!!) ein am Automaten erstandenes Ticket im Reisezentrum storniert. Da der zu erstattende Betrag von 360,- Euro angeblich den Kassenbestand übertraf, wurde von der Dame am Schalter ein Formular zur "Unbaren Erstattung", vulgo Überweisung, ausgefertigt.

Nun ja, das Problem ist, nach fast 6 Wochen ist aber immer noch kein Geld auf einem Konto eingegangen und jedwede Nachfrage beim Kundencenter, beim 3S-Zentrum bleiben erfolglos. Man teilt mir mit man würde zurückrufen, tut es aber nicht. Ich bin dann nochmal persönlich im Reisezentrum vorstellig geworden, wurde aber recht brüsk abgewiesen mit dem lapidaren Kommentar, man könne nichts für mich tun.

Hat schon jemand einmal ein ähnliches Problem erlebt, und wenn ja, was habt ihr gemacht. Ausser Betrugsanzeige gegen die Bahn oder Sitzstreik im Reisezentrum fällt mir nämlich langsam nichts mehr ein, und das Geld fehlt mittlerweile an allen Ecken und Enden. Sechs Wochen für die Rückzahlung eines Betrages, den ich normalerweise sofort bekommen hätte sollen, ist ja auch nicht akzeptabel.

Hat irgendjemand eine Idee?

LG, Danilo
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Einschreiben mit Bitte um Erstattung und Fristsetzung (2 Wochen sollte reichen).

Nach Ablauf einen Mahnbescheid beantragen, anders lernen sie es nicht.
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Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Gibt aber auch sowas wie eine Reisenden-Ansprech-und- Schiedsstelle oder sowas ähnliches.
Hatte vor Jahren mal ein Problem, da wurde mich geholfen. ;)
Fat Hippo
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Beitrag von Fat Hippo »

Sieht so aus, also wollte die Bahn einfach warten, bis ich aufgebe. Anrufe beim Kundenservice werden abgewimmelt. Nicht mal die Dame aus dem Reisezentrum bekommt eine Antwort. Emails an den Kundendialog werden nicht beantwortet. Ich habe den Fall einem Anwalt übergeben und Strafanzeige gestellt.
146225
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Beitrag von 146225 »

Fat Hippo @ 21 Jul 2017, 19:52 hat geschrieben: Sieht so aus, also wollte die Bahn einfach warten, bis ich aufgebe. Anrufe beim Kundenservice werden abgewimmelt. Nicht mal die Dame aus dem Reisezentrum bekommt eine Antwort. Emails an den Kundendialog werden nicht beantwortet. Ich habe den Fall einem Anwalt übergeben und Strafanzeige gestellt.
Na sehr schön, so verdient wenigstens Dein Anwalt noch dran...

Ach, und EDIT: und was soll bei der Strafanzeige heraus kommen? Um den Straftatbestand des Betruges zu erfüllen, müsste seitens des EVU der Vorsatz bestehen, Dich wissentlich zu schädigen - den Nachweis wird keiner so wirklich führen können. Dann heißt es halt "Bitten vielmals um Entschuldigung, ist bei Bearbeitung verschütt gegangen." - Schon ist der Vorwurf des vorsätzlichen Handelns nicht mehr haltbar. Klar, Schlamperei nervt zwar, sie ist aber nicht strafbar.

Dass du die Kohle wieder kriegst, ist Zivilrecht.
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

146225 @ 21 Jul 2017, 21:34 hat geschrieben: Dass du die Kohle wieder kriegst, ist Zivilrecht.
Jo, und dann bezahlt die Bahn auch noch den Anwalt. Ergo ja: Er verdient dran. Aber nicht auf Kosten des Nilpferds.
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Beitrag von 146225 »

Bayernlover @ 21 Jul 2017, 21:31 hat geschrieben: Jo, und dann bezahlt die Bahn auch noch den Anwalt. Ergo ja: Er verdient dran. Aber nicht auf Kosten des Nilpferds.
Ja sicher. Wobei der auch nichts anderes tun wird als das, was du vorgeschlagen hast: Forderung nochmals schriftlich anmelden, Nachfrist setzen, Mahnbescheid androhen und ggf. auch umsetzen.
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

146225 @ 22 Jul 2017, 06:09 hat geschrieben: Ja sicher. Wobei der auch nichts anderes tun wird als das, was du vorgeschlagen hast: Forderung nochmals schriftlich anmelden, Nachfrist setzen, Mahnbescheid androhen und ggf. auch umsetzen.
Richtig, aber mit Erfolg ;)
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Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

146225 @ 22 Jul 2017, 06:09 hat geschrieben: Ja sicher. Wobei der auch nichts anderes tun wird als das, was du vorgeschlagen hast: Forderung nochmals schriftlich anmelden, Nachfrist setzen, Mahnbescheid androhen und ggf. auch umsetzen.
Das Umsetzen kann ja auch Medienwirksam geschehen. Zum Beispiel kann ja der Gerichtsvollzieher einen ICE pfänden!
https://www.welt.de/wirtschaft/article15400...g-pfaenden.html
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von 146225 »

Fichtenmoped @ 22 Jul 2017, 09:40 hat geschrieben: Das Umsetzen kann ja auch Medienwirksam geschehen. Zum Beispiel kann ja der Gerichtsvollzieher einen ICE pfänden!
Da dürfte nur der Gegenwert nicht ganz stimmen - so teuer wird die Fahrkarte kaum gewesen sein. Mal abgesehen davon, dass ich nicht glaube, dass es in einer solchen Sache bis zur Pfändung kommen würde.
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Fat Hippo
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Beitrag von Fat Hippo »

146225 @ 22 Jul 2017, 11:53 hat geschrieben:
Fichtenmoped @ 22 Jul 2017, 09:40 hat geschrieben: Das Umsetzen kann ja auch Medienwirksam geschehen. Zum Beispiel kann ja der Gerichtsvollzieher einen ICE pfänden!
Da dürfte nur der Gegenwert nicht ganz stimmen - so teuer wird die Fahrkarte kaum gewesen sein. Mal abgesehen davon, dass ich nicht glaube, dass es in einer solchen Sache bis zur Pfändung kommen würde.
Ist mir eigentlich egal. Fast 400,- Euro sind für Otto-Normalbürger viel Geld, und die Bahn macht damit seit 6 Wochen Fettlebe. Die Rechtschutzversicherung hat mir bereits die Kostenübernahme für den Anwalt zugesichert. Allerdings wurde mir von der Strafanzeige abgeraten, aus den Gründen die bereits genannt wurden. Die Bahn kann sich zu leicht rausreden. Das Inkasso-Verfahren läuft jetzt. Da wären sie besser gefahren, rechtzeitig zu zahlen. Ist eigentlich traurig, dass man zu solchen Mitteln greifen muss. Wenn man das Bahncard-Abo nicht rechtzeitig bezahlt hat man nach einer Woche 'ne Mahnung im Haus, aber mit der eigenen Zahlungsmoral scheint es bei der Bahn nicht weit her zu sein.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Zumindest das Gehalt ist immer pünktlich, selbst in der heutigen Zeit.
Von einigen Betrieben hört man ja die abenteuerlichsten Schauergeschichten.
Crostimare
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Beitrag von Crostimare »

Fat Hippo @ 19 Jul 2017, 14:40 hat geschrieben:

Hat irgendjemand eine Idee?

LG, Danilo
Hast du dein Geld mittlerweile erhalten? Würde mich persönlich sehr interessieren, da ich momentan in der selben Lage bin . und auch auf eine Überweisung des Storno-Betrags warte. Wie bist du vorgegangen und wann kam das Geld bei dir (wenn es überhaupt kam)?
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