Schnellfahrstrecke Berlin-München

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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146225
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Beitrag von 146225 »

Streich den letzten Satz, DB Fern hat egal zu welcher Tageszeit bundesweit gesehen zu wenig Reserven.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Rev
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Beitrag von Rev »

Gar nicht wahr ... zwischen 00:00 und 05:00 gibt es genug Reserve in Ganz Deutschland ;)

Aber wird ja jetzt mit jedem 412 besser
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Rev @ 3 May 2018, 17:41 hat geschrieben: Naja das ist aber persönliches Pech da das nicht immer der gleiche Triebzug ist  ;)
Oder zufälliges Glück für mich, Pech für die Nutzer des Sprinters.

Im ersten Fall war es so, dass ich eigentlich den Sprinter nehmen wollte. Da ich aber etwas zu früh am Bahnsteig war, stand noch der vorherige ICE im Gleis (der über Augsburg fährt). Eigentlich wollte ich nicht einsteigen und auf den nachfolgenden Sprinter warten, aber weil der Zug so verlockend leer war, bin ich spontan doch noch eingestiegen (mit der Absicht, später in Nürnberg auf den Sprinter umzusteigen). Später in Nürnberg hat sich dann gezeigt, dass der Sprinter irgendwie auf Abwege geraten war (ich glaube, der Halt Erfurt war sogar ausgefallen) und mit 120 Minuten Verspätung angezeigt war. Zum Glück fahren von Nürnberg auch jede Menge anderer Züge nach München.

Und der vorgestrige Fall war ziemlich ähnlich, nur dass ich aufgrund der vorherigen Erfahrung sicherheitshalber lieber gleich in den ICE über Augsburg gestiegen war. Und prompt hatte der Sprinter wieder Probleme gehabt...
Wo ist das Problem?
Jogi
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Beitrag von Jogi »

Neue Jubelmeldung der DB, wie erfolgreich VDE 8.1 und .2 sind. Aufmacher ist eine Verdopplung der Nutzerzahlen zwischen Berlin und München im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Zwei Millionen Fahrgäste waren auf der neuen Strecke bereits unterwegs.
Von einer "Top-Wahl" für den Kunden ist daneben die Rede, von einer "deutlich gestärkten[en]" "Position im Wettbewerb der Verkehrsträger", auch von einer "überdurchschnittliche[n] Pünktlichkeit", die Frau Bohle frohlockend weiter ausführt:
„Auch die Pünktlichkeit der Züge auf der neuen Strecke macht uns stolz: Sie liegt mit 84 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt. Die ICE-Sprinter sind sogar mit Werten von rund 90 Prozent unterwegs.“
Muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, 16 Prozent der Züge haben über 5:59 Minuten Verspätung. Wenn das schon als Paradies verkauft wird, wie sieht dann bloß der Rest aus?

Auch die neue Qualitatsmesszahl "Verkauf von Fahrkarten pro Tag" darf nicht fehlen: durchschnittlich 15.000. Die Friseur*inneninnung will übrigens bald die verkauften Trockenhaarschnitte pro Tag bekannt geben...

Genug der Spötteleien, es gibt auch einen kompakten Ausblick auf den Angebotsausbau:
Zum 30. Juni sollen zwei Fahrten an Wochenenden auf Doppelgarnitur umgestellt werden. In einer anderen PM werden die Züge genannt: an Samstagen ICE 1506 (München ab 14.55 Uhr), an Sonntagen ICE 1507 (Berlin ab 8.30 Uhr).

Ab Dezember sollen jeden Tag 23.000 Sitzplätze zwischen Berlin und München angeboten werden. Dazu tragen dann diese Maßnahmen bei:
  • Zwei weitere Sprinter-Zugpaare kommen hinzu. Die DB verbindet Berlin und München dann fünf Mal pro [Werk-, Anm. J.]Tag und Richtung in unter vier Stunden: Sie starten je gegen 6, 8, 12, 16 und 18 Uhr in München Hbf und Berlin Hbf.
  • Mit einem neuen Direktzug Berlin-Halle-Nürnberg-Wien wird es auch die erste internationale Verbindung über die neue Strecke geben. Reisende sind dann 30 bis 70 Minuten schneller als heute in Wien. Freitags wird der Zug von Berlin bis an die Ostseeküste nach Rostock verlängert.
  • Mit dem ICE 4 wird das neueste Fahrzeug der DB auf der Schnellfahrstrecke eingesetzt. Erstmals können dann auch Fahrräder mitgenommen werden. Der ICE 4 bietet mit 830 Sitzplätzen rund 10 Prozent mehr Platz als sein Vorgängermodell [Referenz ICE-T-Doppel/740 Plätze, weil die Linie über Leipzig umgestellt werden soll - Anm. J.] auf der Strecke.
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    Balduin
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    Beitrag von Balduin »

    Kann mich halt im Grunde auch nur wiederholen: Im Rahmen der (beschränkten) Möglichkeiten läuft es super. Und es zeigt sich, welches Potential da ist für einen konsequenten Ausbau des ICE-System. Entgegen dem was diverse "Experten" ständig und überall zum Teil für Schwachfug von sich geben.

    Man muss halt endlich mal konsquent weitermachen, mit dem großen Ziel "vollständiges ICE Netz" immer im Hinterkopf. Einerseits den Streckenbau vorantreiben und die immer noch vorhandenen Lücken/Flaschenhälse etc. auflösen. Anderseits konsequent in die Anschaffung der Fahrzeuge investieren. Der gesamte ICE4 Rahmenvertrag muss schnellstmöglichst vollständig eingelöst werden und dann direkt der/die nächsten Folgen. Auch für eine erhebliche Anzahl von 300km/h Fahrzeugen (ICE3 -Ersatz und Angebotsausbau)
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    Beitrag von Rev »

    München - Berlin hat auch eine extrem hohe Anzahl an Leuten die auch die Komplette Strecke durchfahren. Sieht man so bei ICE Zügen auch eher selten.

    Ich denke man würde auch nen non stop Zug voll bekomme... Aber gut derzeit sind ja keine dreier frei...
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    Beitrag von JeDi »

    Jogi @ 15 Jun 2018, 13:36 hat geschrieben: [*]Zwei weitere Sprinter-Zugpaare kommen hinzu. Die DB verbindet Berlin und München dann fünf Mal pro [Werk-, Anm. J.]Tag und Richtung in unter vier Stunden: Sie starten je gegen 6, 8, 12, 16 und 18 Uhr in München Hbf und Berlin Hbf.
    Nicht ganz, die bestehenden Lücken soll es auch weiterhin geben - insbesondere das fehlen des Samstäglichen 18-Uhr-Sprinters.
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    Lobedan
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    Beitrag von Lobedan »

    Rev @ 15 Jun 2018, 20:38 hat geschrieben: München - Berlin hat auch eine extrem hohe Anzahl an Leuten die auch die Komplette Strecke durchfahren. Sieht man so bei ICE Zügen auch eher selten.

    Ich denke man würde auch nen non stop Zug voll bekomme... Aber gut derzeit sind ja keine dreier frei...
    Wobei das schon stark auf den Laufweg ankommt. Ich fuhr vergangene Woche Montagmittag ab München mit dem 706 (via Coburg-Halle) nach Berlin, der wurde in Erfurt schon deutlich leerer und ab Halle war mein Wagen weniger als ein Drittel gefüllt. Rückzu am Donnerstagmittag ab Berlin mit dem 707 (via Halle-Donauwörth), der war von vornherein brechend voll und erst ab Nürnberg deutlich leerer, obwohl wir so viel Verspätung hatten, dass in Nürnberg der SFS-Anschluss nach München bereits weg war.
    Und generell habe ich bei etwa einem Dutzend VDE8-Fahrten in den letzten sechs Monaten festgestellt, dass in Erfurt ein sehr umfangreicher Fahrgastwechsel stattfindet, der in manchen Stunden gut und gerne mit Nürnberg und Leipzig mithalten kann.
    Rev
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    Beitrag von Rev »

    Na ja da muss man generell etwas aufpassen. Der 706 ist halt ein ICE1 der schon ein paar mehr Sitzplätze hat als das was da sonst drüber fährt... dann natürlich noch unattraktivere Fahrzeiten.

    Der ICE 707 ist einfach in der HVZ in dem von dir genannten Streckenabschnitt... das der von Berlin kommt ist eher zweitrangig...


    ICE 1000 ist aber ein Zug den man München - Berlin Non-Stop fahren könnte. 3:22 spuckt der Trassenfinder aus also könnte man non stop schon bei 3:30 landen wenn einigermaßen Trassen da sind.
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    Beitrag von panurg »

    1511 gondelt schleicht gerade mit über 100 Minuten Verspätung von Coburg Richtung Bamberg über die Altstrecke.

    Gibt's derzeit wieder 'nen ETCS-Ausfall größeren Ausmaßes?



    Edit: Wäre ein schönes Foto in Grub a. Forst geworden.

    - Vielleicht will die Bahn aber auch nur Lichtenfels wieder mit Fernverkehr beglücken, nur ohne Halt :P
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    Beitrag von 143 »

    So, es gibt erste Zahlen zur Entwicklung des Modal Split seit Inbetriebnahme von VDE8. Demnach kommt die Bahn nun auf fast 50% Anteil bei einer Verdoppelung der Fahrgastzahlen.

    https://www.l-iz.de/wirtschaft/mobilitaet/2...rdoppelt-247632

    Ab Dezember müssten die 50% dann eigentlich endgültig geknackt werden.

    Wäre noch interessant, ob und wenn ja wieviele Flugverbindungen seitdem eingestellt worden sind bzw. auf kleinere Flieger umgestellt worden sind...Die 06.30Uhr-Maschine der Lufthansa ist z.B. "nur" ein A319. Weiß jemand wie das vorher war?
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    Beitrag von Bayernlover »

    Durch die Pleite von Air Berlin ist das schwer einzuschätzen, aber grundsätzlich denke ich, dass der Verkehr zwischen den beiden Städten generell zugenommen hat.
    Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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    Beitrag von 143 »

    Mit zukünftig S21, NBS Stuttgart-Ulm und Rhein/Main/Rhein-Neckar (mit fiktivem Sprinter München-Düsseldorf in ebenfalls 4h), NBS Frankfurt-Fulda (ggf. incl. "F21") könnte man realistisch gesehen auf drei der vier heute verkehrsreichsten innerdeutschen Flugstrecken auf >50% Marktanteil zu kommen; entsprechendes Angebot vorausgesetzt.

    Da könnte man in der Tat eigentlich auch mal über zukünftige ICE-16-teiler für die Sprinter nachdenken :rolleyes:
    143
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    Beitrag von 143 »

    Bayernlover @ 1 Dec 2018, 15:54 hat geschrieben: Durch die Pleite von Air Berlin ist das schwer einzuschätzen, aber grundsätzlich denke ich, dass der Verkehr zwischen den beiden Städten generell zugenommen hat.
    naja prognostiziert waren von der Bahn selbst "nur" 40% Marktanteil für 2018, s. https://www.ihk-suhl.de/files/15871E5BF52/0...%20ICE-Netz.pdf.

    Air Berlin-Pleite hat natürlich Einfluß gehabt, aber Preissteigerungen durch das quasi-Lufthansa-Monopol waren im Flugverkehr durch die erstarkte Bahn-Konkurrenz nicht drin denke ich. Große Flugplan-Ausdünnungen denke ich auch nicht. Einer der Vorteile des Fliegers war ja bisher, daß der Sprinter nur dreimal täglich gefahren ist, der Flieger also flexibler war. Gegenüber dem "normalen" ICE wird das Flugzeug denke ich konkurrenzfähiger sein, da rund eine halbe Stunde schneller, also Hin-und Zurück gerechnet eine Stunde. Für Tagesreisen kann das ausschlaggebend sein, speziell bei Dienstreisen.
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    Beitrag von Hot Doc »

    Bayernlover @ 1 Dec 2018, 15:54 hat geschrieben: Durch die Pleite von Air Berlin ist das schwer einzuschätzen, aber grundsätzlich denke ich, dass der Verkehr zwischen den beiden Städten generell zugenommen hat.
    Anhand der etwas ungenauen Zahlen in dem Artikel geht nicht exakt hervon, inwieweit der Verkehr insgesamt gewachsen ist (und auch nicht, wie genau die Zahlen gewonnen wurden).
    Aber wenn man Prozentzahlen und umgestiegene Passagiere gegenrechnet, ist der Zuwachs auf der Strecke insgesamt nicht so besonders hoch und tatsächlich sehr viele Umsteiger zur Bahn zu verzeichnen.
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    Beitrag von Bayernlover »

    Gibt übrigens kein Monopol auf der Strecke, EasyJet fliegt da auch ziemlich erfolgreich ;)

    Aber was lernen wir daraus: schnelle, unkomplizierte HGV-Verbindungen zwischen Großstädten sind das beste Mittel, um mehr Fahrgäste in die Bahn zu locken. Und keine ICE-Halte in Riesa oder FlixTrains mit 8h Reisezeit.
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    Beitrag von Cloakmaster »

    Wenn man die Zahlen der Bahn nimmt, dann wären 30% von 4.4 Mio, 1.32 Mio Fluggäste. 2017 waren es 1.98 Mio Fluggäste. , 2016 1.86 Mio (beide Richtugnen zusammengezählt) . Von da her mag ich diese nicht so ganz glauben, so lange sie nicht von anderer Seite bestätigt werden. Vor allem, weil im gleichen Artikel ja behauptet wird, daß 1.2 Mio vpm Flugzeug auf die Bahn umgestiegen wären - dann wäres es ja zuvor 2.5 Mio Fluggäste gewesen, was aber nicht stimmt.

    Tatsächlich hat der innerdeutsche Flugverkehr in 2018 um 7.5% zugelegt. Ich habe gerade keine aktuellen Zahlen die sich dediziert auf MUC-BER beziehen, , aber im WFP 2018/2019 nimmt die Zahl der täglichen Flüge zwischen München und Berlin im Vergleich zum vorherigen Flugplan zu. Und das, obwohl man in Tegel und Schönefeld eh schon oberhalb der Kapazitätsgenze arbeitet.


    Insgesamt also scheint sich eine ähnliche Entwicklung, wie nach Eröffnung der SFS Paris-Lyon abzuzeichnen: Natürlich nimmt die Zahl der Bahnfahrgäste drastisch zu - nur nimmt die Zahl der fluggäste bei weitem nicht ebenso drastisch ab, sondern ebenfalls zu, allerdings weniger stark.
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    Beitrag von 143 »

    Hier hab ich gerade noch eine interessante Statistik von destatis gefunden:

    https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Th...publicationFile

    und

    https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Th...publicationFile


    Insgesamt scheint der Flugverkehr aber nicht dramatisch gesunken zu sein in absoluten Zahlen: 2017 flogen zwischen Tegel (Schönefeld kann man vernachlässigen) und FJS in Summe knapp eine Mio. Passagiere. Allein im September 2017 knapp 0,1 Mio.
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    Beitrag von Cloakmaster »

    @143: Das sind aber rein die Abflüge ab Tegel nach München. Tatsächlich sind etwas mehr Passagiere von München nach Berlin geflogen, als umgekehrt.
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    Beitrag von 143 »

    Cloakmaster @ 1 Dec 2018, 16:41 hat geschrieben: @143: Das sind aber rein die Abflüge ab Tegel nach München. Tatsächlich sind etwas mehr Passagiere von München nach Berlin geflogen, als umgekehrt.
    Ja, in umgekehrter Richtung natürlich auch. Man kommt dann auf die besagten knapp 2 Mio Passagiere. Was die Zahlen zum Modal-Split irgendwie etwas unglaubwürdig erscheinen läßt ;)
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    Beitrag von Jojo423 »

    Bayernlover @ 1 Dec 2018, 15:08 hat geschrieben: Gibt übrigens kein Monopol auf der Strecke, EasyJet fliegt da auch ziemlich erfolgreich ;)
    Ich musste im Sommer für einen Tag nach Berlin. Hin- und Rückflug mit der Lufthansa haben zusammen unter 100 Euro gekostet. Gebucht etwa 1 Woche im Voraus. Der ICE war bei 150 Euro. Das zeigt ganz eindeutig, wie krass der Wettbewerb gerade ist. EasyJet ist dann meistens nochmal um einiges billiger als LH.
    Aber was lernen wir daraus: schnelle, unkomplizierte HGV-Verbindungen zwischen Großstädten sind das beste Mittel, um mehr Fahrgäste in die Bahn zu locken. Und keine ICE-Halte in Riesa oder FlixTrains mit 8h Reisezeit.
    Hat aber auch 10 Mrd Euro gekostet. Da sind 8h Flixtrain oder ein Halt in Riesa wesentlich billiger.
    Viele Grüße
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    Beitrag von Cloakmaster »

    Bayernlover @ 1 Dec 2018, 16:08 hat geschrieben: Aber was lernen wir daraus: schnelle, unkomplizierte HGV-Verbindungen zwischen Großstädten sind das beste Mittel, um mehr Fahrgäste in die Bahn zu locken. Und keine ICE-Halte in Riesa oder FlixTrains mit 8h Reisezeit.
    Ja ne aber die Bahn lebt doch von den Umsteigeverbindungen der Reservierugnsfreiheit und dem Takttakttakttakt...?
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    Beitrag von Rohrbacher »

    Bayernlover @ 1 Dec 2018, 16:08 hat geschrieben:Aber was lernen wir daraus: schnelle, unkomplizierte HGV-Verbindungen zwischen Großstädten sind das beste Mittel, um mehr Fahrgäste in die Bahn zu locken. Und keine ICE-Halte in Riesa oder FlixTrains mit 8h Reisezeit.
    Nachdem bei der Betrachtung der Strecke München - Berlin nur ein Verkehr zwischen diesen beiden Großstädten in Frage kommt, lernen wir z.B. für Riesa oder das Gesamtnetz gar nichts. Jedenfalls nichts, was wir nicht vorher schon wussten. Denn auch nach der Inbetriebnahme dieser Strecke besteht der Rest des Landes immer noch aus ganz viel Fläche. Wenn da die Bahn 1% nachgibt, hebt das den ganzen schönen ICE-Verkehr München - Berlin in der Gesamtbetrachtung vielleicht schon wieder mehr als auf. Der damals westdeutsche Fernverkehr ist ja schon historisch mit IC71 und IC79 stark gestiegen, in Summe ging aber der Verkehrsanteil der Bahn seit 1970 bekanntlich deutlich zurück. Da nutzen dir ein paar Rennstrecken (damals 4 IC-Linien) und S-Bahnnetze nämlich auch weiterhin nichts, wenn du 3/4 des Landes mit Stillegungen, Bahnbussen und eilzugmäßigem Verkehr "beglückst" und ihnen unmissverständlich sagst: Kauft's euch ein Auto.
    Cloakmaster @ 1 Dec 2018, 17:11 hat geschrieben:die Bahn lebt doch von den Umsteigeverbindungen der Reservierugnsfreiheit und dem Takt
    Nachdem man den halben deutschen Fernverkehr auf diese Strecke hingetaktet hat: Genau so ist es. ;)
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    Beitrag von Bayernlover »

    Es gibt in Deutschland allein 15 Städte über 500.000 Einwohner, wenn man diejenigen bis 300.000 Einwohner dazuzählt sind es über 20. Wenn die alle über HGV miteinander verbunden sind, hat man wirklich etwas geleistet für die Bahn in Deutschland und ich prognostiziere Fahrgastzahlen von einem anderen Stern. Ja, das liest man hier im Forum nicht so gern, aber überall da, wo der HGV extrem gut ausgebaut ist, steigen die Fahrgastzahlen ziemlich rasant. Deutlich mehr, als hätte man zum Beispiel den ICE vor 2017 alle 15 Minuten über die Altstrecke geschickt.

    Schönefeld kann man aus der Betrachtung übrigens herauslassen, es gibt schon ewig keine Flüge mehr von dort nach München.
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    Beitrag von Cloakmaster »

    Transavia flog noch im Sommerflugplan 2017 zwischen Schönefeld und München. "Ewig" würde ich das nicht nennen.
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    Beitrag von 146225 »

    Bayernlover @ 1 Dec 2018, 17:08 hat geschrieben: Es gibt in Deutschland allein 15 Städte über 500.000 Einwohner, wenn man diejenigen bis 300.000 Einwohner dazuzählt sind es über 20. Wenn die alle über HGV miteinander verbunden sind, hat man wirklich etwas geleistet für die Bahn in Deutschland und ich prognostiziere Fahrgastzahlen von einem anderen Stern. Ja, das liest man hier im Forum nicht so gern, aber überall da, wo der HGV extrem gut ausgebaut ist, steigen die Fahrgastzahlen ziemlich rasant. Deutlich mehr, als hätte man zum Beispiel den ICE vor 2017 alle 15 Minuten über die Altstrecke geschickt.
    Nehmen wir mal für einen Augenblick an, es gäbe in Deutschland einen politischen Willen, alle diese Träume vom Rasen zwischen den Metropolen zu verwirklichen, dann müsste allerdings für die nächsten 20 Jahre ein vielfaches in Beton, sprich Infrastruktur, dafür investiert werden als das heute vorgesehen und vorstellbar ist. Wie realistisch ist das wohl? Wenn selbst bei Projekten wie dem Kellerbahnhof in Stuttgart, bei denen zweistellige Millardenbeträge ausgegeben werden, nicht in der Lage ist eine vom übrigen Bahnverkehr unabhängige Nordzufahrt (von der/nach der SFS in Richtung Mannheim) mit zu bauen? Wenn man Knoten wie das südliche Düsseldorfer Vorstädtchen Jahrzehnte im Chaos dahinsiechen lässt - übrigens kann dort ja auch nicht wirklich die Rede davon sein, dass die SFS von Frankfurt (Main) her nur halbwegs nahe genug in die Stadt hineingeführt wird, so dass der HGV unabhängig vom sonstigen Verkehr wäre?!

    Nein, egal wie der Gruselclown im Bundesverkehrsministerium auch immer heißt, von Berlin ist da nix zu erwarten. Versagen in der Bahnpolitik hat da schließlich schon seit Bonner Zeiten unter Adenauer Tradition. Getreu der föderalen Struktur der Bundesrepublik wird es wohl in Zukunft noch deutlicher wahrnehmbare Unterschiede zwischen Bundesländern geben - jenen, die sich um die Eisenbahn auf ihrem Boden gekümmert haben und jenen, denen alles sch...egal war.

    Oh, und wer schon meint innerdeutsch fliegen zu müssen, der sollte wenigstens so fair sein, sich als Freiwilliger dem THW anzuschließen. Damit dann wenigstens für die angerichteten Klimaschäden beim nächsten Hochwasser jemand da ist, der Sandsäcke schaufeln kann.
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    Beitrag von 143 »

    Vielleicht müsste man sich bei der DB in der Tat am Flugverkehr orientieren, sprich fünf bis sieben Hubs in Deutschland (M, B, F, D und /oder K, HH, S). Mit den existierenden bzw. geplanten und in Bau befindlichen HGV-Strecken [M-B, B-HH, M-D über S, F, K sowie F-B]sollten die meisten recht gut vernetzt sein, sprich "echter" HGV) zwischen denen Sprinter ohne Zwischenhalt im Taktverkehr verkehren. Hubs werden vom restlichen Fernverkehr gefüttert, sodaß man z.B. von Essen nach München über Hub Düsseldorf in konkurrenzlosen 4,5 h kommt. Innerdeutscher Flugverkehr als Konkurrent Nr. 1 wäre dann nahezu unattraktiv (abgesehen vielleicht von HH-M) - auch vor dem Hintergrund von knapper und damit teurer werdender Slots an den Flughäfen. Derzeit fliegen rund 25 Mio. Passagiere innerdeutsch. Sollte meiner Einschätzung ein direktes Potential von vielleicht 15 Mio. ergeben, die für man für die Bahn gewinnen könnte. Also sprich 10 -20% mehr Fahrgäste gegenüber heute. Zzzgl. allfälligem allgemein gesteigerten Mobilitätsbedürfnis. Plus dem was vom Auto geholt wird. Plus dem Verkehr, der an Unterwegshalten (es müsste dabei wie in Japan eine eigene "B-Kategorie" im Fernverkehr geben mit Unterwgegshalten im Gegensatz zum A-Produkt "ICE Sprinter") durch "Anschluß an die Welt" per ICE induziert wird (z.B. Montabaur).

    Von Konkurrent Nr. 2, dem Auto wird es m.E. schwieriger Passagiere abtrünnig zu machen. Geschwindigkeit ist hier nicht die wichtigste Komponente. Man sieht an den Zahlen zum veränderten Modal Split, daß der Anteil des Autoverkehrs nicht signifikant gesunken ist wie der Anteil des Fliegers. In vielen Fällen ist das Auto halt alternativlos: Der Familienurlaub von NRW nach Bayern wird auch bei schnelleren Fahrzeiten nicht mit der Bahn stattfinden. Und gerade auf dem Land hat man ohnehin ein Auto. Und wenn man erstmal ein Auto hat, bzw. eins benötigt um zum nächsten Bahnhof zu kommen, ist die Hürde auf ein anderes Verkehrsmittel umzusteigen von vornherein schon mal sehr hoch. Bleibt preislich in Konkurrenz zu treten. Bringt vielleicht Fahrgäste (resp. wird damit aber auch schlichtweg Mobilität induziert, die ohne Super-Sparpreis & Co gar nicht stattgefunden hätte), aber keinen Gewinn. Möglicherweise wäre es wirklich gescheiter, Sparpreise wirklich nur auf sehr schwach ausgelasteten Verbindungen anzubieten, vielleicht auch nur im B- oder C-Fernverkehr.

    Alles in allem würde ich damit schon ein Potential sehen, 50-100 Mio mehr Fahrgäste im Fernverkehr zu generieren ohne zusätzliche Rieseninvestitionen im Netz (Güterverkehr lasse ich da mal außen vor. Wobei man da mit Elektrifizierung von Nebenstrecken wie bspw. Mainz-Kaiserslautern wahrscheinlich schon einiges von den Personenverkehrs-Strecken verlagern könnte, HGV wäre ohnehin nahezu in Gänze auf NBS und damit fast entkoppelt vom Güterverkehr). Man bräuchte halt nur endlich mal ein Konzept. Und Fahrzeuge.
    146225
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    Beitrag von 146225 »

    Du brauchst nicht nur Fahrzeuge, selbst für dieses Hub-Konzept brauchst du HGV-exklusive Infrastrukturen in den Knotenbereichen, sonst verliert dort entweder der Regionalverkehr, was in den Verdichtungsräumen niemand wollen kann, oder der größte Teil des außerhalb "erfahrenen" Gewinns bleibt wieder in der Knotenüberlastung liegen. Status quo. Sag an, für wie realistisch hältst du es hier in absehbarer Zeit deutschlandweit viel zu bewegen? Da wird lieber über einen Fernbahntunnel in Frankfurt (Main) nachgedacht - an sich eine tolle Idee - der als Solitär vielleicht in 25 Jahren verwirklicht sein könnte, als in allen entsprechenden Knoten mal eine Vielzahl von Maßnahmen anzupacken. Geld ist ja für beides keines eingeplant, also eh egal.

    Wenn der A-Fernverkehr aber nicht unabhängig geführt werden kann, kannibalisiert er nur übrige Verkehre - braucht keiner - oder wird zu langsam und damit sinnlos.

    Zu dem weinerlich-sklavischen Gejammer vom "aufs Auto angewiesen sein" sag ich mal nix. Da bin ich wohl nicht ur-deutsch genug dafür, um das zu verstehen.
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    Bayernlover
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    Beitrag von Bayernlover »

    Hast du Kinder, mit denen du regelmäßig für mehr als eine Woche in den Urlaub fährst?
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    Beitrag von 146225 »

    Bayernlover @ 1 Dec 2018, 19:29 hat geschrieben: Hast du Kinder, mit denen du regelmäßig für mehr als eine Woche in den Urlaub fährst?
    Nein. Aber auch das wäre kein Grund für mich es zu verstehen, denn meine Eltern waren auch nicht "aufs Auto angewiesen" als sie mit mir in meiner Kindheit in verschiedenen Ländern Europas im Urlaub waren. Und jetzt?
    München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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