Iarn @ 11 May 2018, 22:27 hat geschrieben: Zum ersten bist Du die Reinkarnation von Karl-Eduard von Schnitzer was das Schönreden angeht.
Den Beitrag habe ich überlesen, dennoch möchte ich trotzdem Stellung dazu nehmen. Zuerst einmal vielen Dank für deine Komplimente. Ich verbinde wohl die Nachteile des Kapitalismus sowie der Planwirtschaft. Sehr schmeichelnde Worte. :rolleyes:
Weiterhin ist ein städtischer Verkehrsbetrieb nicht betriebswirtschaftlich zu sehen, da er nicht den Kräften der Marktwirtschaft unterliegt. Wäre die MVG ein marktwirtschaftliches Unternehmen, wäre sie längst den Weg von Air Berlin gegangen. Der Grund, wieso die MVG noch am Markt ist, ist, dass es keinen anderen Anbieter dieser Leistungen gibt. Gebe es eine Alternative, dann würden die Kunden mit den Füßen abstimmen.
Aufgrund der Mopolstellung kann der Kunde die MVG nicht betriebswirtschaftlich in die Knie oder zu besserer Leistung zwingen, sondern nur durch Druck auf die politischen Institutionen, die die MVG steuern.
Genau das ist falsch! Der Kunde hat ja die Möglichkeit, eine andere Form von Mobilität zu wählen, sei es zu Fuß, mit dem Fahrrad, auf dem Moped oder mit dem Auto (bspw. auch durch Carsharing), selbst das Taxi würde ich noch dazu zählen. Der Kunde kann also sehr genau wählen, was er möchte. Und genau das machen ja auch viele, weshalb im Winter wesentlich mehr Fahrgäste den ÖPNV nutzen, als im Sommer.
Deswegen ist das, was Du MVG Bahing nennst, die einzige Möglichkeitkeit des Kunden auf der fortwährende Minderleistung der MVG zu reagieren.
Die MVG ist eine 100% Tochter der SWM, die wiederum zu 100% der Stadt München gehört. In welchem Unternehmen hat denn die Kommunalpolitik mehr Einfluss? Hier ist der Fehler im System. Wenn die Stadt nur will, wäre ein ganztägiger 5-Min-Takt auf allen U-Bahnlinien durchaus möglich. Offensichtlich ist die Stadt aber nicht an einem für eine Großstadt adäquaten Nahverkehr interessiert, daher wird nur das gefahren, was wirtschaftlich ist.
Verstehe mich nicht falsch, ich finde 15 ausfallende Kurse auch alles andere als richtig. Hier ist die MVG ganz klar gefragt, die Probleme mit Fahrern und Fahrzeugen, soweit das dem Unternehmen möglich ist, in den Griff zu bekommen. Aber genau hier ist die Politik gefragt, die richtigen Grundlagen zu schaffen, sei es finanziell, aber auch intern. Es gibt genug Beispiel von ÖPNV feindlichen Referaten. Das macht das ganze auch nicht leichter.